Alber V. von Zelking: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Alber(!) (V.) von Zelking''' (* im 14. Jahrhundert; † 14. Jahrhundert), auch '''Alber(!) von Zelking auf Weinberg''', war ein [[w:Ministeriale|Ministeriale]] des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich war aus der [[w:Marcha orientalis|Markgrafschaft Österreich]], die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundeslandes Oberösterreich.</ref>. Er gilt als Begründer der Linien Zelking-Weinberg.
[[File:Kefermarkt-2018-07-03-SchlossWeinberg-Bild03.jpg|thumb|Schloss Weinberg bei Kefermarkt heute]]'''Alber(!) (V.) von Zelking''' (* im 14. Jahrhundert; † 14. Jahrhundert, um 1398), auch '''Alber(!) von Zelking auf Weinberg''' oder '''Alber von Ebenthal''', war ein Adeliger des [[w:Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Er gilt als Begründer der Linien Zelking-Weinberg.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Heinrich (II.) von Zelking war einer der Söhne von [[Otto II. von Zelking|Otto (II.) von Zelking zu Schönegg]] aus dessen Ehe mit Adelheid von Kranichberg. Er war mit Anna, möglicherweise aus der Familie von Nussendorf, verheiratet, deren Herkunft nicht eindeutig geklärt ist. Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 121 und S. 151</ref>
Alber (V.) von Zelking war ein Enkel von [[Otto II. von Zelking|Otto (II.) von Zelking]] und [[Adelheid von Kranichberg]]. Er war einer der Söhne von  [[Heinrich II. von Zelking|Heinrich (II.) von Zelking]].<ref name ="harrer124">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 124</ref>
:* Ulrich (IV.) von Zelking (ca. 1351-1369)
 
:::∞ in 1. Ehe mit Margreth von Ebersdorf
Alber (V.) von Zelking war zweimal verheiratet<ref name ="harrer152">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 152</ref>,
:::∞ in 2. Ehe mit Elisabeth
:∞ in 1. Ehe mit Elisabeth von Wallsee, Tochter von Heinrich von Wallsee, Hauptmann zu [[Steyr]]
:* Otto (VI.) von Zelking (ca. 1365-1390)
:∞ in 2. Ehe mit Agnes von Rohr<ref group="A">In der Forschung findet sich als Ehefrau von Alber (V.) auch eine Agnes von Maissau, dabei dürfte es sich allerdings um eine Verwechslung mit der Ehefrau von [[Alber IV. von Zelking|Alber (IV.) von Zelking-Schallaburg]] handeln, vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 124</ref>, Tochter von Christian von Rohr auf Leonstein
:::∞ mit Katharina von Dörr
 
:* [[Alber V. von Zelking|Alber(!) (V.) von Zelking]] (ca. 1365-1398), Besitzer der Herrschaft Weinberg
Belegt sind drei Kinder, vermutlich aus seiner zweiten Ehe<ref name ="harrer153">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 153</ref>:
:::∞ in 1. Ehe mit Elisabeth von Wallsee
:* [[Erhart von Zelking]]
:::∞ in 2. Ehe mit Agnes von Rohr (oder Maissau?)
:* [[Wilhelm I. von Zelking|Wilhelm (I.) von Zelking]]
:* [[Rüger von Zelking|Rüger (oder Rudolf) von Zelking]] (ca. 1365-1380), Besitzer der Herrschaft Weinberg
:* Anna von Zelking († nach 1441; belegt zwischen 1418 und 1441)
:::∞ mit Elisabeth von Wallsee
:::∞ in 1. Ehe mit Heinrich (V.) von Liechtenstein († um 1418), Hofmeister von [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold (IV.) von Österreich ("''Leopold dem Stolzen''")]], im Besitz der [[w:Schloss Valtice|Feste Feldsberg]]<ref name ="harrer154">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 154</ref>
:* Elsbeth von Zelking (um 1369)
:::::* Christoph (II.) von Liechtenstein († um 1445)
:::∞ mit Hans von Schweinbeck
:::::* Georg (IV.) von Liechtenstein (um 1444)
:::∞ in 2. Ehe mit Rudolf (IV.) von Liechtenstein-Murau († vor 1441)<ref name ="harrer155">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 155</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Heinrich (II.) von Zelking war um 1345 Burggraf zu Ulmersfeld im Dienst des Bischof von Freising, eine Position, welche um 1323 ein Stiefvater Gottfried von Anfeld inne gehabt hatte.<ref name ="harrer122">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 122</ref> Seit ca. 1345 bemühte er sich um den Erwarb der Herrschaft [[Freidegg]] bei [[Ferschnitz]], das sich zunächst im Besitz der Nachfahren von [[Ludwig III. von Zelking|Ludwig (III.) von Zelking]] befand. Bis 1356 gelangte er durch Käufe in den Alleinbesitz dieser Herrschaft, nach der er sich später benannte.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 123f.</ref> 1347 erwarb er durch Kauf von Konrad und Pilgrim von Tannberg das Kirchenlehen über die Pfarre Ferschnitz, zu deren Pfarrsprengel Freidegg gehörte. Später erwarb er außerdem von Peter dem Piber, dem Schwager von Konrad von Tannberg Teile der Herrschaft [[Weinberg]].<ref name ="harrer123">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 123</ref>
1371 bezeichnete sich Alber (V.) von Zelking als Herr von [[Ebenthal]]<ref name ="harrer153"/>, obwohl er zu dieser Zeit von seinem Vater einen Teil der Herrschaft [[w:Schloss Weinberg (Österreich)|Weinberg]] bei [[Kefermarkt]] geerbt hatte.<ref name ="harrer151">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 151</ref> Diesen Titel führte er noch 1382. In diesem Jahr erwarb er von Dorothea, der Witwe von Hans von Traun, ihr Haus in Freistadt.<ref name ="harrer153"/>
 
Wegen seiner Tavernen in [[Lasberg]] und [[w:Weinberg (Gemeinden Kefermarkt, Lasberg)|Weinberg]] (heute Teil der Gemeinden Lasberg und [[Kefermarkt]]) geriet er um 1375 in einen ökonomischen Konflikt mit dem Landesfürsten und den Bürgern von [[Freistadt]].<ref name ="harrer153"/> Im März 1378 kaufte er gemeinsam mit seinem Bruder Rudolf (oder Rüger) von Zelking († vor 1381) von Gottfried von Wildungsmauer dessen Lehen zu Weinberg.<ref name ="harrer151"/> Nach Rudolfs Tod belehnte [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("''Albrecht mit dem Zopfe'')]] seinen anderen Bruder [[Otto VI. von Zelking|Otto (VI.)]] mit der Hälfte von Weinsberg, in einem daraus entstandenen Konflikt, entschied er aber 1381 zu Gunsten von Alber (V.). Dieser kaufte wenig von seinem Bruder Otto und dessen Ehefrau [[Katharina von Dörr|Katrey]] die Hälfte der Feste Weinberg.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 152f.</ref>  
 
Als der Landesfürst wegen des "[[w:Schlacht bei Näfels|Schweizerkrieges]]" die Steuern erhöhte, pfändete das [[Stift Melk]] bei der Eintreibung seiner Außenstände 1387 und 1391 die Feste Weinsberg, ein weiterer Konflikt Albers mit dem Stift wegen des Zehents auf dem Hof zu "Reyhestarf" (Reichersdorf) wurde 1393 durch den Landmarschall [[Rudolph von Wallsee]] und [[Hans von Maissau]], damals oberster Schenk des Herzogtums Österreich, als Schiedsrichter zu Gunsten des Stiftes entschieden.<ref name ="harrer153"/> Einige Jahre später wurde [[Kaspar von Starhemberg]], damals Hauptmann der [[Beatrix von Zollern|Herzogin Beatrix]] in Freistadt, beauftragt, Hans Lasberger wieder in den Besitz seines Zehenten zu Lasberg zu bringen, der ihm von Alber von Zelking abgenommen worden war.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 153f.</ref> Kurz vor seinem  Tod erwarb Alber noch das in der Pfarre [[Lasberg]] gelegene Gut "Grilpawrcz" und den "Spießen" in der Pfarre [[Neumarkt im Mühlkreis|Neumarkt]].<ref name ="harrer156">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 156</ref>
 
== Erinnerung ==
* [[Lasberg]]: Nach seinem Tod wurde Alber in der Pfarrkirche in Lasberg beigesetzt. Sein Grabstein befindet sich unter dem Volksaltar.<ref name ="harrer156"/>


== Literatur ==
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Aktuelle Version vom 23. Juli 2020, 19:09 Uhr

Schloss Weinberg bei Kefermarkt heute

Alber(!) (V.) von Zelking (* im 14. Jahrhundert; † 14. Jahrhundert, um 1398), auch Alber(!) von Zelking auf Weinberg oder Alber von Ebenthal, war ein Adeliger des Herzogtums Österreich. Er gilt als Begründer der Linien Zelking-Weinberg.

Herkunft und Familie

Alber (V.) von Zelking war ein Enkel von Otto (II.) von Zelking und Adelheid von Kranichberg. Er war einer der Söhne von Heinrich (II.) von Zelking.[1]

Alber (V.) von Zelking war zweimal verheiratet[2],

∞ in 1. Ehe mit Elisabeth von Wallsee, Tochter von Heinrich von Wallsee, Hauptmann zu Steyr
∞ in 2. Ehe mit Agnes von Rohr[A 1], Tochter von Christian von Rohr auf Leonstein

Belegt sind drei Kinder, vermutlich aus seiner zweiten Ehe[3]:

∞ in 1. Ehe mit Heinrich (V.) von Liechtenstein († um 1418), Hofmeister von Herzog Leopold (IV.) von Österreich ("Leopold dem Stolzen"), im Besitz der Feste Feldsberg[4]
  • Christoph (II.) von Liechtenstein († um 1445)
  • Georg (IV.) von Liechtenstein († um 1444)
∞ in 2. Ehe mit Rudolf (IV.) von Liechtenstein-Murau († vor 1441)[5]

Leben

1371 bezeichnete sich Alber (V.) von Zelking als Herr von Ebenthal[3], obwohl er zu dieser Zeit von seinem Vater einen Teil der Herrschaft Weinberg bei Kefermarkt geerbt hatte.[6] Diesen Titel führte er noch 1382. In diesem Jahr erwarb er von Dorothea, der Witwe von Hans von Traun, ihr Haus in Freistadt.[3]

Wegen seiner Tavernen in Lasberg und Weinberg (heute Teil der Gemeinden Lasberg und Kefermarkt) geriet er um 1375 in einen ökonomischen Konflikt mit dem Landesfürsten und den Bürgern von Freistadt.[3] Im März 1378 kaufte er gemeinsam mit seinem Bruder Rudolf (oder Rüger) von Zelking († vor 1381) von Gottfried von Wildungsmauer dessen Lehen zu Weinberg.[6] Nach Rudolfs Tod belehnte Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe) seinen anderen Bruder Otto (VI.) mit der Hälfte von Weinsberg, in einem daraus entstandenen Konflikt, entschied er aber 1381 zu Gunsten von Alber (V.). Dieser kaufte wenig von seinem Bruder Otto und dessen Ehefrau Katrey die Hälfte der Feste Weinberg.[7]

Als der Landesfürst wegen des "Schweizerkrieges" die Steuern erhöhte, pfändete das Stift Melk bei der Eintreibung seiner Außenstände 1387 und 1391 die Feste Weinsberg, ein weiterer Konflikt Albers mit dem Stift wegen des Zehents auf dem Hof zu "Reyhestarf" (Reichersdorf) wurde 1393 durch den Landmarschall Rudolph von Wallsee und Hans von Maissau, damals oberster Schenk des Herzogtums Österreich, als Schiedsrichter zu Gunsten des Stiftes entschieden.[3] Einige Jahre später wurde Kaspar von Starhemberg, damals Hauptmann der Herzogin Beatrix in Freistadt, beauftragt, Hans Lasberger wieder in den Besitz seines Zehenten zu Lasberg zu bringen, der ihm von Alber von Zelking abgenommen worden war.[8] Kurz vor seinem Tod erwarb Alber noch das in der Pfarre Lasberg gelegene Gut "Grilpawrcz" und den "Spießen" in der Pfarre Neumarkt.[9]

Erinnerung

  • Lasberg: Nach seinem Tod wurde Alber in der Pfarrkirche in Lasberg beigesetzt. Sein Grabstein befindet sich unter dem Volksaltar.[9]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016

Einzelnachweise

  1. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 124
  2. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 152
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 153
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 154
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 155
  6. 6,0 6,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 151
  7. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 152f.
  8. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 153f.
  9. 9,0 9,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 156

Anmerkungen

  1. In der Forschung findet sich als Ehefrau von Alber (V.) auch eine Agnes von Maissau, dabei dürfte es sich allerdings um eine Verwechslung mit der Ehefrau von Alber (IV.) von Zelking-Schallaburg handeln, vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 124