Chadold: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Chadolt''' (* im 8. Jahrhundert; † im 9. Jahrhundert), auch '''Chadold''' oder '''Kadolt''', war Graf im Dienst der Karolinger, der auf dem Areal der heutigen Republik Österreich belegt ist.
'''Chadold''' (* im 8. Jahrhundert; † im 9. Jahrhundert), auch '''Chadol''', '''Chadolt''' oder '''Kadolt''', war [[w:Graf#Graf als Adelstitel|Graf]] im Dienst von [[Karl der Große|Kaiser Karl dem Großen]], der auf dem Areal der heutigen Republik Österreich wirkte.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Chadolt ist ein altfränkischer Name, der in den Traditionsindexen des [[w:Hochstift Freising|Hochstiftes Freising]] zwischen 779 und 1030-1053 mehrmals aufscheint. Dabei dürfte es sich um mehrere Angehörige einer Familie gehandelt haben<ref name ="lindermayer83">vgl. Thomas Lindermayer: ''Siedlungsgeschichte an der Pulkau'', 2008, S. 83 </ref>
Über Chadolds Herkunft ist nichts bekannt. Chadold ist ein altfränkischer Name, der in den Traditionsindexen des [[w:Hochstift Freising|Hochstiftes Freising]] zwischen 779 und 1030-1053 mehrmals aufscheint. Dabei dürfte es sich um mehrere Angehörige einer Familie gehandelt haben. Es wird angenommen, dass er zu dieser gehört hat.<ref name ="lindermayer83">vgl. Thomas Lindermayer: ''Siedlungsgeschichte an der Pulkau'', 2008, S. 83</ref> Ein Zusammenhang zwischen den "Chadolden" in Bayern und den "Chadolden" im Südosten des "[[w:Heiliges Römisches Reich|Fränkischen Reichs]]" wird angenommen, lässt sich aber bisher nicht durch Quellen belegen.<ref name ="lindermayer84">vgl. Thomas Lindermayer: ''Siedlungsgeschichte an der Pulkau'', 2008, S. 84</ref> Chadold dürfte ein Ahnherr oder Vorfahre jener Adelsfamilie in der Markgrafschaft und im späteren Herzogtum Österreich gewesen sein, die heute als die "Chadolde" bezeichnet werden und dort seit der zweiten  Hälfte des 11. Jahrhunderts im Gebiet der unteren [[w:Pulkau (Fluss)|Pulkau]] und südlich davon begütert waren. Sie teilten sich zu Ende des 12. Jahrhunderts in zwei Linien auf: die Feldsberger (1270 mit [[Albero von Feldsberg]] in "männlicher Linie" erloschen) und die Seefelder (1268 mit [[Heinrich von Seefeld]] in "männlicher Linie" erloschen).<ref name ="lindermayer109">vgl. Thomas Lindermayer: ''Siedlungsgeschichte an der Pulkau'', 2008, S. 109</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Chadolt
Chadold kam vor 800 aus dem Frankenreich im karolingischen Gefolge ins Stammesherzogtum Bayern, wo er 793 das Benediktinerkloster [[w:Kloster Herrieden |Herrieden]] gründete. Er wirkte um 808 als Grenzgraf für Kaiser Karl dem Großen zwischen der [[w:Enns (Fluss)|Enns]] und dem [[Wienerwald]] im Bereich der Orte [[Haidershofen]], [[Hadersdorf am Kamp|Hadersdorf]] und Schwarzenburg-Nöstach (heute Teil der Gemeinde [[Altenmarkt an der Triesting]]). Um 808 regelte er einen als Vorsitzender einer Gerichtsversammlung einen Güterstreit zu Gunsten des Stiftes Freising.<ref name ="lindermayer83"/>
Zwischen 779 und 830 scheint der Name  C h a d o l (d)  13-mal in Freisinger Urkunden auf. Der hier genannte Chadold kam vor 800 aus dem Frankenreich im karolingischen Gefolge nach Bayern und gründete 793 das Kloster Herrieden. Er war Grenzgraf Kaiser Karls des Großen zwischen Enns und Wiener Wald (dort wo später die Haderiche begütert sind (Haidershofen/Enns, Hadersdorf/Kamp, Schwarzenburg-Nöstach).362  808 wird Chadold in einer hervorragenden Stellung als Inprimis Chadol comis angeführt.363 In diesem Rechtsgeschäft tritt Graf Chadold als karolingische Rechtsinstanz bei einem Güterstreit um die villa zu Wippenhausen auf. Er hatte den Vorsitz der Gerichtsversammlung inne, die einen Güterstreit zu Gunsten von Freising regelte. In einer anderen Urkunde tritt ein Chadol monachus an zweiter Stelle der geistlichen Zeugen auf.<ref name ="lindermayer83"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Thomas Lindermayer: ''Siedlungsgeschichte an der Pulkau'' – Von den Anfängen bis zum Ende des Hochmittelalters''. (Ungedruckte) Diplomarbeit, Universität Wien, 2008 [file:///C:/Users/waltrada/Documents/My%20eBooks/Lokalgeschichte,%20diverses/Th.%20Lindermayer,%20Siedlungsgeschichte%20an%20der%20Pulkau,%20Dipl.arb.,%202008.pdf digital]
* Thomas Lindermayer: ''Siedlungsgeschichte an der Pulkau'' – Von den Anfängen bis zum Ende des Hochmittelalters. (Ungedruckte) Diplomarbeit, Universität Wien, 2008 [http://othes.univie.ac.at/401/1/01-29-2008_9947702.pdf digital]
* Thomas Lindermayer: ''Siedlungsgeschichte an der Pulkau''. Von den Anfängen bis zum Ende des Hochmittelalters. VDM Verlag, 2009. ISBN 978-3639197082<ref group="A">Diese Arbeit dürfte eine Publikation der gleichnamigen Diplomarbeit sein, wurde aber bisher nicht eingesehen.</ref>


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 9. Januar 2021, 19:49 Uhr

Chadold (* im 8. Jahrhundert; † im 9. Jahrhundert), auch Chadol, Chadolt oder Kadolt, war Graf im Dienst von Kaiser Karl dem Großen, der auf dem Areal der heutigen Republik Österreich wirkte.

Herkunft und Familie

Über Chadolds Herkunft ist nichts bekannt. Chadold ist ein altfränkischer Name, der in den Traditionsindexen des Hochstiftes Freising zwischen 779 und 1030-1053 mehrmals aufscheint. Dabei dürfte es sich um mehrere Angehörige einer Familie gehandelt haben. Es wird angenommen, dass er zu dieser gehört hat.[1] Ein Zusammenhang zwischen den "Chadolden" in Bayern und den "Chadolden" im Südosten des "Fränkischen Reichs" wird angenommen, lässt sich aber bisher nicht durch Quellen belegen.[2] Chadold dürfte ein Ahnherr oder Vorfahre jener Adelsfamilie in der Markgrafschaft und im späteren Herzogtum Österreich gewesen sein, die heute als die "Chadolde" bezeichnet werden und dort seit der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts im Gebiet der unteren Pulkau und südlich davon begütert waren. Sie teilten sich zu Ende des 12. Jahrhunderts in zwei Linien auf: die Feldsberger (1270 mit Albero von Feldsberg in "männlicher Linie" erloschen) und die Seefelder (1268 mit Heinrich von Seefeld in "männlicher Linie" erloschen).[3]

Leben

Chadold kam vor 800 aus dem Frankenreich im karolingischen Gefolge ins Stammesherzogtum Bayern, wo er 793 das Benediktinerkloster Herrieden gründete. Er wirkte um 808 als Grenzgraf für Kaiser Karl dem Großen zwischen der Enns und dem Wienerwald im Bereich der Orte Haidershofen, Hadersdorf und Schwarzenburg-Nöstach (heute Teil der Gemeinde Altenmarkt an der Triesting). Um 808 regelte er einen als Vorsitzender einer Gerichtsversammlung einen Güterstreit zu Gunsten des Stiftes Freising.[1]

Literatur

  • Thomas Lindermayer: Siedlungsgeschichte an der Pulkau – Von den Anfängen bis zum Ende des Hochmittelalters. (Ungedruckte) Diplomarbeit, Universität Wien, 2008 digital
  • Thomas Lindermayer: Siedlungsgeschichte an der Pulkau. Von den Anfängen bis zum Ende des Hochmittelalters. VDM Verlag, 2009. ISBN 978-3639197082[A 1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Thomas Lindermayer: Siedlungsgeschichte an der Pulkau, 2008, S. 83
  2. vgl. Thomas Lindermayer: Siedlungsgeschichte an der Pulkau, 2008, S. 84
  3. vgl. Thomas Lindermayer: Siedlungsgeschichte an der Pulkau, 2008, S. 109

Anmerkungen

  1. Diese Arbeit dürfte eine Publikation der gleichnamigen Diplomarbeit sein, wurde aber bisher nicht eingesehen.