Alexander von Masowien: Unterschied zwischen den Versionen
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Alexander von Masowien studierte 1415-1422 an der [[w:Jagiellonen-Universität|Universität]] in [[w:Krakau|Krakau]], ehe er um 1423/24 als Fürstbischof von [[w:Hochstift Trient|Trient]] eingesetzt wurde.<ref name ="cardinals">vgl. Die Kardinäle der Heiligen Römischen Kirche [https://cardinals.fiu.edu/bios1440b.htm#Mazowiecki digital], abgerufen am 8. Mai 2022</ref> | Alexander von Masowien studierte 1415-1422 an der [[w:Jagiellonen-Universität|Universität]] in [[w:Krakau|Krakau]], ehe er um 1423/24 als Fürstbischof von [[w:Hochstift Trient|Trient]] eingesetzt wurde.<ref name ="cardinals">vgl. Die Kardinäle der Heiligen Römischen Kirche [https://cardinals.fiu.edu/bios1440b.htm#Mazowiecki digital], abgerufen am 8. Mai 2022</ref> | ||
Während der Romreise, auf welcher [[w:Sigismund (HRR)|König Sigismund]] († 1437) zum Kaiser gekrönt wurde, nahm Fürstbischof Alexander 1431 an dessen lombardischer Krönung in [[w:Mailand|Mailand]] teil. 1432 trat er offiziell in den Ratsdient des nunmehrigen Kaisers.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 481f.</ref> Auf dem Konzil von Basel schloss er sich dem dort gewählten [[w:Amadeus VIII.|(Gegen-)Papst Felix V.]] (zuvor Herzog Amadeus von Savoyen) († 1451) an. Dieser ernannte ihn 1440 zum Kardinal-Presbyter von [[w:San Lorenzo in Damaso|San Lorenzo in Damaso]], was von Kaiser Friedrich III. nicht anerkannt wurde, und 1442 zum Administrator des [[w:Hochstift Chur|Hochstifts Chur]]. Allerdings konnte sich Alexander dort nicht gegen den von [[w:Eugen IV.|Papst Eugen IV.]] († 1447) als Administrator eingesetzten [[w:Heinrich von Hewen (Bischof, 1398)|Bischof Heinrich von Konstanz]] († 1462) durchsetzen. Noch im selben Jahr wurde er Kommendatar der gutdotierten Dompropstei St. Stephan<ref group="A">Der Inhaber der Dompropstei von [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]] zu [[Wien]] gilt als ein Vorläufer des Bischofs und späteren Erzbischofs von Wien. Vgl. {{WiWi|Dompropst||Dompropst}}</ref> | Während der Romreise, auf welcher [[w:Sigismund (HRR)|König Sigismund]] († 1437) zum Kaiser gekrönt wurde, nahm Fürstbischof Alexander 1431 an dessen lombardischer Krönung in [[w:Mailand|Mailand]] teil. 1432 trat er offiziell in den Ratsdient des nunmehrigen Kaisers.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 481f.</ref> Auf dem Konzil von Basel schloss er sich dem dort gewählten [[w:Amadeus VIII.|(Gegen-)Papst Felix V.]] (zuvor Herzog Amadeus von Savoyen) († 1451) an. Dieser ernannte ihn 1440 zum Kardinal-Presbyter von [[w:San Lorenzo in Damaso|San Lorenzo in Damaso]], was von Kaiser Friedrich III. nicht anerkannt wurde, und 1442 zum Administrator des [[w:Hochstift Chur|Hochstifts Chur]]. Allerdings konnte sich Alexander dort nicht gegen den von [[w:Eugen IV.|Papst Eugen IV.]] († 1447) als Administrator eingesetzten [[w:Heinrich von Hewen (Bischof, 1398)|Bischof Heinrich von Konstanz]] († 1462) durchsetzen. Noch im selben Jahr wurde er Kommendatar der gutdotierten Dompropstei St. Stephan<ref group="A">Der Inhaber der Dompropstei von [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]] zu [[Wien]] gilt als ein Vorläufer des Bischofs und späteren Erzbischofs von Wien. Vgl. {{WiWi|Dompropst||Dompropst}}</ref> zu Wien. Wenige Tage vor seinem Tod wurde er noch am 2. Juni 1444 zum [[w:Patriarchat von Aquileia|Patriarchen von Aquileja]] erhoben.<ref name ="heinig1-482">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 482</ref> | ||
Seit 1440 vertrat er außerdem die Interessen des Konzils von Basel als Gesandter ("Legatus a latere") in den "habsburgischen Erblanden" sowie im [[w:Königreich Böhmen|böhmischen]], im [[w:Königreich Polen|polnischen]] und im [[w:Königreich Ungarn|ungarischen]] Königreich.<ref name ="heinig1-482"/> | Seit 1440 vertrat er außerdem die Interessen des Konzils von Basel als Gesandter ("Legatus a latere") in den "habsburgischen Erblanden" sowie im [[w:Königreich Böhmen|böhmischen]], im [[w:Königreich Polen|polnischen]] und im [[w:Königreich Ungarn|ungarischen]] Königreich.<ref name ="heinig1-482"/> | ||
Nach seinem Tod wurde Fürstbischof Alexander im Frauenchor des [[Stephansdom|Wiener Stephansdoms]] beigesetzt | Nach seinem Tod wurde Fürstbischof Alexander im Frauenchor des [[Stephansdom|Wiener Stephansdoms]] beigesetzt, wo sich seine Grabplatte erhalten hat<ref name ="cardinals"/>. Sein Nachfolger als Bischof von Trient war [[Georg Hack]] († 1465).<ref name ="heinig1-482"/> | ||
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* [[w:Erwin Gatz|Erwin Gatz]] (Hrsg.): ''Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448''. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin, 2001, Bd. 1, S. 786f. | * [[w:Erwin Gatz|Erwin Gatz]] (Hrsg.): ''Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448''. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin, 2001, Bd. 1, S. 786f. | ||
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, s. Register ([http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858735_0053&DMDID=dmdlog42&PHYSID=phys754 Rezension digital]) | * [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, s. Register ([http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858735_0053&DMDID=dmdlog42&PHYSID=phys754 Rezension digital]) | ||
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* Jan Wladyslaw Woś: ''Beschwerden der Bürger von Trient über ihren Bischof Alexander von Masowien.'' In: Zeitschrift für Ostforschung' 38, 1989, S. 364–375 [https://www.zfo-online.de/portal/index.php/zf/article/download/5083/5082/ digital] | |||
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Aktuelle Version vom 2. März 2024, 08:27 Uhr
Alexander von Masowien (* 1400, in Plock, damaks Herzogtum Masowien, heute Polen; † 4. Juni 1444, in Wien), auch Aleksander Ziemowit, Aleksander Mazowiecki oder Alexander von Trient, war Fürstbischof von Trient, Kardinal und zuletzt Kommendatar der Wiener Stephanspropstei.
Herkunft und Familie
Alexander von Masowien entstammte einer Nebenlinie der Familie der Piasten. Er war ein jüngerer Sohn von Herzog Siemowit (IV.) von Masowien († 1426) aus dessen Ehe mit Großfürstin Alexandra von Litauen († um 1434), einer Schwester des polnischen Königs Władysław II. Jagiełło († 1434). Er war ein vermutlich jüngerer Bruder von Erzherzogin Cimburgis von Österreich († 1429) und somit ein Onkel von Kaiser Friedrich III. († 1493) und Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich († 1363).[1]
Leben
Alexander von Masowien studierte 1415-1422 an der Universität in Krakau, ehe er um 1423/24 als Fürstbischof von Trient eingesetzt wurde.[2]
Während der Romreise, auf welcher König Sigismund († 1437) zum Kaiser gekrönt wurde, nahm Fürstbischof Alexander 1431 an dessen lombardischer Krönung in Mailand teil. 1432 trat er offiziell in den Ratsdient des nunmehrigen Kaisers.[3] Auf dem Konzil von Basel schloss er sich dem dort gewählten (Gegen-)Papst Felix V. (zuvor Herzog Amadeus von Savoyen) († 1451) an. Dieser ernannte ihn 1440 zum Kardinal-Presbyter von San Lorenzo in Damaso, was von Kaiser Friedrich III. nicht anerkannt wurde, und 1442 zum Administrator des Hochstifts Chur. Allerdings konnte sich Alexander dort nicht gegen den von Papst Eugen IV. († 1447) als Administrator eingesetzten Bischof Heinrich von Konstanz († 1462) durchsetzen. Noch im selben Jahr wurde er Kommendatar der gutdotierten Dompropstei St. Stephan[A 1] zu Wien. Wenige Tage vor seinem Tod wurde er noch am 2. Juni 1444 zum Patriarchen von Aquileja erhoben.[4] Seit 1440 vertrat er außerdem die Interessen des Konzils von Basel als Gesandter ("Legatus a latere") in den "habsburgischen Erblanden" sowie im böhmischen, im polnischen und im ungarischen Königreich.[4]
Nach seinem Tod wurde Fürstbischof Alexander im Frauenchor des Wiener Stephansdoms beigesetzt, wo sich seine Grabplatte erhalten hat[2]. Sein Nachfolger als Bischof von Trient war Georg Hack († 1465).[4]
Literatur
- Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin, 2001, Bd. 1, S. 786f.
- Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, s. Register (Rezension digital)
Literatur zu Teilgebieten
- Jan Wladyslaw Woś: Beschwerden der Bürger von Trient über ihren Bischof Alexander von Masowien. In: Zeitschrift für Ostforschung' 38, 1989, S. 364–375 digital
Weblinks
Alexander von Masowien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 481
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Die Kardinäle der Heiligen Römischen Kirche digital, abgerufen am 8. Mai 2022
- ↑ vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 481f.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 482
Anmerkungen
- ↑ Der Inhaber der Dompropstei von St. Stephan zu Wien gilt als ein Vorläufer des Bischofs und späteren Erzbischofs von Wien. Vgl. Dompropst im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
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