Albert II. von Görz-Tirol: Unterschied zwischen den Versionen

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Als eine weitere Tochter von Graf Albert (II.) gilt ''Gräfin Euphemia von Görz(-Tirol)'', welche 1320 als Nonne im Dominikanerinnenkloster in Lienz belegt ist, wo ihre Mutter im Kreuzgang begraben wurde.<ref name ="baum185"/>
Als eine weitere Tochter von Graf Albert (II.) gilt Gräfin Euphemia von Görz(-Tirol), welche 1320 als Nonne im Dominikanerinnenkloster in Lienz belegt ist, wo ihre Mutter im Kreuzgang begraben wurde.<ref name ="baum185"/>


Graf Albert (II.) von Görz-Tirol wurde 1283 in [[Spittal an der Drau]] mit einer Tochter des Grafen Ulrich von [[Grafen von Heunburg|Heunburg]] verlobt, eine Ehe kam jedoch nicht zustande.<ref>vgl. [[w:Karlmann Tangl|Karlmann Tangl]]: ''Die Grafen von Ortenburg in Kärnten''. Erste Abtheilung von 1058 bis 1256. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen 30/1, 1863, S. 350</ref>
Graf Albert (II.) von Görz-Tirol wurde 1283 in [[Spittal an der Drau]] mit einer Tochter des Grafen Ulrich von [[Grafen von Heunburg|Heunburg]] verlobt, eine Ehe kam jedoch nicht zustande.<ref>vgl. [[w:Karlmann Tangl|Karlmann Tangl]]: ''Die Grafen von Ortenburg in Kärnten''. Erste Abtheilung von 1058 bis 1256. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen 30/1, 1863, S. 350</ref>


== Leben ==
== Leben ==
1305 begleitete Graf Albert II. seinen Cousin, [[Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich von Kärnten]], zu dessen Eheschließung nach [[w:Königreich Böhmen|Böhmen]].<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 165</ref> Noch vor seinem Tod hatte sein Vater, Graf Albert I. von Görz(-Tirol), am 25. Oktober 1303 die Grafschaft Görz und seine übrigen Herrschaften unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Heinrich II. und Albert II. schlossen am 11. Juni und 12. Dezember 1307 die Teilungsverträge von Lienz, in denen die Besitzungen im Pustertal und in Kärnten aufgeteilt wurden. Diese Aufteilung wirkt aus heutiger Sicht eher ungünstig, da die Gebiete dabei "zerstückelt" wurden.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 164 und S. 166</ref> Während sich Heinrich II. in der Folge durch eine sehr aktive Politik auszeichnete, agierte Albert II. sehr zurückhaltend. Er residierte vor allem auf Schloss Bruck bei Lienz und dürfte politisch kaum hervorgetreten sein.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 167 und S. 168</ref> 1308 wurde der Jude Isaak gräflicher Münzmeister in Lienz, wo Graf Albert im April 1327 die Gründung und Inbetriebnahme einer (jüdischen) Leihbank erlaubte. 1311 ließ er außerdem die Mauer um Lienz erbauen.<ref name ="baum186"/>
1305 begleitete Graf Albert II. seinen Cousin, [[Heinrich von Kärnten|Herzog Heinrich von Kärnten]], zu dessen Eheschließung nach [[w:Königreich Böhmen|Böhmen]].<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 165</ref> Noch vor seinem Tod hatte sein Vater, Graf Albert I. von Görz(-Tirol), am 25. Oktober 1303 die Grafschaft Görz und seine übrigen Herrschaften unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Heinrich II. und Albert II. schlossen am 11. Juni und 12. Dezember 1307 die Teilungsverträge von Lienz, in denen die Besitzungen im Pustertal und in Kärnten aufgeteilt wurden. Diese Aufteilung wirkt aus heutiger Sicht eher ungünstig, da die Gebiete dabei "zerstückelt" wurden.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 164 und S. 166</ref> Während sich Heinrich II. in der Folge durch eine sehr aktive Politik auszeichnete, agierte Albert II. sehr zurückhaltend. Er residierte vor allem auf Schloss Bruck bei Lienz und dürfte politisch kaum hervorgetreten sein.<ref>vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 167 und S. 168</ref> 1308 wurde der Jude Isaak gräflicher Münzmeister in Lienz, wo Graf Albert im April 1327 die Gründung und Inbetriebnahme einer (jüdischen) Leihbank erlaubte. 1311 ließ er außerdem die Mauer um Lienz erbauen.<ref name ="baum186">vgl. Wilhelm Baum: ''Die Grafen von Görz'', 2000, S. 186</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Wilhelm Baum (Historiker)|Wilhelm Baum]]: ''Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters''. Kitab, Klagenfurt, 2000. ISBN 3-902005-04-1<ref group="A">Bisher die einzige deutschsprachige wissenschaftliche Monographie zu den Grafen von Görz, quellenfundiert, aber in Bezug auf Sachlichkeit und Objektivität sind leider Abstriche zu machen.</ref>
* [[w:Wilhelm Baum (Historiker)|Wilhelm Baum]]: ''Die Grafen von Görz in der europäischen Politik des Mittelalters''. Kitab, Klagenfurt, 2000. ISBN 3-902005-04-1<ref group="A">Bisher die einzige deutschsprachige wissenschaftliche Monographie zu den Grafen von Görz, quellenfundiert, aber in Bezug auf Sachlichkeit und Objektivität sind leider Abstriche zu machen.</ref>
== Weblinks ==
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==Einzelnachweise ==
==Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 25. Dezember 2021, 23:01 Uhr

Alberts Hauptresidenz, das Schloss Bruck bei Lienz

Albert (II.[A 1]) von Görz(-Tirol), auch Albert von Görz-Lienz († 1327, nach dem 30. April, in Lienz) war seit 1303 beziehungsweise 1307 Graf von Görz. Er herrschte über jene Teile, die später als die "vordere Grafschaft" bezeichnet wurden. Seine Residenz war Schloss Bruck bei Lienz. Besondere politische Aktivitäten sind von ihm nicht überliefert.

Herkunft und Familie

Graf Albert (II.) entstammte dem "albertinischen" Familienzweig der Grafen von Görz-Tirol. Er war ein Enkel des Grafen Meinhard III. von Görz (als Graf von Tirol: Meinhard I.) († 1258) und der Sohn des Grafen Albert (I.) von Görz (* um 1240/41; † 3. September 1304, in Lienz) aus dessen zweiter Ehe mit Gräfin Euphemia von Ortenburg (oder von Plain und Hardegg) († nach dem 1. Februar 1304) und außerdem der jüngere Halbbruder des Grafen Grafen Heinrich (II.) von Görz. Er war zweimal verheiratet,

∞ seit März 1299 in 1. Ehe mit Elisabeth (der Jüngeren), einer Tochter des Landgrafen Heinrich (I.) von Hessen[1], sie war eine Urenkelin der Heiligen Elisabeth von Thüringen und dürfte an der Verbreitung des Kultes dieser Heiligen in Lienz wesentlichen Anteil gehabt haben[2],
  • Gräfin Elisabeth von Görz(-Tirol) ∞ (1. Ehe seit 1310) mit Graf Hermann von Cilli; ∞ (2. Ehe) mit Graf Wilhelm von Schaumberg,[2]
  • Gräfin Katharina von Görz(-Tirol) ∞ mit Ulrich von Taufers[2],
∞ seit ca. 1304[A 2] in 2. Ehe mit Euphemia von Matsch († um / nach 1353)

Als eine weitere Tochter von Graf Albert (II.) gilt Gräfin Euphemia von Görz(-Tirol), welche 1320 als Nonne im Dominikanerinnenkloster in Lienz belegt ist, wo ihre Mutter im Kreuzgang begraben wurde.[2]

Graf Albert (II.) von Görz-Tirol wurde 1283 in Spittal an der Drau mit einer Tochter des Grafen Ulrich von Heunburg verlobt, eine Ehe kam jedoch nicht zustande.[4]

Leben

1305 begleitete Graf Albert II. seinen Cousin, Herzog Heinrich von Kärnten, zu dessen Eheschließung nach Böhmen.[5] Noch vor seinem Tod hatte sein Vater, Graf Albert I. von Görz(-Tirol), am 25. Oktober 1303 die Grafschaft Görz und seine übrigen Herrschaften unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Heinrich II. und Albert II. schlossen am 11. Juni und 12. Dezember 1307 die Teilungsverträge von Lienz, in denen die Besitzungen im Pustertal und in Kärnten aufgeteilt wurden. Diese Aufteilung wirkt aus heutiger Sicht eher ungünstig, da die Gebiete dabei "zerstückelt" wurden.[6] Während sich Heinrich II. in der Folge durch eine sehr aktive Politik auszeichnete, agierte Albert II. sehr zurückhaltend. Er residierte vor allem auf Schloss Bruck bei Lienz und dürfte politisch kaum hervorgetreten sein.[7] 1308 wurde der Jude Isaak gräflicher Münzmeister in Lienz, wo Graf Albert im April 1327 die Gründung und Inbetriebnahme einer (jüdischen) Leihbank erlaubte. 1311 ließ er außerdem die Mauer um Lienz erbauen.[8]

Literatur

Weblinks

 Albert (II.) von Görz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 150
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 185
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, Stammtafel
  4. vgl. Karlmann Tangl: Die Grafen von Ortenburg in Kärnten. Erste Abtheilung von 1058 bis 1256. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen 30/1, 1863, S. 350
  5. vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 165
  6. vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 164 und S. 166
  7. vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 167 und S. 168
  8. vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 186

Anmerkungen

  1. Numerierung nach Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 8
  2. Im Zusammenhang mit der Bestätigung der Herrschaftsteilung des Grafen Albert I. von Görz für seine Söhne durch König Albrecht I. am 23. Jänner 1304 soll der König auch die Wittumsverschreibungen des Grafen Albert II. für seine Ehefrau Euphemia von Matsch bestätigt haben, vgl. Wilhelm Baum: Die Grafen von Görz, 2000, S. 164
  3. Bisher die einzige deutschsprachige wissenschaftliche Monographie zu den Grafen von Görz, quellenfundiert, aber in Bezug auf Sachlichkeit und Objektivität sind leider Abstriche zu machen.
VorgängerAmtNachfolger
Albert (I.) von Görz
bis ca. 1271 gemeinsam mit Meinhard (II.) von Tirol
Herrscher über Teile des späteren Osttirols
ca. 1303/07-1327
bis ca. 1307 gemeinsam mit Heinrich (II.) von Görz
Albert (III.) von Görz, Heinrich (V.) von Görz und Meinhard (VI.) von Görz
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