Wolfgang Lebersorg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(6 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Pater Wolfgang Lebersorg''' (* im 16. Jahrhundert, um 1570/71, in [[Innsbruck]]; † [2. Oktober]] [[1646]]) war ein bedeutender Gelehrter. Bekannt ist er als Chronist des Stiftes Stams.
[[File:Stams Stift Stams 7.jpg|thumb|Stift Stams, zu dessen Chronisten Wolfgang Lebersorg zählt, heute]]'''Pater Wolfgang Lebersorg''' (* im 16. Jahrhundert, um 1570/71, in [[Innsbruck]]; † [[2. Oktober]] [[1646]]) war ein bedeutender Gelehrter. Bekannt ist er als Chronist des Stiftes Stams.


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Wolfgang Lebersorg entstammte einer Familie aus dem heutigen Bundesland [[Oberösterreich]], die seit 1539 in Innsbruck belegt ist. Sein Großvater erwarb dort 1555 das Bürgerrecht, sein Vater, Bartholomäus Lebersorg wurde bereits in Innsbruck geboren. 1570 heiratete er Magdalena Schrader. Aus dieser Ehe hatte er außer Wolfgang noch zwei weitere Kinder: Anna Lebersorg († 1607, in [[w:Praha|Prag]], die nicht verheiratet war, und Christoph Lebersorg, der heiratete und in Innsbruck lebte. Einer seiner Söhne war später Klosterkoch und Klostermetzger in [[Stams]].<ref name ="zisterzienserlexikon">vgl. [http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Lebersorg,_Wolfgang Wolfgang Lebersorg], Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 21. August 2019</ref>
Wolfgang Lebersorg entstammte einer Familie aus dem heutigen Bundesland [[Oberösterreich]], die seit 1539 in Innsbruck belegt ist. Sein Großvater erwarb dort 1555 das Bürgerrecht, sein Vater, Bartholomäus Lebersorg wurde bereits in Innsbruck geboren, wo er als Schneider tätig war<ref name ="haidacher66">Christoph Haidacher: ''Stamser Chronisten''. In: Michael Forcher (Hrsg.): ''Stift Stams'', 2016, S. 66</ref>. 1570 heiratete er Magdalena Schrader. Aus dieser Ehe hatte er außer Wolfgang noch zwei weitere Kinder: Anna Lebersorg († 1607, in [[w:Praha|Prag]], die nicht verheiratet war, und Christoph Lebersorg, der heiratete und in Innsbruck lebte. Einer seiner Söhne war später Klosterkoch und Klostermetzger in [[Stams]].<ref name ="zisterzienserlexikon">vgl. [http://www.zisterzienserlexikon.de/wiki/Lebersorg,_Wolfgang Wolfgang Lebersorg], Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 21. August 2019</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Wolfgang Lebersorg dürfte die zu seiner Zeit neugegründete Lateinschule in Innsbruck besucht haben. 1591 empfing er den Profess und die niederen Weihen, 1595 wurde er vom [[w:Peter Rascher|Fürstbischof von Chur]] zum Priester geweiht, nachdem ihn dieser bereits 1593 in der Stamser Stiftskirche zum Diakon ordiniert hatte. Pater Wolfgang wirkte in Stams zunächst als Novizenmeister und nach 1615 als Kustos. Außerdem waren ihm die Sakristei, die Kirche und auch die Verwaltung der Bücher- und Urkundensammlung anvertraut. Um 1616 wurde er von Abt Thomas Lugga zum Subprior ernannt. Zwischen 1610 und 1612 dürfte er mit der Abfassung seiner Chronik über das Stift Stams begonnen haben, die heute als eine sehr wichtige Quelle zur Geschichte des Stiftes Stams gilt. Nach seinem Tod wurde er auf Befehl von Abtes Bernhard (II.) Gemelich vor dem Altar des Evangelisten Johannes in der Stiftskirche beigesetzt.<ref name ="zisterzienserlexikon"/>
Wolfgang Lebersorg dürfte die zu seiner Zeit neugegründete Lateinschule in Innsbruck besucht haben. 1591 empfing er den Profess und die niederen Weihen, 1595 wurde er vom [[w:Peter Rascher|Fürstbischof von Chur]] zum Priester geweiht, nachdem ihn dieser bereits 1593 in der Stamser Stiftskirche zum Diakon ordiniert hatte. Pater Wolfgang wirkte in Stams zunächst als Novizenmeister und nach 1615 als Kustos. Außerdem waren ihm die Sakristei, die Kirche und auch die Verwaltung der Bücher- und Urkundensammlung anvertraut. Um 1616 wurde er von Abt Thomas Lugga zum Subprior ernannt. Zwischen 1610 und 1612 dürfte er mit der Abfassung seiner Chronik über das Stift Stams begonnen haben, die heute als eine sehr wichtige Quelle zur Geschichte des Stiftes Stams gilt. Nach seinem Tod wurde er auf Befehl von Abtes Bernhard (II.) Gemelich vor dem Altar des Evangelisten Johannes in der Stiftskirche beigesetzt.<ref name ="zisterzienserlexikon"/>
== Werke ==
== Werke ==
* ''Chronicon Stamsense usque ad annum 1601. Extractus oder kurze Verzaichnus der Originalen und Reversen, auch andere brieflicher Gerechtikaiten des Gottshaus Stambs guetter, so in dem Ambt Mays begriffen'', befindet sich heute im Archiv von Stift Stams<ref name ="zisterzienserlexikon"/>
* ''Chronicon Stamsense usque ad annum 1601. Extractus oder kurze Verzaichnus der Originalen und Reversen, auch andere brieflicher Gerechtikaiten des Gottshaus Stambs guetter, so in dem Ambt Mays begriffen'', befindet sich heute im Archiv von Stift Stams.<ref name ="zisterzienserlexikon"/> Eine Übersetzung von Christoph Haidacher wurde 2000 herausgegeben.<ref group="A">''Pater Wolfgang Lebersorgs Chronik des Klosters Stams (Stiftsarchiv Stams, Codex D 40)''. Hrsg. und übersetzt von Christoph Haidacher (= Tiroler Geschichtsquellen. Bd. 42). Innsbruck, 2000</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
Zeile 17: Zeile 18:
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
== Anmerkungen ==
<references group="A" />


{{SORTIERUNG:Lebersorg, Wolfgang}}
{{SORTIERUNG:Lebersorg, Wolfgang}}
Zeile 24: Zeile 28:
[[Kategorie:Geschichte (Tirol)]]
[[Kategorie:Geschichte (Tirol)]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Zisterzienser]]
[[Kategorie:Gestorben 1646]]

Aktuelle Version vom 16. April 2020, 18:52 Uhr

Stift Stams, zu dessen Chronisten Wolfgang Lebersorg zählt, heute

Pater Wolfgang Lebersorg (* im 16. Jahrhundert, um 1570/71, in Innsbruck; † 2. Oktober 1646) war ein bedeutender Gelehrter. Bekannt ist er als Chronist des Stiftes Stams.

Herkunft und Familie

Wolfgang Lebersorg entstammte einer Familie aus dem heutigen Bundesland Oberösterreich, die seit 1539 in Innsbruck belegt ist. Sein Großvater erwarb dort 1555 das Bürgerrecht, sein Vater, Bartholomäus Lebersorg wurde bereits in Innsbruck geboren, wo er als Schneider tätig war[1]. 1570 heiratete er Magdalena Schrader. Aus dieser Ehe hatte er außer Wolfgang noch zwei weitere Kinder: Anna Lebersorg († 1607, in Prag, die nicht verheiratet war, und Christoph Lebersorg, der heiratete und in Innsbruck lebte. Einer seiner Söhne war später Klosterkoch und Klostermetzger in Stams.[2]

Leben

Wolfgang Lebersorg dürfte die zu seiner Zeit neugegründete Lateinschule in Innsbruck besucht haben. 1591 empfing er den Profess und die niederen Weihen, 1595 wurde er vom Fürstbischof von Chur zum Priester geweiht, nachdem ihn dieser bereits 1593 in der Stamser Stiftskirche zum Diakon ordiniert hatte. Pater Wolfgang wirkte in Stams zunächst als Novizenmeister und nach 1615 als Kustos. Außerdem waren ihm die Sakristei, die Kirche und auch die Verwaltung der Bücher- und Urkundensammlung anvertraut. Um 1616 wurde er von Abt Thomas Lugga zum Subprior ernannt. Zwischen 1610 und 1612 dürfte er mit der Abfassung seiner Chronik über das Stift Stams begonnen haben, die heute als eine sehr wichtige Quelle zur Geschichte des Stiftes Stams gilt. Nach seinem Tod wurde er auf Befehl von Abtes Bernhard (II.) Gemelich vor dem Altar des Evangelisten Johannes in der Stiftskirche beigesetzt.[2]

Werke

  • Chronicon Stamsense usque ad annum 1601. Extractus oder kurze Verzaichnus der Originalen und Reversen, auch andere brieflicher Gerechtikaiten des Gottshaus Stambs guetter, so in dem Ambt Mays begriffen, befindet sich heute im Archiv von Stift Stams.[2] Eine Übersetzung von Christoph Haidacher wurde 2000 herausgegeben.[A 1]

Literatur

Weblinks

  • Christoph Haidacher: Pater Wolfgang Lebersorgs Chronik des Klosters Stams online

Einzelnachweise

  1. Christoph Haidacher: Stamser Chronisten. In: Michael Forcher (Hrsg.): Stift Stams, 2016, S. 66
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Wolfgang Lebersorg, Zisterzienserlexikon.DE, abgerufen am 21. August 2019

Anmerkungen

  1. Pater Wolfgang Lebersorgs Chronik des Klosters Stams (Stiftsarchiv Stams, Codex D 40). Hrsg. und übersetzt von Christoph Haidacher (= Tiroler Geschichtsquellen. Bd. 42). Innsbruck, 2000