Brand des Kaufhauses Gerngross: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Brand des Kaufhauses Gerngross''' zählt zu den größten Bränden in [[Wien]] in der Nachkriegszeit und zerstörte am [[7. Februar]] [[1979]] den alten Teil des  [[w:Gerngross (Kaufhaus)|Kaufhaus Gerngross]] an der [[w:Mariahilfer Straße|Mariahilfer Straße]] der Stadt.
Der '''Brand des Kaufhauses Gerngross''' zählt zu den größten Bränden in [[Wien]] in der Nachkriegszeit und zerstörte am [[7. Februar]] [[1979]] den alten Teil des  [[w:Gerngross (Kaufhaus)|Kaufhaus Gerngross]] an der [[w:Mariahilfer Straße|Mariahilfer Straße]] der Stadt.


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Um 23 Uhr 09 wurde Alarmstufe ''Vier'' ausgelöst und die Häuser Mariahilfer Straße 36, 38 und 40 evakuiert. Als sich bereits die unteren drei Geschoße in Vollbrand befanden, wurde um 23 Uhr 37 die Alarmstufe ''Fünf'' ausgelöst. Aber schon kurz danach hatte sich der Brand bis auf das Dach ausgebreitet.
Um 23 Uhr 09 wurde Alarmstufe ''Vier'' ausgelöst und die Häuser Mariahilfer Straße 36, 38 und 40 evakuiert. Als sich bereits die unteren drei Geschoße in Vollbrand befanden, wurde um 23 Uhr 37 die Alarmstufe ''Fünf'' ausgelöst. Aber schon kurz danach hatte sich der Brand bis auf das Dach ausgebreitet.


Beim Eindringen in einen ebenerdigen Lagerraum für Verpackungsmaterial wurde der einsatzbereich ''Lindengasse'' schlagartig verqualmt und damit auch dortigen Bewohner und die dort eingesetzten Löschmannschaften überrascht, sodass sie mit Drehleitern in Sicherheit gebracht werden mussten.
Beim Eindringen in einen ebenerdigen Lagerraum für Verpackungsmaterial wurde der Einsatzbereich ''Lindengasse'' schlagartig verqualmt und damit auch dortigen Bewohner und die dort eingesetzten Löschmannschaften überrascht, sodass sie mit Drehleitern in Sicherheit gebracht werden mussten.


Kurz vor Mitternacht wurde die Alarmstufe neuerlich erhöht und [[w:Katastrophenalarm|Katastrophenalarm]] eingeleitet. Zur Unterstützung wurden über die [[Niederösterreichische Landesfeuerwehrschule|Landesfeuerwehrschule]] in [[Tulln an der Donau|Tulln]] 50 Fahrzeuge mit etwa 200 Mann Besatzung alarmiert. Auch die [[w:ABC-Abwehrschule (Bundesheer)|ABC-Truppen]] des Bundesheeres, die damals in der [[w:Erzherzog-Wilhelm-Kaserne|Wilhelmskaserne]] stationiert waren, wurden in den Einsatz geschickt.<ref>[https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20050513_OTS0228/traditionstag-der-garde-550-soldaten-angelobt Bundesheer seit 50 Jahren ein verlässlicher Partner für die Stadt] auf OTS vom 13. Mai 2005 abgerufen am 15. September 2018</ref>
Kurz vor Mitternacht wurde die Alarmstufe neuerlich erhöht und [[w:Katastrophenalarm|Katastrophenalarm]] eingeleitet. Zur Unterstützung wurden über die [[Niederösterreichische Landesfeuerwehrschule|Landesfeuerwehrschule]] in [[Tulln an der Donau|Tulln]] 50 Fahrzeuge mit etwa 200 Mann Besatzung alarmiert. Auch die [[w:ABC-Abwehrschule (Bundesheer)|ABC-Truppen]] des Bundesheeres, die damals in der [[w:Erzherzog-Wilhelm-Kaserne|Wilhelmskaserne]] stationiert waren, wurden in den Einsatz geschickt.<ref>[https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20050513_OTS0228/traditionstag-der-garde-550-soldaten-angelobt Bundesheer seit 50 Jahren ein verlässlicher Partner für die Stadt] auf OTS vom 13. Mai 2005 abgerufen am 15. September 2018</ref>
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Unter den Personen waren keine Opfer zu beklagen.
Unter den Personen waren keine Opfer zu beklagen.


Nach den Plänen des Architekten Gerg Frankl konnte ein Neubau bereits im März 1980 eröffnet werden.<ref>{{WiWi|Warenhaus_Gerngroß|Warenhaus Gerngroß}} abgerufen am 15. September 2018</ref>
Nach den Plänen des Architekten Georg Frankl konnte ein Neubau bereits im März 1980 eröffnet werden.<ref>{{WiWi|Warenhaus_Gerngroß||Warenhaus Gerngroß}} abgerufen am 15. September 2018</ref>


Der Brand wird auch Jahrzehnte später immer wieder herangezogen, wenn man die Unterschiede der Einsatzmöglichkeiten zwischen Feuerwehr und Bundesheer herausstereichen möchte.<ref>Beispiel: [https://derstandard.at/1296696475019/KATASTROPHENSCHUTZ-Feuerwehr-statt-Bundesheer Die Feuerwehr ist nicht nur wenns brennt schneller da] im Standard vom 6. Februar 2011 abgerufen am 15. September 2018</ref> aber auch die Gemeinsamkeiten.<ref>[https://wien-vienna.at/kultur/geschichte/militaerkommando-wien/ Militärkommando Wien: 1979] abgerufen am 15. September 2018</ref>
Der Brand wird auch Jahrzehnte später immer wieder herangezogen, wenn man die Unterschiede der Einsatzmöglichkeiten zwischen Feuerwehr und Bundesheer herausstreichen möchte.<ref>Beispiel: [https://derstandard.at/1296696475019/KATASTROPHENSCHUTZ-Feuerwehr-statt-Bundesheer Die Feuerwehr ist nicht nur wenns brennt schneller da] im Standard vom 6. Februar 2011 abgerufen am 15. September 2018</ref> aber auch die Gemeinsamkeiten.<ref>[https://wien-vienna.at/kultur/geschichte/militaerkommando-wien/ Militärkommando Wien: 1979] abgerufen am 15. September 2018</ref>


== Literatur ==
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<references/>
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== Weblinks ==
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* [http://www.ff-schwechat.at/einsaetze/einsatzarchiv/108-1979-02-07-gerngrossbrand-wien 1979-02-07 Gerngroßbrand Wien] auf dem Portal der [[Freiwilligen Feuerwehr Schwechat|FF Schwechat]]
* {{AZ|Nach der Brandkatastrophe: Im Herbst wieder Gerngroß|1979|02|09|01}}
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[[Kategorie:Brand]]
* [http://www.firefighter.at/site/historisches/article/226.html Der Brand des Kaufhauses Gerngross] auf Firefighter.at
 
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[[Kategorie:Ereignis 1979]]
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[[Kategorie:Feuerwehreinsatz in Wien]]
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[[Kategorie:Geschichte (Wien)]]
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Aktuelle Version vom 18. Juni 2020, 09:51 Uhr

Die Brandruine am Tag
Pressefoto von V. Kabelka

Der Brand des Kaufhauses Gerngross zählt zu den größten Bränden in Wien in der Nachkriegszeit und zerstörte am 7. Februar 1979 den alten Teil des Kaufhaus Gerngross an der Mariahilfer Straße der Stadt.

Ursache und Ablauf

Im alten Kaufhaus, das zu dieser Zeit eine Verkaufsfläche von etwa 30.000 Quadratmeter aufwies, sollte ein Umbau durchgeführt werden. Dazu war es notwendig eine der alten Rolltreppen abzutragen. Bevor diese Abbauarbeiten begonnen wurden, wurde die gesamte Brandmeldeanlage abgeschaltet.

Arbeiten an dieser Rolltreppe verursachten am Abend des 7. Februar Schweißperlen einen kleinen Brand, der mit den Mitteln, die für eine Erste Löschhilfe vorrätig waren, schnell wieder unter Kontrolle gebracht werden und die Schneidarbeiten konnten fortgesetzt werden. In der Folge fielen aber neuerlich Funken in eine Mauerspalte, in der sich Schmutz angesammelt hatte. Als die Mauerspalte bei den Bauarbeiten vergrößert wurde, entstand plötzlich ein Brand, der rasch in die Decke zwischen ersten und zweiten Geschoß übergriff. Die vier anwesendenen Arbeiter versuchten zuerst den Brand selbst unter Kontrolle zu bringen. Als das aber erfolglos war, wurde um 22 Uhr 41 die Feuerwehr vom Portier des Kaufhauses verständigt.

Von der anrückenden Feuerwehr der Hauptfeuerwache Mariahilf und der Nebenwache, die von den Arbeitern eingewisen wurde, wurden sofort zwei Rohre unter Amschutz vorgenommen.

Bereits um 22 Uhr 54 wurde die Alarmstufe auf Zwei und als im zweiten Stockwerk Feuerschein zu sehen war, um 22 Uhr 57 auf Drei erhöht.

Um 23 Uhr 09 wurde Alarmstufe Vier ausgelöst und die Häuser Mariahilfer Straße 36, 38 und 40 evakuiert. Als sich bereits die unteren drei Geschoße in Vollbrand befanden, wurde um 23 Uhr 37 die Alarmstufe Fünf ausgelöst. Aber schon kurz danach hatte sich der Brand bis auf das Dach ausgebreitet.

Beim Eindringen in einen ebenerdigen Lagerraum für Verpackungsmaterial wurde der Einsatzbereich Lindengasse schlagartig verqualmt und damit auch dortigen Bewohner und die dort eingesetzten Löschmannschaften überrascht, sodass sie mit Drehleitern in Sicherheit gebracht werden mussten.

Kurz vor Mitternacht wurde die Alarmstufe neuerlich erhöht und Katastrophenalarm eingeleitet. Zur Unterstützung wurden über die Landesfeuerwehrschule in Tulln 50 Fahrzeuge mit etwa 200 Mann Besatzung alarmiert. Auch die ABC-Truppen des Bundesheeres, die damals in der Wilhelmskaserne stationiert waren, wurden in den Einsatz geschickt.[1]

Trotz stetiger Erhöhung der Alarmstufe und damit verbundener Nachalarmierung weiterer Löschkräfte breitete sich das Feuer bei der verwinkelten und unübersichtlichen Bauweise immer weiter aus.

Am Morgen konnte man bei Tageslicht die Schäden besser abgeschätzt werden, aber die ersten Einheiten mussten bereits abgelöst werden.

Die Brandstellen wurden aber nicht weniger, da sich immer wieder Orte fanden, die nicht so zugängig waren. So waren noch am Abend des 8. Februar immer noch drei Löschbereitschaften der Berufsfeuerwehr Wien in Einsatz.

Insgesamt war die Berufsfeuerwehr mit allen einsetzbaren Kräften ausgerückt. So wurden 40 C-Rohre, fünf Wasserwerfer und sieben Wendestrahlrohre eingesetzt. An eingesetzten Mannschaften wurden 670 Mann verzeichnet, die wechselweise mit 270 Atemschutzgerät ausgerüstet waren.

Nachwirkungen

Unter den Personen waren keine Opfer zu beklagen.

Nach den Plänen des Architekten Georg Frankl konnte ein Neubau bereits im März 1980 eröffnet werden.[2]

Der Brand wird auch Jahrzehnte später immer wieder herangezogen, wenn man die Unterschiede der Einsatzmöglichkeiten zwischen Feuerwehr und Bundesheer herausstreichen möchte.[3] aber auch die Gemeinsamkeiten.[4]

Literatur

  • Brandaus: Es gab nur Feuerwehrmänner, 1979, Ausgabe 4, S.4ff. (Online)

Einzelnachweise

  1. Bundesheer seit 50 Jahren ein verlässlicher Partner für die Stadt auf OTS vom 13. Mai 2005 abgerufen am 15. September 2018
  2. Warenhaus Gerngroß im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien abgerufen am 15. September 2018
  3. Beispiel: Die Feuerwehr ist nicht nur wenns brennt schneller da im Standard vom 6. Februar 2011 abgerufen am 15. September 2018
  4. Militärkommando Wien: 1979 abgerufen am 15. September 2018

Weblinks

 Brand des Kaufhauses Gerngross – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons