August Josef Chwala: Unterschied zwischen den Versionen

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'''August''' '''Josef''' '''Chwala''' (* [[28. Juli]] [[1881]] in [[Wien]], [[Josefstadt (Wien)|Josefstadt]]; † [[28. April]] [[1972]] in Wien, Penzing) war ein österreichischer Textilchemiker, Erfinder und Privatdozent an der TU Wien.


== Leben ==
August Josef Chwala kam im Sommer 1881 als Sohn des Buch- und Kunstdruckereibesitzers August Chwala und dessen Gattin Amalia geb. Cepl in der Wiener Josefstadt zur Welt und wurde in der [[w:Piaristenkirche Maria Treu (Wien)|Piaristenkirche Maria Treu]] nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/08-mariatreu/01-058/?pg=88 Wien VIII., Pfarre Maria Treu – Taufbuch 1881-1881 (fol.86)]</ref>. Nach seinem Grundschulbesuch legte er 1899 an der staatlichen Oberrealschule in Wien, [[Neubau (Wien)|Neubau]] die Matura ab. Danach studierte er an der [[w:Technischen Hochschule Wien|Technischen Hochschule]] in Wien und an der [[w:ETH Zürich|Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich]] und schloss sein Studium im Jahre 1904 als Diplom-Chemieingenieur ab.


August Josef Chwala (* 28. Juli 1881 in Wien, Josefstadt; + 28. April 1972 in Wien, Penzing) war ein österreichischer Hochschulprofessor, Chemiker und Erfinder
Im Anschluss arbeitete Chwala als Assistent des Farbstoffchemikers Prof. Dr. Friedländer am wissenschaftlichen Seminar des [[w:Technologisches Gewerbemuseum|Technologischen Gewerbemuseums Wien]], wo er seine [[w:Dissertation|Dissertation]] über Thiodiazoverbindungen erarbeitete, welche die erste Synthese des „'''roten Indigofarbstoffs'''“ zum Thema hatte und promovierte 1905 zum Doktor der Naturwissenschaften. Seinen Militärdienst absolvierter hernach der frisch gebackene Doktor als Einjährig-Freiwilliger in der [[w:Gemeinsame Armee|K. u. k. Armee Österreich-Ungarn]] bei der [[w:Artillerie|Artillerie]] und wurde dann zunächst bei den ''Chemiewerken Alder'' in Wien tätig. Anno 1907 wechselte Chwala in die Mailänder Firma ''Carlo Erba'', wo er schon fünf Jahre später stellvertretender Direktor des Unternehmens mit 1.800 Mitarbeitern wurde. Zu Beginn des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] heimgekehrt, war Chwala als Offizier-Chemiker in der K.u.k. Munitionsfabrik in [[Blumau]] tätig, wo er sich als Gruppenleiter mit dem Sprengstoff [[w:Nitroglycerin|Nitroglycerin]] beschäftigte. Gleichzeitig baute er die Chemiefabrik ''Roeder-Rabbe AG'' in [[Klosterneuburg]] auf, wo Chwala die Erzeugung von zwei Dutzend chemisch-pharmazeutischen Präparaten einführte. Nach dem Krieg zum Abteilungsleiter avanciert, ehelichte er im Oktober 1920 in der Wiener Pfarre Hütteldorf seine Ehegattin Christiane Schwartz<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/14-huetteldorf/02-10/?pg=115 Wien XIV., Pfarre Hütteldorf – Trauungsbuch 1819-1925 (fol.56)]</ref> und wechselte im selben Jahr in die ''Chemische Fabrik [[Tribuswinkel]]'' und wurde dort Direktor des Unternehmens. Als Chemiker erhielt Chwala 1921 die Befugnis eines Sachverständigen und machte sich als Konsulent und Erfinder mit einem eigenen Forschungslabor selbständig.  Elf Jahre später habilitierte er sich 1932 als Privatdozent an der Technischen Hochschule in Wien.


Leben
Im Jahr 1939 erschien sein Buch "T''extilhilfsmittel. Ihre Chemie, Kolloidchemie und Anwendung''" im Wiener Verlag Springer. Später veröffentlichte er Standardwerke über Textilhilfsmittel.


August Josef Chwala kam im Sommer 1881 als Sohn des Buch- und Kunstdruckereibesitzers August Chwala und dessen Gattin Amalia geb. Cepl in der Wiener Josefstadt zur Welt und wurde in der Pfarrkirche Maria Treu nach römisch-katholischem Ritus getauft.
{{Zitat|Chwalas spezielle Arbeits- und Forschungsgebiete waren Textilchemie, technische Kolloidchemie, Kunststoffe, Schädlingsbekämpfungsmittel und pharmazeutische Chemie. Seine Patente (Polyphosphate) ermöglichten seit 1928 neue Produktionsmethoden u. a. in der Textilindustrie, Waschmittelerzeugung und Käserei.|Austria-Forum}}


Nach seinem Grundschulbesuch legte er 1899 an der staatlichen Oberrealschule in Wien, Neubau die Matura ab. Danach studierte er an der Technischen Hochschule in Wien und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und schloss sein Studium im Jahre 1904 als Diplom-Chemieingenieur ab.  
Nach dem Ende des [[w:Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde Chwala ordentlicher Professor für chemische Technologie sowie Präsident des [[w:Österreichische Chemische Gesellschaft|Vereins Österreichischer Chemiker]] und der Wiener [[w:Urania (Wien)|Urania]] und besaß zahlreiche chemische Patente. Hochbetagt, verstarb August Chwala im 92. Lebensjahr am 28. April 1972 in seinem Haus in Wien, Linzer Straße Nr. 454 und wurde am [[w:Hütteldorfer Friedhof|Hütteldorfer Friedhof]] zur letzten Ruhe bestattet.


Im Anschluss arbeitete Chwala als Assistent des Farbstoffchemikers Prof. Dr. Friedländer am wissenschaftlichen Seminar des Technologischen Gewerbemuseums Wien, wo er seine Dissertation über Thiodiazoverbindungen erarbeitete, welche die erste Synthese des „roten Indigofarbstoffs“ zum Thema hatte und promovierte 1905 zum Doktor der Naturwissenschaften.
== Literatur ==


Seinen Militärdienst absolvierter hernach der frisch gebackene Doktor als Einjährig-Freiwilliger in der K. u. k. Armee bei der Artillerie und wurde dann zunächst bei den Chemiewerken Alder in Wien tätig.
* {{Austriaforum|Wissenssammlungen/Erfinder/Chwala,%20August}}
 
* {{WiWi|August_Chwala|NAME=August Chwala}}
Anno 1907 wechselte Chwala in die Mailänder Firma Carlo Erba, wo er schon fünf Jahre später stellvertretender Direktor des Unternehmens mit 1.800 Mitarbeitern wurde.
 
== Einzelnachweise ==
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges heimgekehrt, war Chwala als Offizier-Chemiker in der K.u.k. Munitionsfabrik in Blumau tätig, wo er sich als Gruppenleiter mit dem Sprengstoff Nitroglycerin beschäftigte.
<references />{{Normdaten|WIKIDATA=Q105505974|TYP=p|GND=1253457514|VIAF=306136816}}
 
[[Kategorie:Chemiker]]
Gleichzeitig baute er die Chemiefabrik Roeder-Rabbe AG in Klosterneuburg auf, wo Chwala die Erzeugung von zwei Dutzend chemisch-pharmazeutischen Präparaten einführte. Nach dem Krieg zum Abteilungsleiter avanciert, wechselte er 1920 in die Chemische Fabrik Tribuswinkel und wurde dort Direktor des Unternehmens.
[[Kategorie:Erfinder]]
 
{{DEFAULTSORT:Chwala_August}}
Als Chemiker erhielt Chwala 1921 die Befugnis eines Sachverständigen und machte sich als Konsulent und Erfinder mit einem eigenen Forschungslabor selbständig.  Elf Jahre später habilitierte er sich 1932 als Privatdozent an der Technischen Hochschule in Wien.
[[Kategorie:Person (Wien)]]
 
[[Kategorie:Person (Österreich-Ungarn)]]
Im Jahr 1939 erschien sein Buch "Textilhilfsmittel. Ihre Chemie, Kolloidchemie und Anwendung" im Wiener Verlag Springer. Später veröffentlichte er Standardwerke über Textilhilfsmittel.
[[Kategorie:Österreicher]]
 
[[Kategorie:Geboren 1881]]
Zitat: Chwalas spezielle Arbeits- und Forschungsgebiete waren Textilchemie, technische Kolloidchemie, Kunststoffe, Schädlingsbekämpfungsmittel und pharmazeutische Chemie. Seine Patente (Polyphosphate) ermöglichten seit 1928 neue Produktionsmethoden u. a. in der Textilindustrie, Waschmittelerzeugung und Käserei.
[[Kategorie:Geboren in Wien]]
 
[[Kategorie:Gestorben 1972]]
 
[[Kategorie:Gestorben in Wien]]
Nach dem Ende des Krieges wurde Chwala ordentlicher Professor für Chemische Technologie sowie Präsident des Vereins Österreichische Chemiker und der Wiener Urania und besaß zahlreiche chemische Patente.
[[Kategorie:Begraben am Hütteldorfer Friedhof]]
 
[[Kategorie:Mann]]
Hochbetagt, verstarb August Chwala im 92. Lebensjahr am 28. April 1972 in seinem Haus in Wien, Linzer Straße Nr. 454 und wurde am Hütteldorfer Friedhof zur letzten Ruhe bestattet.

Aktuelle Version vom 31. März 2023, 12:19 Uhr

August Josef Chwala (* 28. Juli 1881 in Wien, Josefstadt; † 28. April 1972 in Wien, Penzing) war ein österreichischer Textilchemiker, Erfinder und Privatdozent an der TU Wien.

Leben

August Josef Chwala kam im Sommer 1881 als Sohn des Buch- und Kunstdruckereibesitzers August Chwala und dessen Gattin Amalia geb. Cepl in der Wiener Josefstadt zur Welt und wurde in der Piaristenkirche Maria Treu nach römisch-katholischem Ritus getauft[1]. Nach seinem Grundschulbesuch legte er 1899 an der staatlichen Oberrealschule in Wien, Neubau die Matura ab. Danach studierte er an der Technischen Hochschule in Wien und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und schloss sein Studium im Jahre 1904 als Diplom-Chemieingenieur ab.

Im Anschluss arbeitete Chwala als Assistent des Farbstoffchemikers Prof. Dr. Friedländer am wissenschaftlichen Seminar des Technologischen Gewerbemuseums Wien, wo er seine Dissertation über Thiodiazoverbindungen erarbeitete, welche die erste Synthese des „roten Indigofarbstoffs“ zum Thema hatte und promovierte 1905 zum Doktor der Naturwissenschaften. Seinen Militärdienst absolvierter hernach der frisch gebackene Doktor als Einjährig-Freiwilliger in der K. u. k. Armee Österreich-Ungarn bei der Artillerie und wurde dann zunächst bei den Chemiewerken Alder in Wien tätig. Anno 1907 wechselte Chwala in die Mailänder Firma Carlo Erba, wo er schon fünf Jahre später stellvertretender Direktor des Unternehmens mit 1.800 Mitarbeitern wurde. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges heimgekehrt, war Chwala als Offizier-Chemiker in der K.u.k. Munitionsfabrik in Blumau tätig, wo er sich als Gruppenleiter mit dem Sprengstoff Nitroglycerin beschäftigte. Gleichzeitig baute er die Chemiefabrik Roeder-Rabbe AG in Klosterneuburg auf, wo Chwala die Erzeugung von zwei Dutzend chemisch-pharmazeutischen Präparaten einführte. Nach dem Krieg zum Abteilungsleiter avanciert, ehelichte er im Oktober 1920 in der Wiener Pfarre Hütteldorf seine Ehegattin Christiane Schwartz[2] und wechselte im selben Jahr in die Chemische Fabrik Tribuswinkel und wurde dort Direktor des Unternehmens. Als Chemiker erhielt Chwala 1921 die Befugnis eines Sachverständigen und machte sich als Konsulent und Erfinder mit einem eigenen Forschungslabor selbständig. Elf Jahre später habilitierte er sich 1932 als Privatdozent an der Technischen Hochschule in Wien.

Im Jahr 1939 erschien sein Buch "Textilhilfsmittel. Ihre Chemie, Kolloidchemie und Anwendung" im Wiener Verlag Springer. Später veröffentlichte er Standardwerke über Textilhilfsmittel.

„Chwalas spezielle Arbeits- und Forschungsgebiete waren Textilchemie, technische Kolloidchemie, Kunststoffe, Schädlingsbekämpfungsmittel und pharmazeutische Chemie. Seine Patente (Polyphosphate) ermöglichten seit 1928 neue Produktionsmethoden u. a. in der Textilindustrie, Waschmittelerzeugung und Käserei.“

Austria-Forum

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Chwala ordentlicher Professor für chemische Technologie sowie Präsident des Vereins Österreichischer Chemiker und der Wiener Urania und besaß zahlreiche chemische Patente. Hochbetagt, verstarb August Chwala im 92. Lebensjahr am 28. April 1972 in seinem Haus in Wien, Linzer Straße Nr. 454 und wurde am Hütteldorfer Friedhof zur letzten Ruhe bestattet.

Literatur

Einzelnachweise