Michael Tauscher: Unterschied zwischen den Versionen
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Nachdem nach der [[w:Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich|Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich]] die Grundherrschaft aufgehoben wurde, bildete sich aufgrund des damals neuen Gemeindegesetzes vom 7. März 1849 durch die Zusammenlegung der Ortschaften ''Weikersdorf, Braiten, Rohr'' und ''Dörfl'' mit ''Rauhenstein'', ''St. Helena, Alland'' und ''Thurngasse'' die Ortsgemeinde Weikersdorf. Das hatte zur Folge, dass ein Gemeinderat gebildet werden musste, in dem auch Tauscher - der letzten Ortsrichter von Dörfl - gewählt wurde. Die entsprechende Gemeinderatssitzung fand am 3. August 1850 in Tauschers Heurigenlokal in der nunmehrigen Weilburgstraße Nr. 61 statt, in der der Gemeinderat [[Johann Baptist Schimmer]], den Besitzer des ''Cafe Scheiner'' in der Weilburgstraße Nr. 3, zum ersten [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]] von Weikersdorf kürte. Dieses Amt sollte er bis zu seinem Lebensende im Jahre 1872 innehaben. In erster Ehe war Tauscher seit 5. Februar 1828 mit Katharina Ramberger verheiratet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-01%252C02/?pg=153 Baden, Pfarre St. Helena – Trauungsbuch 1783-1838 (fol.60)] | Nachdem nach der [[w:Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich|Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich]] die Grundherrschaft aufgehoben wurde, bildete sich aufgrund des damals neuen Gemeindegesetzes vom 7. März 1849 durch die Zusammenlegung der Ortschaften ''Weikersdorf, Braiten, Rohr'' und ''Dörfl'' mit ''Rauhenstein'', ''St. Helena, Alland'' und ''Thurngasse'' die Ortsgemeinde Weikersdorf. Das hatte zur Folge, dass ein Gemeinderat gebildet werden musste, in dem auch Tauscher - der letzten Ortsrichter von Dörfl - gewählt wurde. Die entsprechende Gemeinderatssitzung fand am 3. August 1850 in Tauschers Heurigenlokal in der nunmehrigen Weilburgstraße Nr. 61 statt, in der der Gemeinderat [[Johann Baptist Schimmer]], den Besitzer des ''Cafe Scheiner'' in der Weilburgstraße Nr. 3, zum ersten [[w:Bürgermeister|Bürgermeister]] von Weikersdorf kürte. Dieses Amt sollte er bis zu seinem Lebensende im Jahre 1872 innehaben. In erster Ehe war Tauscher seit 5. Februar 1828 mit Katharina Ramberger verheiratet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-01%252C02/?pg=153 Baden, Pfarre St. Helena – Trauungsbuch 1783-1838 (fol.60)] </ref>, mit der er sechs Kinder hatte. Als diese verstarb, ehelichte er 1858 im fortgeschrittenen Alter die um 29 Jahre jüngere Barbara Sticher<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/02-04/?pg=60 Baden, Pfarre St. Helena – Trauungsbuch 1848-1869 (fol.58)] </ref>, welche ihm nochmals fünf Kinder schenkte, von denen eines verstarb. Auch Tauscher war, wie so viele der Gemeinderatsmitglieder, ein Gegner der Gemeindezusammenlegung von Weikersdorf mit Baden. | ||
Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb Michael Tauscher im betagten Alter von 85 Jahren in seinem Haus in der Weilburgstraße Nr. 61 und wurde am Helenenfriedhof, dem Pfarrfriedhof von St. Helena, zur letzten Ruhe bestattet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/03-04/?pg=38 Baden, Pfarre St. Helena – Sterbebuch 1876-1892 (fol.36) | Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb Michael Tauscher im betagten Alter von 85 Jahren in seinem Haus in der Weilburgstraße Nr. 61 und wurde am Helenenfriedhof, dem Pfarrfriedhof von St. Helena, zur letzten Ruhe bestattet<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-helena-baden-st-christoph/03-04/?pg=38 Baden, Pfarre St. Helena – Sterbebuch 1876-1892 (fol.36)]</ref>. Die Gemeinde Baden ehrte ihm posthum, indem sie die [[Liste der Straßen in Baden#M|Michael Tauscher-Gasse]] nach ihm benannte. | ||
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Aktuelle Version vom 22. April 2022, 15:57 Uhr
Michael Tauscher (*17. Dezember 1798 in der Thurngasse in Baden; † 21. April 1883 in der Weilburgstraße Nr. 61 ebenda) war ein österreichischer Weinhauer und letzter Ortsrichter der ehemaligen Ortschaft Dörfl bei Baden.
Leben
Tauscher kam im Dezember 1798 als Sohn der Eltern Franz und Katharina Tauscher geb. Felbermayer in der Badener Thurngasse zur Welt[1]. Als Taufpfarrer fungierte der legendäre Pfarrer der Badener Stadtpfarrkirche St. Stephan, Quodvultdeus Rollett, der der berühmten Badener Familie Rollett angehörte. Als Besitzer des Hauses Dörfl Nr. 34, welches später die Adresse Weilburgstraße Nr. 61 erhalten sollte, übte er den Beruf des Weinhauers aus. In der Nachfolge von Sebastian Gunhold war Tauscher in den Jahren 1846 bis 1850 der letzte Ortsrichter der ehemaligen, westlich von Baden gelegenen kleinen Ortschaft Dörfl.
Nachdem nach der Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich die Grundherrschaft aufgehoben wurde, bildete sich aufgrund des damals neuen Gemeindegesetzes vom 7. März 1849 durch die Zusammenlegung der Ortschaften Weikersdorf, Braiten, Rohr und Dörfl mit Rauhenstein, St. Helena, Alland und Thurngasse die Ortsgemeinde Weikersdorf. Das hatte zur Folge, dass ein Gemeinderat gebildet werden musste, in dem auch Tauscher - der letzten Ortsrichter von Dörfl - gewählt wurde. Die entsprechende Gemeinderatssitzung fand am 3. August 1850 in Tauschers Heurigenlokal in der nunmehrigen Weilburgstraße Nr. 61 statt, in der der Gemeinderat Johann Baptist Schimmer, den Besitzer des Cafe Scheiner in der Weilburgstraße Nr. 3, zum ersten Bürgermeister von Weikersdorf kürte. Dieses Amt sollte er bis zu seinem Lebensende im Jahre 1872 innehaben. In erster Ehe war Tauscher seit 5. Februar 1828 mit Katharina Ramberger verheiratet[2], mit der er sechs Kinder hatte. Als diese verstarb, ehelichte er 1858 im fortgeschrittenen Alter die um 29 Jahre jüngere Barbara Sticher[3], welche ihm nochmals fünf Kinder schenkte, von denen eines verstarb. Auch Tauscher war, wie so viele der Gemeinderatsmitglieder, ein Gegner der Gemeindezusammenlegung von Weikersdorf mit Baden.
Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb Michael Tauscher im betagten Alter von 85 Jahren in seinem Haus in der Weilburgstraße Nr. 61 und wurde am Helenenfriedhof, dem Pfarrfriedhof von St. Helena, zur letzten Ruhe bestattet[4]. Die Gemeinde Baden ehrte ihm posthum, indem sie die Michael Tauscher-Gasse nach ihm benannte.
Literatur
- Julius Böheimer: Straßen & Gassen in Baden bei Wien,1997, Verlag Grasl, Baden, S. 80, ISBN 3-85098-236-X