Anna von Österreich (1275–1327): Unterschied zwischen den Versionen
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'''Gräfin Anna von Habsburg''' (* in den späten 1270er-Jahren, noch vor 1280, vermutlich in der heutigen [[w:Schweiz|Schweiz]] auf der [[w:Burgruine Stein|Burg Stein]] bei [[w:Baden AG|Baden]] oder in [[w:Brugg|Brugg]]; † [[19. März]] | '''Gräfin Anna von Habsburg''' (* in den späten 1270er-Jahren, noch vor 1280, vermutlich in der heutigen [[w:Schweiz|Schweiz]] auf der [[w:Burgruine Stein|Burg Stein]] bei [[w:Baden AG|Baden]] oder in [[w:Brugg|Brugg]]; † [[19. März]] [[1327]], in [[w:Legnica|Liegnitz]], heute Teil von [[w:Polen|Polen]])<ref group="A">Geburtsdaten nach [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 113 und Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313), 2006, S. 19</ref>), später '''Herzogin Anna von Österreich''', war aus der Familie der [[Habsburger]] und durch Heirat eine Markgräfin von Brandenburg. Ihre Verlobung fand in Wien statt, die Hochzeit in Graz. | ||
== Herkunft und Familie == | == Herkunft und Familie == | ||
Anna gilt als ältestes Kind von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] († 1308), besser bekannt als König Albrecht I., aus dessen Ehe mit [[Elisabeth von Görz-Tirol|Gräfin Elisabeth von Görz-Tirol]] († 1313). Sie war somit über ihren Vater eine Enkelin von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] († 1291) und über ihre Mutter eine Enkelin von [[Meinhard II.|Herzog Meinhard von Kärnten]]. († um 1295). Sie war zweimal verheiratet, | Anna gilt als ältestes Kind von [[Albrecht I. (HRR)|Herzog Albrecht (I.) von Österreich]] († 1308), besser bekannt als König Albrecht I., aus dessen Ehe mit [[Elisabeth von Görz-Tirol|Gräfin Elisabeth von Görz-Tirol]] († 1313). Sie war somit über ihren Vater eine Enkelin von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]] († 1291) und über ihre Mutter eine Enkelin von [[Meinhard II.|Herzog Meinhard von Kärnten]]. († um 1295). Sie war vermutlich zweimal verheiratet, | ||
:⚭ (1. Ehe) | :⚭ (1. Ehe) mit [[w:Hermann (Brandenburg)|Markgraf Hermann (III./II.) von Brandenburg]] († 1308) ([[w:Askanier|Familie der Askanier]])<ref name ="Reichegger19">vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313), 2006, S. 19</ref> | ||
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::* Markgräfin Mathilde von Brandenburg († um 1323), Erbin der [[w:Niederlausitz|Niederlausitz]] Niederlausitz 1310, ⚭ mit [[w:Heinrich IV. (Glogau)|Herzog Heinrich (IV.) von Schlesien-Glogau]] († 1342) | ::* Markgräfin Mathilde von Brandenburg († um 1323), Erbin der [[w:Niederlausitz|Niederlausitz]] Niederlausitz 1310, ⚭ mit [[w:Heinrich IV. (Glogau)|Herzog Heinrich (IV.) von Schlesien-Glogau]] († 1342) | ||
::* Markgräfin | ::* [[w:Agnes von Brandenburg (1298–1334)|Markgräfin Agnes von Brandenburg]] († 1334), Erbin der [[w:Altmark|Altmark]], ⚭ (1. Ehe) mit [[w:Waldemar (Brandenburg)|Markgraf Waldemar von Brandenburg]] († 1319); ⚭ (2. Ehe) mit [[w:Otto (Braunschweig-Göttingen)|Herzog Otto von Braunschweig-Göttingen]] ("''Otto dem Milden''") († 1344) | ||
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:⚭ (2. Ehe) | ::* Herzogin Elisabeth von Schlesien-Breslau († 1328), ⚭ mit [[w:Konrad I. (Oels)|Herzog Konrad (I.) von Schlesien-Oels]] († 1366) | ||
::* Herzogin Elisabeth von Schlesien-Breslau († 1328), ⚭ mit [[w:Konrad I. (Oels)|Herzog Konrad (I.) von Oels]] († 1366) | |||
::* Herzogin Euphemia von Breslau († nach 1383), ⚭ mit [[w:Bolko II. (Oppeln-Falkenberg)|Herzog Bolko von Oppeln-Falkenberg]] († um 1362/65) | ::* Herzogin Euphemia von Breslau († nach 1383), ⚭ mit [[w:Bolko II. (Oppeln-Falkenberg)|Herzog Bolko von Oppeln-Falkenberg]] († um 1362/65) | ||
::* Herzogin Margaretha von Breslau († 1378), Äbtissin in [[w:Breslau|Breslau]] | ::* Herzogin Margaretha von Breslau († um 1378), Äbtissin des Klarissenklosters in [[w:Breslau|Breslau]] | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Anna wurde zu jener Zeit geboren, als ihr Vater | Anna wurde zu jener Zeit geboren, als ihr Vater noch Graf von Habsburg war und in den "[[w:Vorderösterreich|Oberen Landen"]] das Hausgut seiner Familie verwaltete.<ref name ="Reichegger19"/> Mitte November 1293 wurde sie auf einem Hoftag in [[Wien]] mit dem Markgrafen Hermann von Brandenburg verlobt. Im Oktober 1295 heiratete sie diesen in [[Graz]].<ref name ="sabiado">vgl. [http://biografia.sabiado.at/anna-von-habsburg/ Anna von Habsburg], Biografia-Sabiado.AT, abgerufen am 31. Dezember 2023</ref> | ||
Annas weiteres Leben spielte sich vorwiegend im heutigen Polen ab. Nach dem Tod ihres Ehemannes versuchte sie sich zunächst vergebens als Regentin für ihren noch minderjährigen Sohn Johann gegen Markgraf Waldemar von Brandenburg, einen Verwandten ihres Ehemannes, zu behaupten. Im Juni 1308 überließ sie diesem die Vormundschaft, wobei sie allerdings in den Urkunden, welche das Erbe ihres Ehemannes betrafen, noch einige Zeit als mitunterzeichnete. Etwa um diese Zeit heiratete er ihre Tochter Agnes.<ref name ="sabiado"/> | |||
Vor Ende des Jahres 1309 schloss Anna dann eine zweite Ehe mit Herzog Heinrich (VI.) von Schlesien-Breslau-Liegnitz, für die erst 1322 ein erforderlicher päpstlicher Dispens erteilt wurde. Während ihrer zweiten Ehe kümmerte sich Anna persönlich um ihre Angelegenheiten und behielt auch die brandenburgischen Verhältnisse im Auge. Auf Wunsch von [[Friedrich der Schöne|König Friedrich "''dem Schönen''") vermittelte sie im März 1316 eine Annäherung zwischen diesem, ihrem Sohn Johann, ihrem Schwiegersohn Waldemar und den Grafen Berthold von Henneberg, der inzwischen ihre Tochter Jutta geheiratet hatte. Durch den Tod von Johann 1317 und von Waldemar 1319 wurde diese jedoch bald wieder hinfällig. Anna fand ihre letzte Ruhestätte im Klarissenkloster in Breslau, dessen Äbtissin später ihre Tochter Margareta wurde.<ref name ="sabiado"/> | |||
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Aktuelle Version vom 31. Dezember 2023, 20:47 Uhr
Gräfin Anna von Habsburg (* in den späten 1270er-Jahren, noch vor 1280, vermutlich in der heutigen Schweiz auf der Burg Stein bei Baden oder in Brugg; † 19. März 1327, in Liegnitz, heute Teil von Polen)[A 1]), später Herzogin Anna von Österreich, war aus der Familie der Habsburger und durch Heirat eine Markgräfin von Brandenburg. Ihre Verlobung fand in Wien statt, die Hochzeit in Graz.
Herkunft und Familie
Anna gilt als ältestes Kind von Herzog Albrecht (I.) von Österreich († 1308), besser bekannt als König Albrecht I., aus dessen Ehe mit Gräfin Elisabeth von Görz-Tirol († 1313). Sie war somit über ihren Vater eine Enkelin von König Rudolf I. († 1291) und über ihre Mutter eine Enkelin von Herzog Meinhard von Kärnten. († um 1295). Sie war vermutlich zweimal verheiratet,
- ⚭ (1. Ehe) mit Markgraf Hermann (III./II.) von Brandenburg († 1308) (Familie der Askanier)[1]
- Markgräfin Jutta von Brandenburg († 1353), Erbin von Coburg, ⚭ mit dem Grafen Heinrich (VIII.) von Henneberg-Schleusingen († um 1347)
- Markgraf Johann (V.) von Brandenburg ("Johann der Erlauchte") († 1317)
- Markgräfin Mathilde von Brandenburg († um 1323), Erbin der Niederlausitz Niederlausitz 1310, ⚭ mit Herzog Heinrich (IV.) von Schlesien-Glogau († 1342)
- Markgräfin Agnes von Brandenburg († 1334), Erbin der Altmark, ⚭ (1. Ehe) mit Markgraf Waldemar von Brandenburg († 1319); ⚭ (2. Ehe) mit Herzog Otto von Braunschweig-Göttingen ("Otto dem Milden") († 1344)
- ⚭ (2. Ehe) mit Herzog Heinrich (VI.) von Schlesien-Breslau-Liegnitz ("Heinrich dem Guten") († 1335) (Familie der Piasten)[A 2]
- Herzogin Elisabeth von Schlesien-Breslau († 1328), ⚭ mit Herzog Konrad (I.) von Schlesien-Oels († 1366)
- Herzogin Euphemia von Breslau († nach 1383), ⚭ mit Herzog Bolko von Oppeln-Falkenberg († um 1362/65)
- Herzogin Margaretha von Breslau († um 1378), Äbtissin des Klarissenklosters in Breslau
Leben
Anna wurde zu jener Zeit geboren, als ihr Vater noch Graf von Habsburg war und in den "Oberen Landen" das Hausgut seiner Familie verwaltete.[1] Mitte November 1293 wurde sie auf einem Hoftag in Wien mit dem Markgrafen Hermann von Brandenburg verlobt. Im Oktober 1295 heiratete sie diesen in Graz.[2]
Annas weiteres Leben spielte sich vorwiegend im heutigen Polen ab. Nach dem Tod ihres Ehemannes versuchte sie sich zunächst vergebens als Regentin für ihren noch minderjährigen Sohn Johann gegen Markgraf Waldemar von Brandenburg, einen Verwandten ihres Ehemannes, zu behaupten. Im Juni 1308 überließ sie diesem die Vormundschaft, wobei sie allerdings in den Urkunden, welche das Erbe ihres Ehemannes betrafen, noch einige Zeit als mitunterzeichnete. Etwa um diese Zeit heiratete er ihre Tochter Agnes.[2]
Vor Ende des Jahres 1309 schloss Anna dann eine zweite Ehe mit Herzog Heinrich (VI.) von Schlesien-Breslau-Liegnitz, für die erst 1322 ein erforderlicher päpstlicher Dispens erteilt wurde. Während ihrer zweiten Ehe kümmerte sich Anna persönlich um ihre Angelegenheiten und behielt auch die brandenburgischen Verhältnisse im Auge. Auf Wunsch von [[Friedrich der Schöne|König Friedrich "dem Schönen") vermittelte sie im März 1316 eine Annäherung zwischen diesem, ihrem Sohn Johann, ihrem Schwiegersohn Waldemar und den Grafen Berthold von Henneberg, der inzwischen ihre Tochter Jutta geheiratet hatte. Durch den Tod von Johann 1317 und von Waldemar 1319 wurde diese jedoch bald wieder hinfällig. Anna fand ihre letzte Ruhestätte im Klarissenkloster in Breslau, dessen Äbtissin später ihre Tochter Margareta wurde.[2]
Literatur
- Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 1988[A 3]
- Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006
Weblinks
Anna von Österreich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Anna von Habsburg, Biografia-Sabiado.AT, abgerufen am 31. Dezember 2023
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Geburtsdaten nach Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, 2001, S. 113 und Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313), 2006, S. 19
- ↑ Er war der Bruder der Herzogin Euphemia von Kärnten († 1347), die mit einem Bruder von Annas Mutter verheiratet gewesen war.
- ↑ In Details nicht mehr ganz aktuell, aber als Einführung und Erstinformation noch immer gut geeignet. Eine weitere und spätere, inhaltlich aber nicht aktualisierte Ausgabe ist 2001 bei Amalthea Signum erschienen: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Verlag Amalthea Signum, Wien, 2001. ISBN 978-3850024457. Neuere aktualisierte Auflagen existieren nur als EBook.
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