Kellerstüberl Heiligenkreuz: Unterschied zwischen den Versionen
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Das '''Kellerstüberl Heiligenkreuz''' war eine ehemalige Institution und hatte zwei | [[Datei:Altes Kellerstüberl - Gregoristüberl in Heiligenkreuz 1924.jpg|mini|Altes Kellerstüberl - Gregoristüberl 1924]] | ||
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Das '''Kellerstüberl Heiligenkreuz''' war eine ehemalige Institution und hatte zwei Betriebsstätten. Das ''Alte Kellerstüberl'' befand sich im Inneren Stiftshof des [[Stift Heiligenkreuz|Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz]], das ''Neue Kellerstüberl'' im ehemaligen Hofrichterhaus des Äußeren Stiftshofes. | |||
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Unter [[w:Gregor Pöck|Abt Gregor Pöck]] kam 1924 kam ein zweiter Schankkeller hinzu, der nach ihm „Gregoristüberl“ genannt und der im Winter mit einem amerikanischen Holzofen mit [[w:Glimmergrupee|Glimmer]]<nowiki/>verglasung beheizt wurde. [[Hermann Nigg]], der auch Kaiserin Elisabeth von Österreich porträtiert hatte, malte für das ''Gregoristüberl'' ein Gemälde, das sich links vom Eingang im Gewölbebogen befand. Das Besondere daran: Das Bild zeigt Personen mit Gesichtszügen der damaligen Ortsbewohner. So stellt der Mann in der Mitte des Gemäldes den Bau- und Bürgermeister [[Alexander Santulik jun.]] und der Wirt mit der grünen Wirtskappe den Kellerstüberlwirt Franz Sperl jun. dar. Ganz rechts im Bild ist der ehemalige Oberförster Rudolf Stockinger (†1965) zu sehen. | |||
Zum Kellerstüberl gehörte auch ein Gastgarten, der mit einer hohen Mauer an den Westtrakt des Stiftes, unterhalb des Kaisersaales angebaut war. 1953 erfolgte die Übersiedlung des alten Kellerstüberls an seinen neuen Standort im Erdgeschoss des Hofrichterhauses. | |||
==Neues Kellerstüberl== | ==Neues Kellerstüberl== | ||
Im | Im Äußeren Stiftshof wurde 1952 im Hofrichterhaus das bis dahin als Kartoffelkeller genutzte Erdgeschoss zum Neuen Kellerstüberl umgebaut, dessen Innenräume mit ihren Gewölben einen heimeligen Charme besaßen. Dazu trug auch der Gastgarten mit seinen Arkaden bei. | ||
Die Eröffnung fand am 23. Mai 1953 unter dem alten Kellerstüberlwirt Franz Sperl jun. statt, der dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahre 1955 innehatte. Ihm folgten einige Geschäftsführer, siehe Liste. Mit der aufkommenden Motorisierung nach dem Krieg wurde das Kellerstüberl vor allem an den Wochenenden von Ausflüglern stark frequentiert. Damals konnte man, wie es bei den Heurigen üblich war, sein Essen selbst mitnehmen und musste nur den Wein bzw. die Getränke konsumieren. | |||
Seit Anfang der 2000er Jahre ist das Kellerstüberl nur mehr zu besonderen Anlässen wie dem Heiligenkreuzer Weihnachtsmarkt, der Osternacht, bei " Silvester alternativ" und dem Heiligenkreuzer Klostermarkt am 1. Mai geöffnet. | |||
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Aktuelle Version vom 9. August 2023, 08:03 Uhr
Das Kellerstüberl Heiligenkreuz war eine ehemalige Institution und hatte zwei Betriebsstätten. Das Alte Kellerstüberl befand sich im Inneren Stiftshof des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz, das Neue Kellerstüberl im ehemaligen Hofrichterhaus des Äußeren Stiftshofes.
Altes Kellerstüberl
Dort wo sich heute der Durchgang zur Kaiserstiege befindet, ließ Abt Heinrich Grünbeck im Jahr 1889, dem Todesjahr von Kronprinz Rudolfs und Mary Vetsera, im Westtrakt des Stiftes ein Kellerstüberl einrichten, um die Weine aus dem stiftseigenen Freigut Thallern bei Gumpoldskirchen, das seit 1142 im Besitz des Stiftes ist, zu vermarkten.
So mancher Pilger, der auf der Via Sacra nach Mariazell unterwegs war, versorgte sich hier mit dem edlen Tropfen. Das Kellerstüberl war vormittags und nachmittags für jeweils eine Stunde geöffnet. Die Gäste mussten auf leeren Fässern Platz nehmen und konsumierten die Mindestabnahmemenge von einem halben Liter Wein. Da das Lokal bald zu klein wurde, kam anno 1891 ein Schankraum hinzu. Erster Kellerstüberlwirt war der Bindermeister Franz Sperl sen.[1], der den Betrieb bis 1909 führte. Danach übernahm sein gleichnamiger Sohn, der Oberbindermeister Franz Sperl jun.[2].
Unter Abt Gregor Pöck kam 1924 kam ein zweiter Schankkeller hinzu, der nach ihm „Gregoristüberl“ genannt und der im Winter mit einem amerikanischen Holzofen mit Glimmerverglasung beheizt wurde. Hermann Nigg, der auch Kaiserin Elisabeth von Österreich porträtiert hatte, malte für das Gregoristüberl ein Gemälde, das sich links vom Eingang im Gewölbebogen befand. Das Besondere daran: Das Bild zeigt Personen mit Gesichtszügen der damaligen Ortsbewohner. So stellt der Mann in der Mitte des Gemäldes den Bau- und Bürgermeister Alexander Santulik jun. und der Wirt mit der grünen Wirtskappe den Kellerstüberlwirt Franz Sperl jun. dar. Ganz rechts im Bild ist der ehemalige Oberförster Rudolf Stockinger (†1965) zu sehen.
Zum Kellerstüberl gehörte auch ein Gastgarten, der mit einer hohen Mauer an den Westtrakt des Stiftes, unterhalb des Kaisersaales angebaut war. 1953 erfolgte die Übersiedlung des alten Kellerstüberls an seinen neuen Standort im Erdgeschoss des Hofrichterhauses.
Neues Kellerstüberl
Im Äußeren Stiftshof wurde 1952 im Hofrichterhaus das bis dahin als Kartoffelkeller genutzte Erdgeschoss zum Neuen Kellerstüberl umgebaut, dessen Innenräume mit ihren Gewölben einen heimeligen Charme besaßen. Dazu trug auch der Gastgarten mit seinen Arkaden bei.
Die Eröffnung fand am 23. Mai 1953 unter dem alten Kellerstüberlwirt Franz Sperl jun. statt, der dieses Amt bis zu seinem Tod im Jahre 1955 innehatte. Ihm folgten einige Geschäftsführer, siehe Liste. Mit der aufkommenden Motorisierung nach dem Krieg wurde das Kellerstüberl vor allem an den Wochenenden von Ausflüglern stark frequentiert. Damals konnte man, wie es bei den Heurigen üblich war, sein Essen selbst mitnehmen und musste nur den Wein bzw. die Getränke konsumieren.
Seit Anfang der 2000er Jahre ist das Kellerstüberl nur mehr zu besonderen Anlässen wie dem Heiligenkreuzer Weihnachtsmarkt, der Osternacht, bei " Silvester alternativ" und dem Heiligenkreuzer Klostermarkt am 1. Mai geöffnet.
Kellerstüberlwirte
1889-1909 | Franz Sperl sen.[1] |
1909-1955 | Franz Sperl jun.[2] |
1955-1963 | Alois Stocker |
1963-1976 | Leopold Wiesbauer |
1976-1991 | Josef Glanz |
ab 1991 | Johann Ottersböck |
Literatur
- Werner Richter: in Historia Sanctae Crucis (2011) Be&Be Verlag ISBN 978-3-902694-12-6; Seite 316
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Franz Sperl sen. (*12. November 1857 in Mittschitz, Bezirk Schüttenhofen in Böhmen; † 06. Oktober 1940 in Heiligenkreuz) Bindermeister und Kellerstüberlwirt des Stiftes Heiligenkreuz > Pfarre Alland - Trauungsbuch 1879-1904 (fol.55)
- ↑ 2,0 2,1 Franz Sperl jun. (*11. September 1891 in Alland; † 25. August 1955 in Heiligenkreuz) Oberbindermeister und Kellerstüberlwirt des Stiftes Heiligenkreuz > Pfarre Alland - Taufbuch 1879-1893 (fol.116)
Weblinks
Kellerstüberl Heiligenkreuz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Fotos zum Schlagwort Kellerstüberl in der Topothek der Gemeinde/Region Heiligenkreuz (Urheberrechte beachten)
48.05616917880516.131509639367Koordinaten: 48° 3′ 22″ N, 16° 7′ 53″ O