Skilift Bovel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der Skilift wurde vom Ludescher Unternehmer Gebhard Welte 1971 gebraucht in [[w:Lech (Vorarlberg)|Lech]] gekauft. Dort war dieser Skilift als ''Schlegelkopflift'' seit 1939 in Betrieb und wurde anlässlich einer Erneuerung der Anlage abgebaut. Die Schiliftanlage wurde von der Fa. [[w:Doppelmayr/Garaventa-Gruppe|Doppelmayr]] nach dem Patent von [[w:Ernst Constam|Ernst Constam]] gebaut. Es war dies die erste Skilift-Anlage in Lech. Die ursprünglichen Torbogenstützen aus Holz wurden bereits in Lech durch Torbogenstützen aus Eisen ersetzt.
Der Skilift wurde vom Ludescher Unternehmer Gebhard Welte 1971 gebraucht in [[w:Lech (Vorarlberg)|Lech]] gekauft. Dort war dieser Skilift als ''Schlegelkopflift'' (auch ''Großschlepplift Schlegelkopf'') seit 10. Februar 1940 in Betrieb<ref>Wolfgang Allgeuer, ''Seilbahnen und Schlepplifte in Vorarlberg'', S. 43.</ref><ref>[https://www.zuersamarlberg.at/de/geschichte Geschichte], Webseite: zuersamarlberg.at.</ref><ref>Anna Maria Eggler, Meinrad Pichler, Birgit Heinrich: ''Der Rechtsstreit rund um die NS-Enteignung der Skilifte Zürs und Lech'', Lechschriften 01 – Eine Reihe des Lechmuseums und Gemeindearchivs Lech, Lech 2018, ISBN 978-3-9503026-4-6.</ref> und wurde anlässlich einer Erneuerung der Anlage abgebaut. Die Schiliftanlage wurde von der Fa. [[w:Doppelmayr/Garaventa-Gruppe|Doppelmayr]] nach dem Patent von [[w:Ernst Constam|Ernst Constam]] gebaut. Es war dies die erste Skilift-Anlage in Lech. Die ursprünglichen Torbogenstützen aus Holz wurden bereits in Lech durch Torbogenstützen aus Eisen ersetzt.


Der 1971 wieder in Ludesch aufgebaute Skilift mit kurzen T-Bügeln wurde 1983 auf Langbügler und damit Selbstbedienung umgestellt. 1973 wurde die Jausenstation neben der Talstation des Skiliftes gebaut. 1998 wurde der Skilift Bovel verkauft, abgebaut und komplett am [[w:Baikalsee|Baikalsee]] in [[w:Russland|Russland]] wieder aufgebaut.<ref>Angaben gemäß Erben von Gebhard Welte, Interview vom 5. September 2020.</ref>
Der 1971 wieder in Ludesch aufgebaute Skilift mit kurzen T-Bügeln wurde 1983 auf Langbügler und damit Selbstbedienung umgestellt. 1973 wurde die Jausenstation neben der Talstation des Skiliftes gebaut. 1998 wurde der Skilift Bovel verkauft, abgebaut und komplett am [[w:Baikalsee|Baikalsee]] in [[w:Russland|Russland]] wieder aufgebaut.<ref>Angaben gemäß Erben von Gebhard Welte, Interview vom 5. September 2020.</ref>

Aktuelle Version vom 11. Juni 2022, 19:30 Uhr

Die Talstation heute, von der Raggalerstraße aus gesehen (September 2020)
Ehemalige Schlepplifttrasse des Skilifts Bovel
Der Skilift, etwa um 1980

Der Skilift Bovel war eine Schleppliftanlage in der Gemeinde Ludesch in Vorarlberg. Es war dies in Ludesch der einzige je bestehende Skilift.

Geschichte

Der Skilift wurde vom Ludescher Unternehmer Gebhard Welte 1971 gebraucht in Lech gekauft. Dort war dieser Skilift als Schlegelkopflift (auch Großschlepplift Schlegelkopf) seit 10. Februar 1940 in Betrieb[1][2][3] und wurde anlässlich einer Erneuerung der Anlage abgebaut. Die Schiliftanlage wurde von der Fa. Doppelmayr nach dem Patent von Ernst Constam gebaut. Es war dies die erste Skilift-Anlage in Lech. Die ursprünglichen Torbogenstützen aus Holz wurden bereits in Lech durch Torbogenstützen aus Eisen ersetzt.

Der 1971 wieder in Ludesch aufgebaute Skilift mit kurzen T-Bügeln wurde 1983 auf Langbügler und damit Selbstbedienung umgestellt. 1973 wurde die Jausenstation neben der Talstation des Skiliftes gebaut. 1998 wurde der Skilift Bovel verkauft, abgebaut und komplett am Baikalsee in Russland wieder aufgebaut.[4]

Technik

Der Schlepplift verband eine Talstation auf 752 m ü. A. mit der Bergstation auf 992 m ü. A.

  • Erstinbetriebnahme in Lech: 1939
  • Inbetriebnahme in Ludesch: Dezember 1971
  • Letzte Betriebssaison: 1997/1998
  • Abgebaut: Frühjahr 1998 (verkauft nach Russland)
  • Type: Doppelmayr Umlauf-Schlepplift Typ B
  • Seilhöhe in der Talstation: 756 m
  • Seilhöhe in der Bergstation: 996 m
  • Höhenunterschied: 240 m
  • Betriebslänge/Schlepplänge (= schräge Länge): 815 m
  • Seillänge (endlos Förderseil): 1792 m
  • Seildurchmesser: 22 mm, Gleichschlag verzinkt, 42-drähtig
  • Seilscheibendurchmesser Bergstation: 2 m
  • Stützen: 6 Torbogenstützen
  • Rollenbatterien: Doppelmayr BP
  • Mittlere Steigung: 17,17°
  • Spanneinrichtung: Bergstation (Spanngewicht)
  • Antriebsstation: Talstation
  • Antrieb: elektrisch
  • Motor: Schleifringläufermotor
  • Antriebsleistung (Motor): 140 PS (rund 130 kW)
  • Getriebe: Eisenbeiß KV 55 direkt auf Seilscheibe wirkend
  • Fahrtrichtung: im Uhrzeigersinn
  • Schleppgehängetype: Doppelmayr IIM/10/22
  • Schleppgehänge Anzahl: 62, Endausbau: 85
  • Fassungsvermögen Fahrbetriebsmittel: 2 Personen (2-SL)
  • Nennfahrgeschwindigkeit 3,2 m/s
  • Fahrtzeit: ca. 4 ½ Minuten
  • größte Förderleistung je Stunde und Richtung: 798 Personen, Endausbau: 1093 Personen.[5]

Literatur

  • Wolfgang Allgeuer, Seilbahnen und Schlepplifte in Vorarlberg; ihre Geschichte in Entwicklungsschritten, Bregenz 1998, Neugebauer, Vorarlberger Landesbibliothek:Schriften der Vorarlberger Landesbibliothek, ISBN 3-85376-059-7

Weblinks

 Skilift Bovel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Allgeuer, Seilbahnen und Schlepplifte in Vorarlberg, S. 43.
  2. Geschichte, Webseite: zuersamarlberg.at.
  3. Anna Maria Eggler, Meinrad Pichler, Birgit Heinrich: Der Rechtsstreit rund um die NS-Enteignung der Skilifte Zürs und Lech, Lechschriften 01 – Eine Reihe des Lechmuseums und Gemeindearchivs Lech, Lech 2018, ISBN 978-3-9503026-4-6.
  4. Angaben gemäß Erben von Gebhard Welte, Interview vom 5. September 2020.
  5. Angaben gemäß Einreichunterlagen bei den Behörden 1971.

47.2022959.789997Koordinaten: 47° 12′ 8″ N, 9° 47′ 24″ O