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Ferdinand Schlaf erblickte in der Regierungszeit [[w:Ferdinand I. (Österreich)|Kaiser Ferdinand I.]] als Sohn des königl. ungar. Hofkleidermachers Franz Schlaf, gebürtig aus [[w:Galizien|Galizien]] und dessen Gattin Juliana geb. Eberle, Tochter eines [[w:Kürschner|Kürschnermeisters]] aus [[Hainburg an der Donau|Hainburg]], in Wien, Innere Stadt Nr. 1081 das Licht der Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-113/?pg=153 Wien I., Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1838-1843 (fol.150)] </ref>. Nach seinem Besuch der Bürgerschule besuchte er in den Jahren 1856 bis 1860 das Wiener [[w: | Ferdinand Schlaf erblickte in der Regierungszeit [[w:Ferdinand I. (Österreich)|Kaiser Ferdinand I.]] als Sohn des königl. ungar. Hofkleidermachers Franz Schlaf, gebürtig aus [[w:Galizien|Galizien]] und dessen Gattin Juliana geb. Eberle, Tochter eines [[w:Kürschner|Kürschnermeisters]] aus [[Hainburg an der Donau|Hainburg]], in Wien, Innere Stadt Nr. 1081 das Licht der Welt<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-stephan/01-113/?pg=153 Wien I., Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1838-1843 (fol.150)] </ref>. Nach seinem Besuch der Bürgerschule besuchte er in den Jahren 1856 bis 1860 das Wiener [[w:k.k. Polytechnisches Institut|k.k. Polytechnische Institut]] und anschließend bis 1863 die [[w:Akademie der bildenden Künste Wien|Akademie der bildenden Künste]], wo er von den Architekten [[w:Josef Hlávka|Josef Hlávka]], [[w:Sicardsburg|Sicardsburg]] und [[w:Van der Nüll|van der Nüll]] ausgebildet wurde. | ||
Im Februar 1865 gründete er gemeinsam mit dem Architekten und Stadtbaumeister [[Theodor Neumayer]] die Baufirma ''Th. Neumayer & F. Schlaf'' in der Wiener Kettenbrückengasse Nr. 4 auf der Wieden, wo er als Architekt tätig war<ref>{{ANNO|wrz|08|03|1865|17|Firma-Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref>. Eines seiner frühen Werke, das 1868 nach seinen Plänen ausgeführt wurde, ist das streng [[w:Historismus|historistische]] sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshaus in der Wiener Schwarzenbergstraße Nr. 8 Ecke Mahlerstraße Nr. 15. Ebenfalls in diesem Jahr entwarf Ferdinand Schlaf für seinen Bruder, dem Schneidermeister und [[w:k.u.k. Hoflieferant|k.k. Hoflieferanten]] Franz Schlaf das Haus in der Wiener Gonzagagasse 13 Ecke Werdertorgasse Nr. 11, welches von seinem [[w:Kompagnon|Kompagnon]] Theodor Neumayer ausgeführt wurde. Architekt, Bauherr und Baumeister waren auch beim gegenüberliegenden, viel aufwändiger instrumentierten Wohngebäude in der Gonzagagasse Nr. 14 die gleichen. | Im Februar 1865 gründete er gemeinsam mit dem Architekten und Stadtbaumeister [[Theodor Neumayer]] die Baufirma ''Th. Neumayer & F. Schlaf'' in der Wiener Kettenbrückengasse Nr. 4 auf der Wieden, wo er als Architekt tätig war<ref>{{ANNO|wrz|08|03|1865|17|Firma-Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Ferdinand_Schlaf}}</ref>. Eines seiner frühen Werke, das 1868 nach seinen Plänen ausgeführt wurde, ist das streng [[w:Historismus|historistische]] sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshaus in der Wiener Schwarzenbergstraße Nr. 8 Ecke Mahlerstraße Nr. 15. Ebenfalls in diesem Jahr entwarf Ferdinand Schlaf für seinen Bruder, dem Schneidermeister und [[w:k.u.k. Hoflieferant|k.k. Hoflieferanten]] Franz Schlaf das Haus in der Wiener Gonzagagasse 13 Ecke Werdertorgasse Nr. 11, welches von seinem [[w:Kompagnon|Kompagnon]] Theodor Neumayer ausgeführt wurde. Architekt, Bauherr und Baumeister waren auch beim gegenüberliegenden, viel aufwändiger instrumentierten Wohngebäude in der Gonzagagasse Nr. 14 die gleichen. | ||
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Aktuelle Version vom 16. November 2022, 13:36 Uhr
Ferdinand Peter Schlaf (* 11. Oktober 1839 in Wien, Innere Stadt; † 19. April 1911 in Wien, Wieden) war ein österreichischer Architekt und Stadtbaumeister.
Leben
Ferdinand Schlaf erblickte in der Regierungszeit Kaiser Ferdinand I. als Sohn des königl. ungar. Hofkleidermachers Franz Schlaf, gebürtig aus Galizien und dessen Gattin Juliana geb. Eberle, Tochter eines Kürschnermeisters aus Hainburg, in Wien, Innere Stadt Nr. 1081 das Licht der Welt[1]. Nach seinem Besuch der Bürgerschule besuchte er in den Jahren 1856 bis 1860 das Wiener k.k. Polytechnische Institut und anschließend bis 1863 die Akademie der bildenden Künste, wo er von den Architekten Josef Hlávka, Sicardsburg und van der Nüll ausgebildet wurde.
Im Februar 1865 gründete er gemeinsam mit dem Architekten und Stadtbaumeister Theodor Neumayer die Baufirma Th. Neumayer & F. Schlaf in der Wiener Kettenbrückengasse Nr. 4 auf der Wieden, wo er als Architekt tätig war[2]. Eines seiner frühen Werke, das 1868 nach seinen Plänen ausgeführt wurde, ist das streng historistische sechsgeschossige Wohn- und Geschäftshaus in der Wiener Schwarzenbergstraße Nr. 8 Ecke Mahlerstraße Nr. 15. Ebenfalls in diesem Jahr entwarf Ferdinand Schlaf für seinen Bruder, dem Schneidermeister und k.k. Hoflieferanten Franz Schlaf das Haus in der Wiener Gonzagagasse 13 Ecke Werdertorgasse Nr. 11, welches von seinem Kompagnon Theodor Neumayer ausgeführt wurde. Architekt, Bauherr und Baumeister waren auch beim gegenüberliegenden, viel aufwändiger instrumentierten Wohngebäude in der Gonzagagasse Nr. 14 die gleichen.
Anno 1870 suchte Schlaf um die Baumeisterkonzession an, wurde Mitglied in der Wiener Bau- und Steinmetzmeister Genossenschaft und gründete mit Georg Parthilla die Baufirma Schlaf & Parthilla, welche am Wiener Stock Im Eisenplatz Nr. 4 ihren Firmensitz hatte[3]. Ein Jahr später wurde er 1871 Mitglied im Österreichischen Ingenieur und Architekten-Verein sowie in der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens. Ebenfalls in streng historistischer Komposition errichtete Ferdinand Schlaf in dem Jahr für seinen Bruder Franz[4] und sich ein Wohn- und Geschäftshaus in der Wiener Operngasse 16[5].
1872 kam es zur Gründung zu einer eher dubiosen Aktiengesellschaft mit den Namen Elementar Versicherungs-Aktienbank mit Sitz in Wien, in der Schlaf neben anderen honorigen Herrn Aktionär wurde[6] und aus der er bereits ein Jahr später wieder ausstieg[7]. Aber schon 1875 kam es zu einer Anklage wegen des Vergehens der schuldbaren Krida in Bezug auf die Elementarbank[8] von der er aber freigesprochen wurde.
Im Jahre 1873 hatte Schlaf seinen Wohnsitz in Wien IV., Giselastraße Nr. 4, der heutigen Bösendorfer Straße[9]. Er war seit 30. Oktober 1883 mit seiner Gattin Aloisia geb. Pauska, einer Tochter aus Steinbach, Bezirk Kirchdorf in Oberösterreich, verheiratet. Die Ehe blieb aber kinderlos und somit machte Schlaf seinen Neffen dem späteren Professor Dr. Alois Schachner zum Ziehsohn. Ferdinand Schlaf verbrachte seine Sommerfrische samt Gattin und Dienstmädel in den Jahren 1895 bis 1904 in seiner Villa in Gmunden. Nachdem seine Ehefrau Aloisia am 7. Oktober 1903 verstorben war[10], legte Schlaf 1904 seine Gewerbekonzession zurück und ging in den wohlverdienten Ruhestand. Die Baufirma Schlaf & Parthilla führte sein Kompagnon im Alleingang weiter.
Ferdinand Schlaf verstarb[11] im April des Jahres 1911 im Alter von 71 Jahren in seiner Wiener Wohnung auf der Wieden, Mayerhofgasse 2a und wurde in der Wiedener Paulanerkirche eingesegnet und nach einer Überführung im Familiengrab am Friedhof Himberg beerdigt[12].
Werke
- 1865 Miethaus, Wien I., Gonzagagasse Nr. 14
- 1868 Miethaus, Wien I., Gonzagagasse Nr. 13
- 1868 Miethaus, Wien I, Schwarzenbergstraße Nr. 8 Ecke Mahlerstraße Nr. 15
- 1868-1869 Miethaus, Wien I., Mahlerstraße Nr. 9
- 1871 Wohn- u. Geschäftshaus, Wien I., Operngasse Nr. 16 Ecke Nibelungengasse Nr. 2
- 1872 ehem. Wohnhaus Leopold Graf, Wien I., Hegelgasse Nr. 8 Ecke Johannesgasse Nr. 27
- 1872 ehem. Haus Bösendorfer, Wien IX., Türkenstraße Nr. 9 (Hintertrakt)
- 1874 Miethaus, Wien I., Doblhoffgasse Nr. 3
- 1874 Miethaus, Wien IV., Schwindgasse Nr. 9
- Verschiedene Um- u. Zubauten in Wien
Literatur
- Ferdinand Schlaf. In: Architektenlexikon Wien 1770–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
Einzelnachweise
- ↑ Wien I., Pfarre Sankt Stephan – Taufbuch 1838-1843 (fol.150)
- ↑ Firma-Protokollierungen. In: Wiener Zeitung, 8. März 1865, S. 17 (online bei ANNO).
- ↑ Vom k.k. Handelsgerichte in Wien. In: Die Presse, 28. Juli 1870, S. 7 (online bei ANNO).
- ↑ Wien IV., Pfarre Sankt Karl Borromaeus – Taufbuch 1834-1838 (fol.187) Franz Schlaf Franz Schlaf
- ↑ Kataster der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien: Handbuch für Ämter, Advokaten, Notare, Architekten, Baumeister
- ↑ Die Fruchtbörse von heute. In: Die Presse, 17. Jänner 1872, S. 18 (online bei ANNO).
- ↑ Elementarversicherungs Actienbank. In: Wiener Zeitung, 31. Jänner 1873, S. 18 (online bei ANNO).
- ↑ Die Verwaltungsräthe der Elementarbank. In: Illustrirtes Wiener Extrablatt, 28. Oktober 1875, S. 1 (online bei ANNO).
- ↑ Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger: nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt
- ↑ Wien IV., Pfarre Wieden – Sterbebuch 1902-1903 (fol.99) Aloisia Schlaf geb. Pauska Aloisia Schlaf
- ↑ Wien IV., Pfarre Wieden – Sterbebuch 1909-1911 (fol.12)
- ↑ Trauerparte. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 20. April 1911, S. 28 (online bei ANNO).
Weblinks
Ferdinand Schlaf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons