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Mit ca. 10 Jahren wurde Andreas Lapiz in den Dienst der | Mit ca. 10 Jahren wurde Andreas Lapiz in den Dienst der Herren von Wildhaus(en) gegeben, in deren Gefolge er 1452 am Romzug von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] teilnahm. Auf dem Romzug wurde er zum Ritter geschlagen<ref>vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?'', 1994, S. 41</ref>. Danach nahm er Dienst bei [[Ulrich II. (Cilli)|Graf Ulrich II. von Cilli]]. Nach dessen Ermordung (1456) trat er in die Dienste von [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus Postumus]].<ref name ="uniberlin"/> | ||
1476-1489 verwaltete er als Hauptmann und Pfleger für den [[w:Johann Beckenschlager|Erzbischof Johann III. von Salzburg]] die Burg und Herrschaft [[Steyr]], die er 1485 erfolgreich verteidigte. Um 1489 begann er mit dem Erwerb verschiedener Besitzungen und Rechte im [[ | Um 1470 wurde er von Kaiser Friedrich III. zum Pfleger in [[Waidhofen an der Ybbs]] eingesetzt. 1486 gehörte Andreas Lapiz zu der Vertretung, die Kaiser Friedrich III. für das inzwischen Großteils von [[Matthias Corvinus]] besetzte Herzogtum Österreich unter der Enns bestellte. In diesem Zusammenhang wird er ausdrücklich als dessen Rat bezeichnet. 1491 wurde er außerdem Pfleger der Stadt [[Tulln an der Donau|Tulln]].<ref>Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 294</ref> 1476-1489 verwaltete er als Hauptmann und Pfleger für den [[w:Johann Beckenschlager|Erzbischof Johann III. von Salzburg]] die damals an diesen verpfändete Burg und Herrschaft [[Steyr]], die er 1485 erfolgreich gegen den ungarischen König verteidigte. Um 1489 begann er mit dem Erwerb verschiedener Besitzungen und Rechte im [[Herzogtum Österreich|Herzogtum Österreich unter der Enns]]. Zu diesen gehörte die (heute nicht mehr erhaltene) Burg Lappitz bei [[Reinsberg]] (westlich von [[Scheibbs]])<ref>Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 3, S. 1705 (unter Krabat)</ref>, nach der sich die Familie fortan benannte. Ihm gelang der Aufstieg in den österreichischen Herrenstand. 1491-1500 war er kaiserlichen Hauptmann zu [[Ybbs an der Donau|Ybbs]]. Unter [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] war er außerdem dessen [[w:Marschall|Marschall]] in [[Wien]].<ref name ="uniberlin"/> | ||
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* Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert? Die autobiographischen Schriften einer Frau und zweier Männer im Vergleich. Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin (1439-1440). Des Andreas Lapitz Zug nach Rom 1451 und andere denkwürdige Geschichten. Hanns Hierszmanns, Thürhüthers Herzog Albrecht VI. von Österreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn'', 1463 und 1464. Diplomarbeit (ungedruckt), Wien, 1994 | * Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert? Die autobiographischen Schriften einer Frau und zweier Männer im Vergleich. Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin (1439-1440). Des Andreas Lapitz Zug nach Rom 1451 und andere denkwürdige Geschichten. Hanns Hierszmanns, Thürhüthers Herzog Albrecht VI. von Österreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn'', 1463 und 1464. Diplomarbeit (ungedruckt), Wien, 1994 | ||
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit''. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1705 unter Krabat) ([http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858735_0053&DMDID=dmdlog42&PHYSID=phys754 Rezension]) | |||
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Aktuelle Version vom 10. April 2021, 11:24 Uhr
Andreas Kuzál, genannt Andreas der Krabath, später Andreas (von) Lapiz (auch Lapitz oder Lappitz) (* um 1435, im heutigen Kroatien; † 1506, in Amstetten)[1] hinterließ Memoiren, die zum Teil durch Abschriften erhalten geblieben sind.
Herkunft und Familie
Andreas Lapiz stammte aus einer adeligen Familie. Seine Eltern waren Petrus (Peter) Kuzál de Lyka, später Hauptmann im Dienst des ungarischen Königs Matthias Corvinus, und Euphemia Wladics von Lugosics[2]. Er heiratete Elisabeth von Harraß, mit der er 11 Kinder (5 Söhne, 6 Töchter) hatte. Sein ältester Sohn Wolfgang war 1511 Pfleger zu Waidhofen an der Ybbs.[1]
Leben
Mit ca. 10 Jahren wurde Andreas Lapiz in den Dienst der Herren von Wildhaus(en) gegeben, in deren Gefolge er 1452 am Romzug von Kaiser Friedrich III. teilnahm. Auf dem Romzug wurde er zum Ritter geschlagen[3]. Danach nahm er Dienst bei Graf Ulrich II. von Cilli. Nach dessen Ermordung (1456) trat er in die Dienste von König Ladislaus Postumus.[1]
Um 1470 wurde er von Kaiser Friedrich III. zum Pfleger in Waidhofen an der Ybbs eingesetzt. 1486 gehörte Andreas Lapiz zu der Vertretung, die Kaiser Friedrich III. für das inzwischen Großteils von Matthias Corvinus besetzte Herzogtum Österreich unter der Enns bestellte. In diesem Zusammenhang wird er ausdrücklich als dessen Rat bezeichnet. 1491 wurde er außerdem Pfleger der Stadt Tulln.[4] 1476-1489 verwaltete er als Hauptmann und Pfleger für den Erzbischof Johann III. von Salzburg die damals an diesen verpfändete Burg und Herrschaft Steyr, die er 1485 erfolgreich gegen den ungarischen König verteidigte. Um 1489 begann er mit dem Erwerb verschiedener Besitzungen und Rechte im Herzogtum Österreich unter der Enns. Zu diesen gehörte die (heute nicht mehr erhaltene) Burg Lappitz bei Reinsberg (westlich von Scheibbs)[5], nach der sich die Familie fortan benannte. Ihm gelang der Aufstieg in den österreichischen Herrenstand. 1491-1500 war er kaiserlichen Hauptmann zu Ybbs. Unter Kaiser Maximilian I. war er außerdem dessen Marschall in Wien.[1]
Memoiren
Die Memoiren, die Andreas Lapiz hinterlassen hat, waren Teil der Crabattischen Familienchronik, deren Aufbewahrungsort heute nicht mehr festgestellt werden kann. Sie sind unvollständig erhalten.[6] Sie beginnen damit, dass Andreas Lapiz im Alter von 10 Jahren von seinem Vater zum Herrn von Wildhaus geschickt wird, berichten über seine Erziehung und über seine Abenteuer auf dem Romzug von Friedrich III., außerdem von seiner Teilnahme an Militäraktionen unter Ulrich von Cilli. Mit dem Tod von Ladislaus Postumus brechen sie ab.[1]
Primärliteratur (gedruckt)
- A. Wurmbrandt: Collectanea genealogico-historica ex archivo inclytorum Austriae inferioris statuum ut ex aliis privatis scriniis documentisque originalibus excerpta. Wien, 1705, S. 63-68 (Textauszüge auch in: Julius Caesar Aquilin: Annales Ducatus Styriae. Liber X. Wien, 1777, S. 455-490[7]
- Des Andreas Lapiz Zug nach Rom 1451 und andere denkwürdige Geschichten. In: Hormayr’s Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst 17. Wien, August 1826, Bd. 2, S. 521-523
Literatur
- Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert? Die autobiographischen Schriften einer Frau und zweier Männer im Vergleich. Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin (1439-1440). Des Andreas Lapitz Zug nach Rom 1451 und andere denkwürdige Geschichten. Hanns Hierszmanns, Thürhüthers Herzog Albrecht VI. von Österreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn, 1463 und 1464. Diplomarbeit (ungedruckt), Wien, 1994
- Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1705 unter Krabat) (Rezension)
Weblinks
- Lapiz, Freie Universität Berlin
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Lapiz, Freie Universität Berlin, eingesehen am 28. Dezember 2017
- ↑ vgl. Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?, 1994, S. 33
- ↑ vgl. Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?, 1994, S. 41
- ↑ Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 294
- ↑ Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 3, S. 1705 (unter Krabat)
- ↑ vgl. Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?, 1994, S. 31
- ↑ vgl. Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?, 1994, S. 32