Johann I. von Maidburg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Burggraf Johann (I.) von Maidburg''' (* im 14. oder 14. Jahrhundert; † um 1393)<ref group="A">Hinweise dazu, vgl. Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. .......</ref> war ein bedeutender Adliger des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Er gehörte zu den erfolgreichsten Grafen von Hardegg aus der Familie der Burggrafen von Maidburg. Er machte eine steile Karriere im Dienst von [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]] († 1378).
'''Burggraf Johann (I.) von Maidburg''' (* im 14. Jahrhundert; † 1393)<ref group="A">Hinweise dazu, vgl. Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 56</ref>, auch '''Graf Johann von Hardegg''' oder '''Graf Johann von Mohul''', war einer der erfolgreichsten Grafen von Hardegg aus der Familie der Burggrafen von Maidburg, die im 14. Jahrhundert im heutigen Bundesland Niederösterreich ihren Stammsitz hatten. Er machte eine steile Karriere im Dienst von [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]] († 1378) und ließ sich auf Dauer im [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] nieder.


== Herkunft ==
== Herkunft ==
Burggraf Johann (I.) entstammte der [[Maidburg (Familie)|Familie der Burggrafen von Magdeburg (Maidburg)]]. Er war vermutlich der Enkel des Burggrafen [[Burkhard I. von Hardegg|Burkhard  
Burggraf Johann (I.) entstammte der [[Maidburg (Familie)|Familie der Burggrafen von Magdeburg (Maidburg)]]. Er war vermutlich der Enkel des Burggrafen [[Burkhard I. von Maidburg|Burkhard  
  (I.) von Maidburg]], Graf von Hardegg († 1312) und der Sohn des Burggrafen [[Burkhard II. von Maidburg|Burkhard (II.) von Maidburg]], Graf von Hardegg († um 1368).<ref>vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 221</ref> Um 1355 heiratete er Helene von Sachsen († um 1367), eine Tochter des  Kurfürst [[w:Rudolf I. (Sachsen-Wittenberg)|Rudolf (I.) von Sachsen]] († 1356).<ref name ="Zehetmayer55">vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 55</ref>
  (I.) von Maidburg]], Graf von Hardegg († 1312) und der Sohn des Burggrafen [[Burkhard II. von Maidburg|Burkhard (II.) von Maidburg]], Graf von Hardegg († um 1368).<ref>vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 221</ref> Um 1355 heiratete er Helene von Sachsen († um 1367), eine Tochter des  Kurfürst [[w:Rudolf I. (Sachsen-Wittenberg)|Rudolf (I.) von Sachsen]] († 1356).<ref name ="Zehetmayer55">vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 55</ref> Er dürfte keine Kinder gehabt haben.<ref name ="Zehetmayer56">vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 56</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Burggraf Johann (I.) von Maidburg, benannte sich bis etwa 1360 meistens nach [[Retz]], dem Zentrum der Grafschaft Hardegg. Wie Burggraf Burkhard (II.) machte er Karriere unter Kaiser Karl IV., in dessen Dienste er seit Anfang der 1350er-Jahren getreten war und zu dessen Geldgebern er zählte. Er war Hofrichter am kaiserlichen Hof zu [[w:Prag|Prag]]. 1364 machte ihn Karl IV. zu seinem Reichsvogt in Zürich.Nach seiner Eheschließung mit Helene von Sachsen erhielt Johann (I.) als Heimsteuer unter Anderem das Burggrafenamt von Magdeburg, das seinen Vorfahren einst gehört hatte und nach dem sich er und seine Familie noch immer benannten. Johann (I.) muss enge Verbindungen zu Kaiser Karl IV. gehabt haben, den dieser beglich neben der Morgengabe für die Ehefrau Helene auch einen Teil der Heimsteuer. Als Ausstattung erhielt er von Kaiser Karl IV. außerdem reichen Grundbesitz in Böhmen. Um 1367 verließ Johann (I.) Karls Dienste. Vielleicht spielte dabei der Tod seiner Ehefrau eine Rolle. Bisher ist nicht geklärt ist, wie die folgenden Jahre verbrachte, doch dürfte er sich weiterhin im [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreich]] aufgehalten haben. Seit den 1390er-Jahren benannte er sich nach Mohul.<ref name ="Zehetmayer55"/> Johann I. von Mohul starb 1393 im böhmischen Königreich.<ref name ="Zehetmayer56">vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 56</ref>
Burggraf Johann (I.) von Maidburg, benannte sich bis etwa 1360 meistens nach [[Retz]], dem Zentrum der [[Burg Hardegg|Grafschaft Hardegg]]. Wie Burggraf Burkhard (II.) machte er Karriere unter Kaiser Karl IV., in dessen Dienste er seit Anfang der 1350er-Jahren getreten war und zu dessen Geldgebern er zählte. Er war Hofrichter am kaiserlichen Hof zu [[w:Prag|Prag]]. 1364 machte ihn Karl IV. zu seinem Reichsvogt in Zürich. Nach seiner Eheschließung mit Helene von Sachsen erhielt Johann (I.) als Heimsteuer unter Anderem das Burggrafenamt von Magdeburg, das seinen Vorfahren einst gehört hatte und nach dem sich er und seine Familie noch immer benannten. Johann (I.) muss enge Verbindungen zu Kaiser Karl IV. gehabt haben, den dieser beglich neben der Morgengabe für die Ehefrau Helene auch einen Teil der Heimsteuer. Als Ausstattung erhielt er von Kaiser Karl IV. außerdem reichen Grundbesitz in Böhmen. Um 1367 verließ Johann (I.) Karls Dienste. Vielleicht spielte dabei der Tod seiner Ehefrau eine Rolle. Bisher ist nicht geklärt ist, wie die folgenden Jahre verbrachte, doch dürfte er sich weiterhin im böhmischen Königreich aufgehalten haben. Seit den 1390er-Jahren benannte er sich nach Mohul.<ref name ="Zehetmayer55"/> Johann I. von Mohul starb 1393 im böhmischen Königreich.<ref name ="Zehetmayer56"/>


Im Unterschied zu Burggraf Burkhard (II.) von Maidburg dürfte Johann (I.) an der aktiven Herrschaft über die Grafschaft Hardegg nicht beteiligt gewesen sein, an der zumindest Anteile besessen haben muss.<ref name ="Zehetmayer55"/> Zwar ist er seit 1367 dort gewöhnlich nicht nachgewiesen, doch erfolgte in den 1390er-Jahren der Verkauf der Grafschaft Hardegg an die [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] mit seiner Zustimmung.<ref>vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363'', 2001, S. 55 und S. 56</ref> Als sich in den 1380er- und 1390er-Jahren die finanzielle Lage seiner Cousins wesentlich verschlechterte, lieh er ihnen Geldsummen.<ref name ="Zehetmayer56"/>
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Aktuelle Version vom 19. Mai 2023, 17:51 Uhr

Burggraf Johann (I.) von Maidburg (* im 14. Jahrhundert; † 1393)[A 1], auch Graf Johann von Hardegg oder Graf Johann von Mohul, war einer der erfolgreichsten Grafen von Hardegg aus der Familie der Burggrafen von Maidburg, die im 14. Jahrhundert im heutigen Bundesland Niederösterreich ihren Stammsitz hatten. Er machte eine steile Karriere im Dienst von Kaiser Karl IV. († 1378) und ließ sich auf Dauer im böhmischen Königreich nieder.

Herkunft

Burggraf Johann (I.) entstammte der Familie der Burggrafen von Magdeburg (Maidburg). Er war vermutlich der Enkel des Burggrafen Burkhard (I.) von Maidburg, Graf von Hardegg († 1312) und der Sohn des Burggrafen Burkhard (II.) von Maidburg, Graf von Hardegg († um 1368).[1] Um 1355 heiratete er Helene von Sachsen († um 1367), eine Tochter des Kurfürst Rudolf (I.) von Sachsen († 1356).[2] Er dürfte keine Kinder gehabt haben.[3]

Leben

Burggraf Johann (I.) von Maidburg, benannte sich bis etwa 1360 meistens nach Retz, dem Zentrum der Grafschaft Hardegg. Wie Burggraf Burkhard (II.) machte er Karriere unter Kaiser Karl IV., in dessen Dienste er seit Anfang der 1350er-Jahren getreten war und zu dessen Geldgebern er zählte. Er war Hofrichter am kaiserlichen Hof zu Prag. 1364 machte ihn Karl IV. zu seinem Reichsvogt in Zürich. Nach seiner Eheschließung mit Helene von Sachsen erhielt Johann (I.) als Heimsteuer unter Anderem das Burggrafenamt von Magdeburg, das seinen Vorfahren einst gehört hatte und nach dem sich er und seine Familie noch immer benannten. Johann (I.) muss enge Verbindungen zu Kaiser Karl IV. gehabt haben, den dieser beglich neben der Morgengabe für die Ehefrau Helene auch einen Teil der Heimsteuer. Als Ausstattung erhielt er von Kaiser Karl IV. außerdem reichen Grundbesitz in Böhmen. Um 1367 verließ Johann (I.) Karls Dienste. Vielleicht spielte dabei der Tod seiner Ehefrau eine Rolle. Bisher ist nicht geklärt ist, wie die folgenden Jahre verbrachte, doch dürfte er sich weiterhin im böhmischen Königreich aufgehalten haben. Seit den 1390er-Jahren benannte er sich nach Mohul.[2] Johann I. von Mohul starb 1393 im böhmischen Königreich.[3]

Im Unterschied zu Burggraf Burkhard (II.) von Maidburg dürfte Johann (I.) an der aktiven Herrschaft über die Grafschaft Hardegg nicht beteiligt gewesen sein, an der zumindest Anteile besessen haben muss.[2] Zwar ist er seit 1367 dort gewöhnlich nicht nachgewiesen, doch erfolgte in den 1390er-Jahren der Verkauf der Grafschaft Hardegg an die Herzöge von Österreich (Habsburger) mit seiner Zustimmung.[4] Als sich in den 1380er- und 1390er-Jahren die finanzielle Lage seiner Cousins wesentlich verschlechterte, lieh er ihnen Geldsummen.[3]

Literatur

  • Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert (= Fontes Rerum Austriacarum. Österreichische Geschichtsquellen. Dritte Abteilung Fontes Iuris. Bd. 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2001. ISBN 3-205-99394-2

Einzelnachweise

  1. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 221
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 55
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 56
  4. vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 55 und S. 56

Anmerkungen

  1. Hinweise dazu, vgl. Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 56