Hermann Nigg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hermann Nigg''' (*[[24. Dezember]] [[1849]] in [[Laxenburg]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/laxenburg/01-05/?pg=89 Pfarramt Laxenburg – Taufbuch 1839-1870 (fol.86)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref>; † [[28. November]] [[1928]] in [[Mödling]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-08/?pg=212 Pfarramt Heiligenkreuz – Sterbebuch 1899-1938 (fol.206)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/ Matricula Online]</ref>) war ein österreichischer Historien- und Porträtmaler.
'''Hermann Nigg''' (*[[24. Dezember]] [[1849]] in [[Laxenburg]]; † [[28. November]] [[1928]] in [[Mödling]]) war ein österreichischer Historien- und Porträtmaler.[[Datei:Hermann Nigg (1849-1928) Gemälde "Der Herbst".jpg|mini|500x500px|Hermann Nigg - ''Der Herbst'' - 1917|alternativtext=]]
 
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==Leben==
==Leben==
Hermann Nigg kam als zweiter von fünf Söhnen des Alois Nigg, einem Kanzleigehilfen der k.k. Schlosshauptmannschaft Laxenburg und dessen aus [[w:Österreichisch Schlesien|österreichisch Schlesien]] stammenden Gattin Aloisia, am 24. Dezember 1849 in Laxenburg Nr. 28 zur Welt.
Hermann Nigg kam als zweiter von fünf Söhnen des Alois Nigg, Kanzleigehilfe der k.k. Schlosshauptmannschaft Laxenburg und dessen aus [[w:Österreichisch Schlesien|österreichisch Schlesien]] stammenden Gattin Aloisia, am 24. Dezember 1849 in Laxenburg Nr. 28 zur Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/laxenburg/01-05/?pg=89 Pfarre Laxenburg – Taufbuch 1839-1870 (fol.86)] </ref>.


Erblich vorbelastet, sein Großvater väterlicherseits war Vorsteher der Blumenmalerei der [[w:Porzellanmanufaktur Augarten|k. k. Porzellanfabrik in Wien]] wandte er sich schon in jungen Jahren der Malerei zu. Nigg studierte Anfang der 1870er-Jahre in der Spezialschule für Historienmalerei des Professors [[w:Carl Wurzinger|Carl Wurzinger]] an der [[w:Akademie der bildenden Künste Wien|k. k. Akademie für bildende Künste]] in Wien, wo er auch 1872 ein Preisstipendium von den Ausstellungsfonds der Akademie für sein Gemälde: „''Gretchen vor dem Marien-Bilde im Zwinger''“ erhielt. Unter den Schülern des Professors [[w:Eduard von Engerth|Eduard von Engerth]] bekam den Vorzug für sein Werk „''Jupiter und Ganymed''“. Nach seinem Studium wandte er sich der Historien- und Porträtmalerei zu. Von ihm stammt das lebensgroße Bildnis des [[w:Johann Rudolf Kutschker|Kardinals Kutschker]]. Auch porträtierte er Mitglieder des allerhöchsten Kaiserhauses, allen voran von [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph I.]] (1882) und seiner Gemahlin [[w:Elisabeth von Österreich-Ungarn|Kaiserin Elisabeth]] (1882) sowie Mitglieder von hohen Adelkreisen, darunter die gräflichen Familien [[w:Harnoncourt|Harnoncourt]], Mitrowsky, [[w:Beroldingen|Beroldingen]]. Der spätere Wiener Bürgermeister [[w:Karl Lueger|Karl Lueger]] ließ sich 1876 ebenfalls von ihm in einem historischen Kostüm porträtieren.  
Erblich vorbelastet, [[w:Joseph Nigg|Joseph Nigg]], sein Großvater väterlicherseits, war Porzellan- und Blumenmaler sowie Vorsteher der Blumenmalerei der [[w:Porzellanmanufaktur Augarten|k. k. Porzellanfabrik in Wien]], wandte er sich schon in jungen Jahren der Malerei zu. Nigg studierte Anfang der 1870er-Jahre in der Spezialschule für Historienmalerei des Professors [[w:Carl Wurzinger|Carl Wurzinger]] an der [[w:Akademie der bildenden Künste Wien|k. k. Akademie für bildende Künste]] in Wien, wo er auch 1872 ein Preisstipendium von den Ausstellungsfonds der Akademie für sein Gemälde: „''Gretchen vor dem Marien-Bilde im Zwinger''“ erhielt. Unter den Schülern des Professors [[w:Eduard von Engerth|Eduard von Engerth]] bekam er den Vorzug für sein Werk „''Jupiter und Ganymed''“. Nach seinem Studium wandte Nigg sich der Historien- und Porträtmalerei zu. Von ihm stammt das lebensgroße Bildnis des [[w:Johann Rudolf Kutschker|Kardinals Kutschker]]. Auch porträtierte er Mitglieder des allerhöchsten Kaiserhauses, allen voran [[w:Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph I.]] (1882) und dessen Gemahlin [[w:Elisabeth von Österreich-Ungarn|Kaiserin Elisabeth]] (1882) sowie Mitglieder hoher Adelkreise, darunter die gräflichen Familien [[w:Harnoncourt|Harnoncourt]], Mitrowsky und [[w:Beroldingen|Beroldingen]]. Der spätere Wiener Bürgermeister [[w:Karl Lueger|Karl Lueger]] ließ sich 1876 ebenfalls von ihm in einem historischen Kostüm malen.  


Hermann Nigg war auch des Singens mächtig. So wirkte er in verschiedenen Wiener Kirchen bei den katholischen Hochfesten als Bariton-Solist mit, auch in der k. k. Hofkirche Sankt Augustin. Er war nie verheiratet und trat im frühen Alter als [[w:Familiare|Familiar]] in das [[Zisterzienserstift Heiligenkreuz]] ein und widmete ab diesem Zeitpunkt alle seine Werke dem Kloster sowie dessen Pfarreien. Nigg renovierte zahlreiche Altarbilder, porträtierte Äbte, teilweise auf überlebensgroßen Gemälden, schuf die Wandbilder des Kreuzganges und des Winterrefektoriums.
Hermann Nigg war auch als Konzertsänger und Gesangslehrer tätig und wirkte bei den katholischen Hochfesten als Bariton-Solist in verschiedenen Wiener Kirchen mit.


Die Personen eines Gemäldes von Hermann Nigg mit dem Titel „''Beim Heurigen''welches er 1917 malte, tragen die Gesichtszüge von damaligen Heiligenkreuzer Ortsbewohnern und wurde 1924 in einem Gewölbebogen des  ''Gregoristüberls'' im ''Alten Kellerstüberl'' des Stiftes, angebracht.
In seinen letzten Lebensjahren trat er 1909 als [[w:Familiare|Familiar]] in das [[Zisterzienserstift Heiligenkreuz]] ein und widmete ab diesem Zeitpunkt alle seine Werke dem Kloster sowie dessen Pfarreien. Sein Atelier befand sich im heutigen Heiligenkreuzer Stiftsmuseum, wo er zahlreiche Altarbilder renovierte, Äbte auf teilweisen überlebensgroßen Gemälden porträtierte und die Wandbilder des Kreuzganges sowie des Winterrefektoriums schuf. In seinem Gemälde ''Der Herbst'', welches er 1917 malte, verlieh er den dargestellten Personen Gesichtszüge damaliger Heiligenkreuzer Ortsbewohner. Das Bildnis war von 1924 bis 1953 in einem Gewölbebogen des  ''Gregoristüberls'', einem Schankraum im ''Alten Kellerstüberls'' des Stiftes, angebracht, bevor es im Wiener Dorotheum versteigert wurde.  


Hermann Nigg verstarb am 28. November im Hotel ''Kaiserin von Österreich''in Mödling, wo er sich gerade ein Abendessen bestellt hatte. Der plötzliche Tod hinderte ihn an der Vollendung der letzten Gemälde aus der Stiftsgeschichte für das [[w:Refektorium|Refektorium]]. Er wurde mit allen Ehren am Ortsfriedhof Heiligenkreuz durch [[w:Gregor Pöck|Abt Gregor Pöck]] zur letzten Ruhe bestattet.
Hermann Nigg verstarb am 28. November 1928 im Hotel ''Kaiserin von Österreich'' in Mödling<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-08/?pg=212 Stiftspfarre  Heiligenkreuz im Wienerwald – Sterbebuch 1899-1938 (fol.206)]  ''<small>falsches nachträglich eingetragenes Geburtsdatum</small>''</ref>, wo er sich gerade ein Abendessen bestellt hatte. Der plötzliche Tod hinderte ihn an der Vollendung der letzten Gemälde aus der Stiftsgeschichte für das [[w:Refektorium|Refektorium]]. Sein Leichnam wurde von Mödling nach Heiligenkreuz überführt und von [[w:Gregor Pöck|Abt Gregor Pöck]] mit allen Ehren am Ortsfriedhof Heiligenkreuz  zur letzten Ruhe bestattet.


==Gemälde==
==Gemälde (Auszug)==
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Datei:Hermesvilla Sissi-Portrait Hermann Nigg 1882.jpg|Sissi-Porträt in der Hermesvilla - Hermann Nigg 1882
Datei:Nigg Karl Lueger in historischem Kostüm 1876.jpg|Hermann Nigg - Karl Lueger in historischem Kostüm - 1876
Datei:Nigg Karl Lueger in historischem Kostüm 1876.jpg|Karl Lueger in historischem Kostüm - Hermann Nigg 1876
Datei:Kaiser Franz Joseph I. - Hermann Nigg (1849-1928).jpg|Hermann Nigg - Kaiser Franz Joseph I. von Österreich - 1882 (Hermesvilla)
Datei:Heiligenkreuz.St. Benedict.jpg|Heiliger Benedikt von Nursia (im Stift Heiligenkreuz) - Hermann Nigg um 1909
Datei:Hermesvilla Sissi-Portrait Hermann Nigg 1882.jpg|Hermann Nigg - Kaiserin Elisabeth von Österreich - 1882 (Hermesvilla)
Datei:Hermann Nigg (1849-1928) Gemälde "Der Herbst".jpg|Der Herbst - Hermann Nigg 1917
Datei:Hermann Nigg - The Little Darling 1886.jpg|Hermann Nigg - Der kleine Liebling - 1886
Datei:Heiligenkreuz.St. Benedict.jpg|Hermann Nigg - Hl. Benedikt von Nursia - 1909 (Stift Heiligenkreuz)
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== Literatur ==
==Literatur==
{{ANNO|dzg|02|08|1872|8|Aus der Akademie der bildenden Künste|HERVORHEBUNG= Hermann_Nigg}}
 
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*{{ANNO|dzg|02|08|1872|8|Aus der Akademie der bildenden Künste|HERVORHEBUNG= Hermann_Nigg}}
*{{ANNO|dzg|04|01|1873|9|Kirchenmusik|HERVORHEBUNG= Hermann_Nigg}}
*{{ANNO|apr|28|07|1874|2|Feuilleton - Die Ausstellung in der Akademie der bildenden Künste|HERVORHEBUNG= Hermann_Nigg}}
*{{ANNO|bzt|04|12|1928|4|Maler Hermann Nigg gestorben|HERVORHEBUNG= Hermann_Nigg}}
*[[Werner Richter]]: In'': Historia Sanctae Crucis'', 2011, S. 443  Be&Be Verlag ISBN 978-3-902694-12-6
 
==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
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*{{Commonscat|Hermann Nigg}}
*{{Commonscat|Hermann Nigg}}
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[[Kategorie:Person (Österreich-Ungarn)]]
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[[Kategorie:Geboren 1849]]
[[Kategorie:Geboren 1849]]
[[Kategorie:Geboren in Laxenburg]]
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Aktuelle Version vom 23. April 2022, 14:25 Uhr

Hermann Nigg (*24. Dezember 1849 in Laxenburg; † 28. November 1928 in Mödling) war ein österreichischer Historien- und Porträtmaler.

Hermann Nigg - Der Herbst - 1917


Leben

Hermann Nigg kam als zweiter von fünf Söhnen des Alois Nigg, Kanzleigehilfe der k.k. Schlosshauptmannschaft Laxenburg und dessen aus österreichisch Schlesien stammenden Gattin Aloisia, am 24. Dezember 1849 in Laxenburg Nr. 28 zur Welt[1].

Erblich vorbelastet, Joseph Nigg, sein Großvater väterlicherseits, war Porzellan- und Blumenmaler sowie Vorsteher der Blumenmalerei der k. k. Porzellanfabrik in Wien, wandte er sich schon in jungen Jahren der Malerei zu. Nigg studierte Anfang der 1870er-Jahre in der Spezialschule für Historienmalerei des Professors Carl Wurzinger an der k. k. Akademie für bildende Künste in Wien, wo er auch 1872 ein Preisstipendium von den Ausstellungsfonds der Akademie für sein Gemälde: „Gretchen vor dem Marien-Bilde im Zwinger“ erhielt. Unter den Schülern des Professors Eduard von Engerth bekam er den Vorzug für sein Werk „Jupiter und Ganymed“. Nach seinem Studium wandte Nigg sich der Historien- und Porträtmalerei zu. Von ihm stammt das lebensgroße Bildnis des Kardinals Kutschker. Auch porträtierte er Mitglieder des allerhöchsten Kaiserhauses, allen voran Kaiser Franz Joseph I. (1882) und dessen Gemahlin Kaiserin Elisabeth (1882) sowie Mitglieder hoher Adelkreise, darunter die gräflichen Familien Harnoncourt, Mitrowsky und Beroldingen. Der spätere Wiener Bürgermeister Karl Lueger ließ sich 1876 ebenfalls von ihm in einem historischen Kostüm malen.

Hermann Nigg war auch als Konzertsänger und Gesangslehrer tätig und wirkte bei den katholischen Hochfesten als Bariton-Solist in verschiedenen Wiener Kirchen mit.

In seinen letzten Lebensjahren trat er 1909 als Familiar in das Zisterzienserstift Heiligenkreuz ein und widmete ab diesem Zeitpunkt alle seine Werke dem Kloster sowie dessen Pfarreien. Sein Atelier befand sich im heutigen Heiligenkreuzer Stiftsmuseum, wo er zahlreiche Altarbilder renovierte, Äbte auf teilweisen überlebensgroßen Gemälden porträtierte und die Wandbilder des Kreuzganges sowie des Winterrefektoriums schuf. In seinem Gemälde Der Herbst, welches er 1917 malte, verlieh er den dargestellten Personen Gesichtszüge damaliger Heiligenkreuzer Ortsbewohner. Das Bildnis war von 1924 bis 1953 in einem Gewölbebogen des Gregoristüberls, einem Schankraum im Alten Kellerstüberls des Stiftes, angebracht, bevor es im Wiener Dorotheum versteigert wurde.

Hermann Nigg verstarb am 28. November 1928 im Hotel Kaiserin von Österreich in Mödling[2], wo er sich gerade ein Abendessen bestellt hatte. Der plötzliche Tod hinderte ihn an der Vollendung der letzten Gemälde aus der Stiftsgeschichte für das Refektorium. Sein Leichnam wurde von Mödling nach Heiligenkreuz überführt und von Abt Gregor Pöck mit allen Ehren am Ortsfriedhof Heiligenkreuz zur letzten Ruhe bestattet.

Gemälde (Auszug)

Literatur

Einzelnachweise

Weblinks