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In der Forschung wird davon ausgegangen, dass Ulrich von Gosham aus einer edelfreien Familie<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Edelfreien oder Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edelfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref> war. Angeblich war er ein ehelicher Sohn von des Grafen Diepold (I.) von Vohburg († um 1060) aus der Familie der [[w:Diepoldinger-Rapotonen|Diepoldinger-Rapotonen]] und von Maria von Schweinfurt († um 1071), einer Tochter des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt († um 1017).<ref name ="Worldhistory">vgl. [https://worldhistory.de/wnf/navbar/wnf.php?oid=10080&sid= Ulrich von Gosham], Worldhistory.DE, abgerufen am 7. April 2022</ref> Eine andere Website nennt den Grafen Diepold (I.) im Augstgau als seinen Vater, der vielleicht mit dem Grafen Diepold (I.) von Vohburg ident ist.<ref name ="hiebl">vgl. [https://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/diepoldinger/ulrich_von_gosham_+_1083.html Ulrich von Gosham], Manfred-Hiebl.DE, abgerufen am 7. April 2022</ref> | In der Forschung wird davon ausgegangen, dass Ulrich von Gosham aus einer edelfreien Familie<ref group="A">Die [[w:Edelfrei|Edelfreien oder Hochfreien]] waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edelfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den [[w:Ministeriale|Ministerialen]] verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.</ref> war. Angeblich war er ein ehelicher Sohn von des Grafen Diepold (I.) von Vohburg († um 1060) aus der Familie der [[w:Diepoldinger-Rapotonen|Diepoldinger-Rapotonen]] und von Maria von Schweinfurt († um 1071), einer Tochter des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt († um 1017).<ref name ="Worldhistory">vgl. [https://worldhistory.de/wnf/navbar/wnf.php?oid=10080&sid= Ulrich von Gosham], Worldhistory.DE, abgerufen am 7. April 2022</ref> Eine andere Website nennt den Grafen Diepold (I.) im Augstgau als seinen Vater, der vielleicht mit dem Grafen Diepold (I.) von Vohburg ident ist.<ref name ="hiebl">vgl. [https://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/diepoldinger/ulrich_von_gosham_+_1083.html Ulrich von Gosham], Manfred-Hiebl.DE, abgerufen am 7. April 2022</ref> | ||
Ulrich von Gosham gilt als Vater von [[Gottfried von Gosham]] († 1084)<ref name ="Worldhistory"/> und als Großvater der Grafen [[ | Ulrich von Gosham gilt als Vater von [[Gottfried von Gosham]] († 1084)<ref name ="Worldhistory"/> und als Großvater der Grafen [[Gottfried II. von Raabs|Gottfried (II.)]] († um 1137). Er gilt als Großvater von [[w:Konrad I. von Raabs|Konrad (I.)]] († 1143) von [[w:Raabs (Adelsgeschlecht)|Raabs]], welche später Burggrafen von [[w:Nürnberger Burg|Nürnberg]] waren. Als weitere Nachfahren gelten die Adelsfamilien von Deggendorf und Pernegg. | ||
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Ulrich, der in der Forschung häufig als Ulrich von Gosham bezeichnet wird, war ein königlicher Ritter ("miles" und nordwestlich bei [[Melk]] ansässig. Er war ein Parteigänger | Ulrich, der in der Forschung häufig als Ulrich von Gosham bezeichnet wird, war ein königlicher Ritter ("miles" und nordwestlich bei [[Melk]] ansässig. Er war ein Parteigänger des späteren Kaisers [[w:Heinrich IV. (HRR)|Heinrich IV.]] und zählte zu jenen von dessen Ratgebern, die von [[w:Gregor VII.|Papst Gregor VII.]] gebannt wurden. Er war gilt als Vermittler einer Schenkung bei [[Raabs an der Thaya]], die Heinrich IV. um 1075/76 den österreichischen Markgrafen [[Ernst (Österreich)|Ernst "''dem Tapferen''"]] († 1075) und [[Leopold II. (Österreich)|Leopold (II.) "''dem Schönen''"]] († 1095) machte und war wesentlich an ihrem Zustandekommen beteiligt. Während des Feldzuges gegen Markgraf Leopold (II.) mit der [[w:Schlacht bei Mailberg|Schlacht von Mailberg]] (12. Mai 1082) war er noch am Leben.<ref name ="Lohrmann236">vgl. [[w:Klaus Lohrmann|Klaus Lohrmann]]: "''Die Babenberger und ihre Nachbarn''". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1, S. 236</ref> | ||
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Aktuelle Version vom 7. April 2022, 19:15 Uhr
Ulrich, auch Udalrich von Gosham (* im 11. Jahrhundert; † im 11. Jahrhundert, um 1083)[A 1] war ein im heutigen Niederösterreich ansässiger Adliger. Er gilt als Ahnherr der Grafenfamilie der Raabser sowie der Adelsfamilien von Deggendorf und Pernegg.
Herkunft und Familie
In der Forschung wird davon ausgegangen, dass Ulrich von Gosham aus einer edelfreien Familie[A 2] war. Angeblich war er ein ehelicher Sohn von des Grafen Diepold (I.) von Vohburg († um 1060) aus der Familie der Diepoldinger-Rapotonen und von Maria von Schweinfurt († um 1071), einer Tochter des Markgrafen Heinrich von Schweinfurt († um 1017).[1] Eine andere Website nennt den Grafen Diepold (I.) im Augstgau als seinen Vater, der vielleicht mit dem Grafen Diepold (I.) von Vohburg ident ist.[2]
Ulrich von Gosham gilt als Vater von Gottfried von Gosham († 1084)[1] und als Großvater der Grafen Gottfried (II.) († um 1137). Er gilt als Großvater von Konrad (I.) († 1143) von Raabs, welche später Burggrafen von Nürnberg waren. Als weitere Nachfahren gelten die Adelsfamilien von Deggendorf und Pernegg.
Leben
Ulrich, der in der Forschung häufig als Ulrich von Gosham bezeichnet wird, war ein königlicher Ritter ("miles" und nordwestlich bei Melk ansässig. Er war ein Parteigänger des späteren Kaisers Heinrich IV. und zählte zu jenen von dessen Ratgebern, die von Papst Gregor VII. gebannt wurden. Er war gilt als Vermittler einer Schenkung bei Raabs an der Thaya, die Heinrich IV. um 1075/76 den österreichischen Markgrafen Ernst "dem Tapferen" († 1075) und Leopold (II.) "dem Schönen" († 1095) machte und war wesentlich an ihrem Zustandekommen beteiligt. Während des Feldzuges gegen Markgraf Leopold (II.) mit der Schlacht von Mailberg (12. Mai 1082) war er noch am Leben.[3]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Ulrich von Gosham, Worldhistory.DE, abgerufen am 7. April 2022
- ↑ vgl. Ulrich von Gosham, Manfred-Hiebl.DE, abgerufen am 7. April 2022
- ↑ vgl. Klaus Lohrmann: "Die Babenberger und ihre Nachbarn". Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2020. ISBN 978-3-205-20636-1, S. 236
Anmerkungen
- ↑ Nach der Angabe auf der Website Wordhistory wurde Ulrich von Gosham um 1030 geboren und soll im Sommer 1083 in Rom gestorben sein.
- ↑ Die Edelfreien oder Hochfreien waren innerhalb des Adels ein eigener landrechtlicher Stand. Als Edelfreie galten im Mittelalter Personen, die eine dynastische Herkunft aufweisen konnten und ihren Besitz als "freies Eigen" besaßen. Die Edelfreien waren dem fürstenmäßigen hohen Adel gleichgestellt, rechtlich hatten sie eine Zwischenstellung zwischen den Personen, welche im Besitz der "wirklichen" alten Gaugrafschaften und Stammesherzogtümern waren und den nur ritterbürtigen Mittelfreien. Im Unterschied zu den Ministerialen verdankten sie ihren Adel nicht einem Dienst- oder Lehnsverhältnisses und waren somit keiner anderen Dynastien untergeordnet. Sie unterstanden nur dem König beziehungsweise dem Kaiser. Seit dem 11. Jahrhundert galten ihre Territorien daher als "reichsfrei", "königsfrei" oder "reichsunmittelbar". Sie führten gewöhnlich den Titel Herr oder Freiherr, im Spätmittelalter oder in der frühen Neuzeit gelang einigen der Aufstieg in den Grafenstand, während sich die meisten, nicht immer gegen ihren Willen, in die Lehensabhängigkeit mächtigerer Adelsfamilien gerieten.