Barbara von Liechtenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Barbara von Liechtenstein entstammte einer bedeutenden [[Niklas von Liechtenstein zu Murau#Herkunft und Familie|Adelsfamilie]] des Herzogtums Steiers. Sie war eine Nachfahrin des Minnesängers [[w:Ulrich von Liechtenstein|Ulrich von Liechtenstein]].
Barbara von Liechtenstein entstammte einer bedeutenden [[Liechtensteiner (steirische Adelsfamilie)|Adelsfamilie]] des [[Herzogtum Steier|Herzogtums Steiers]]. Sie war eine Nachfahrin des Minnesängers [[Ulrich I. von Liechtenstein|Ulrich (I.) von Liechtenstein]] und die Tochter von Otto (V.) von Liechtenstein zu Murau.<ref name ="wurzbach">vgl. {{BLKÖ|Liechtenstein, Barbara|15|119}}</ref>
 
Barbara von Liechtenstein war die Tochter von Otto (V.) von Liechtenstein zu Murau.<ref name ="wurzbach">vgl. {{BLKÖ|Liechtenstein, Barbara|15|119}}</ref>  


== Leben ==
== Leben ==
Über Barbara von Liechtenstein gibt es nur wenige gesicherte Fakten. Sie war Ordensangehörige im Benediktinerinnenstift Göß (heute Teil der Stadtgemeinde [[Leoben]]) und stand diesem 1566–1573 als Äbtissin vor. Ehe sie Ordensfrau wurde, soll sie mit Wilhelm von Rottmannsdorf verlobt gewesen, der vor der Hochzeit tödlich verunglückte.<ref name ="wurzbach"/>
Über Barbara von Liechtenstein gibt es nur wenige gesicherte Fakten. Sie war Ordensangehörige im Benediktinerinnenstift Göß (heute Teil der Stadtgemeinde [[Leoben]]) und stand diesem 1566–1573 als Äbtissin vor. Ehe sie Ordensfrau wurde, war sie mit Wilhelm von Rottmannsdorf verlobt, der vor der Hochzeit tödlich verunglückte.<ref name ="wurzbach"/>


== Barbara von Liechtenstein in Sage und Legende ==
== Barbara von Liechtenstein in Sage und Legende ==
Um Barbara von Liechtenstein bildete sich später eine tragische Sage, in welcher ihre Verlobung mit Wilhelm von Rottmannsdorf und ihren Klostereintritt wesentlich ausgeschmückt sind. Der Tod ihres Verlobten ereignet sich hier bei Leoben, als dieser auf dem Weg zu ihrer Heimführung ist. Als Barbara die Nachricht von seinem Tod erfuhr, soll sie gelobt haben, sich nicht zu vermählen und daher nur wenige Wochen später in das Stift Göß eingetreten sein.<ref name ="wurzbach"/> In einer lokalen Version wird diese Geschichte noch durch weitere Motive ergänzt. So soll Wilhelm von Rottmannsdorf Barbara von Liechtenstein entführt und in Stift Göß, wo eine Verwandte von ihm war, untergebracht haben, weil ihr Vater gegen die Heirat der beiden war.
Um Barbara von Liechtenstein bildete sich später eine tragische Sage, in welcher ihre Verlobung mit Wilhelm von Rottmannsdorf und ihr Klostereintritt wesentlich ausgeschmückt sind. Der Tod ihres Verlobten ereignet sich hier bei Leoben, als dieser auf dem Weg zu ihrer Heimführung ist. Als Barbara die Nachricht von seinem Tod erfährt, gelobt sie, sich nicht zu vermählen und tritt daher nur wenige Wochen später in das Stift Göß ein.<ref name ="wurzbach"/> In einer lokalen Version wird diese Geschichte noch durch weitere Motive ergänzt. So soll Barbaras Vater gegen die Heirat der beiden gewesen sein, weswegen Wilhelm von Rottmannsdorf Barbara von Liechtenstein mit ihrer Zustimmung entführte und im Stift Göß, wo eine Verwandte von ihm war, unterbrachte.


== Erinnerungsstätten an Barbara von Liechtenstein ==
== Erinnerungsstätten an Barbara von Liechtenstein ==
* In Stift Göß befindet sich der Grabstein der Äbtissin Barbara von Liechtenstein.
* In Stift Göß befindet sich der Grabstein der Äbtissin Barbara von Liechtenstein.
* Angeblich ließ Barbara von Liechtenstein das Hufeisenkreuz bei Leoben an jener Stelle errichten, wo ihr Verlobter bei einem Sturz vom Pferd den Tod gefunden hatte.<ref name ="wurzbach"/>  
* Angeblich ließ Barbara von Liechtenstein das Hufeisenkreuz bei Leoben an jener Stelle errichten, wo ihr Verlobter bei einem Sturz vom Pferd den Tod gefunden hatte.<ref name ="wurzbach"/>  
== Primärtexte ==
* Rudolf Puff: ''Das Hufeisenkreuz''. Steirische Sage. In: ''Carinthia'' 30, 1840, S. 161-164, S. 173-175, S. 179-180 [https://books.google.at/books?id=R_osAAAAYAAJ&pg=RA1-PA179&lpg=RA1-PA179&dq=Barbara+von+Liechtenstein+%C3%A4btissin+von++g%C3%B6ss&source=bl&ots=euQdPiV_fK&sig=ACfU3U0bjF-0zMYK6V4IGQvhenqCTVKCSQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj8rqqO5KzlAhWntlkKHdK2DsQQ6AEwEXoECAcQAQ#v=onepage&q=hufeisenkreuz&f=false digital]
* Johann Krainz: ''Das Hufeisenkreuz''. In: Johann Krainz: ''Mythen und Sagen aus dem steirischen Hochlande'' (= Will Erich Peukert et al. (Hrsg.): ''Volkskundliche Quellen''. Neudrucke europäischer Texte und Untersuchungen. Bd. 4). Georg Olms Verlag, Hildesheim / New York, 1979, S. 18-20


== Literatur ==
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* Rudolf Puff: ''Das Hufeisenkreuz''. Steirische Sage. In: ''Carinthia'' 30, 1840, S. 161-164, S. 173-175, S. 179-180 [https://books.google.at/books?id=R_osAAAAYAAJ&pg=RA1-PA179&lpg=RA1-PA179&dq=Barbara+von+Liechtenstein+%C3%A4btissin+von++g%C3%B6ss&source=bl&ots=euQdPiV_fK&sig=ACfU3U0bjF-0zMYK6V4IGQvhenqCTVKCSQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj8rqqO5KzlAhWntlkKHdK2DsQQ6AEwEXoECAcQAQ#v=onepage&q=hufeisenkreuz&f=false digital]


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Aktuelle Version vom 11. November 2022, 18:35 Uhr

Barbara von Liechtenstein (* im 16. Jahrhundert; † 1573 ), auch Barbara von Liechtenstein zu Murau oder Barbara von Göß, war eine Äbtissin von Stift Göß.

Herkunft und Familie

Barbara von Liechtenstein entstammte einer bedeutenden Adelsfamilie des Herzogtums Steiers. Sie war eine Nachfahrin des Minnesängers Ulrich (I.) von Liechtenstein und die Tochter von Otto (V.) von Liechtenstein zu Murau.[1]

Leben

Über Barbara von Liechtenstein gibt es nur wenige gesicherte Fakten. Sie war Ordensangehörige im Benediktinerinnenstift Göß (heute Teil der Stadtgemeinde Leoben) und stand diesem 1566–1573 als Äbtissin vor. Ehe sie Ordensfrau wurde, war sie mit Wilhelm von Rottmannsdorf verlobt, der vor der Hochzeit tödlich verunglückte.[1]

Barbara von Liechtenstein in Sage und Legende

Um Barbara von Liechtenstein bildete sich später eine tragische Sage, in welcher ihre Verlobung mit Wilhelm von Rottmannsdorf und ihr Klostereintritt wesentlich ausgeschmückt sind. Der Tod ihres Verlobten ereignet sich hier bei Leoben, als dieser auf dem Weg zu ihrer Heimführung ist. Als Barbara die Nachricht von seinem Tod erfährt, gelobt sie, sich nicht zu vermählen und tritt daher nur wenige Wochen später in das Stift Göß ein.[1] In einer lokalen Version wird diese Geschichte noch durch weitere Motive ergänzt. So soll Barbaras Vater gegen die Heirat der beiden gewesen sein, weswegen Wilhelm von Rottmannsdorf Barbara von Liechtenstein mit ihrer Zustimmung entführte und im Stift Göß, wo eine Verwandte von ihm war, unterbrachte.

Erinnerungsstätten an Barbara von Liechtenstein

  • In Stift Göß befindet sich der Grabstein der Äbtissin Barbara von Liechtenstein.
  • Angeblich ließ Barbara von Liechtenstein das Hufeisenkreuz bei Leoben an jener Stelle errichten, wo ihr Verlobter bei einem Sturz vom Pferd den Tod gefunden hatte.[1]

Primärtexte

  • Rudolf Puff: Das Hufeisenkreuz. Steirische Sage. In: Carinthia 30, 1840, S. 161-164, S. 173-175, S. 179-180 digital
  • Johann Krainz: Das Hufeisenkreuz. In: Johann Krainz: Mythen und Sagen aus dem steirischen Hochlande (= Will Erich Peukert et al. (Hrsg.): Volkskundliche Quellen. Neudrucke europäischer Texte und Untersuchungen. Bd. 4). Georg Olms Verlag, Hildesheim / New York, 1979, S. 18-20

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Constantin von Wurzbach: Liechtenstein, Barbara. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 15. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1866, S. 119 (Digitalisat).