Heinrich Hueber (14. Jahrhundert): Unterschied zwischen den Versionen

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==Herkunft und Familie==
==Herkunft und Familie==
Über die Herkunft von Heinrich Hueber ist bisher nichts bekannt. Er war verheiratet und hatte mindestens drei Kinder, die Söhne Hans und Andreas Hueber und die Tochter Afra.<ref name="lackner357>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 357</ref>
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== Leben ==
== Leben ==
Heinrich Hueber ist als Kanzleischreiber erstmals im Februar 1368 bezeugt. Bereits zu Beginn der Herrschaft von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") befand er sich dort in einer gehobenen Position. Sein tatsächliches Tätigkeitsfeld überschritt mitunter die Grenzen einer herzoglichen Schreibstube. Am 28. April 1376 fällte er gemeinsam mit dem herzoglichen Kanzler [[Johannes Ministri]] einen Schiedsspruch zwischen den Stiften [[Admont]] und [[Garsten]] über strittige Almrechte. In der darüber ausgefertigten Urkunde bezeichnet er sich selbst als Herzog Albrechts oberster Schreiber in der Kanzlei.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 357, mit den Fußnoten 268 und 275</ref>
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== Vermögensverhältnisse ==
== Vermögensverhältnisse ==

Aktuelle Version vom 12. November 2021, 20:41 Uhr

Heinrich Hueber (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, nach dem 12. November 1380[A 1]) war ein Mitarbeiter herzoglichen Kanzlei der Herzöge von Österreich (Habsburger) im 14. Jahrhundert. Er zählt zu den wenigen Nichtklerikern, die dort Karriere machten. In zeitgenössischen Quellen wird er oft als "Heinrich aus der Kanzlei" ("auz der chanzlei" oder "de cancellaria") bezeichnet.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft von Heinrich Hueber ist bisher nichts bekannt. Er war verheiratet und hatte mindestens drei Kinder, die Söhne Hans und Andreas Hueber und die Tochter Afra.[1]

Leben

Heinrich Hueber ist als Kanzleischreiber erstmals im Februar 1368 bezeugt. Bereits zu Beginn der Herrschaft von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") befand er sich dort in einer gehobenen Position. Sein tatsächliches Tätigkeitsfeld überschritt mitunter die Grenzen einer herzoglichen Schreibstube. Am 28. April 1376 fällte er gemeinsam mit dem herzoglichen Kanzler Johannes Ministri einen Schiedsspruch zwischen den Stiften Admont und Garsten über strittige Almrechte. In der darüber ausgefertigten Urkunde bezeichnet er sich selbst als Herzog Albrechts oberster Schreiber in der Kanzlei.[2] Nach seinem Tod dürfte er bei den Minoriten in Wien beigesetzt worden sein.[3]

Vermögensverhältnisse

Heinrich Hueber brachte es zu beachtlichen Wohlstand. 1368 kaufte er in der damaligen Stadt Wien[A 2] ein repräsentatives Haus am Kohlmarkt (heute: Kohlmarkt 3, Konskriptionsnummer 1147). Nach seinem Tod wurde es geteilt, 1387 verkauften seine Söhne Hans und Andreas am 18. März 1387 einen Teil der Liegenschaft.[4]

Außerdem gehörten ihm noch zwei weitere Häuser in Wien. Das eine befand sich in der Wollzeile (heute: Wollzeile 31, Konskriptionsnummer 785) und das andere an der Ecke Kärntnerstraße / Krugerstraße (Konskriptionsnummer 1005).Das Haus Ecke Kärntnerstraße / Krugerstraße wurde bis ins 16. Jahrhundert als die "Alte Kanzlei" bezeichnet, was auf Heinrich Hueber zurückgehen könnte.[2]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. 2 Bde.

Einzelnachweise

  1. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 357, mit den Fußnoten 268 und 275
  2. 2,0 2,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 357
  3. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 357, mit Fußnote 275
  4. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 357, mit Fußnote 268

Anmerkungen

  1. Nach Hinweis von Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, S. 356
  2. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasste die Stadt Wien im Wesentlichen jenen Stadtteil, der heute den ersten Bezirk bildet. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Wiener Bezirke 2-9. Ende des 19. Jahrhunderts beziehungsweise in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden durch Eingemeindung die Bezirke 10-23.