Otto III. von Perchtoldsdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Burgruine Kammerstein, Perchtoldsdorf 04.JPG|thumb|Die Burg Kammerstein, die angeblich von Ottos Vater erbaut und bei seinem Sturz zerstört wurde, heute]]
[[File:Burgruine Kammerstein, Perchtoldsdorf 04.JPG|thumb|Die Burg Kammerstein, die angeblich von Ottos Vater erbaut und bei seinem Sturz zerstört wurde, heute]]
'''Otto III. von Perchtoldsdorf''' (* im 13. Jahrhundert; † nach 1295/96<ref group="A">nach Hinweis, vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer'', 1990, S. 153</ref>), auch '''Otto von Kammerstein''', war Kämmerer des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]].  
'''Otto III. von Perchtoldsdorf''' (* im 13. Jahrhundert; † vermutlich im 13. Jahrhundert, nach 1295/96), auch '''Otto von Kammerstein''', war Kämmerer des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]].  


== Herkunft ==
== Herkunft ==
Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Otto (III.) von Kammerstein gibt es kaum gesicherte Fakten. Die Burg von [[Perchtoldsdorf]], nach der sich seine Familie benannte, soll unter [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''"]] als Folge eines Aufstandes, als sie im Besitz eines Ottos (I.) von Perchtoldsdorf war, zerstört worden sein. Wenige Jahre später soll ein weiterer Otto (II.) von Perchtoldsdorf (beigesetzt im [[Stift Lilienfeld]]) die Gunst des Herzogs wiedererlangt haben. Dieser Otto ließ um um 1240/50 die [[Burgruine Kammerstein (Perchtoldsdorf)|Burg Kammerstein]] erbauen. Otto (III.) von Perchtoldsdorf, der sich auch nach der Burg Kammerstein benannte, gilt als dessen Sohn. Mit ihm dürfte die Familie ausgestorben sein.
Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Otto (III.) von Kammerstein gibt es kaum gesicherte Fakten. Die Burg von [[Perchtoldsdorf]], nach der sich seine Familie benannte, soll unter [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) "''dem Streitbaren''"]] als Folge eines Aufstandes, als sie im Besitz eines Ottos (I.) von Perchtoldsdorf war, zerstört worden sein. Wenige Jahre später soll ein weiterer Otto (II.) von Perchtoldsdorf (beigesetzt im [[Stift Lilienfeld]]) die Gunst des Herzogs wiedererlangt haben. Dieser Otto ließ um um 1240/50 die [[Burgruine Kammerstein (Perchtoldsdorf)|Burg Kammerstein]] erbauen. Otto (III.) von Perchtoldsdorf, der sich auch nach der Burg Kammerstein benannte, gilt als dessen Sohn. Mit ihm dürfte die Familie ausgestorben sein.<ref name ="burgenkunde">vgl. [http://www.burgenkunde.at/niederoesterreich/ruine_kammerstein/ruine_kammerstein.htm Ruine Kammerstein], Burgenkunde.DE, abgerufen am 8. August 2021</ref> Nach Manfred Hiebl soll Otto (III.) von Perchtoldsdorf mit Euphemia von Pottendorf, einer Tochter von Rudolf von Pottendorf aus dessen Ehe mit [[Euphemia von Kuenring]] verheiratet gewesen sein.<ref name ="hiebl">vgl. [https://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/sigbotonen/adelheid_von_falkenstein_graefin_von_kuenring.html Adelheid von Falkenstein, Gräfin von Kuenring], Website von Manfred Hiebl, abgerufen am 8. Juli 2024</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Otto (III.) von Perchtoldsdorf war Kämmerer des Herzogtums Österreich und gehörte zu jenen Landherren, welche die Stiftung des Dominikanerklosters zu [[Tulln]] durch [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] beurkundeten.<ref name ="Rigele157">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 58</ref> Im Oktober 1284 verzichtete zugunsten von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.)]] auf jene seiner Lehen, welche ihm dessen Vater als Reichslehen bestätigt hatte. Die genauen Umstände für diesen Verzicht sind bisher nicht geklärt. In der Geschichtsforschung wird inzwischen ein Zusammenhang mit der Zerstörung von Ottos [[Burgruine Kammerstein (Perchtoldsdorf)|Burg Kammerstein]] für möglich gehalten, worüber aber nur die "Chronica Austriae" von [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] († 1464) berichtet. Hier ist die Zerstörung der Burg die Folge eines Adelsaufstandes gegen Herzog Albrecht und findet erst 1295/96 statt.<ref name ="Rigele179-138">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 179, mit Fußnote 138</ref> Nach der Chronik beteiligte sich Otto (III.) von Perchtoldsdorf auf einem der Adelsaufstände gegen den Herzog und wurde nach dessen Niederschlagung bis an zu seinem Tod in Gefangenschaft gehalten worden sein.
Otto (III.) von Perchtoldsdorf war Kämmerer des Herzogtums Österreich und gehörte zu jenen Landherren, welche die Stiftung des Dominikanerklosters zu [[Tulln]] durch [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] beurkundeten.<ref name ="Rigele157">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 58</ref> Im Oktober 1284 verzichtete zugunsten von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.)]] auf jene seiner Lehen, welche ihm dessen Vater als Reichslehen bestätigt hatte. Die genauen Umstände für diesen Verzicht sind bisher nicht geklärt. In der Geschichtsforschung wird inzwischen ein Zusammenhang mit der Zerstörung von Ottos [[Burgruine Kammerstein (Perchtoldsdorf)|Burg Kammerstein]] für möglich gehalten, worüber aber nur die "Chronica Austriae" von [[w:Thomas Ebendorfer|Thomas Ebendorfer]] († 1464) berichtet. Hier ist die Zerstörung der Burg die Folge eines Adelsaufstandes gegen Herzog Albrecht und findet erst 1295/96 statt.<ref name ="Rigele179-138">vgl. Brigitte Rigele: ''Die Maissauer''. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 179, mit Fußnote 138</ref>  


== Historistische Quelle ==
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 7. Juli 2024, 22:07 Uhr

Die Burg Kammerstein, die angeblich von Ottos Vater erbaut und bei seinem Sturz zerstört wurde, heute

Otto III. von Perchtoldsdorf (* im 13. Jahrhundert; † vermutlich im 13. Jahrhundert, nach 1295/96), auch Otto von Kammerstein, war Kämmerer des Herzogtums Österreich.

Herkunft

Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Otto (III.) von Kammerstein gibt es kaum gesicherte Fakten. Die Burg von Perchtoldsdorf, nach der sich seine Familie benannte, soll unter Herzog Friedrich (II.) "dem Streitbaren" als Folge eines Aufstandes, als sie im Besitz eines Ottos (I.) von Perchtoldsdorf war, zerstört worden sein. Wenige Jahre später soll ein weiterer Otto (II.) von Perchtoldsdorf (beigesetzt im Stift Lilienfeld) die Gunst des Herzogs wiedererlangt haben. Dieser Otto ließ um um 1240/50 die Burg Kammerstein erbauen. Otto (III.) von Perchtoldsdorf, der sich auch nach der Burg Kammerstein benannte, gilt als dessen Sohn. Mit ihm dürfte die Familie ausgestorben sein.[1] Nach Manfred Hiebl soll Otto (III.) von Perchtoldsdorf mit Euphemia von Pottendorf, einer Tochter von Rudolf von Pottendorf aus dessen Ehe mit Euphemia von Kuenring verheiratet gewesen sein.[2]

Leben

Otto (III.) von Perchtoldsdorf war Kämmerer des Herzogtums Österreich und gehörte zu jenen Landherren, welche die Stiftung des Dominikanerklosters zu Tulln durch König Rudolf I. beurkundeten.[3] Im Oktober 1284 verzichtete zugunsten von Herzog Albrecht (I.) auf jene seiner Lehen, welche ihm dessen Vater als Reichslehen bestätigt hatte. Die genauen Umstände für diesen Verzicht sind bisher nicht geklärt. In der Geschichtsforschung wird inzwischen ein Zusammenhang mit der Zerstörung von Ottos Burg Kammerstein für möglich gehalten, worüber aber nur die "Chronica Austriae" von Thomas Ebendorfer († 1464) berichtet. Hier ist die Zerstörung der Burg die Folge eines Adelsaufstandes gegen Herzog Albrecht und findet erst 1295/96 statt.[4]

Historistische Quelle

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Ruine Kammerstein, Burgenkunde.DE, abgerufen am 8. August 2021
  2. vgl. Adelheid von Falkenstein, Gräfin von Kuenring, Website von Manfred Hiebl, abgerufen am 8. Juli 2024
  3. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 58
  4. vgl. Brigitte Rigele: Die Maissauer. Landherren im Schatten der Kuenringer. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 1990. S. 179, mit Fußnote 138