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'''Erhard Krakauer''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach dem 13. Oktober 1418)<ref group="A">Geburts- und Sterbedaten, vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 145</ref>, auch '''Erhard der Krakauer''' beziehungsweise '''Erhard von Neuberg''', war der fünfte Abt des [[Stift Neuberg|Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz]]. | '''Erhard Krakauer''' (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach dem 13. Oktober 1418)<ref group="A">Geburts- und Sterbedaten, vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 145</ref>, auch '''Erhard der Krakauer''' beziehungsweise '''Erhard von Neuberg''', war der fünfte Abt des [[Stift Neuberg|Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz]], Unter ihm begann, wenn gleich sehr zögernd, der Wiederaufbau der bei der Brandkatastrophe1396 schwer zerstörten Klosteranlage. Außerdem war er viele Jahre Pfarrer in Spital am Semmering. | ||
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Über die Herkunft von Erhard Krakauer ist bisher nur wenig bekannt. Er entstammte einer in [[Wiener Neustadt]] ansässigen Bürgerfamilie.<ref name ="pickl1955-143">vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 143</ref> | Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Erhard Krakauer ist bisher nur wenig bekannt. Er entstammte einer in [[Wiener Neustadt]] ansässigen Bürgerfamilie.<ref name ="pickl1955-143">vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 143</ref> | ||
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Erhard Krakauer war Mönch im Stift Neuberg an der Mürz. Nach der Absetzung von [[Jakob von Neuberg|Abt Jakob]] wurde er | Erhard Krakauer war Mönch im Stift Neuberg an der Mürz. Nach der Absetzung von [[Jakob von Neuberg|Abt Jakob]] im Jahr 1397 wurde er dessen Nachfolger als Abt.<ref name ="pickl1955-142">vgl. Othmar Pickl: ''Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg'', 1955, S. 142</ref> Um neue Geldquellen für den Wiederaufbau der durch eine Brandkatastrophe zu einem Großteil zerstörten Klosteranlage zu schaffen, wandte er sich an die Kurie und bat diese darum, die Pfarrkirchen von [[Langenwang]] und [[Mürzzuschlag]], deren Patronatsrechte der Zisterze bereits 1331 zugleich mit dem Hospital übertragen worden waren, dieser zu inkorporieren. Am 2. Juni 1398 wurde seine Bitte von [[w:Bonifaz IX.|Papst Bonifatius IX.]] genehmigt. Seinen Anspruch auf die Pfarrkirche von Mürzzuschlag konnte das Stift jedoch erst ca. 100 Jahre später durchsetzen.<ref name ="pickl1955-143"/> | ||
Der in seiner Amtszeit begonnene Wiederaufbau scheint sehr langsam fortgeschritten zu sein. Erste Baunachrichten | Der in seiner Amtszeit begonnene Wiederaufbau scheint sehr langsam fortgeschritten zu sein.<ref name ="pickl1955-143"/> Es hat den Anschein, dass während seiner Amtszeit nur die Räumlichkeit über dem Osttrakt des Kreuzgangs wieder aufgebaut wurden.<ref name ="Schatz359">vgl. [[w:Othmar Pickl|Othmar Pickl]]: ''Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang'', 1996, S. 359</ref> Erste Baunachrichten finden sich im Jahr 1404, als [[Friedrich von Fladnitz]], damals der Hofmeister von [[Leopold IV. (Österreich)|Herzog Leopold (IV.) von Österreich]] ("''Leopold dem Stolzen''"), am 30. November eine tägliche Messe für seine verstorbene Ehefrau Gertrude, welche in Neuberg beigesetzt worden war, stiftete. Diese wurde nach der Vollendung und Einweihung der St. Joseph-Kapelle der Klosterkirche auf deren Altar gelesen. Außerdem stiftete ein Niklas Crantz aus [[Krieglach]] gemeinsam mit seiner Ehefrau Kathrei Schönhoferin zu dieser Zeit die Sophienkapelle, welche am 15. Mai 1404 geweiht wurde.<ref name ="pickl1955-143"/> | ||
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Aktuelle Version vom 3. September 2022, 22:03 Uhr
Erhard Krakauer (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach dem 13. Oktober 1418)[A 1], auch Erhard der Krakauer beziehungsweise Erhard von Neuberg, war der fünfte Abt des Zisterzienserstiftes Neuberg an der Mürz, Unter ihm begann, wenn gleich sehr zögernd, der Wiederaufbau der bei der Brandkatastrophe1396 schwer zerstörten Klosteranlage. Außerdem war er viele Jahre Pfarrer in Spital am Semmering.
Herkunft und Familie
Über die Herkunft und die Familienverhältnisse von Erhard Krakauer ist bisher nur wenig bekannt. Er entstammte einer in Wiener Neustadt ansässigen Bürgerfamilie.[1]
Leben
Erhard Krakauer war Mönch im Stift Neuberg an der Mürz. Nach der Absetzung von Abt Jakob im Jahr 1397 wurde er dessen Nachfolger als Abt.[2] Um neue Geldquellen für den Wiederaufbau der durch eine Brandkatastrophe zu einem Großteil zerstörten Klosteranlage zu schaffen, wandte er sich an die Kurie und bat diese darum, die Pfarrkirchen von Langenwang und Mürzzuschlag, deren Patronatsrechte der Zisterze bereits 1331 zugleich mit dem Hospital übertragen worden waren, dieser zu inkorporieren. Am 2. Juni 1398 wurde seine Bitte von Papst Bonifatius IX. genehmigt. Seinen Anspruch auf die Pfarrkirche von Mürzzuschlag konnte das Stift jedoch erst ca. 100 Jahre später durchsetzen.[1]
Der in seiner Amtszeit begonnene Wiederaufbau scheint sehr langsam fortgeschritten zu sein.[1] Es hat den Anschein, dass während seiner Amtszeit nur die Räumlichkeit über dem Osttrakt des Kreuzgangs wieder aufgebaut wurden.[3] Erste Baunachrichten finden sich im Jahr 1404, als Friedrich von Fladnitz, damals der Hofmeister von Herzog Leopold (IV.) von Österreich ("Leopold dem Stolzen"), am 30. November eine tägliche Messe für seine verstorbene Ehefrau Gertrude, welche in Neuberg beigesetzt worden war, stiftete. Diese wurde nach der Vollendung und Einweihung der St. Joseph-Kapelle der Klosterkirche auf deren Altar gelesen. Außerdem stiftete ein Niklas Crantz aus Krieglach gemeinsam mit seiner Ehefrau Kathrei Schönhoferin zu dieser Zeit die Sophienkapelle, welche am 15. Mai 1404 geweiht wurde.[1]
Abt Erhard Krakauer wird zum letzten Mal als Abt am 26. Dezember 1411 genannt.[4] Er dürfte 1412 abgesetzt worden sein oder hatte zu dieser Zeit als Abt resigniert. Danach wirkte er als Pfarrer auf der Pfarre in Spital am Semmering, wo er noch für den 3. Mai 1417 belegt ist. Erst nach dem Tod von Abt Christian († 13. Oktober 1418), der am 6. Februar 1413 zu seinem Nachfolger ernannt worden war, kehrte er ins Kloster Neuberg zurück, wo er als "Senior", aber auch für seine Verdienste als Abt eine jährliche Provision bezog. Wegen seines Alters und seiner Kränklichkeit wurden ihm außerdem Erleichterungen von der Ordensregel zugestanden. Abt Erhard verbrachte seine letzten Lebensjahr im Kloster Neuberg. Sein genaues Todesdatum ist unbekannt.[5]
Erinnerung an Abt Erhard von Neuberg
- Eine nicht zeitgenössische Darstellung von Abt Erhard findet sich auf einem der 20 Abtbilder, die im Kreuzgang des früheren Klosters hängen.[3]
Literatur
- Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg. In: Zeitschrift des historischen Vereins für die Steiermark 46, 1955, S. 125-149 digital
- Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang. In: Otto Fraydenegg-Monzello (Hrsg.): Schatz und Schicksal. Steirische Landesausstellung 1996. Mariazell & Neuberg an der Mürz, 4. Mai bis 27. Oktober. Graz, 1996. ISBN 3-901704-02-7. S. 357-364
Weblinks
- Liste der Äbte des Stiftes, Zisterzienserlexikon.DE
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 143
- ↑ vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 142
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Othmar Pickl: Die Geschichte des Klosters Neuberg dargestellt anhand der Gründer- und Abtbilder im Kreuzgang, 1996, S. 359
- ↑ vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 144
- ↑ vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 145
Anmerkungen
- ↑ Geburts- und Sterbedaten, vgl. Othmar Pickl: Zur älteren Geschichte des Klosters Neuberg, 1955, S. 145
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Abt Jakob | Abt von Stift Neuberg 1397-1412 | Abt Christian |