Dietmar von Steyr-Losenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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== Herkunft und Familie ==  
== Herkunft und Familie ==  
Dietmar von Steyr, später Dietmar von Losenstein,  
Dietmar von Steyr, später Dietmar von Losenstein, gilt als Begründer der Familie der Losensteiner. Er war der Vater von Dietmar (II.) von Losenstein, der ihm als Inhaber der Herrschaft Losenstein nachfolgte. Legendenumwobene Nachfahren von ihm waren [[Sebastian von Losenstein]] († 1521) und [[Wolfgang von Losenstein]] († 1555).
 


== Leben ==
== Leben ==
Dietmar von Steyr war Stadtministeriale von Steyr, als der "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II.]] († 1278), nach dem Tod des letzten "[[Friedrich II. (Österreich)|Babenbergers]]" die Herrschaft über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] zu übernehmen versuchte. Während er im Herzogtum Österreich offensichtlich eine entscheidende Mehrheit der dortigen Landherren für sich gewinnen konnte, gestaltete sich die Herrschaftsübernahme im damaligen Herzogtum Steier wesentlich schwieriger. Während er von [[w:Albero II. von Polheim|Albero von Polheim]] († um 1253), den Stadtministerialen von [[Wels]] recht bald tatkräftig unterstützt wurde und ihn als ersten Landrichter "ob der Enns" einsetzte, musste er [[w:Manfred Tröstel|Manfred Tröstel]] († 1264) , den Stadtministerialen von [[Linz]] und Dietmar von Steyr erst für sich gewinnen, was ihm schließlich auch gelang. Durch sehr weitreichende Konzessionen, die der König Dietmar gewährte, erreichte er schließlich, dass ihm dieser die Stadt Steyr übergab. Als Gegenleistung erlaubte er Dietmar dafür die Errichtung einer eigenen Herrschaft innerhalb des landesfürstlichen Kammergutsbezirks, worauf dieser die Herrschaft Losenstein gründete.<ref>vgl. Heribert Raidl: ''Die Herren von Kapellen.'' (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2002, S. 53f., mit Fußnote 257</ref>
Dietmar, der sich zunächst nach der Stadt Steyr benannte, war nach dem Tod des letzten "[[Friedrich II. (Österreich)|Babenbergers]]" zum Stadtministerialen von Steyr aufgestiegen. Als der "[[w:Königreich Böhmen|Böhmenkönig]]" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II.]] († 1278) um 1252 versuchte, die Herrschaft über die Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] zu übernehmen, konnte er im Herzogtum Österreich offensichtlich eine entscheidende Mehrheit der dortigen Landherren für sich gewinnen. Dagegen gestaltete sich die Herrschaftsübernahme im damaligen Herzogtum Steier wesentlich schwieriger. Während König Ottokar von [[w:Albero II. von Polheim|Albero von Polheim]] († um 1253), dem Stadtministerialen von [[Wels]], recht bald tatkräftig unterstützt wurde und diesen als ersten Landrichter "ob der Enns" einsetzte, musste er [[w:Manfred Tröstel|Manfred Tröstel]] († 1264) , den Stadtministerialen von [[Linz]] und Dietmar von Steyr erst für sich gewinnen, was ihm schließlich auch gelang. Durch sehr weitreichende Konzessionen, die der König Dietmar gewährte, erreichte er schließlich, dass ihm dieser die Stadt Steyr übergab. Als Gegenleistung erlaubte er Dietmar dafür die Errichtung einer eigenen Herrschaft innerhalb des landesfürstlichen Kammergutsbezirks, wofür er ihn mit der [[w:Burg Losenstein|Burg Losenstein]] (heute Teil der Gemeinde [[Losenstein]]) belehnte.<ref>vgl. Heribert Raidl: ''Die Herren von Kapellen.'' (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2002, S. 53f., mit Fußnote 257</ref> Dietmar nahm jedoch weiterhin seinen Sitz auf der Burg zu Steyr. Erst sein gleichnamiger Sohn und Nachfolger verlegte um 1275 seinen Sitz auf die Burg Losenstein, wo die Familie bis etwa 1418 ansässig war.<ref name ="BurgLosenstein">vgl. [http://burglosenstein.at/index.php/geschichte-der-burg.html Geschichte der Burg Losenstein], BurgLosenstein.AT, abgerufen am 23. Oktober 2022</ref>  


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Aktuelle Version vom 22. Oktober 2022, 23:52 Uhr

Dietmar von Steyr (* im 12. Jahrhundert; † im 13. Jahrhundert, um / vor 1275), später Dietmar von Losenstein, war Stadtministeriale[A 1] der Stadt Steyr und später Herr von Losenstein. Er begründete die Adelsfamilie der Losensteiner.

Herkunft und Familie

Dietmar von Steyr, später Dietmar von Losenstein, gilt als Begründer der Familie der Losensteiner. Er war der Vater von Dietmar (II.) von Losenstein, der ihm als Inhaber der Herrschaft Losenstein nachfolgte. Legendenumwobene Nachfahren von ihm waren Sebastian von Losenstein († 1521) und Wolfgang von Losenstein († 1555).

Leben

Dietmar, der sich zunächst nach der Stadt Steyr benannte, war nach dem Tod des letzten "Babenbergers" zum Stadtministerialen von Steyr aufgestiegen. Als der "Böhmenkönig" Ottokar II. († 1278) um 1252 versuchte, die Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steier zu übernehmen, konnte er im Herzogtum Österreich offensichtlich eine entscheidende Mehrheit der dortigen Landherren für sich gewinnen. Dagegen gestaltete sich die Herrschaftsübernahme im damaligen Herzogtum Steier wesentlich schwieriger. Während König Ottokar von Albero von Polheim († um 1253), dem Stadtministerialen von Wels, recht bald tatkräftig unterstützt wurde und diesen als ersten Landrichter "ob der Enns" einsetzte, musste er Manfred Tröstel († 1264) , den Stadtministerialen von Linz und Dietmar von Steyr erst für sich gewinnen, was ihm schließlich auch gelang. Durch sehr weitreichende Konzessionen, die der König Dietmar gewährte, erreichte er schließlich, dass ihm dieser die Stadt Steyr übergab. Als Gegenleistung erlaubte er Dietmar dafür die Errichtung einer eigenen Herrschaft innerhalb des landesfürstlichen Kammergutsbezirks, wofür er ihn mit der Burg Losenstein (heute Teil der Gemeinde Losenstein) belehnte.[1] Dietmar nahm jedoch weiterhin seinen Sitz auf der Burg zu Steyr. Erst sein gleichnamiger Sohn und Nachfolger verlegte um 1275 seinen Sitz auf die Burg Losenstein, wo die Familie bis etwa 1418 ansässig war.[2]

Einzelnachweise

  1. vgl. Heribert Raidl: Die Herren von Kapellen. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2002, S. 53f., mit Fußnote 257
  2. vgl. Geschichte der Burg Losenstein, BurgLosenstein.AT, abgerufen am 23. Oktober 2022

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.