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Aktuelle Version vom 1. April 2022, 21:20 Uhr
Karl Gradwohl (* 12. November 1904 in Obergrafendorf; † 6. September 1992 in Eisenstadt) war Musiklehrer und Volksmusikforscher.
Leben
Karl Gradwohl besuchte in Krems an der Donau die Lehrerbildungslehreranstalt und erlangte 1924 die Lehrbefähigung für Volksschulen im Jahr 1924. An der Wiener Musikakademie studierte er Gesang.
Ab dem Jahr 1925 unterrichtete er am Bundesrealgymnasium und an der Hauptschule in Eisenstadt Musik. An der 1928 gegründeten Musikschule Eisenstadt war er Mitbegründer und unterichtete Geige und Gesang.
In den Jahren 1926 bis 1930 war er Chormeister des Männergesangvereins Haydn. Bei der Eisenstädter Volksmusik- und Volkstanzgruppe war er Mitbegründer im Jahr 1930, ebenso wie beim Eisenstädter Kammerchor. Beim Nordburgenländischen Sängergaues war er Chormeister.
Im Jahr 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und diente bis zum Kriegsende.
Am Gymasium und an der Hauptschule konnte er ab 1947 wieder unterrichten. Bei der Arbeitgemeinschaft Musikerziehung Österreich war er von 1947 bis 1968 burgenländischer Landesobmann.
Im Jahr 1949 wechselte er in den Landesdienst, wo er verschiedene Funktionen innehatte, wie Musikreferent des Volksbildungswerks, Landesmusikinspektor. Auch das burgenländische Muskischulwerk baute er auf und betreute die Gesangvereine und Musikkapellen. Auch das Volksliedarchiv leitete er.
In den Jahren 1959 bis 1965 war Obmann des Burgenländischen Blasmusikverbandes und danach des Burgenländischen Sängerbundes.
Im Jahr 1967 ging er in Pension. 1992 starb er in Eisenstadt.
Auszeichnungen
- Berufstitel Professor (1962)
- Landeskulturpreis des Landes Burgenland für Musik (1967)
- Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1969)[1]
- Ehrenzeichen des Landes Burgenland
Werke
- Lehrgang für österreichische Volkstänze, 1938
- Burgenländische Volkstanzweisen, 1947
- Mitautor vom Liederbuch für die burgenländische Jugend, 1963
- Burgenländische Volkslied- und Volkstanzweisen für zwei Blockflöten, 1964
- 30 Jahre Volksliedforschung und -pflege in Burgenland, 1968, gemeinsam mit A. Sattler,
- Die Entwicklung des burgenländischen Sängerwesens, 1971
- Volkslieder aus dem Burgenland, 1978
- Burgenländische Komponisten von Werken für Blasmusik und deren Kompositionen, 1981
- Die Entwicklung des Burgenländischen Musikschulwesens – 30 Jahre Musiklehranstalt des Volksbildungswerkes für das Burgenland.
Literatur
- Burgenländische Geschichte, Kultur und Wirtschaft in Biographien, 1991
- Who is who in Österreich, 1987/88
- Sepp Gmasz/Hans Hahnenkamp: Das große burgenländische Blasmusikbuch, 1987
- Festschrift: 125 Jahre Haydnchor, 1988
- Karl Gradwohl. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.