Marquard von Kuenring: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Marquard von Kuenring''' (* im 16. Jahrhundert, um 1506; † im 16. Jahrhundert, um 1572)<ref name ="brunnerStammbaum">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, siehe Stammbaum</ref>, auch '''Marquard von Kuenring-Seefeld''', war ein Adliger im [[ | '''Marquard von Kuenring''' (* im 16. Jahrhundert, um 1506; † im 16. Jahrhundert, um 1572)<ref name ="brunnerStammbaum">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, siehe Stammbaum</ref>, auch '''Marquard von Kuenring-Seefeld''', war ein Adliger im [[Herzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]]. | ||
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Marquard von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der Kuenringer, einer legendenumwobenen [[w:Ministeriale| | Marquard von Kuenring stammte aus der [[Kuenringer (Adelsfamilie)|Adelsfamilie der Kuenringer]], einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der [[Babenberger]] großen politischen Einfluss besessen hatte. Er war einer der Söhne von Johann (IV.) von Kuenring aus dessen Ehe mit Anna von Zelking, er war ein Enkel von [[Balthasar von Kuenring]] und [[Christoph von Zelking]].<ref name ="brunnerStammbaum"/> | ||
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:∞ in 2. Ehe mit Katharina von Polheim | :∞ in 2. Ehe mit Katharina von Polheim, Tochter des Freiherren Hans von Polheim († um 1575) und Zwillingsschwester von [[Georg Erhard von Polheim]] († 1568)<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 214</ref> | ||
:::* [[Johann Ladislaus von Kuenring]] († vor 1594) | :::* [[Johann Ladislaus von Kuenring]] († vor 1594) | ||
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== Leben == | == Leben == | ||
Marquard von Kuenring entstammte jenen Familienzweig, der mit dem [[Brandenburger Lehen]] belehnt worden war. Eine Erbteilung zwischen ihm und seinen Brüdern in den 1530er-Jahren dürfte die Position der Familie erheblich geschwächt haben. Marquard, der wie auch andere Mitglieder der Familie protestantisch geworden war, hat eine sehr schlechte Presse. Angeblich soll er seine Position als Protestant ausgenutzt haben, um frühere katholische Kirchengüter ungerechtfertigt zu nutzen, statt die Reformation zu fördern, und seine Untertanen besonders hart besteuert haben, weswegen sie ihm in Scharen davon liefen. Ein langwieriger Prozess gegen seine Schwägerin Sibilla, der Witwe seines Bruders Wilhelms, um die Rückerstattung ihrer Mitgift, endete mit einem Vergleich (1556), der seine bereits ohnehin angeschlagenen Finanzen besonders belastete.<ref name ="brunner24"/> | Marquard von Kuenring entstammte jenen Familienzweig, der mit dem [[Brandenburger Lehen]] belehnt worden war. Eine Erbteilung zwischen ihm und seinen Brüdern in den 1530er-Jahren dürfte die Position der Familie erheblich geschwächt haben. Marquard, der wie auch andere Mitglieder der Familie protestantisch geworden war, hat eine sehr schlechte Presse. Angeblich soll er seine Position als Protestant ausgenutzt haben, um frühere katholische Kirchengüter ungerechtfertigt zu nutzen, statt die Reformation zu fördern, und seine Untertanen besonders hart besteuert haben, weswegen sie ihm in Scharen davon liefen. Ein langwieriger Prozess gegen seine Schwägerin Sibilla, der Witwe seines Bruders [[Wilhelm von Kuenring|Wilhelms]], um die Rückerstattung ihrer Mitgift, endete mit einem Vergleich (1556), der seine bereits ohnehin angeschlagenen Finanzen besonders belastete.<ref name ="brunner24">vgl. Karl Brunner: ''Die Kuenringer'', 1980, S. 24</ref>. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]]: ''Die Kuenringer''. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X | * [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]]: ''Die Kuenringer''. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X | ||
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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2020, 22:43 Uhr
Marquard von Kuenring (* im 16. Jahrhundert, um 1506; † im 16. Jahrhundert, um 1572)[1], auch Marquard von Kuenring-Seefeld, war ein Adliger im Herzogtum Österreich.
Herkunft und Familie
Marquard von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der Kuenringer, einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie[A 1] des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der Babenberger großen politischen Einfluss besessen hatte. Er war einer der Söhne von Johann (IV.) von Kuenring aus dessen Ehe mit Anna von Zelking, er war ein Enkel von Balthasar von Kuenring und Christoph von Zelking.[1]
Marquard von Kuenring war zweimal verheiratet und hatte aus beiden Ehen mehrere Kinder[1],
- ∞ in 1. Ehe mit Elisabeth von Starhemberg,
- Johann (V.) von Kuenring († vor 1572)
- Albero (IX.) von Kuenring († um 1589)
- ∞ in 1. Ehe mit Barbara von Scherfenberg
- Georg von Kuenring († vor 1589)
- Elisabeth von Kuenring († um 1591)
- ∞ in 2. Ehe mit Barbara von Rottenburg
- Georg Marquard von Kuenring († um 1586)
- ∞ in 1. Ehe mit Barbara von Scherfenberg
- ∞ in 2. Ehe mit Katharina von Polheim, Tochter des Freiherren Hans von Polheim († um 1575) und Zwillingsschwester von Georg Erhard von Polheim († 1568)[2]
- Johann Ladislaus von Kuenring († vor 1594)
- Magdalena von Kuenring
- ∞ Siegmund Breuner
Leben
Marquard von Kuenring entstammte jenen Familienzweig, der mit dem Brandenburger Lehen belehnt worden war. Eine Erbteilung zwischen ihm und seinen Brüdern in den 1530er-Jahren dürfte die Position der Familie erheblich geschwächt haben. Marquard, der wie auch andere Mitglieder der Familie protestantisch geworden war, hat eine sehr schlechte Presse. Angeblich soll er seine Position als Protestant ausgenutzt haben, um frühere katholische Kirchengüter ungerechtfertigt zu nutzen, statt die Reformation zu fördern, und seine Untertanen besonders hart besteuert haben, weswegen sie ihm in Scharen davon liefen. Ein langwieriger Prozess gegen seine Schwägerin Sibilla, der Witwe seines Bruders Wilhelms, um die Rückerstattung ihrer Mitgift, endete mit einem Vergleich (1556), der seine bereits ohnehin angeschlagenen Finanzen besonders belastete.[3].
Literatur
- Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.