Buzzonen (Familie): Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(11 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Schloss Straßburg 2017 12.jpg|thumb|Die frühere Burg Straßburg ist heute eindrucksvolles Schloss. Unterhalb der Burg befand sich der Sitz der Buzzonen.]]
[[File:Schloss Straßburg 2017 12.jpg|thumb|Die frühere Burg Straßburg, die von den Buzzonen für den Bischof von Gurk verwaltet wurde, ist heute ein eindrucksvolles Schloss.]]
Die '''Buzzonen''' waren eine [[w:Ministeriale|Ministerialienfamilie]]<ref group="A">Ministeriale waren ursprünglich unfreie Dienstleute der adeligen und geistlichen Grundherren, die zur meistens zur Verwaltung und Sicherung von deren Besitztümern eingesetzt wurden. Ab dem 13. Jahrhundert zählten sie zum niederen Adel, vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 182</ref> des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]], die im 13. und 14. Jahrhundert als Dienstleute der [[w:Erzdiözese Gurk-Klagenfurt|Bischöfe von Gurk]] belegt ist. Sie gelten als die mächtigsten Ministerialien des Bistums Gurk.<ref name ="Sabitzer182">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 182</ref>  
Die '''Buzzonen''' waren eine Ministerialienfamilie<ref group="A"> [[w:Ministeriale|Ministeriale]] waren ursprünglich unfreie Dienstleute der adeligen und geistlichen Grundherren, die zur meistens zur Verwaltung und Sicherung von deren Besitztümern eingesetzt wurden. Ab dem 13. Jahrhundert zählten sie zum niederen Adel, vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 182</ref> des [[Herzogtum Kärnten|Herzogtums Kärnten]], die im 13. und 14. Jahrhundert als Dienstleute der [[w:Erzdiözese Gurk-Klagenfurt|Bischöfe von Gurk]] belegt ist. Sie gelten als die mächtigsten Ministerialien des Bistums Gurk.<ref name ="Sabitzer182">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 182</ref>


== Die Familie ==
== Die Familie ==
Die Familie wird erstmals 1212 mit Engelbert genannt. Dessen Bruder Buzzo war 1241 der Kastellan auf der Straßburg. Die Familie starb im 14. Jahrhundert aus.<ref name ="Sabitzer183">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 183</ref> Die Buzzonen waren Inhaber einer Reihe der Hofämter des Bistums Gurk.<ref name ="Sabitzer183"/> Der Sitz der Buzzonen war ein Gebäude unterhalb von [[w:Schloss Straßburg (Kärnten)|Schloss Straßburg]], das später als der "Putzenhof" ("Puczenhof", erstmals in einer Urkunde vom 25. März 1408 genannt) bezeichnet wurde.<ref>vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 182f.</ref>  
Die Familie wird erstmals 1212 mit Engelbert genannt. Dessen Bruder Buzzo war 1241 der Kastellan auf der Straßburg. Die Familie starb im 14. Jahrhundert aus.<ref name ="Sabitzer183">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 183</ref> Die Buzzonen waren Inhaber einer Reihe der Hofämter des Bistums Gurk.<ref name ="Sabitzer183"/> Der Sitz der Buzzonen war ein Gebäude unterhalb von [[w:Schloss Straßburg (Kärnten)|Schloss Straßburg]] (heute Teil der [[Straßburg (Kärnten)|gleichnamigen Gemeinde]]), das später als der "Putzenhof" ("Puczenhof", erstmals in einer Urkunde vom 25. März 1408 genannt) bezeichnet wurde.<ref>vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 182f.</ref>


== Hartwig von Buzzo und seine Nachkommen ==
== Hartwig von Buzzo und seine Nachkommen ==
Hartwig von Buzzo war [[w:Vitztum|Vizedom]]<ref group="A">Der Vizedom war der oberste Verwalter der Güter des Bistums Gurk, vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 183</ref> des Bistums Gurk. Während der Auseinandersetzungen, die das Bistum Gurk mit dem Erzbistum Salzburg führte, um sich aus seiner Abhängigkeit von diesem zu lösen, rebellierte er 1231 gegen [[w:Ulrich von Ortenburg|Bischof Ulrich (I.) von Gurk]] und besetzte die Straßburg. Diese Rebellion gegen den Bischof fand 1247 durch seine Söhne Engelram und Engelbert eine Weiterführung. Sie besetzten nicht nur, wie bereits ihr Vater, die Straßburg, sondern raubten den Schatz des Bischofs und verwüsteten Güter des Bistums. Zur Lösung dieser Auseinandersetzung war Bischof Ulrich genötigt, den Papst um Hilfe zu bitten. Außerdem musste er den damaligen [[Straßburg|Markt Straßburg]] an Rudolf von Ras verpfänden, um so die durch die Auseinandersetzung entstandenen Schulden abzutragen.<ref name ="Sabitzer183"/>
Hartwig von Buzzo war [[w:Vitztum|Vizedom]]<ref group="A">Der Vizedom war der oberste Verwalter der Güter des Bistums Gurk, vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 183</ref> des Bistums Gurk. Während der Auseinandersetzungen, die das Bistum Gurk mit dem Erzbistum Salzburg führte, um sich aus seiner Abhängigkeit von diesem zu lösen, rebellierte er 1231 gegen [[w:Ulrich von Ortenburg|Bischof Ulrich (I.) von Gurk]] und besetzte die Straßburg. Diese Rebellion gegen den Bischof fand 1247 durch seine Söhne Engelram und Engelbert eine Weiterführung. Sie besetzten nicht nur, wie bereits ihr Vater, die Straßburg, sondern raubten den Schatz des Bischofs und verwüsteten Güter des Bistums. Zur Lösung dieser Auseinandersetzung, die mit einer Aussöhnung endete<ref name ="Sabitzer187">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 187</ref>, war Bischof Ulrich genötigt, den Papst um Hilfe zu bitten. Außerdem musste er den damaligen [[Straßburg|Markt Straßburg]] an [[Cholo I. von Ras#Herkunft und Familie|Rudolf (III.) von Ras]] verpfänden, um so die durch die Auseinandersetzung entstandenen Schulden abzutragen.<ref name ="Sabitzer183"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Werner Sabitzer]]: ''Land der Hemma''. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6
* [[Werner Sabitzer]]: ''Land der Hemma''. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6
== Weblinks ==
* [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1676 Straßburg], Burgen-Austria.COM


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 16: Zeile 19:
== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==
<references group="A" />
<references group="A" />
{{Normdaten|TYP=k|Q106365258}}


{{SORTIERUNG:Buzzonen (Familie)}}
{{SORTIERUNG:Buzzonen (Familie)}}
[[Kategorie:Familie]]
[[Kategorie:Adelsgeschlecht als Thema]]
[[Kategorie:Adliger]]
[[Kategorie:Geschichte (Kärnten)]]
[[Kategorie:Geschichte (Kärnten)]]
[[Kategorie:Erzdiözese Gurk-Klagenfurt]]
[[Kategorie:Diözese Gurk-Klagenfurt]]
[[Kategorie:Straßburg (Kärnten)]]
[[Kategorie:Straßburg]]

Aktuelle Version vom 23. Januar 2023, 20:40 Uhr

Die frühere Burg Straßburg, die von den Buzzonen für den Bischof von Gurk verwaltet wurde, ist heute ein eindrucksvolles Schloss.

Die Buzzonen waren eine Ministerialienfamilie[A 1] des Herzogtums Kärnten, die im 13. und 14. Jahrhundert als Dienstleute der Bischöfe von Gurk belegt ist. Sie gelten als die mächtigsten Ministerialien des Bistums Gurk.[1]

Die Familie

Die Familie wird erstmals 1212 mit Engelbert genannt. Dessen Bruder Buzzo war 1241 der Kastellan auf der Straßburg. Die Familie starb im 14. Jahrhundert aus.[2] Die Buzzonen waren Inhaber einer Reihe der Hofämter des Bistums Gurk.[2] Der Sitz der Buzzonen war ein Gebäude unterhalb von Schloss Straßburg (heute Teil der gleichnamigen Gemeinde), das später als der "Putzenhof" ("Puczenhof", erstmals in einer Urkunde vom 25. März 1408 genannt) bezeichnet wurde.[3]

Hartwig von Buzzo und seine Nachkommen

Hartwig von Buzzo war Vizedom[A 2] des Bistums Gurk. Während der Auseinandersetzungen, die das Bistum Gurk mit dem Erzbistum Salzburg führte, um sich aus seiner Abhängigkeit von diesem zu lösen, rebellierte er 1231 gegen Bischof Ulrich (I.) von Gurk und besetzte die Straßburg. Diese Rebellion gegen den Bischof fand 1247 durch seine Söhne Engelram und Engelbert eine Weiterführung. Sie besetzten nicht nur, wie bereits ihr Vater, die Straßburg, sondern raubten den Schatz des Bischofs und verwüsteten Güter des Bistums. Zur Lösung dieser Auseinandersetzung, die mit einer Aussöhnung endete[4], war Bischof Ulrich genötigt, den Papst um Hilfe zu bitten. Außerdem musste er den damaligen Markt Straßburg an Rudolf (III.) von Ras verpfänden, um so die durch die Auseinandersetzung entstandenen Schulden abzutragen.[2]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 182
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 183
  3. vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 182f.
  4. vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 187

Anmerkungen

  1. Ministeriale waren ursprünglich unfreie Dienstleute der adeligen und geistlichen Grundherren, die zur meistens zur Verwaltung und Sicherung von deren Besitztümern eingesetzt wurden. Ab dem 13. Jahrhundert zählten sie zum niederen Adel, vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 182
  2. Der Vizedom war der oberste Verwalter der Güter des Bistums Gurk, vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 183