Rainer-Keusche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Rainer-Keusche''' ist ein historisches kleines Bauernhaus - eine [[w:Keusche|Keusche]] - im [[w:Salzburger Freilichtmuseum|Salzburger Freilichtmuseum]] in [[Großgmain]]. Das aus [[Ramingstein]] stammende Haus wurde 2018 im Museum wiedererrichtet und ist das älteste Wohngebäude im Museum und stellt das älteste Bauernhaus im Land Salzburg dar.
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Bevor das Haus abgetragen und übersiedelt wurde, wurde es auch archäologisch untersucht. Dabei wurde neben Ofenkacheln auch ein [[w:Rechenpfennig|Rechenpfennig]] aus dem 17. Jahrhundert aus Nürnberg, der als Hilfsmittel zum [[w:Rechnen auf Linien|Rechnen auf Linien]] diente, gefunden. Dass man versuchte, auch dieses Gebäude wohnlich zu gestalten, lassen Mineral- oder Heilwasserflaschen des 19. bzw. frühen 20. Jahrhunderts oder ein Schlüssel für eine Taschenuhr vermuten. Aber auch Wandmalereien mit Schablonen jüngeren Datums konnten freigelegt werden.  
Bevor das Haus abgetragen und übersiedelt wurde, wurde es auch archäologisch untersucht. Dabei wurde neben Ofenkacheln auch ein [[w:Rechenpfennig|Rechenpfennig]] aus dem 17. Jahrhundert aus Nürnberg, der als Hilfsmittel zum [[w:Rechnen auf Linien|Rechnen auf Linien]] diente, gefunden. Dass man versuchte, auch dieses Gebäude wohnlich zu gestalten, lassen Mineral- oder Heilwasserflaschen des 19. bzw. frühen 20. Jahrhunderts oder ein Schlüssel für eine Taschenuhr vermuten. Aber auch Wandmalereien mit Schablonen jüngeren Datums konnten freigelegt werden.  


So wurde das Haus mit seiner sozialen und wirtschaftlichen Geschichte im Gegensatz zu früheren Übersiedlungen ähnlicher Häuser wesentlich intensiver erforscht, bevor es abgetragen wurde. Die Forschungen finden vom Freilichtmuseum in Zusammenarbeit mit dem [[Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit]] sowie der [[w:Universität Salzburg|Universität Salzburg]] statt.<ref>[https://www.meinbezirk.at/lungau/c-lokales/archaeologen-stossen-in-ramingstein-auf-wertvolle-funde_a2277562 Archäologen stoßen in Ramingstein auf wertvolle Funde] auf meinbezirk.at vom 9. Oktober 2017 abgerufen am 18. März 2019</ref>
So wurde das Haus mit seiner sozialen und wirtschaftlichen Geschichte im Gegensatz zu früheren Übersiedlungen ähnlicher Häuser wesentlich intensiver erforscht, bevor es abgetragen wurde. Die Forschungen finden vom Freilichtmuseum in Zusammenarbeit mit dem ''Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit'' der [[w:Universität für Weiterbildung Krems|Donau-Universität Krems]], sowie der [[w:Universität Salzburg|Universität Salzburg]] statt.<ref>[https://www.meinbezirk.at/lungau/c-lokales/archaeologen-stossen-in-ramingstein-auf-wertvolle-funde_a2277562 Archäologen stoßen in Ramingstein auf wertvolle Funde] auf meinbezirk.at vom 9. Oktober 2017 abgerufen am 18. März 2019</ref>


Vor der Übersiedlung wurde das Haus detailgerecht vermessen und demontiert  
Vor der Übersiedlung wurde das Haus detailgerecht vermessen und demontiert  

Aktuelle Version vom 18. März 2019, 09:41 Uhr

Die Rainkeusche beim Wiederaufbau in Großgmain

Die Rainer-Keusche ist ein historisches kleines Bauernhaus - eine Keusche - im Salzburger Freilichtmuseum in Großgmain. Das aus Ramingstein stammende Haus wurde 2018 im Museum wiedererrichtet und ist das älteste Wohngebäude im Museum und stellt das älteste Bauernhaus im Land Salzburg dar.

Überlassen hatte es dem Museum der Umweltmediziner und ehemalige Landes-Sanitätsdirektor von Salzburg Christoph König (* 1949), der selbst in diesem Haus aufwuchs.[1]

Geschichte

Die großteils aus Holz erbaute Keusche stammt aus dem Spätmittelalter. Sie wurde 1482, zwei Jahre vor der Entdeckung Amerikas, in Mignitz einer Rotte von Ramingstein errichtet. Das ergaben dendrochronologischer Altersbestimmungen der Holzbalken, bei dem anhand der Jahresringe das Alter mit hoher Genauigkeit bestimmt werden kann.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Haus mehrmals umgebaut und den Erfordernissen angepasst. Es wurde bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bewohnt. Teilweise haben bis zu zehn Personen mit Vieh[2] auf einer Grundfläche von 60 Quadratmeter gewohnt.

Forschung und Übersiedlung

Bevor das Haus abgetragen und übersiedelt wurde, wurde es auch archäologisch untersucht. Dabei wurde neben Ofenkacheln auch ein Rechenpfennig aus dem 17. Jahrhundert aus Nürnberg, der als Hilfsmittel zum Rechnen auf Linien diente, gefunden. Dass man versuchte, auch dieses Gebäude wohnlich zu gestalten, lassen Mineral- oder Heilwasserflaschen des 19. bzw. frühen 20. Jahrhunderts oder ein Schlüssel für eine Taschenuhr vermuten. Aber auch Wandmalereien mit Schablonen jüngeren Datums konnten freigelegt werden.

So wurde das Haus mit seiner sozialen und wirtschaftlichen Geschichte im Gegensatz zu früheren Übersiedlungen ähnlicher Häuser wesentlich intensiver erforscht, bevor es abgetragen wurde. Die Forschungen finden vom Freilichtmuseum in Zusammenarbeit mit dem Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Donau-Universität Krems, sowie der Universität Salzburg statt.[3]

Vor der Übersiedlung wurde das Haus detailgerecht vermessen und demontiert

Für die Öffentlichkeit wurde es in Großgmain erstmals am Tag des Denkmals 2018.[4]

Das gesamte Projekt wurde auch medial vom ORF-Salzburg begleitet, der es österreichweit im März 2019 im Rahmen eines Österreich-Bild am Sonntag ausstrahlte.[5]

Einzelnachweise

  1. "Bei minus 25 Grad auf das Plumpsklo war schon eine Tortur" auf meinbezirk.at vom 9. August 2018 abgerufen am 18. März 2019
  2. Archäologen untersuchen uraltes Bauernhaus auf ORF-Salzburg vom 9. Oktober 2017 abgerufen am 18. März 2019
  3. Archäologen stoßen in Ramingstein auf wertvolle Funde auf meinbezirk.at vom 9. Oktober 2017 abgerufen am 18. März 2019
  4. Themenführung: Das „jüngste“ Museumsobjekt – Die Rainerkeusche aus Ramingstein auf Volkskultur vom 21. Oktober 2018 abgerufen am 18. März 2019
  5. Österreich-Bild aus dem Landesstudio Salzburg im Kurier vom 17. März 2019 abgerufen am 18. März 2019

Weblinks