Stefan Rómer von Kis-Enyiczke: Unterschied zwischen den Versionen
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Erst als er den der Masse für die ''Tunkhölzchen'' [[w:Phosphor]] beimischte, gelang ihm der Durchbruch, obwohl in Europa an zahlreichen Orten gleichzeitig daran experimentiert wurde. | Erst als er den der Masse für die ''Tunkhölzchen'' [[w:Phosphor|Phosphor]] beimischte, gelang ihm der Durchbruch, obwohl in Europa an zahlreichen Orten gleichzeitig daran experimentiert wurde. | ||
Im Jahr 1832 suchte er um das [[w:Privileg|Privileg]] (Patent oder Konzession) zur Erzeugung von ''Reibzündhölzer'', die mit einer Phosphormasse an jeder rauen Oberfläche angezündet werden können an. Die Konzession erhielt er allerdings erst am 4. Jänner 1834. Arbeitete er zuerst allein mit seiner Gattin an der Erzeugung, zählte sein Unternehmen durch seine ''Allumettes Viennoise'' (Wiener Zündhölzchen), die in viele Länder geliefert werden konnten, bald bis zu 200 Mitarbeiter. Der Standort seiner Zündholzfabrik, die die erste im Kaiserthum Österreich war, war in [[Wieden]], in der späteren Schönburggasse 31.<ref name="wrztg">[https:// | Im Jahr 1832 suchte er um das [[w:Privileg|Privileg]] (Patent oder Konzession) zur Erzeugung von ''Reibzündhölzer'', die mit einer Phosphormasse an jeder rauen Oberfläche angezündet werden können an. Die Konzession erhielt er allerdings erst am 4. Jänner 1834. Arbeitete er zuerst allein mit seiner Gattin an der Erzeugung, zählte sein Unternehmen durch seine ''Allumettes Viennoise'' (Wiener Zündhölzchen), die in viele Länder geliefert werden konnten, bald bis zu 200 Mitarbeiter. Der Standort seiner Zündholzfabrik, die die erste im Kaiserthum Österreich war, war in [[Wieden]], in der späteren Schönburggasse 31.<ref name="wrztg">[https://tagblatt-wienerzeitung.at/nachrichten/zeitreisen/396743-Als-den-Wienern-ein-Licht-aufging.html?em_cnt_page=3 Als den Wienern ein Licht aufging] in der Wiener Zeitung vom 14. September 2011 abgerufen am 12. Dezember 2019</ref> | ||
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Sein wirtschaftlicher Erfolg sicherte ihm auch die Zugehörigkeit zur ''Wiener Gesellschaft''. So zählten zu seinem Freundeskreis [[w:Franz Grillparzer|Franz Grillparzer]], der Journalist [[w:Moritz Gottlieb Saphir|Moritz Gottlieb Saphir]] oder der Dichter [[w:Ignaz Franz Castelli|Ignaz Franz Castelli]].<ref name="wrztg"/> Aber auch karitativ beteiligt er sich beispielsweise an der neben [[w:Karoline Auguste von Bayern|Kaiserin-Mutter]] an der Gründung des Wiener [[w:Sankt-Josef-Kinderspital|Sankt-Josef-Kinderspitals]] durch seinen Schwiegersohn, dem Armenarzt [[Vincenz Alexovits]] (1812-1875). | Sein wirtschaftlicher Erfolg sicherte ihm auch die Zugehörigkeit zur ''Wiener Gesellschaft''. So zählten zu seinem Freundeskreis [[w:Franz Grillparzer|Franz Grillparzer]], der Journalist [[w:Moritz Gottlieb Saphir|Moritz Gottlieb Saphir]] oder der Dichter [[w:Ignaz Franz Castelli|Ignaz Franz Castelli]].<ref name="wrztg"/> Aber auch karitativ beteiligt er sich beispielsweise an der neben [[w:Karoline Auguste von Bayern|Kaiserin-Mutter]] an der Gründung des Wiener [[w:Sankt-Josef-Kinderspital|Sankt-Josef-Kinderspitals]] durch seinen Schwiegersohn, dem Armenarzt [[Vincenz Alexovits]] (1812-1875). | ||
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Aktuelle Version vom 3. Juli 2023, 19:42 Uhr
Stephan Ladislav Rómer, Edler von Kis-Enyitzke (26. Dezember 1788 in Nagysáros (heute Vel’ký Šariš, Slowakei); † 30. Juli 1842 in Wien war Apotheker, Erfinder und Unternehmer.
Leben
Stefan Rómer von Kis-Enyiczke kam als Sohn eines nicht ganz wohlhabenden Advokaten im damaligen Ungarn auf die Welt. In Sátoraljaújhely (Neustadt am Zeltberg) besuchte er das Gymnasium und begann im Alter von 14 Jahren eine Lehre bei einem Apotheker bis 1805. Während er in Košice ein Praktikum absolvierte, begann er auch ein philosphisches Studium.
Im Jahr 1808 kam er nach Wien, wo er in einer Apotheke aufgrund seiner halbwegs deutschen Sprachkenntnisse arbeiten konnte, aber auch ab 1813 Pharmazie studierte. Im Jahr 1819 schloss er das Studium mit dem Magister ab. Mit Abschluss des Studiums heiratete er eine Baronesse Josepha von Langen. Vom Erbe ihrer Mutter, die bald darauf starb, wollte er sich in Ungarn eine Apotheke kaufen. Durch die Treuhänder betrogen standen sie jedoch bald mittellos da.
Um über die Runden zu kommen nahm er 1815 gemeinsam mit seiner Frau eine Stelle in der Feldapotheke an, wo sie an einem Feldzug gegen die Franzosen teilnahmen. Nach dem Ende dieses Feldzuges nahm er wieder eine Stelle in der Apotheke in Wien, in der er bereits vor seinem Studium arbeitete, an.
Neben seinem Beruf als Apotheker experimentierte er seit längerer Zeit auch an der Verbesserung von damals üblichen Geräten, wie dem Döbereiner Feuerzeug zur Feuerherstellung. Auch versuchte er mit den verschiedenen Chemikalien die Herstellung sogenannter Tunkhölzchen. Mit diesen Entwicklungen war er so erfolgreich, dass er sich im Jahr 1822 selbstständig machen konnte.
Erst als er den der Masse für die Tunkhölzchen Phosphor beimischte, gelang ihm der Durchbruch, obwohl in Europa an zahlreichen Orten gleichzeitig daran experimentiert wurde.
Im Jahr 1832 suchte er um das Privileg (Patent oder Konzession) zur Erzeugung von Reibzündhölzer, die mit einer Phosphormasse an jeder rauen Oberfläche angezündet werden können an. Die Konzession erhielt er allerdings erst am 4. Jänner 1834. Arbeitete er zuerst allein mit seiner Gattin an der Erzeugung, zählte sein Unternehmen durch seine Allumettes Viennoise (Wiener Zündhölzchen), die in viele Länder geliefert werden konnten, bald bis zu 200 Mitarbeiter. Der Standort seiner Zündholzfabrik, die die erste im Kaiserthum Österreich war, war in Wieden, in der späteren Schönburggasse 31.[1]
Sein wirtschaftlicher Erfolg sicherte ihm auch die Zugehörigkeit zur Wiener Gesellschaft. So zählten zu seinem Freundeskreis Franz Grillparzer, der Journalist Moritz Gottlieb Saphir oder der Dichter Ignaz Franz Castelli.[1] Aber auch karitativ beteiligt er sich beispielsweise an der neben Kaiserin-Mutter an der Gründung des Wiener Sankt-Josef-Kinderspitals durch seinen Schwiegersohn, dem Armenarzt Vincenz Alexovits (1812-1875).
Bei der Besichtigung einer Baustelle verunglückte Rómer, an dessen Folgen er am 30. Juli 1842 verstarb. Begraben wurde er am Matzleinsdorfer Friedhof (Grabstein Nr. 43 im Grabmalhain)[1]
Literatur
- W. Oberhummer: Stefan Rómer von Kis-Enyiczke. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 233.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Als den Wienern ein Licht aufging in der Wiener Zeitung vom 14. September 2011 abgerufen am 12. Dezember 2019
Weblinks
- Eintrag zu Stefan Rómer von Kis-Enyiczke in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online
- Zündholz auf Forum OÖ Geschichte
- Nekrolog. In: Wiener Zeitung, 8. November 1842, S. 3 (online bei ANNO).
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