Franz III. von Enzenberg: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Graf Franz (III.) von Enzenberg''' (* [[14. Februar]] [[1802]], in [[Klagenfurt am Wörthersee]]; † | '''Graf Franz (III.) von Enzenberg''' (* [[14. Februar]] [[1802]], in [[Klagenfurt am Wörthersee]]; † [[28. September]] [[1879]], in Jenbach auf Schloss Tratzberg)<ref group="A">Geburts- und Sterbedatum, vgl. [https://www.parlament.gv.at/recherchieren/personen/parlamentarierinnen-ab-1848/Enzenberg_1 Enzenberg], Parlament.GV.AT, abgerufen am 25. März 2023</ref> war im 19. Jahrhunderts Besitzer von [[Schloss Tratzberg|Schloss Tratzberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Jenbach]]), das bis heute im Besitz seiner Familie ist. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Graf Franz (III.) von Enzenberg stammte aus einer Familie, die seit Anfang des 17. Jahrhunderts in der [[Grafschaft Tirol]] ansässig war. Um 1600 erwarben seine Vorfahren den Jöchelsthurn in heute in Südtirol gelegenen [[w:Sterzing|Sterzing]]. 1691 wurde sie in den Freiherrenstand und 1764 in den Grafenstand erhoben | Graf Franz (III.) von Enzenberg stammte aus einer Familie, die seit Anfang des 17. Jahrhunderts in der [[Grafschaft Tirol]] ansässig war. Um 1600 erwarben seine Vorfahren den Ansitz Jöchelsthurn in heute in Südtirol gelegenen [[w:Sterzing|Sterzing]]. 1691 wurde sie in den Freiherrenstand und 1764 in den Grafenstand erhoben.<ref name ="Burgenbuch53>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 53</ref> 1831 heiratete er Gräfin Ottilia von Tannenberg († 1874), deren Familie seit 1731 Besitzer von Schloss Tratzberg war<ref name ="Burgenbuch53/>. Aus seiner Ehe hatte er drei Söhne und eine Tochter, darunter Graf Artur von Enzenberg.<ref name ="parlament>vgl. [https://www.parlament.gv.at/recherchieren/personen/parlamentarierinnen-ab-1848/Enzenberg_1 Enzenberg], Parlament.GV.AT, abgerufen am 25. März 2023</ref> Sein Enkel war Graf Sighard Enzenberg (1875-1966), der sich viele Jahre der Erforschung von Schloss Tratzberg widmete. Seine umfassende Monographie über seine Forschungsergebnisse des Schlosses wurde 1958 publiziert.<ref name ="Burgenbuch53/> | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Freiherr Josef Ignaz von Tannenberg, dessen Familie 1737 in den Grafenstand erhoben wurde und der | Graf Franz von Enzenberg besaß mehrere Güter im Kronland Tirol, darunter den Ansitz Jöchlsthurn, dem bereits seine Vorfahren besessen hatten, und und seit 1843 die im [[w:Königreich Württemberg|Königreich Württemberg]] gelegene Herrschaft Singen am Bodensee.<ref name ="parlament/> Einer der Vorfahren seiner Ehefrau Ottilia war Freiherr Josef Ignaz von Tannenberg, dessen Familie 1737 in den Grafenstand erhoben wurde und der 1831 dem Freiherren [[Franz Rudolf von der Halden#Herkunft und Familie|Josef Leonhard Hieronymus von der Halden]] das Schloss Tratzberg abgekauft.<ref name ="Burgenbuch53/> Nach dem Tod des Grafen Aloys von Tannenberg, Freiherr von Tratzberg († 11. Dezember 1846) erbten Gräfin Ottilia und Graf Franz von Enzenberg mit Ausnahme der Gerichtsherrschaft Rottenburg und dem [[Schloss Thurnegg]] (Rotholz) seine sämtlichen Besitzungen.<ref name ="Burgenbuch85">vgl. [[Julia Hörmann-Thurn und Taxis]] (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 85</ref> Zu diesen gehörte das Schloss Tratzberg, das durch Erbfolge und Ablöse in den Besitz des Ehepaares überging. Nachdem das Schloss 1809 während des "Tiroler Freiheitskampfes" von bayerischen Soldaten geplündert und verwüstet worden war, war es seit damals kaum noch bewohnt oder genutzt worden. Infolge dessen befand sich Tratzberg zu dieser Zeit in einem äußerst verwahrlosten Zustand. Das Grafenehepaar von Enzenberg ließ das Schloss wieder Instand setzen, stellte seine Inneneinrichtung wieder her und ergänzte die noch vorhandenen Bestände der historischen Rüstkammer.<ref name ="Burgenbuch53/> Die Propstei wurde erst 1796 aufgehoben.<ref name ="Burgenbuch53/> Das Ehepaar erbte nach dem Tod des Grafen Aloys von Tannenberg auch die [[Burgruine Rottenburg]], welche seit 1860 in den Besitz der bischöflichen Mensa in [[w:Hochstift Brixen|Brixen]] und später der Diözese Innsbruck kam.<ref name ="Burgenbuch87">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch'', 2019, S. 87</ref> | ||
Graf Franz von Enzenberg hatte das Gymnasium in [[w:Tübingen|Tübingen]] und [[w:Stuttgart|Stuttgart]] besucht und dann Rechtswissenschaft an der Innsbrucker Universität studiert. Er war bis 1843 Beamter im Staatsdienst: 1828 am Kreisamt in [[Bregenz]], seit 1834 Konzipist am Gubernium in [[Innsbruck]]. Außerdem war er 1852 Mitglied des Zentralausschusses und 1865-1868 Präsident der Landwirtschaftsgesellschaft von Tirol. 1861-1867 gehörte er dem Tiroler Landtag an. Seit dem 22. Dezember 1871 war er auf Lebenszeit Mitglied des Herrenhauses.<ref name ="parlament/> | |||
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* [https://www.parlament.gv.at/recherchieren/personen/parlamentarierinnen-ab-1848/Enzenberg_1 Enzenberg], Parlament.GV.AT | |||
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Aktuelle Version vom 30. April 2024, 13:18 Uhr
Graf Franz (III.) von Enzenberg (* 14. Februar 1802, in Klagenfurt am Wörthersee; † 28. September 1879, in Jenbach auf Schloss Tratzberg)[A 1] war im 19. Jahrhunderts Besitzer von Schloss Tratzberg (heute Teil der Gemeinde Jenbach), das bis heute im Besitz seiner Familie ist.
Herkunft und Familie
Graf Franz (III.) von Enzenberg stammte aus einer Familie, die seit Anfang des 17. Jahrhunderts in der Grafschaft Tirol ansässig war. Um 1600 erwarben seine Vorfahren den Ansitz Jöchelsthurn in heute in Südtirol gelegenen Sterzing. 1691 wurde sie in den Freiherrenstand und 1764 in den Grafenstand erhoben.[1] 1831 heiratete er Gräfin Ottilia von Tannenberg († 1874), deren Familie seit 1731 Besitzer von Schloss Tratzberg war[1]. Aus seiner Ehe hatte er drei Söhne und eine Tochter, darunter Graf Artur von Enzenberg.[2] Sein Enkel war Graf Sighard Enzenberg (1875-1966), der sich viele Jahre der Erforschung von Schloss Tratzberg widmete. Seine umfassende Monographie über seine Forschungsergebnisse des Schlosses wurde 1958 publiziert.[1]
Leben
Graf Franz von Enzenberg besaß mehrere Güter im Kronland Tirol, darunter den Ansitz Jöchlsthurn, dem bereits seine Vorfahren besessen hatten, und und seit 1843 die im Königreich Württemberg gelegene Herrschaft Singen am Bodensee.[2] Einer der Vorfahren seiner Ehefrau Ottilia war Freiherr Josef Ignaz von Tannenberg, dessen Familie 1737 in den Grafenstand erhoben wurde und der 1831 dem Freiherren Josef Leonhard Hieronymus von der Halden das Schloss Tratzberg abgekauft.[1] Nach dem Tod des Grafen Aloys von Tannenberg, Freiherr von Tratzberg († 11. Dezember 1846) erbten Gräfin Ottilia und Graf Franz von Enzenberg mit Ausnahme der Gerichtsherrschaft Rottenburg und dem Schloss Thurnegg (Rotholz) seine sämtlichen Besitzungen.[3] Zu diesen gehörte das Schloss Tratzberg, das durch Erbfolge und Ablöse in den Besitz des Ehepaares überging. Nachdem das Schloss 1809 während des "Tiroler Freiheitskampfes" von bayerischen Soldaten geplündert und verwüstet worden war, war es seit damals kaum noch bewohnt oder genutzt worden. Infolge dessen befand sich Tratzberg zu dieser Zeit in einem äußerst verwahrlosten Zustand. Das Grafenehepaar von Enzenberg ließ das Schloss wieder Instand setzen, stellte seine Inneneinrichtung wieder her und ergänzte die noch vorhandenen Bestände der historischen Rüstkammer.[1] Die Propstei wurde erst 1796 aufgehoben.[1] Das Ehepaar erbte nach dem Tod des Grafen Aloys von Tannenberg auch die Burgruine Rottenburg, welche seit 1860 in den Besitz der bischöflichen Mensa in Brixen und später der Diözese Innsbruck kam.[4]
Graf Franz von Enzenberg hatte das Gymnasium in Tübingen und Stuttgart besucht und dann Rechtswissenschaft an der Innsbrucker Universität studiert. Er war bis 1843 Beamter im Staatsdienst: 1828 am Kreisamt in Bregenz, seit 1834 Konzipist am Gubernium in Innsbruck. Außerdem war er 1852 Mitglied des Zentralausschusses und 1865-1868 Präsident der Landwirtschaftsgesellschaft von Tirol. 1861-1867 gehörte er dem Tiroler Landtag an. Seit dem 22. Dezember 1871 war er auf Lebenszeit Mitglied des Herrenhauses.[2]
Weblinks
- Enzenberg, Parlament.GV.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 53
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Enzenberg, Parlament.GV.AT, abgerufen am 25. März 2023
- ↑ vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 85
- ↑ vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): Tiroler Burgenbuch, 2019, S. 87