Mannersdorfer Jesulein: Unterschied zwischen den Versionen
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Das "Mannersdorfer Jesulein" ist eine Holzskulptur, die nach dem Vorbild des [[w:Prager Jesulein|"Prager Jesuskindes"]] angefertigt wurde.<ref name ="knoll49">vgl. Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)'', 2015, S. 97</ref> Die Skulptur ist nur mit einer Windel bekleidet, darüber trägt sie einen vergoldeten hölzernen Mantel, der an ihr festgeschraubt ist und abgenommen werden kann.<ref name ="manners">vgl. [http://www.mannersdorf-leithagebirge.gv.at/Lebensraum_Mannersdorf/Wissenswertes_der_Gemeinde/HISTORISCHES/Jesulein Jesulein], Website der Gemeinde Mannersdorf am Leithagebirge, eingesehen am 11. September 2018</ref> In der Hand hält das Jesuskind ein Szepter, auf dem Kopf befindet sich eine Krone. | |||
Das ''Mannersdorfer Jesulein'' befindet sich in der [[w:Karmelitenkloster Döbling|Klosterkirche der (Unbeschuhten) Karmeliten "zur Heiligen Familie"]] (in der [[Silbergasse (Wien)|Silbergasse]]) auf einem rechten Seitenaltar<ref name ="noen">vgl. P. Roberto Maria OCD: ''Die Rückkehr des Mannersdorfer Jesuleins''. In: NÖN Woche 46, 17. 2011 [http://wien.karmel.at/Aktuelle-Nachrichten/Die-Rueckkehr-des-Mannersdorfer-Jesuleins online]</ref>, dem nach ihm benannten "Altar zum Prager Jesuskind".<ref name ="knoll49"/> | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Es ist bisher nicht geklärt, wo und wann das "Mannersdorfer Jesulein" geschaffen wurde und auch der Künstler ist unbekannt.<ref name ="manners"/> Gesichert ist nur, dass das "Mannersdorfer Jesulein" seine Bezeichnung dem Einsiedlerkloster der Karmeliten in [[Mannersdorf am Leithagebirge]]<ref name ="knoll49"/> "St. Anna in der Wüste"<ref>vgl. Johannes Gans: ''Ein Besuch im Kloster der "unbeschuhten Karmeliten" in Wien-Döbling''. In: Wiener Zeitung, 2. Dezember 2005 [https:// | Es ist bisher nicht geklärt, wo und wann das "Mannersdorfer Jesulein" geschaffen wurde und auch der Künstler ist unbekannt.<ref name ="manners"/> Gesichert ist nur, dass das "Mannersdorfer Jesulein" seine Bezeichnung dem Einsiedlerkloster der Karmeliten in [[Mannersdorf am Leithagebirge]]<ref name ="knoll49"/> "St. Anna in der Wüste"<ref>vgl. Johannes Gans: ''Ein Besuch im Kloster der "unbeschuhten Karmeliten" in Wien-Döbling''. In: Wiener Zeitung, 2. Dezember 2005 [https://tagblatt-wienerzeitung.at/themen_channel/wz_reflexionen/kompendium/125924_Eremiten-in-der-Gro-und-szligstadt.html online]</ref> verdankt, wo es seit dem 17. Jahrhundert belegt ist. Es galt damals als eine Gnadenstatue und ihm wurden viele wundertätige Heilungen zugeschrieben.<ref name ="knoll49"/> | ||
Nach der Aufhebung des Klosters durch [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] wurde das "Mannersdorfer Jesulein" auf seinen ausdrücklichen Befehl hin am 31. Oktober 1783 nach Wien gebracht.<ref name ="noen"/> Dort war das Gnadenbildnis bis 1901 in der [[w:Karmeliterkirche (Leopoldstadt)|Klosterkirche der (Unbeschuhten) Karmeliten]] in der [[Leopoldstadt]] aufgestellt und gelangte von dort 1901 die Karmelitenkirche in der Silbergasse. 1903 wurde es auf seinem jetzigen Standort aufgestellt.<ref name ="knoll49"/> | Nach der Aufhebung des Klosters durch [[Joseph II.|Kaiser Joseph II.]] wurde das "Mannersdorfer Jesulein" auf seinen ausdrücklichen Befehl hin am 31. Oktober 1783 nach Wien gebracht.<ref name ="noen"/> Dort war das Gnadenbildnis bis 1901 in der [[w:Karmeliterkirche (Leopoldstadt)|Klosterkirche der (Unbeschuhten) Karmeliten]] in der [[Leopoldstadt]] aufgestellt und gelangte von dort 1901 die Karmelitenkirche in der Silbergasse. 1903 wurde es auf seinem jetzigen Standort aufgestellt.<ref name ="knoll49"/> | ||
== Die Kopie in Mannersdorfer Pfarrkirche == | == Die Kopie in der Mannersdorfer Pfarrkirche == | ||
2011 fertigte der Mannersdorfer Bildhauer Josef Hof eine originalgetreue Nachbildung des | 2011 fertigte der Mannersdorfer Bildhauer Josef Hof eine originalgetreue Nachbildung des ''Mannersdorfer Jesuleins'' aus Lindenholz an, die am 11. November nach Mannersdorf gebracht wurde, wo sie am 13. November des Jahres mit einer feierlichen Prozession in der [[w:Pfarrkirche Mannersdorf am Leithagebirge|Mannersdorfer Pfarrkirche]] aufgestellt wurde.<ref name ="noen"/> | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)''. Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 49 | * Otto Kurt Knoll: ''WallfahrtsWegWienerWald(!)''. Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 49 | ||
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Aktuelle Version vom 3. Juli 2023, 19:43 Uhr
Das Mannersdorfer Jesulein ist ein Gnadenbildnis in jenem Teil des Wienerwalds, der zur Stadt Wien gehört. Es befindet sich in der Karmelitenkirche in Unter-Döbling, einem Vorort am Krottenbach, der 1892 als Teil des (19. Wiener Gemeindebezirk) eingemeindet wurde.
Beschreibung des Heiligenbildes
Das "Mannersdorfer Jesulein" ist eine Holzskulptur, die nach dem Vorbild des "Prager Jesuskindes" angefertigt wurde.[1] Die Skulptur ist nur mit einer Windel bekleidet, darüber trägt sie einen vergoldeten hölzernen Mantel, der an ihr festgeschraubt ist und abgenommen werden kann.[2] In der Hand hält das Jesuskind ein Szepter, auf dem Kopf befindet sich eine Krone.
Das Mannersdorfer Jesulein befindet sich in der Klosterkirche der (Unbeschuhten) Karmeliten "zur Heiligen Familie" (in der Silbergasse) auf einem rechten Seitenaltar[3], dem nach ihm benannten "Altar zum Prager Jesuskind".[1]
Geschichte
Es ist bisher nicht geklärt, wo und wann das "Mannersdorfer Jesulein" geschaffen wurde und auch der Künstler ist unbekannt.[2] Gesichert ist nur, dass das "Mannersdorfer Jesulein" seine Bezeichnung dem Einsiedlerkloster der Karmeliten in Mannersdorf am Leithagebirge[1] "St. Anna in der Wüste"[4] verdankt, wo es seit dem 17. Jahrhundert belegt ist. Es galt damals als eine Gnadenstatue und ihm wurden viele wundertätige Heilungen zugeschrieben.[1]
Nach der Aufhebung des Klosters durch Kaiser Joseph II. wurde das "Mannersdorfer Jesulein" auf seinen ausdrücklichen Befehl hin am 31. Oktober 1783 nach Wien gebracht.[3] Dort war das Gnadenbildnis bis 1901 in der Klosterkirche der (Unbeschuhten) Karmeliten in der Leopoldstadt aufgestellt und gelangte von dort 1901 die Karmelitenkirche in der Silbergasse. 1903 wurde es auf seinem jetzigen Standort aufgestellt.[1]
Die Kopie in der Mannersdorfer Pfarrkirche
2011 fertigte der Mannersdorfer Bildhauer Josef Hof eine originalgetreue Nachbildung des Mannersdorfer Jesuleins aus Lindenholz an, die am 11. November nach Mannersdorf gebracht wurde, wo sie am 13. November des Jahres mit einer feierlichen Prozession in der Mannersdorfer Pfarrkirche aufgestellt wurde.[3]
Literatur
- Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!). Kral-Verlag, Berndorf, 2015, ISBN 978-3-99024-372-5, S. 49
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Otto Kurt Knoll: WallfahrtsWegWienerWald(!), 2015, S. 97
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Jesulein, Website der Gemeinde Mannersdorf am Leithagebirge, eingesehen am 11. September 2018
- ↑ 3,0 3,1 3,2 vgl. P. Roberto Maria OCD: Die Rückkehr des Mannersdorfer Jesuleins. In: NÖN Woche 46, 17. 2011 online
- ↑ vgl. Johannes Gans: Ein Besuch im Kloster der "unbeschuhten Karmeliten" in Wien-Döbling. In: Wiener Zeitung, 2. Dezember 2005 online