Martin Mersich der Ältere: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Martin Mersich''' auch '''Meršić''', (* [[30. Oktober]] [[1868]] in [[Frankenau]] im Burgenland, † [[30. Juli]] [[1943]] in [[Großwarasdorf]] im Burgenland) war katholischer Priester und Kulturarbeiter. | {{Bilderwunsch|Frankenau|Statue siehe [https://www.frankenau-unterpullendorf.gv.at/Sehens-wuerdigkeiten/Miloradi_] }} | ||
'''Martin Mersich (der Ältere)''' auch '''Meršić''', (* [[30. Oktober]] [[1868]] in [[Frankenau]] im Burgenland, † [[30. Juli]] [[1943]] in [[Großwarasdorf]] im Burgenland) war katholischer Priester und Kulturarbeiter. | |||
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Der Bauernsohn studierte in [[w:Győr|Raab]] (Győr) in Ungarn [[w:Theologie|Theologie]] und erhielt 1891 die Priesterweihe. In den Jahren 1891 bis 1899 war er in kroatischen Dörfern als Kaplan, bevor er 1899 in [[Steinberg (Gemeinde Steinberg-Dörfl)|Steinberg]] Pfarrer wurde. | Der Bauernsohn studierte in [[w:Győr|Raab]] (Győr) in Ungarn [[w:Theologie|Theologie]] und erhielt 1891 die Priesterweihe. In den Jahren 1891 bis 1899 war er in kroatischen Dörfern als Kaplan, bevor er 1899 in [[Steinberg (Gemeinde Steinberg-Dörfl)|Steinberg]] Pfarrer wurde. | ||
Im Jahr 1906 wechselte er nach Großwarasdorf und blieb dort als Pfarrer bis ins Jahr 1939. Durch die Gründung eines Vereinshauses gewann er kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss in der Gemeinde. Großwarasdorf wurde dadurch lange Jahre zu einem Zentrum der [[w:Burgenlandkroaten|Burgenlandkroaten]] mit ihren nationalen Bestrebungen und kulturellen Tätigkeiten. Im Jahr 1903 übertrug er die Redaktion des Kalenders ''Sveta familija'' ({{HrS|Heilige Familie}}) an [[Mattäus Mersich]] (1850-1928). Im Jahr 1910 war er Mitbegründer der ersten burgenländischen Wochenzeitung ''Naše novine'' ({{HrS|Unsere Zeutung}}), sowie nachdem das Burgeland zu Österreich kam, im Jahr 1922 die ''Kršćanske hrvatske novine (''Christliche kroatische Zeitung''), 1923 das ''Katoličanski ljudski savez'' (Katholische Volksbundblatt) und 1929 die ''Male crikvene i školske novine'' (Kleine Kirchen- und Schulzeitung). Mit den bereits 1920 verfassten Statuten leitete er 1929 die Gründung eines kroatischen Kulturvereins ein. Auch ein Verein für die in [[Wien]] lebenden Kroaten wurde in Verbindung mit einer Seelsorgestelle im Jahr 1934 gegründet. Politisch war Mersichs Bestreben, dass die Kroaten als Minderheit auch im [[w:Burgenländischer Landtag|Burgenländischer Landtag]] vertreten werden sollten. | Im Jahr 1906 wechselte er nach Großwarasdorf und blieb dort als Pfarrer bis ins Jahr 1939. Durch die Gründung eines Vereinshauses gewann er kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss in der Gemeinde. Großwarasdorf wurde dadurch lange Jahre zu einem Zentrum der [[w:Burgenlandkroaten|Burgenlandkroaten]] mit ihren nationalen Bestrebungen und kulturellen Tätigkeiten. Im Jahr 1903 übertrug er die Redaktion des Kalenders ''Sveta familija'' ({{HrS|Heilige Familie}}) an [[Mattäus Mersich]] (1850-1928). Im Jahr 1910 war er Mitbegründer der ersten burgenländischen Wochenzeitung ''Naše novine'' ({{HrS|Unsere Zeutung}}), sowie nachdem das Burgeland zu Österreich kam, im Jahr 1922 die ''Kršćanske hrvatske novine'' (''Christliche kroatische Zeitung''), 1923 das ''Katoličanski ljudski savez'' (Katholische Volksbundblatt) und 1929 die ''Male crikvene i školske novine'' (Kleine Kirchen- und Schulzeitung). Mit den bereits 1920 verfassten Statuten leitete er 1929 die Gründung eines kroatischen Kulturvereins ein. Auch ein Verein für die in [[Wien]] lebenden Kroaten wurde in Verbindung mit einer Seelsorgestelle im Jahr 1934 gegründet. Politisch war Mersichs Bestreben, dass die Kroaten als Minderheit auch im [[w:Burgenländischer Landtag|Burgenländischer Landtag]] vertreten werden sollten. | ||
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Nachdem Mersich mit anderen beim Konkurs der Mühle in Großwarasdorf viel Geld verlor, zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück. | Nachdem Mersich mit anderen beim Konkurs der Mühle in Großwarasdorf viel Geld verlor, zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück. | ||
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Aktuelle Version vom 5. Oktober 2021, 10:38 Uhr
Martin Mersich (der Ältere) auch Meršić, (* 30. Oktober 1868 in Frankenau im Burgenland, † 30. Juli 1943 in Großwarasdorf im Burgenland) war katholischer Priester und Kulturarbeiter.
Leben
Der Bauernsohn studierte in Raab (Győr) in Ungarn Theologie und erhielt 1891 die Priesterweihe. In den Jahren 1891 bis 1899 war er in kroatischen Dörfern als Kaplan, bevor er 1899 in Steinberg Pfarrer wurde.
Im Jahr 1906 wechselte er nach Großwarasdorf und blieb dort als Pfarrer bis ins Jahr 1939. Durch die Gründung eines Vereinshauses gewann er kulturellen und wirtschaftlichen Einfluss in der Gemeinde. Großwarasdorf wurde dadurch lange Jahre zu einem Zentrum der Burgenlandkroaten mit ihren nationalen Bestrebungen und kulturellen Tätigkeiten. Im Jahr 1903 übertrug er die Redaktion des Kalenders Sveta familija (kroatisch Heilige Familie) an Mattäus Mersich (1850-1928). Im Jahr 1910 war er Mitbegründer der ersten burgenländischen Wochenzeitung Naše novine (kroatisch Unsere Zeutung), sowie nachdem das Burgeland zu Österreich kam, im Jahr 1922 die Kršćanske hrvatske novine (Christliche kroatische Zeitung), 1923 das Katoličanski ljudski savez (Katholische Volksbundblatt) und 1929 die Male crikvene i školske novine (Kleine Kirchen- und Schulzeitung). Mit den bereits 1920 verfassten Statuten leitete er 1929 die Gründung eines kroatischen Kulturvereins ein. Auch ein Verein für die in Wien lebenden Kroaten wurde in Verbindung mit einer Seelsorgestelle im Jahr 1934 gegründet. Politisch war Mersichs Bestreben, dass die Kroaten als Minderheit auch im Burgenländischer Landtag vertreten werden sollten.
Er war auch der Initiator der Kroatenwallfahrt, die seither nach Mariazell führt.
Nachdem Mersich mit anderen beim Konkurs der Mühle in Großwarasdorf viel Geld verlor, zog er sich aus dem öffentlichen Leben zurück.
Er starb 1943 in Großwarasdorf.
Würdigung
- In Großwarasdorf wurde die Martin-Mersich-Straße nach ihm benannt.
Literatur
- I. Horvath: Martin Mersich der Ältere. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 234.
- M. Meršić ml., Znameniti i zaslužni Gradišćanski Hrvati, (Bedeutende und verdiente burgenländ. Kroaten)
Weblinks
- Martin Mersich der Ältere auf atlas-burgenland.at
- ÖsterreichWiki:Bilderwunsch an bestimmtem Ort
- Burgenlandkroate
- Römisch-katholischer Theologe (19. Jahrhundert)
- Römisch-katholischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Pfarrseelsorger (Steinberg an der Rabnitz)
- Pfarrseelsorger (Großwarasdorf)
- Geboren 1868
- Geboren in Frankenau-Unterpullendorf
- Gestorben 1943
- Gestorben in Großwarasdorf
- Mann