Marie-Victoire Zacherl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Anna Maria Victoria Zacherl''', ''Marie-Victoire'' genannt, geborene Pereira (* [[19. Juli]] [[1904]] in [[w:Meran|Meran]] in Südtirol; † [[10. April]] [[1987]] in [[Wien]]) war Gesandte (''Envoy'') des Senatus der [[w:Legio Mariae|Legion Mariens]] in Österreich; sie trug zur Ausbreitung der Legion u.a. in Griechenland, Italien, Holland und im Libanon bei.


==Leben==
==Leben==
Marie-Victoire Pereira wurde mit ihrem Zwillingsbruder Ignatio in Meran geboren; ihre Eltern waren Adolf Baron Pereira-Arnstein und Charlotte Freiin von Künsberg. Die Familie übersiedelte 1909 nach [[w:St. Johann in Tirol|St. Johann in Tirol]]. Marie-Victoire erhielt ihre Schulbildung in einem Internat bei Trient und im Frauenstift [[w:Benediktinerinnenabtei Nonnberg|Nonnberg]] (Salzburg). Durch Kriegswirrnisse verlor die Familie ihre finanzielle Basis; die Ehe der Eltern war vom Verhalten des Vaters belastet.  
Marie-Victoire Pereira wurde mit ihrem Zwillingsbruder Ignatio in Meran geboren; ihre Eltern waren Adolf Baron Pereira-Arnstein und Charlotte Freiin von Künsberg. Die Familie übersiedelte 1909 nach [[St. Johann in Tirol]]. Marie-Victoire erhielt ihre Schulbildung in einem Internat bei [[w:Trient|Trient]] und im [[w:Benediktinerinnenabtei Nonnberg|Frauenstift Nonnberg]] in [[Salzburg]]. Durch Kriegswirrnisse verlor die Familie ihre finanzielle Basis; die Ehe der Eltern war vom Verhalten des Vaters belastet.  


Im Jahr 1929 gebar Marie-Victoire Pereira einen unehelichen Sohn (Tullio), von dem sie sich nach dem damaligen adeligen Brauch trennen und zur Adoption freigeben musste, um einen Skandal zu verhindern. Verarmt und ohne Aussichten auf eine standesgemäße Ehe, fand Marie-Victoire Anstellung in verschiedenen Adelshäusern als Hausdame. Ihre Mutter starb 1944; im Jahr 1945 übersiedelte Marie-Victoire zu ihrer Tante Nadine nach Wien.  
Im Jahr 1929 gebar Marie-Victoire Pereira einen unehelichen Sohn (Tullio), von dem sie sich nach dem damaligen adeligen Brauch trennen und zur Adoption freigeben musste, um einen Skandal zu verhindern. Verarmt und ohne Aussichten auf eine standesgemäße Ehe, fand Marie-Victoire Anstellung in verschiedenen Adelshäusern als Hausdame. Ihre Mutter starb 1944; im Jahr 1945 übersiedelte Marie-Victoire zu ihrer Tante Nadine nach Wien.  
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Seit 1949 war Pereira Mitglied der Legion Mariens, einer apostolischen Initiative der katholischen Kirche, die sich kurz zuvor von Irland nach Wien ausgebreitet hatte. Marie-Victoires sprachliche Begabung und aristokratische Erziehung eigneten sich für schwierige Aufgaben in der weitern Ausbreitung der Legion in den Süden und Osten Europas. Im höheren Alter widmete sie sich der Betreuung von Haftentlassenen in Wien.  
Seit 1949 war Pereira Mitglied der Legion Mariens, einer apostolischen Initiative der katholischen Kirche, die sich kurz zuvor von Irland nach Wien ausgebreitet hatte. Marie-Victoires sprachliche Begabung und aristokratische Erziehung eigneten sich für schwierige Aufgaben in der weitern Ausbreitung der Legion in den Süden und Osten Europas. Im höheren Alter widmete sie sich der Betreuung von Haftentlassenen in Wien.  


Sie heiratete den gebürtigen Wiener Gregor Richard Zacherl (geboren am 12. April 1893) am 14. September 1949; er war ebenfalls engagiertes Mitglied in den Aufbaujahren der Legion in Österreich und diente bis zu seinem Tod im Senatus u.a. als Schriftführer. Er starb am 29. März 1954. Ab der Zeit setzte sich Marie-Victoire Zacherl noch hochherziger in den Dienst der Legion und widmete einen Großteil ihrer Arbeits- und Freizeit den apostolischen Initiative der Legion. Sie nahm, meist alleine, mehrjährige missionarische Reisen in ferngelegene Länder auf sich. Ihre Gesandtschaft nach Südtirol, in die Türkei und in vielen anderen Ländern ist in ihrem ausführlichen Briefverkehr mit [[w:Frank Duff|Frank Duff]] dokumentiert.
Sie heiratete den gebürtigen Wiener Gregor Richard Zacherl (geboren am 12. April 1893) am 14. September 1949; er war ebenfalls engagiertes Mitglied in den Aufbaujahren der Legion in Österreich und diente bis zu seinem Tod im Senatus u.a. als Schriftführer. Er starb am 29. März 1954. Ab der Zeit setzte sich Marie-Victoire Zacherl noch hochherziger in den Dienst der Legion und widmete einen Großteil ihrer Arbeits- und Freizeit den apostolischen Initiative der Legion. Sie nahm, meist allein, mehrjährige missionarische Reisen in ferngelegene Länder auf sich. Ihre Gesandtschaft nach Südtirol, in die Türkei und in vielen anderen Ländern ist in ihrem ausführlichen Briefverkehr mit [[w:Frank Duff|Frank Duff]] dokumentiert.
 
== Literatur ==
*Anni Cech: ''Sand wird Gold'',  2020, Wien 2020


==Quellen==
==Quellen==
*Archiv; Wiener Zentrale der Legion Mariens.
*Archiv; Wiener Zentrale der Legion Mariens.
*Anni Cech: ''Sand wird Gold'' (Wien 2020).


==Weblinks==
==Weblinks==
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[[Kategorie:Geboren 1904]]
[[Kategorie:Geboren 1904]]
[[Kategorie:Gestorben 1987]]
[[Kategorie:Gestorben 1987]]
[[Kategorie:Geboren in Meran]]
[[Kategorie:Geboren in Italien]]
[[Kategorie:Gestorben in Wien]]
[[Kategorie:Gestorben in Wien]]
[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:Person (Römisch-katholische Kirche)]]
[[Kategorie:Person (Legion Mariens)]]
[[Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]]

Aktuelle Version vom 19. Dezember 2020, 11:40 Uhr

Anna Maria Victoria Zacherl, Marie-Victoire genannt, geborene Pereira (* 19. Juli 1904 in Meran in Südtirol; † 10. April 1987 in Wien) war Gesandte (Envoy) des Senatus der Legion Mariens in Österreich; sie trug zur Ausbreitung der Legion u.a. in Griechenland, Italien, Holland und im Libanon bei.

Leben

Marie-Victoire Pereira wurde mit ihrem Zwillingsbruder Ignatio in Meran geboren; ihre Eltern waren Adolf Baron Pereira-Arnstein und Charlotte Freiin von Künsberg. Die Familie übersiedelte 1909 nach St. Johann in Tirol. Marie-Victoire erhielt ihre Schulbildung in einem Internat bei Trient und im Frauenstift Nonnberg in Salzburg. Durch Kriegswirrnisse verlor die Familie ihre finanzielle Basis; die Ehe der Eltern war vom Verhalten des Vaters belastet.

Im Jahr 1929 gebar Marie-Victoire Pereira einen unehelichen Sohn (Tullio), von dem sie sich nach dem damaligen adeligen Brauch trennen und zur Adoption freigeben musste, um einen Skandal zu verhindern. Verarmt und ohne Aussichten auf eine standesgemäße Ehe, fand Marie-Victoire Anstellung in verschiedenen Adelshäusern als Hausdame. Ihre Mutter starb 1944; im Jahr 1945 übersiedelte Marie-Victoire zu ihrer Tante Nadine nach Wien.

Seit 1949 war Pereira Mitglied der Legion Mariens, einer apostolischen Initiative der katholischen Kirche, die sich kurz zuvor von Irland nach Wien ausgebreitet hatte. Marie-Victoires sprachliche Begabung und aristokratische Erziehung eigneten sich für schwierige Aufgaben in der weitern Ausbreitung der Legion in den Süden und Osten Europas. Im höheren Alter widmete sie sich der Betreuung von Haftentlassenen in Wien.

Sie heiratete den gebürtigen Wiener Gregor Richard Zacherl (geboren am 12. April 1893) am 14. September 1949; er war ebenfalls engagiertes Mitglied in den Aufbaujahren der Legion in Österreich und diente bis zu seinem Tod im Senatus u.a. als Schriftführer. Er starb am 29. März 1954. Ab der Zeit setzte sich Marie-Victoire Zacherl noch hochherziger in den Dienst der Legion und widmete einen Großteil ihrer Arbeits- und Freizeit den apostolischen Initiative der Legion. Sie nahm, meist allein, mehrjährige missionarische Reisen in ferngelegene Länder auf sich. Ihre Gesandtschaft nach Südtirol, in die Türkei und in vielen anderen Ländern ist in ihrem ausführlichen Briefverkehr mit Frank Duff dokumentiert.

Literatur

  • Anni Cech: Sand wird Gold, 2020, Wien 2020

Quellen

  • Archiv; Wiener Zentrale der Legion Mariens.

Weblinks