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Kramreiter ist der Sohn des österreichischen Architekten [[Robert Kramreiter]] und dessen Frau Josepha geb. Nüttgen. Sein Vater, der dem [[Ständestaat (Österreich)|Ständestaat]] nahestand und dessen größter Arbeitgeber in Österreich die römisch-katholische Kirche war, wich 1938 dem NS-Regime aus und verlagerte seinen Tätigkeitsbereich nach Spanien. Er holte wenig später seine Familie nach und Kramreiter wuchs bis 1953 in [[Madrid]] auf. Die Beziehung zu seinem Vater beschrieb er als „innig-ambivalent“.<ref>[[Österreich 1]]: ''[https://oe1.orf.at/artikel/202786/Pedro-Kramreiter EIN MEDAILLON Pedro Kramreiter]'', 8. April 2017</ref> | Kramreiter ist der Sohn des österreichischen Architekten [[w:Robert Kramreiter|Robert Kramreiter]] und dessen Frau Josepha geb. Nüttgen. Sein Vater, der dem [[w:Ständestaat (Österreich)|Ständestaat]] nahestand und dessen größter Arbeitgeber in Österreich die römisch-katholische Kirche war, wich 1938 dem NS-Regime aus und verlagerte seinen Tätigkeitsbereich nach Spanien. Er holte wenig später seine Familie nach und Kramreiter wuchs bis 1953 in [[w:Madrid|Madrid]] in Spanien auf. Die Beziehung zu seinem Vater beschrieb er als „innig-ambivalent“.<ref>[[w:Österreich 1|Ö1]]: ''[https://oe1.orf.at/artikel/202786/Pedro-Kramreiter EIN MEDAILLON Pedro Kramreiter]'', 8. April 2017</ref> | ||
Er studierte Fotografie bei [[Otto Steinert]] an der [[Folkwangschule]] | Er studierte Fotografie bei [[w:Otto Steinert|Otto Steinert]] an der [[w:Folkwang Universität der Künste|Folkwangschule]] im deutschen Essen und arbeitete als Assistent in Hamburg und Düsseldorf. | ||
Zwei Kernsätze lauten, beide im ''Kurier'', 2020: „Man muss die Menschen lieben und man darf nie etwas erzählen, was man nicht hält“<ref>[[Kurier (Tageszeitung)| | Im Jahr 1969 eröffnete Kramreiter sein erstes Fotostudio in Wien. Die Zeitgeist-Illustrierte [[w:Wiener (Zeitschrift)|WIENER]] charakterisierte ihn wie folgt, etwas reißerisch: „Er prägte das heimische Werbebild der Siebziger- und Achtzigerjahre. Seine Politikerporträts waren legendär, seine Jetset-Fotos exklusiv.“<ref>WIENER: ''[https://wiener-online.at/2019/04/16/pedro-kramreiter-muede-legenden/ Pedro Kramreiter – Müde Legenden]'', Online-Ausgabe (ohne Datum)</ref> Er wurde schnell bekannt und beliebt für seine Pin-ups – insbesondere elegante Schwarzweißabzüge seiner Akte finden sich im Kunsthandel und auf Versteigerungen. Kramreiter erlangte aber auch rasch im seriösen Genre Anerkennung. Er porträtierte Politiker wie [[w:Leopold Gratz|Leopold Gratz]], [[w:Bruno Kreisky|Bruno Kreisky]], [[w:Karel Schwarzenberg|Karel Schwarzenberg]] und [[w:Peter Wittmann|Peter Wittmann]], Kabarettisten wie [[w:Hans Peter Heinzl|Hans Peter Heinzl]], Sänger wie [[w:Rainhard Fendrich|Rainhard Fendrich]] und [[w:Falco|Falco]] sowie Hunderte Schauspieler – insbesondere am [[w:Theater in der Josefstadt|Theater in der Josefstadt]] – von [[w:Curd Jürgens|Curd Jürgens]], [[w:Walther Reyer|Walther Reyer]], [[w:Leopold Rudolf|Leopold Rudolf]], [[w:Otto Schenk|Otto Schenk]], [[w:Michael Schottenberg|Michael Schottenberg]], [[w:Miguel Herz-Kestranek|Miguel Herz-Kestranek]], [[w:Vilma Degischer|Vilma Degischer]], [[w:Adrienne Gessner|Adrienne Gessner]], [[w:Johanna Matz|Johanna Matz]], [[w:Marianne Nentwich|Marianne Nentwich]] und [[w:Elfriede Ott|Elfriede Ott]] bis [[Elisabeth Fallenberg]], die später seine Frau wurde. Bekannt sind auch einige Portraits internationaler Film- und Musikstars, wie [[w:Catherine Deneuve|Catherine Deneuve]], [[w:Audrey Hepburn|Audrey Hepburn]], [[w:Mick Jagger|Mick Jagger]] und [[w:Robert Mitchum|Robert Mitchum]]. Eine Zeit lang betrieb er auch ein zweites Studio in Madrid. Er ist seit vielen Jahren mit [[Therese Schwarzenberg]] befreundet und dokumentierte auch deren karitative Arbeit in Kenia.<ref>[[w:Kurier (Tageszeitung)|KURIER]]: ''Kalte Dusche für Fendrich'', 7. Oktober 2014</ref> | ||
Zwei Kernsätze lauten, beide im ''Kurier'', 2020: „Man muss die Menschen lieben und man darf nie etwas erzählen, was man nicht hält“<ref>[[w:Kurier (Tageszeitung)|Kurier]]: ''[https://kurier.at/stars/austropromis/fotograf-pedro-kramreiter-man-muss-die-menschen-lieben/401028992 Fotograf Pedro Kramreiter: „Man muss die Menschen lieben“]'', 11. September 2020</ref> und „Mit dem Digitalen ist die Fotografie gestorben.“ Die Fortsetzung des letzteren Zitats lautet: „Jeder kann alles, die Geräte machen das von selbst, man kann mit Handys ganze Filme in sensationeller Qualität drehen. Aber dadurch hat die Fotografie ihre Seele verloren.“ | |||
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* 2000 ''Aid for AIDS'', Paris, München, New York (österreichischer Beitrag) | * 2000 ''Aid for AIDS'', Paris, München, New York (österreichischer Beitrag) | ||
* 2014 Hautnah, Galerie cimmic, Wien | * 2014 Hautnah, Galerie cimmic, Wien | ||
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* | * 2018–2019 Legenden der 60er und 90er Jahre (Wanderausstellung quer durch Österreich) | ||
== Buchpublikationen == | == Buchpublikationen == | ||
* ''Aber wie sie das spielen'', Theaterfotos aus der Josefstadt | * ''Aber wie sie das spielen'', Theaterfotos aus der Josefstadt 1977–1983, Edition Seitenberg 1991, ISBN 3-7015-1000-8 | ||
* ''Fixiert'', 25 Jahre Portraitfotografie in Wien, K&S Verlag 1996, ISBN | * ''Fixiert'', 25 Jahre Portraitfotografie in Wien, K&S Verlag 1996, ISBN 3-218-00627-9 | ||
* ''Wort im Bild'', Das erste Posterbuch, Verlag Ibera 2002, ISBN | * ''Wort im Bild'', Das erste Posterbuch, Verlag Ibera 2002, ISBN 3-85052-151-6 | ||
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:43 Uhr
Pedro Kramreiter (* 1939 in Wien) ist ein österreichischer Fotograf.
Leben, Werk
Kramreiter ist der Sohn des österreichischen Architekten Robert Kramreiter und dessen Frau Josepha geb. Nüttgen. Sein Vater, der dem Ständestaat nahestand und dessen größter Arbeitgeber in Österreich die römisch-katholische Kirche war, wich 1938 dem NS-Regime aus und verlagerte seinen Tätigkeitsbereich nach Spanien. Er holte wenig später seine Familie nach und Kramreiter wuchs bis 1953 in Madrid in Spanien auf. Die Beziehung zu seinem Vater beschrieb er als „innig-ambivalent“.[1]
Er studierte Fotografie bei Otto Steinert an der Folkwangschule im deutschen Essen und arbeitete als Assistent in Hamburg und Düsseldorf.
Im Jahr 1969 eröffnete Kramreiter sein erstes Fotostudio in Wien. Die Zeitgeist-Illustrierte WIENER charakterisierte ihn wie folgt, etwas reißerisch: „Er prägte das heimische Werbebild der Siebziger- und Achtzigerjahre. Seine Politikerporträts waren legendär, seine Jetset-Fotos exklusiv.“[2] Er wurde schnell bekannt und beliebt für seine Pin-ups – insbesondere elegante Schwarzweißabzüge seiner Akte finden sich im Kunsthandel und auf Versteigerungen. Kramreiter erlangte aber auch rasch im seriösen Genre Anerkennung. Er porträtierte Politiker wie Leopold Gratz, Bruno Kreisky, Karel Schwarzenberg und Peter Wittmann, Kabarettisten wie Hans Peter Heinzl, Sänger wie Rainhard Fendrich und Falco sowie Hunderte Schauspieler – insbesondere am Theater in der Josefstadt – von Curd Jürgens, Walther Reyer, Leopold Rudolf, Otto Schenk, Michael Schottenberg, Miguel Herz-Kestranek, Vilma Degischer, Adrienne Gessner, Johanna Matz, Marianne Nentwich und Elfriede Ott bis Elisabeth Fallenberg, die später seine Frau wurde. Bekannt sind auch einige Portraits internationaler Film- und Musikstars, wie Catherine Deneuve, Audrey Hepburn, Mick Jagger und Robert Mitchum. Eine Zeit lang betrieb er auch ein zweites Studio in Madrid. Er ist seit vielen Jahren mit Therese Schwarzenberg befreundet und dokumentierte auch deren karitative Arbeit in Kenia.[3]
Zwei Kernsätze lauten, beide im Kurier, 2020: „Man muss die Menschen lieben und man darf nie etwas erzählen, was man nicht hält“[4] und „Mit dem Digitalen ist die Fotografie gestorben.“ Die Fortsetzung des letzteren Zitats lautet: „Jeder kann alles, die Geräte machen das von selbst, man kann mit Handys ganze Filme in sensationeller Qualität drehen. Aber dadurch hat die Fotografie ihre Seele verloren.“
Er lebt und arbeitet in Grinzing.
Ausstellungen
- 1994 Retrospektive, Wien
- 1996 Fixiert, Kunst Haus Wien
- 1998 Expo 98, Teatro Trindade in Lissabon
- 1999 Sotheby’s, Wien
- 2000 Aid for AIDS, Paris, München, New York (österreichischer Beitrag)
- 2014 Hautnah, Galerie cimmic, Wien
- 2014 Menschen in meiner Optik, Palais Schwarzenberg
- 2018–2019 Legenden der 60er und 90er Jahre (Wanderausstellung quer durch Österreich)
Buchpublikationen
- Aber wie sie das spielen, Theaterfotos aus der Josefstadt 1977–1983, Edition Seitenberg 1991, ISBN 3-7015-1000-8
- Fixiert, 25 Jahre Portraitfotografie in Wien, K&S Verlag 1996, ISBN 3-218-00627-9
- Wort im Bild, Das erste Posterbuch, Verlag Ibera 2002, ISBN 3-85052-151-6
- Backstage meiner Photographie, Verlag Ibera 2006, ISBN 3-85052-232-6
Weblinks
Pedro Kramreiter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Ö1: EIN MEDAILLON Pedro Kramreiter, 8. April 2017
- ↑ WIENER: Pedro Kramreiter – Müde Legenden, Online-Ausgabe (ohne Datum)
- ↑ KURIER: Kalte Dusche für Fendrich, 7. Oktober 2014
- ↑ Kurier: Fotograf Pedro Kramreiter: „Man muss die Menschen lieben“, 11. September 2020