Karl Reichmann: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karl Reichmann''' (* [[1835]]; † [[1904]]) war [[w:Politiker|Lokalpolitiker]], [[w:Funktionär|Vereinsfunktionär]] und [[w:Unternehmer|Unternehmer]] in [[Perg]]. Er stammt aus [[Gutau]].
'''Karl Reichmann''' (* [[1835|1836]]; † [[1904]]) war [[w:Politiker|Lokalpolitiker]], [[w:Funktionär|Vereinsfunktionär]] und [[w:Unternehmer|Unternehmer]] in [[Perg]].  


== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
[[Datei:Perg-Oberösterreich-Hauptplatz-Linzerstr-1-Reichmann.JPG|mini|Reichmann-Haus am Perger Hauptplatz]]
Karl Reichmann stammt aus [[Gutau]] in Oberösterreich. Er wurde dort am 6. September 1836 im Haus Markt Nr. 5 geboren. Eltern: Lederermeister Alois und Ehefrau Maria Reichmann.


Er kam in den 1860er-Jahren nach Perg und gründete ein Großhandelshaus. In den 1870er-Jahren errichtete er ein Geschäftshaus am Perger Hauptplatz. Er war politisch aktiv und gehörte dem Perger Gemeinderat viele Jahre als erster Gemeinderat an. Von 1873 bis 1876 war er Mitglied des Ortsschulrats in Perg und ab 1891 Gründungs- und Vorstandsmitglied des [[Kindergartenverein Perg|Kindergartenvereins Perg]]. Von 1884 bis 1886 war er Direktionsvorsitzender der [[Sparkasse Perg]]. In der Pfarre fungierte er als [[Zechprobst]].<ref>{{ANNO|tpt|01|06|1904|4|}}</ref>
Karl Reichmann kam in den 1860er-Jahren nach Perg und gründete ein Großhandelshaus. In den 1870er-Jahren errichtete er ein repräsentables Geschäftshaus. Der Gründerzeitbau an der Ecke Hauptplatz-Linzerstrasse  (alte Adresse Perg Markt N° 112) verfügte über eigene Pferdeställe in der Linzerstrasse und einer eigenen Brückenwaage vor dem Haus am Hauptplatz. Hier erlernte u.a. [[w:Josef_Manner|Josef Manner]] (1865–1947) bei seinem Stiefonkel Karl Reichmann den Beruf Commis (Kaufmann). 1890 gründete dieser Josef Manner dann in Wien die bekannte Süßwarenfabrik Manner. 1911 errichtete er in Perg ein Sägewerk für die benötigten Verpackungskisten.  


== Quelle ==
Karl Reichmann war politisch aktiv und gehörte dem Perger Gemeinderat viele Jahre als erster Gemeinderat an. Von 1873 bis 1876 war er Mitglied des Ortsschulrats in Perg und ab 1891 Gründungs- und Vorstandsmitglied des [[Kindergartenverein Perg|Kindergartenvereins Perg]]. Von 1884 bis 1886 war er Direktionsvorsitzender der [[Sparkasse Perg]]. Von 1874 bis 1876 und von 1884 bis 1900 gehörte er dem Direktionsausschuss der Sparkasse Perg an. In der Pfarre fungierte er als [[Zechprobst]].
* Florian und Konrad Eibensteiner: Obmänner des Ortschulrates, in: Heimatbuch Perg 1933, Selbstverlag, Perg, 1933, S 58


== Einzelnachweise ==
Karl Reichmann zog sich 1895 aus seinem Unternehmen zurück und übergab dieses an seinen Sohn Karl Reichmann junior. Dieser verstarb allerdings plötzlich am 17. August 1900 im 37. Lebensjahr. Nun mußte sein Bruder [[Alois Reichmann]] einspringen und das Unternehmen weiterführen. Bald darauf verstarb der Unternehmensgründer  Karl Reichmann am 30. Mai 1904 im 69. Lebensjahr. Auch seine Ehefrau Katharina, geboren in Mauthausen, starb bald darauf am 17. Jänner 1908 im 74. Lebensjahr. Und: Walpurga Reichmann (geborene Fries), die Witwe des Karl Reichmann junior verstarb 17. Oktober 1909 im 46. Lebensjahr. 
<references />


Vom Tod des Unternehmensgründers berichtete die Zeitung 1904:
{{Zitat| Perg, 30. Mai: Heute starb hier Herr Karl Reichmann im 69. Lebensjahre. Der Verstorbene, ein verdienstvoller Bürger unseres Marktes, war der Begründer eines sehr angesehenen Kaufmannshauses, das vor einigen Jahren an dessen Sohn Herrn Alois Reichmann überging. In der Gemeinde bekleidete Herr Reichmann bevor er sich in das Privatleben zurückzog jahrelang die Stelle des ersten Gemeinderates, eines Armenrates und ersten Zechprobstes der Pfarrkirche. Der Sparkasse stand er gleichfalls durch eine lange Reihe von Jahren als Direktor vor. Sein zunehmendes Leiden nötigte in der letzten Zeit den Verstorbenen, in Gmunden ärztliche Hilfe und Heilung zu suchen, leider vergebens. Von Heimweh befallen, reiste er vorige Woche wieder nach Hause, wo ihn der Tod von seinem Leiden erlöste. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 1. Juni, 10 Uhr vormittags, vom Trauerhause aus statt. |Linzer Tages-Post 1. Juni 1904 S. 4<ref>{{Internetquelle|url=https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tpt&datum=19040601&query=%22reichmann%22&ref=anno-search&seite=4|titel=Anno. Historische österreichische Zeitungen. Linzer Tages-Post 1. Juni 1904 Seite 4|zugriff=2022-09-27}}</ref>}}
== Quellen ==
* [[Florian Eibensteiner|Florian]] und [[Konrad Eibensteiner]]: Obmänner des Ortschulrates, in: Heimatbuch Perg 1933, Selbstverlag, Perg, 1933, S 58
{{SORTIERUNG:Reichmann, Karl}}
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[[Kategorie:Vereinsfunktionär (Perg)]]

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2022, 07:17 Uhr

Karl Reichmann (* 1836; † 1904) war Lokalpolitiker, Vereinsfunktionär und Unternehmer in Perg.

Leben und Wirken

Reichmann-Haus am Perger Hauptplatz

Karl Reichmann stammt aus Gutau in Oberösterreich. Er wurde dort am 6. September 1836 im Haus Markt Nr. 5 geboren. Eltern: Lederermeister Alois und Ehefrau Maria Reichmann.

Karl Reichmann kam in den 1860er-Jahren nach Perg und gründete ein Großhandelshaus. In den 1870er-Jahren errichtete er ein repräsentables Geschäftshaus. Der Gründerzeitbau an der Ecke Hauptplatz-Linzerstrasse (alte Adresse Perg Markt N° 112) verfügte über eigene Pferdeställe in der Linzerstrasse und einer eigenen Brückenwaage vor dem Haus am Hauptplatz. Hier erlernte u.a. Josef Manner (1865–1947) bei seinem Stiefonkel Karl Reichmann den Beruf Commis (Kaufmann). 1890 gründete dieser Josef Manner dann in Wien die bekannte Süßwarenfabrik Manner. 1911 errichtete er in Perg ein Sägewerk für die benötigten Verpackungskisten.

Karl Reichmann war politisch aktiv und gehörte dem Perger Gemeinderat viele Jahre als erster Gemeinderat an. Von 1873 bis 1876 war er Mitglied des Ortsschulrats in Perg und ab 1891 Gründungs- und Vorstandsmitglied des Kindergartenvereins Perg. Von 1884 bis 1886 war er Direktionsvorsitzender der Sparkasse Perg. Von 1874 bis 1876 und von 1884 bis 1900 gehörte er dem Direktionsausschuss der Sparkasse Perg an. In der Pfarre fungierte er als Zechprobst.

Karl Reichmann zog sich 1895 aus seinem Unternehmen zurück und übergab dieses an seinen Sohn Karl Reichmann junior. Dieser verstarb allerdings plötzlich am 17. August 1900 im 37. Lebensjahr. Nun mußte sein Bruder Alois Reichmann einspringen und das Unternehmen weiterführen. Bald darauf verstarb der Unternehmensgründer Karl Reichmann am 30. Mai 1904 im 69. Lebensjahr. Auch seine Ehefrau Katharina, geboren in Mauthausen, starb bald darauf am 17. Jänner 1908 im 74. Lebensjahr. Und: Walpurga Reichmann (geborene Fries), die Witwe des Karl Reichmann junior verstarb 17. Oktober 1909 im 46. Lebensjahr.

Vom Tod des Unternehmensgründers berichtete die Zeitung 1904:

„Perg, 30. Mai: Heute starb hier Herr Karl Reichmann im 69. Lebensjahre. Der Verstorbene, ein verdienstvoller Bürger unseres Marktes, war der Begründer eines sehr angesehenen Kaufmannshauses, das vor einigen Jahren an dessen Sohn Herrn Alois Reichmann überging. In der Gemeinde bekleidete Herr Reichmann bevor er sich in das Privatleben zurückzog jahrelang die Stelle des ersten Gemeinderates, eines Armenrates und ersten Zechprobstes der Pfarrkirche. Der Sparkasse stand er gleichfalls durch eine lange Reihe von Jahren als Direktor vor. Sein zunehmendes Leiden nötigte in der letzten Zeit den Verstorbenen, in Gmunden ärztliche Hilfe und Heilung zu suchen, leider vergebens. Von Heimweh befallen, reiste er vorige Woche wieder nach Hause, wo ihn der Tod von seinem Leiden erlöste. Das Leichenbegängnis findet Mittwoch den 1. Juni, 10 Uhr vormittags, vom Trauerhause aus statt.“

Linzer Tages-Post 1. Juni 1904 S. 4[1]

Quellen