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'''Villa Tschavoll''' in [[Feldkirch]] ([[Vorarlberg]]) ist ein denkmalgeschütztes Wohngebäude<ref>Villa Tschavoll, Margarethenkapf 1, BDA: 74598, Objekt-ID: 88018.</ref> welches im 19. Jahrhundert errichtet wurde. | Die '''Villa Tschavoll''' in [[Feldkirch]] ([[Vorarlberg]]) ist ein denkmalgeschütztes Wohngebäude<ref>Villa Tschavoll, Margarethenkapf 1, BDA: 74598, Objekt-ID: 88018.</ref> welches im 19. Jahrhundert errichtet wurde. | ||
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Dort wo die Villa Tschavoll heute steht wird vermutet, dass zuvor der [[w:Burgstall|Burgstall]] der Ritter von Thumb (auch Thumm) von [[w:Burgruine Neuburg (Koblach)|Neuburg]] bei [[Koblach]] stand.<ref> Feldkircher Zeitung vom 4. Mai 1887, S. 2.</ref> 1869/70 wurde die Villa hier errichtet. | Dort wo die Villa Tschavoll heute steht wird vermutet, dass zuvor der [[w:Burgstall|Burgstall]] der Ritter von Thumb (auch Thumm) von [[w:Burgruine Neuburg (Koblach)|Neuburg]] bei [[Koblach]] stand.<ref> Feldkircher Zeitung vom 4. Mai 1887, S. 2.</ref> 1869/70 wurde die Villa hier errichtet. | ||
Der österreichische Staatsmann [[w:Eduard Taaffe|Eduard Taaffe]] befand sich am 19. Juni 1872 in der Villa.<ref>Vorarlberger Volksblatt vom 21. Juni 1872, S. 7.</ref> Am 18. September 1882 besuchte [[w:Karl Ludwig von Österreich|Karl Ludwig von Österreich]], der zweitjüngere Bruder von [[w:Franz Joseph I.|Franz | Der österreichische Staatsmann [[w:Eduard Taaffe|Eduard Taaffe]] befand sich am 19. Juni 1872 in der Villa.<ref>Vorarlberger Volksblatt vom 21. Juni 1872, S. 7.</ref> Am 18. September 1882 besuchte [[w:Karl Ludwig von Österreich|Karl Ludwig von Österreich]], der zweitjüngere Bruder von [[w:Franz Joseph I.|Franz Joseph]] von [[Österreich]] die Villa Tschavoll.<ref>Feldkircher Zeitung vom 22. September 1882, S. 2.</ref> | ||
Ab 1949 befand sich hier ein „Park-Cafe“.<ref>Vorarlberger Nachrichten vom 9. April 1949, S. 3.</ref> | Ab 1949 befand sich hier ein „Park-Cafe“.<ref>Vorarlberger Nachrichten vom 9. April 1949, S. 3.</ref> | ||
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Die dreigeschoßige Villa mit zwei [[w:Gaupe|Gaupen]] wurde im Cottage-Schweizerhausstil auf dem Grundstück GSt 625/1 erbaut. Das Gebäude hat einen [[w:Polygon|polygonen]] relativ symmetrischen Grundriss mit etwa 15 x 16 Meter und 14 Meter Höhe und einem Umfang von etwa 58 Meter (Grundfläche von rund 185 m²). Über dem frontseitigen Zugang befindet sich ein [[w:Söller|Söller]]/Altan aus Holz. Das steile Satteldach ist mit [[w:Rhombus|rhombenförmigen]], industriell hergestellten [[w:Faserzement|Faserzementplatten]] eingedeckt. | Die dreigeschoßige Villa mit zwei [[w:Gaupe|Gaupen]] wurde im Cottage-Schweizerhausstil auf dem Grundstück GSt 625/1 erbaut. Das Gebäude hat einen [[w:Polygon|polygonen]] relativ symmetrischen Grundriss mit etwa 15 x 16 Meter und 14 Meter Höhe und einem Umfang von etwa 58 Meter (Grundfläche von rund 185 m²). Über dem frontseitigen Zugang befindet sich ein [[w:Söller|Söller]]/Altan aus Holz. Das steile Satteldach ist mit [[w:Rhombus|rhombenförmigen]], industriell hergestellten [[w:Faserzement|Faserzementplatten]] eingedeckt. | ||
Im gemauerten Erdgeschoß findet sich ein holzvertäfeltes Speisezimmer. Im gemauerten Obergeschoß sind späthistoristisch vergoldete Stukkaturen erhalten. Das Dachgeschoß ist Holzriegelwerk mit sichtbarem [[w:Fachwerkhaus|Fachwerk]] und Verzierungen. Wandgemälde in der Villa wurden teilweise vom Tiroler Künstler Mathias Schmid ausgeführt.<ref>Innsbrucker Nachrichten vom 6. Juli 1869, S. 5.</ref><ref>Bozner Zeitung vom 6. Juli 1869, S. 3.</ref> | Im gemauerten Erdgeschoß findet sich ein holzvertäfeltes Speisezimmer. Im gemauerten Obergeschoß sind späthistoristisch vergoldete Stukkaturen erhalten. Das Dachgeschoß ist ein Holzriegelwerk mit sichtbarem [[w:Fachwerkhaus|Fachwerk]] und Verzierungen. Wandgemälde in der Villa wurden teilweise vom Tiroler Künstler Mathias Schmid ausgeführt.<ref>Innsbrucker Nachrichten vom 6. Juli 1869, S. 5.</ref><ref>Bozner Zeitung vom 6. Juli 1869, S. 3.</ref> | ||
Eigens für die Villa Tschavoll wurde von Hermann Mayer, einem aus Feldkirch stammenden Künstler, der in Rom lebte und arbeitete, zwei Statuen aus Marmor entworfen und angefertigt: „Kunst“ und „Wissenschaft“.<ref>Feldkircher Zeitung vom 18. März 1882, S. 2.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 30. Oktober 1886, S. 2.</ref> | Eigens für die Villa Tschavoll wurde von Hermann Mayer, einem aus Feldkirch stammenden Künstler, der in Rom lebte und arbeitete, zwei Statuen aus Marmor entworfen und angefertigt: „Kunst“ und „Wissenschaft“.<ref>Feldkircher Zeitung vom 18. März 1882, S. 2.</ref><ref>Feldkircher Zeitung vom 30. Oktober 1886, S. 2.</ref> | ||
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Die Villa ist von einem parkartigen Garten | Die Villa ist von einem parkartigen Garten in [[w:Englischer Landschaftsgarten|englischem Stil]] umgeben. | ||
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Aktuelle Version vom 1. Oktober 2023, 05:55 Uhr
Die Villa Tschavoll in Feldkirch (Vorarlberg) ist ein denkmalgeschütztes Wohngebäude[1] welches im 19. Jahrhundert errichtet wurde.
Name
Die Villa Tschavoll ist nach der Familie Tschavoll benannt. Josef Andreas Ritter von Tschavoll, Bürgermeister von Feldkirch, errichtete um 1870 auf der oberen Terrasse des „Kapfes“ diese Villa mit Park.
Lage
Die Villa Tschavoll steht auf dem Margarethenkapf[2] auf 499 m ü. A., das ein Teil des westlichen Ausläufers des Blasenbergs ist. Die Ill ist westlich etwa 70 Meter entfernt und liegt 35 Meter tiefer (auf 446 m ü. A. und fließt durch die Kapfschlucht). In nächster Nähe der Villa befindet sich das Tschitscher Schlösschen und die Margerethenkapelle. Auf der gegenüberliegenden Seite der Ill befindet sich das ebenfalls steil abfallende Veitskapf auf dem Ardetzenberg (etwa 100 Meter Luftlinie entfernt) mit dem gut sichtbaren Kriegerdenkmal Veitskapf. Das historische Stadtzentrum von Feldkirch ist südöstlich etwa 550 Meter Luftlinie entfernt.
Geschichte
Dort wo die Villa Tschavoll heute steht wird vermutet, dass zuvor der Burgstall der Ritter von Thumb (auch Thumm) von Neuburg bei Koblach stand.[3] 1869/70 wurde die Villa hier errichtet.
Der österreichische Staatsmann Eduard Taaffe befand sich am 19. Juni 1872 in der Villa.[4] Am 18. September 1882 besuchte Karl Ludwig von Österreich, der zweitjüngere Bruder von Franz Joseph von Österreich die Villa Tschavoll.[5]
Ab 1949 befand sich hier ein „Park-Cafe“.[6]
Gebäude
Die dreigeschoßige Villa mit zwei Gaupen wurde im Cottage-Schweizerhausstil auf dem Grundstück GSt 625/1 erbaut. Das Gebäude hat einen polygonen relativ symmetrischen Grundriss mit etwa 15 x 16 Meter und 14 Meter Höhe und einem Umfang von etwa 58 Meter (Grundfläche von rund 185 m²). Über dem frontseitigen Zugang befindet sich ein Söller/Altan aus Holz. Das steile Satteldach ist mit rhombenförmigen, industriell hergestellten Faserzementplatten eingedeckt.
Im gemauerten Erdgeschoß findet sich ein holzvertäfeltes Speisezimmer. Im gemauerten Obergeschoß sind späthistoristisch vergoldete Stukkaturen erhalten. Das Dachgeschoß ist ein Holzriegelwerk mit sichtbarem Fachwerk und Verzierungen. Wandgemälde in der Villa wurden teilweise vom Tiroler Künstler Mathias Schmid ausgeführt.[7][8]
Eigens für die Villa Tschavoll wurde von Hermann Mayer, einem aus Feldkirch stammenden Künstler, der in Rom lebte und arbeitete, zwei Statuen aus Marmor entworfen und angefertigt: „Kunst“ und „Wissenschaft“.[9][10]
Ursprünglich bestand eine Eisenglaskonstruktion, die als Sukkulenten-Palmenhaus genutzt wurde.[11] In Thomas Manns „Zauberberg“ spielte eine kleine Szene im Park am Margarethenkapf.[12] Das Palmenhaus wurde von Martin Häusle ab den 1950er Jahren als Atelier und Wohnhaus[13] adaptiert und ist heute noch erhalten.
Die Villa ist von einem parkartigen Garten in englischem Stil umgeben.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Vorarlberg 1983.
Trivia
Die Villa war im 19. Jahrhundert mehrfach Ziel von Einbrüchen, die in der Feldkircher Zeitung jeweils erwähnt wurden.
Weblinks
Villa Tschavoll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Villa Tschavoll, Margarethenkapf 1, BDA: 74598, Objekt-ID: 88018.
- ↑ Adresse: Margarethenkapf 1 in 6800 Feldkirch.
- ↑ Feldkircher Zeitung vom 4. Mai 1887, S. 2.
- ↑ Vorarlberger Volksblatt vom 21. Juni 1872, S. 7.
- ↑ Feldkircher Zeitung vom 22. September 1882, S. 2.
- ↑ Vorarlberger Nachrichten vom 9. April 1949, S. 3.
- ↑ Innsbrucker Nachrichten vom 6. Juli 1869, S. 5.
- ↑ Bozner Zeitung vom 6. Juli 1869, S. 3.
- ↑ Feldkircher Zeitung vom 18. März 1882, S. 2.
- ↑ Feldkircher Zeitung vom 30. Oktober 1886, S. 2.
- ↑ Ursula Klose – Lilli Licka – Ulrike Krippner: Garten der Villa Tschavoll am Margarethenkapf in Feldkirch. Wien–Dornbirn 2000.
- ↑ Vgl. Thomas Mann: Der Zauberberg. Frankfurt am Main 1982, S. 466.
- ↑ www.martin-haeusle.de
47.2390739.589531Koordinaten: 47° 14′ 21″ N, 9° 35′ 22″ O