Johann Kiele: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 25. November 2020, 11:02 Uhr

Johann Kiele (* im 16. Jahrhundert, vermutlich um 1565, † 24. Juni 1610, in Wien), auch Joannes Kiele, war Apotheker der Stadt Wien[A 1]. Er ist einer der Besitzer der Stadtapotheke "Zum Schwarzen Mohren", die zu den ältesten bis heute bestehenden Apotheken der Stadt Wien zählt.

Herkunft und Familie

Johann Kiele war dreimal verheiratet, ∞ in 1. Ehe mit Anna;(† 1599), der Witwe des städtischen "Raithandlers" Michael Gmach. Sie wurde in St. Stephan beigesetzt.[1] ∞ in 2. Ehe mit Anna, der Witwe des Apothekers Abraham Sangner († 1600). Sie wurde in der evangelischen Abteilung des Friedhofs vor dem Schottentor beigesetzt.[1] ∞ in 3. Ehe seit 1607 mit Potentiana († 1613), Tochter des Wiener Bürgermeisters Hanns von Thau, die nach seinem Tod 1610 eine weitere Ehe mit Dr. Christian Schäffler, einem königlichen Rat und späteren Regierungskanzler schloss.[1]

Leben

Johann Kiele legte am 19. Februar 1592 die Apothekerprüfung. Zwischen 1592 und 1596 wurde er zum "Visitator" bestellt und 1594 bei der Medikamententaxierung der Stadtapotheke "Zur Goldenen Krone" beigezogen. Bis 1602 war er der Besitzer der Stadtapotheke (1, Wipplingerstraße 12) "Zum schwarzen Mohren", seit 1602 verwaltete er die "Hofapotheke" und war im Besitz der "Blauen Apotheke". Daneben bekleidete er öffentliche Ämter, so war er 1597-1604 Mitglied des Äußeren Rats der Stadt Wien, 1604-1609 Beisitzer des Wiener Stadtgerichtes und 1610 Mitglied des Inneren Rats.[1]

Von seiner ersten Ehefrau erbte er neben Weingärten ein Haus bei der Burg (am heutigen Michaelerplatz), das sich bis 1609 in seinem Besitz befand. Durch seine zweite Gattin kam er in den Besitz des Apothekers Abraham Sangner, den sie von diesem geerbt hatte. Seine dritte Gattin war seit 1607 Besitzerin des "Windhaagschen Stiftungshaus.[1]

Erinnerungen

Nach seinem Tod wurde Johann Kiele wie bereits seine erste Ehefrau Anna in St. Stephan beigesetzt. Seine Grabplatte, die sich erhalten hat, zeigt das Relief von seinem Wappen und eine Inschrift.[1]

Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Wien war damals die größte Stadt im Herzogtum Österreich. Sie gehörte zu den Landständen des Herzogtums und behauptete sich im 15. Jahrhundert endgültig als Hauptstadt des Herzogtums Österreich "unter der Enns". Unter den Babenbergern war Wien seit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") gewöhnlich der Sitz des Herzogs von Österreich. Wien gehörte zu den wichtigsten Residenzen der Habsburger, wurde aber erst im 17. Jahrhundert endgültig die Hauptstadt ihres Reiches.