Karl Peter: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Karl Peter''' (* [[27. Mai]] [[1917]]; † [[6. Dezember]] [[2005]]) war [[w:Erfinder|Erfinder]], Seilbahnkonstrukteur und Seilbahnpionier. Er baute 1947 die erste vollautomatische Seilbahn Österreichs in [[Zwischenwasser|Batschuns]] ([[Vorarlberg]]).
'''Karl Peter''' (* [[27. Mai]] [[1917]]; † [[6. Dezember]] [[2005]]) war [[w:Erfinder|Erfinder]], Seilbahnkonstrukteur und Seilbahnpionier. Er baute 1947 die erste vollautomatische Seilbahn Österreichs in [[Zwischenwasser|Batschuns]] ([[Vorarlberg]]).


== Leben ==
== Leben und Ausbildung ==
Karl Peter hat die normale achtjährige Schulbildung, jedoch keinen Hochschulabschluss. Er bezeichnete sich selbst als [[w:Autodidakt|Autodidakt]].<ref>Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. März 1998, S. 15.</ref> Er lebte bis zu seinem Tod in Batschuns.<ref>''Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg'' von Anton Schäfer.</ref>
Karl Peter wurde als zweitjüngstes von acht Kindern geboren. Er war in zweiter Ehe mit Brigitte verheiratet und aus der Ehe entstammen zwei Söhne.


== Unternehmen ==
Karl Peter hat die normale achtjährige Schulbildung und besuchte die Handelsschule, hatte jedoch keinen Hochschulabschluss. Er bezeichnete sich selbst als [[w:Autodidakt|Autodidakt]].<ref>Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. März 1998, S. 15.</ref> Er lebte bis zu seinem Tod in Batschuns.<ref>''Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg'' von Anton Schäfer.</ref><ref name=akv2019>In: ''Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg'', S. 162 ff.</ref>
Karl Peter gründete und führte das in [[w:Garmisch-Partenkirchen|Garmisch-Partenkirchen]] ansässige Unternehmen: ''Peter Seilbahnen GmbH''.
 
== Unternehmen und berufliche Tätigkeit ==
Karl Peter zog 1953 nach [[w:Garmisch-Partenkirchen|Garmisch-Partenkirchen]] und gründete das ansässige Unternehmen: ''Peter Seilbahnen GmbH''. Während des Baus der [[w:Seefelder Jochbahn|Seefelder Jochbahn]] und der Härmelekopfbahn verließen Karl Peter und weitere Mitarbeiter das Unternehmen wegen Differenzen innerhalb der Geschäftsführung das Unternehmen, wodurch in weiterer Folge das Unternehmen aufgelöst wurde.
 
Er arbeitete in weiterer Folge mit Seilbahnunternehmen zusammen und hat mehrere Patente angemeldet. Von 1972 bis 1977 war er technischer Direktor des [[w:Landeskrankenhaus Feldkirch|Landeskrankenhauses]] in [[Feldkirch]].<ref name=akv2019 />


== Vollautomatische Seilbahnen ==
== Vollautomatische Seilbahnen ==
[[Datei:Batschuns-Versuchsbahn-Talstation-03.jpg|mini|Talstation der weltersten vollautomatischen Seilbahn in Batschuns. Dies war bis zu seinem Tod auch das Wohnhaus von Karl Peter und seiner Familie]]
1947 wurde von Karl Peter auf eigene Kosten eine [[w:Versuchsseilbahn Batschuns|Versuchsseilbahn]] (Pendelseilbahn) von seinem Wohnort Batschuns zum Ortsteil Suldis errichtet. Damit erbrachte er den für das zuständige Verkehrsministerium in Österreich notwendigen Nachweis, dass eine Pendelseilbahn vollautomatisch, weitgehend ohne Personal, betrieben werden kann.
1947 wurde von Karl Peter auf eigene Kosten eine [[w:Versuchsseilbahn Batschuns|Versuchsseilbahn]] (Pendelseilbahn) von seinem Wohnort Batschuns zum Ortsteil Suldis errichtet. Damit erbrachte er den für das zuständige Verkehrsministerium in Österreich notwendigen Nachweis, dass eine Pendelseilbahn vollautomatisch, weitgehend ohne Personal, betrieben werden kann.


Die erste Seilbahn mit öffentlichem Verkehr wurde nach seinen Plänen 1947 zwischen Lech und Oberlech errichtet. Bei dieser Anlage wurden auch die ersten Praxisversuche für eine vollautomatische Seilbahn ohne Bedienpersonal durchgeführt. Diese erste Seilbahnanlage im öffentlichen Verkehr wurde mit Kleinkabinen ausgeführt für je vier Personen (pro Kabine).
Die erste Seilbahn mit öffentlichem Verkehr wurde nach seinen Plänen 1947 zwischen Lech und Oberlech errichtet. Bei dieser Anlage wurden auch die ersten Praxisversuche für eine vollautomatische Seilbahn ohne Bedienpersonal durchgeführt. Diese erste Seilbahnanlage im öffentlichen Verkehr wurde mit Kleinkabinen ausgeführt für je vier Personen (pro Kabine).


1953 wurde nach seinen Plänen in Deutschland die erste vollautomatische Seilbahn, die [[w:Graseckbahn|Graseckbahn]] (1953)<ref name=ISR>Roman Gric: [https://de.isr.at/singleview/article/graseckbahn-erste-vollautomatische-seilbahn-deutschlands Graseckbahn – erste vollautomatische Seilbahn Deutschlands], Webseite: de.isr.at vom 22. Dezember 2022.</ref><ref>Diese (alte) Graseckbahn steht seit 2022 unter Denkmalschutz [https://www.alpintreff.de/regionen/202773-Neue-Graseckbahn/ Neue Graseckbahn].</ref> errichtet. Weitere vollautomatische Seilbahne nach seinem System waren z. B.: [[w:Seefelder Jochbahn|Seefelder Jochbahn]], Luftseilbahn Brusino Arsizio–Serpiano, Hermelekopfbahn, Laber Bergbahn, die erste Einschienen-Schrägseilbahn zur [[w:Burg Hochosterwitz|Burg Hochosterwitz]] in [[Kärnten]] (1984), Einschienenaufzug für ein Weltcup-Skirennen in [[Schladming]].
1953 wurde nach seinen Plänen in Deutschland die erste vollautomatische Seilbahn, die [[w:Graseckbahn|Graseckbahn]] (1953)<ref name=ISR>Roman Gric: [https://de.isr.at/singleview/article/graseckbahn-erste-vollautomatische-seilbahn-deutschlands Graseckbahn – erste vollautomatische Seilbahn Deutschlands], Webseite: de.isr.at vom 22. Dezember 2022.</ref><ref>Diese (alte) Graseckbahn steht seit 2022 unter Denkmalschutz [https://www.alpintreff.de/regionen/202773-Neue-Graseckbahn/ Neue Graseckbahn].</ref> errichtet. Weitere vollautomatische Seilbahnen nach seinem System waren z. B.: [[w: Kranzberg-Gipfelbahn|Kranzberg-Gipfelbahn]], [[w:Seefelder Jochbahn|Seefelder Jochbahn]], Härmelekopfbahn, Luftseilbahn Brusino Arsizio–Serpiano (erste vollautomatische Seilbahn der [[w:Schweiz|Schweiz]]), [[w:Laber Bergbahn|Laber Bergbahn]], die erste Einschienen-Schrägseilbahn zur [[w:Burg Hochosterwitz|Burg Hochosterwitz]] in [[Kärnten]] (1984), Einschienenaufzug für ein Weltcup-Skirennen in [[Schladming]].
 
Weitere Seilbahnprojekte waren eine Holzbringungsseilbahn in [[w:Chile|Chile]], eine Seilbahn zur Erschließung von fünf Hochhäusern in [[w:Basel|Basel]].<ref>Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. März 1998, S. 14 f.</ref><ref name=akv2019 />
 
== Literatur über Karl Peter ==
* Andreas Brugger, Werner Matt, Katrin Netter (Hg): ''Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg'', Dornbirn, Egg, Schruns 2019, Herausgeber: Arbeitskreis Vorarlberger Kommunalarchive (avk), ISBN: 978-3-901900-58-7, S. 162 ff.


Weitere Seilbahnprojekte waren eine Holzbringungsseilbahn in [[w:Chile|Chile]], eine Seilbahn zur Erschließung von fünf Hochhäusern in [[w:Basel|Basel]].<ref>Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. März 1998, S. 14 f.</ref>
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 11. November 2023, 19:40 Uhr

Karl Peter (* 27. Mai 1917; † 6. Dezember 2005) war Erfinder, Seilbahnkonstrukteur und Seilbahnpionier. Er baute 1947 die erste vollautomatische Seilbahn Österreichs in Batschuns (Vorarlberg).

Leben und Ausbildung

Karl Peter wurde als zweitjüngstes von acht Kindern geboren. Er war in zweiter Ehe mit Brigitte verheiratet und aus der Ehe entstammen zwei Söhne.

Karl Peter hat die normale achtjährige Schulbildung und besuchte die Handelsschule, hatte jedoch keinen Hochschulabschluss. Er bezeichnete sich selbst als Autodidakt.[1] Er lebte bis zu seinem Tod in Batschuns.[2][3]

Unternehmen und berufliche Tätigkeit

Karl Peter zog 1953 nach Garmisch-Partenkirchen und gründete das ansässige Unternehmen: Peter Seilbahnen GmbH. Während des Baus der Seefelder Jochbahn und der Härmelekopfbahn verließen Karl Peter und weitere Mitarbeiter das Unternehmen wegen Differenzen innerhalb der Geschäftsführung das Unternehmen, wodurch in weiterer Folge das Unternehmen aufgelöst wurde.

Er arbeitete in weiterer Folge mit Seilbahnunternehmen zusammen und hat mehrere Patente angemeldet. Von 1972 bis 1977 war er technischer Direktor des Landeskrankenhauses in Feldkirch.[3]

Vollautomatische Seilbahnen

Talstation der weltersten vollautomatischen Seilbahn in Batschuns. Dies war bis zu seinem Tod auch das Wohnhaus von Karl Peter und seiner Familie

1947 wurde von Karl Peter auf eigene Kosten eine Versuchsseilbahn (Pendelseilbahn) von seinem Wohnort Batschuns zum Ortsteil Suldis errichtet. Damit erbrachte er den für das zuständige Verkehrsministerium in Österreich notwendigen Nachweis, dass eine Pendelseilbahn vollautomatisch, weitgehend ohne Personal, betrieben werden kann.

Die erste Seilbahn mit öffentlichem Verkehr wurde nach seinen Plänen 1947 zwischen Lech und Oberlech errichtet. Bei dieser Anlage wurden auch die ersten Praxisversuche für eine vollautomatische Seilbahn ohne Bedienpersonal durchgeführt. Diese erste Seilbahnanlage im öffentlichen Verkehr wurde mit Kleinkabinen ausgeführt für je vier Personen (pro Kabine).

1953 wurde nach seinen Plänen in Deutschland die erste vollautomatische Seilbahn, die Graseckbahn (1953)[4][5] errichtet. Weitere vollautomatische Seilbahnen nach seinem System waren z. B.: Kranzberg-Gipfelbahn, Seefelder Jochbahn, Härmelekopfbahn, Luftseilbahn Brusino Arsizio–Serpiano (erste vollautomatische Seilbahn der Schweiz), Laber Bergbahn, die erste Einschienen-Schrägseilbahn zur Burg Hochosterwitz in Kärnten (1984), Einschienenaufzug für ein Weltcup-Skirennen in Schladming.

Weitere Seilbahnprojekte waren eine Holzbringungsseilbahn in Chile, eine Seilbahn zur Erschließung von fünf Hochhäusern in Basel.[6][3]

Literatur über Karl Peter

  • Andreas Brugger, Werner Matt, Katrin Netter (Hg): Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg, Dornbirn, Egg, Schruns 2019, Herausgeber: Arbeitskreis Vorarlberger Kommunalarchive (avk), ISBN: 978-3-901900-58-7, S. 162 ff.

Weblinks

 Versuchsseilbahn Batschuns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. März 1998, S. 15.
  2. Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.
  3. 3,0 3,1 3,2 In: Frauen- und Männergeschichten in und aus Vorarlberg, S. 162 ff.
  4. Roman Gric: Graseckbahn – erste vollautomatische Seilbahn Deutschlands, Webseite: de.isr.at vom 22. Dezember 2022.
  5. Diese (alte) Graseckbahn steht seit 2022 unter Denkmalschutz Neue Graseckbahn.
  6. Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 22. März 1998, S. 14 f.