Heinrich Spanhalm: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Neuberger Münster.JPG|thumb|Stift Neuberg an der Mürz heute, Heinrich Spanhalm war dessen erster Abt]]
[[File:Die Neuberger Äbte Heinrich und Simon, Abtbild im Kreuzgang von Stift Neuberg.jpg|thumb|Abt Heinrich Spanhalm, gemeinsam mit seinem Nachfolger Abt Simon von Boldersdorf auf dem 1. Abtbild im Kreuzgang von Stift Neuberg]]
'''Heinrich Spanhalm''' (* im 13. Jahrhundert; † [[7. Februar]] [[1333]])<ref group="A">Geburts- und Sterbedaten, vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 137</ref> oder '''Spanhalb''' beziehungsweise '''Heinrich (I.) von Neuberg''', war der erste Abt des [[Stift Neuberg|Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz]].
'''Heinrich Spanhalm''' (* im 13. Jahrhundert; † [[7. Februar]] [[1333]])<ref group="A">Geburts- und Sterbedaten, vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 137</ref> oder '''Spanhalb''' beziehungsweise '''Heinrich (I.) von Neuberg''', war der erste Abt des [[Stift Neuberg|Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz]].


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== Leben ==
== Leben ==
Heinreich Spanhalm war ein Zisterziensermönch des [[Stift Heiligenkreuz|Zisterze Heiligenkreuz]]. Als dessen Kämmerer vertrat er am 18. März 1319 diese in einem Rechtsstreit mit dem Juden Marchart Swertzlein, wobei es um das Bergrecht des Stiftes an einem Weingarten ging. Dieser Rechtsstreit wurde zu Gunsten der Zisterze entschieden. Um 1321 wirkte er dort als " Oberkellner". Nach der Stiftung von Stift Neuberg im [[Herzogtum Steier]] durch [[Otto der Fröhliche|Herzog Otto von Österreich]] ("''Otto dem Fröhlichen''") (1327) war er dort der erste Abt. Er übte dieses Amt bis zu seinem Tod aus.<ref name ="watzl">{{Watzl|Heinrich Spanheim|139|23|40|source=139. Heinrich Spanhalm}}</ref> Als Abt von Neuberg wurde er von zwei weiteren Mönchen aus Heiligenkreuz unterstützt: Jakob, der ihm als Prior zur Seite stand, und Heinrich, der als "Kellerer" (vermutlich bis 1366) fungierte.<ref name ="pickl1955-137">vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 137</ref>
[[File:Neuberger Münster.JPG|thumb|Stift Neuberg an der Mürz heute, dessen erster Abt Heinrich Spanhalm war]]
Heinreich Spanhalm war ein Zisterziensermönch des [[Stift Heiligenkreuz|Zisterze Heiligenkreuz]]. Als dessen Kämmerer vertrat er am 18. März 1319 diese in einem Rechtsstreit mit dem Juden Marchart Swertzlein, wobei es um das Bergrecht des Stiftes an einem Weingarten ging. Dieser Rechtsstreit wurde zu Gunsten der Zisterze entschieden. Um 1321 wirkte er dort als " Oberkellner". Nach der Stiftung von Stift Neuberg im [[Herzogtum Steier]] durch [[Otto der Fröhliche|Herzog Otto von Österreich]] ("''Otto dem Fröhlichen''") (1327) war er dort der erste Abt.<ref name ="pickl1955-137">vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 137</ref> Im Mai 1327 ließ er sich mit 12 Mönchen aus Heiligenkreuz in Neuberg nieder, wo er und seine Mönche, da das Stift erst erbaut werden musste, im Meierhof von [[Wernhard aus dem Berg]] ihre Unterkunft hatten.<ref name ="Schatz358">vgl. [[w:Othmar Pickl|Othmar Pickl]]: ''Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang'', 1996, S. 358</ref><ref name ="pickl1955-139">vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 139</ref>


In Heinrichs Zeit als Abt fallen die jene Maßnahmen, welche für die Anerkennung der neu gegründeten Zisterze relevant waren. So wurde sie im September 1329 vom Generalkapitel der Zisterzienser in den Zisterzienserorden inkorporiert und ihr gleichzeitig alle den Zisterzienserklöstern zustehenden Rechte und Freiheiten verliehen. Am 6. März 1330 verlieh [[w:Johannes XXII.|Papst Johannes XXII.]] der Neuberger Zisterze außerdem alle Exemptions- und Immunitätsprivilegien des Zisterzienserordens. 1331 wurde der Zisterze das Hospital am Semmering inkorporiert, was sich auf die Entwicklung der Stiftseinkünfte sehr günstig auswirken sollte. Ende des Jahres 1332 dürfte jener Teil des oberen Mürztals, der links von der Mürz liegt, in den Besitz der Neuberger Zisterze übergegangen sein, was dessen Areal wesentlich vergrößerte.<ref name ="pickl1955-137"/> In Heinrichs Amtszeit fällt außerdem der Tod  (25. März 1330) von [[Elisabeth von Niederbayern|Herzogin Elisabeth]], der Ehefrau des Stifters, die auch als Mitstifterin aufscheint, und in der Zisterze zunächst provisorisch beigesetzt wurde.<ref name ="pickl1955-138">vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 138</ref>   
Abt Heinrich (I.) von Neuberg übte sein Amt bis zu seinem Tod aus.<ref name ="watzl">{{Watzl|Heinrich Spanheim|139|23|40|source=139. Heinrich Spanhalm}}</ref> Als Abt von Neuberg wurde er von zwei weiteren Mönchen aus Heiligenkreuz unterstützt: Jakob, der ihm als Prior zur Seite stand, und Heinrich, der als "Kellerer" (vermutlich bis 1366) fungierte.<ref name ="pickl1955-137"/> In seine Zeit als Abt fallen die jene Maßnahmen, welche für die Anerkennung der neu gegründeten Zisterze relevant waren. So wurde sie im September 1329 vom Generalkapitel der Zisterzienser in den Zisterzienserorden inkorporiert und ihr gleichzeitig alle den Zisterzienserklöstern zustehenden Rechte und Freiheiten verliehen. Am 6. März 1330 verlieh [[w:Johannes XXII.|Papst Johannes XXII.]] der Neuberger Zisterze außerdem alle Exemptions- und Immunitätsprivilegien des Zisterzienserordens. 1331 wurde der Zisterze das Hospital am Semmering inkorporiert, was sich auf die Entwicklung der Stiftseinkünfte sehr günstig auswirken sollte. Ende des Jahres 1332 dürfte jener Teil des oberen Mürztals, der links von der Mürz liegt, in den Besitz der Neuberger Zisterze übergegangen sein, was dessen Areal wesentlich vergrößerte.<ref name ="pickl1955-137"/> In Heinrichs Amtszeit fällt außerdem der Tod  (25. März 1330) von [[Elisabeth von Niederbayern|Herzogin Elisabeth]], der Ehefrau des Stifters, die auch als Mitstifterin aufscheint, und in der Zisterze zunächst provisorisch beigesetzt wurde.<ref name ="pickl1955-138">vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 138</ref>   


Abt Heinrich starb angeblich an einem Schlaganfall.<ref name ="watzl"/> Es scheint, dass er erst nach der Fertigstellung der Stiftskirche nahe der zum Dormitorium führenden Tür beigesetzt wurde. Zu seinem Nachfolger wurde [[Simon von Boldersdorf]] gewählt.<ref name ="pickl1955-138"/>
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== Erinnerung an Abt Heinrich (I.) von Neuberg ==
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Aktuelle Version vom 3. September 2022, 22:02 Uhr

Abt Heinrich Spanhalm, gemeinsam mit seinem Nachfolger Abt Simon von Boldersdorf auf dem 1. Abtbild im Kreuzgang von Stift Neuberg

Heinrich Spanhalm (* im 13. Jahrhundert; † 7. Februar 1333)[A 1] oder Spanhalb beziehungsweise Heinrich (I.) von Neuberg, war der erste Abt des Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft von Heinrich Spanhalm ist bisher nichts Genaues bekannt.

Leben

Stift Neuberg an der Mürz heute, dessen erster Abt Heinrich Spanhalm war

Heinreich Spanhalm war ein Zisterziensermönch des Zisterze Heiligenkreuz. Als dessen Kämmerer vertrat er am 18. März 1319 diese in einem Rechtsstreit mit dem Juden Marchart Swertzlein, wobei es um das Bergrecht des Stiftes an einem Weingarten ging. Dieser Rechtsstreit wurde zu Gunsten der Zisterze entschieden. Um 1321 wirkte er dort als " Oberkellner". Nach der Stiftung von Stift Neuberg im Herzogtum Steier durch Herzog Otto von Österreich ("Otto dem Fröhlichen") (1327) war er dort der erste Abt.[1] Im Mai 1327 ließ er sich mit 12 Mönchen aus Heiligenkreuz in Neuberg nieder, wo er und seine Mönche, da das Stift erst erbaut werden musste, im Meierhof von Wernhard aus dem Berg ihre Unterkunft hatten.[2][3]

Abt Heinrich (I.) von Neuberg übte sein Amt bis zu seinem Tod aus.[4] Als Abt von Neuberg wurde er von zwei weiteren Mönchen aus Heiligenkreuz unterstützt: Jakob, der ihm als Prior zur Seite stand, und Heinrich, der als "Kellerer" (vermutlich bis 1366) fungierte.[1] In seine Zeit als Abt fallen die jene Maßnahmen, welche für die Anerkennung der neu gegründeten Zisterze relevant waren. So wurde sie im September 1329 vom Generalkapitel der Zisterzienser in den Zisterzienserorden inkorporiert und ihr gleichzeitig alle den Zisterzienserklöstern zustehenden Rechte und Freiheiten verliehen. Am 6. März 1330 verlieh Papst Johannes XXII. der Neuberger Zisterze außerdem alle Exemptions- und Immunitätsprivilegien des Zisterzienserordens. 1331 wurde der Zisterze das Hospital am Semmering inkorporiert, was sich auf die Entwicklung der Stiftseinkünfte sehr günstig auswirken sollte. Ende des Jahres 1332 dürfte jener Teil des oberen Mürztals, der links von der Mürz liegt, in den Besitz der Neuberger Zisterze übergegangen sein, was dessen Areal wesentlich vergrößerte.[1] In Heinrichs Amtszeit fällt außerdem der Tod (25. März 1330) von Herzogin Elisabeth, der Ehefrau des Stifters, die auch als Mitstifterin aufscheint, und in der Zisterze zunächst provisorisch beigesetzt wurde.[5]

Abt Heinrich starb angeblich an einem Schlaganfall.[4] Es scheint, dass er erst nach der Fertigstellung der Stiftskirche nahe der zum Dormitorium führenden Tür beigesetzt wurde. Zu seinem Nachfolger wurde Simon von Boldersdorf gewählt.[5]

Erinnerung an Abt Heinrich (I.) von Neuberg

Eine nicht zeitgenössische Darstellung von Abt Heinrich (I.) findet sich auf einem der 20 Abtbilder, die im Kreuzgang des früheren Klosters hängen.[2]

Literatur

  • Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg. In: Zeitschrift des historischen Vereins für die Steiermark 46, 1955, S. 125-149 digital
  • Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang. In: Otto Fraydenegg-Monzello (Hrsg.): Schatz und Schicksal. Steirische Landesausstellung 1996. Mariazell & Neuberg an der Mürz, 4. Mai bis 27. Oktober. Graz, 1996. ISBN 3-901704-02-7. S. 357-364

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 137
  2. 2,0 2,1 vgl. Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang, 1996, S. 358
  3. vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 139
  4. 4,0 4,1 Florian Watzl: Eintrag über Heinrich Spanheim in Die Cistercienser von Heiligenkreuz, S.23 (Digitalisat auf Wikimedia Commons)
  5. 5,0 5,1 vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 138

Anmerkungen

  1. Geburts- und Sterbedaten, vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 137
VorgängerAmtNachfolger
Abt von Stift Neuberg
1327-1333
Abt Simon