Kalksburger Mühle: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Kalksburger Mühle''', zur Unterscheidung einer im 19. Jahrhundert in [[Kalksburg]] errichteten Mühle auch als die '''Alte Kalksburger Mühle''' bezeichnet, war eine am Liesingbach gelegene Mühle im späteren [[Liesing (Wien)|23. Wiener Gemeindebezirk]]. | Die '''Kalksburger Mühle''', zur Unterscheidung einer im 19. Jahrhundert in [[Kalksburg]] errichteten Mühle auch als die '''Alte Kalksburger Mühle''' bezeichnet, war eine am Liesingbach gelegene Mühle im späteren [[Liesing (Wien)|23. Wiener Gemeindebezirk]]. Sie bestand von Anfang des 14. bis Mitte des 19. Jahrhunderts und war zuerst eine Getreidemühle und dann eine Holz- und Sägemühle. | ||
== Ungefähre Lage == | == Ungefähre Lage == | ||
Die Kalksburger Mühle befand sich am Promenadeweg 18 des Ortes Kalksburg, das heute Teil des 23. Wiener Gemeindebezirks ist.<ref name ="wienwiki-Alte_Mühle_in_Kalksburg">vgl. {{WiWi|Alte_Mühle_in_Kalksburg||Alte_Mühle_in_Kalksburg}}, | Die Kalksburger Mühle befand sich am Promenadeweg 18 des Ortes Kalksburg, das heute Teil des 23. Wiener Gemeindebezirks ist.<ref name ="wienwiki-Alte_Mühle_in_Kalksburg">vgl. {{WiWi|Alte_Mühle_in_Kalksburg||Alte_Mühle_in_Kalksburg}}, abgerufen am 19. Dezember 2024</ref> | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Die Kalksburger Mühle war ursprünglich eine Getreidemühle und dann eine Holz- und Sägemühle, die durch die Reiche Liesing angetrieben wurde.<ref name ="wienwiki-Alte_Mühle_in_Kalksburg"/> Im Zusammenhang mit der Beilegung eines Rechtsstreits zwischen dem [[Heiligengeistspital]], der Witwe von Wolfger von Dazperch und Otto von Haslau wurde sie erstmals am 18. Oktober 1311 genannt. In diesem Streit war es um eine Au gegangen, die sich gegenüber dem Heiligengeistwald bei Kalksburg befand und zuletzt dem Heiligengeistspital zugesprochen wurde. Durch sie floss ein Mühlbach, der eine zu Kalksburg gehörige Mühle betrieb und ein von der Liesing abgezweigter Werksbach war. Nach dem Ausgang des Streites floss dieser Bach nun über ein Gebiet des Heiligengeistspitals, weshalb der Müller nun zusätzliche Abgaben an dieses zu leisten hatte.<ref name ="Lohmann38">vgl. Klaus Lohrmann: ''Die alten Mühlen an der Wien'', 1980, S. 38</ref> | Die Kalksburger Mühle war ursprünglich eine Getreidemühle und dann eine Holz- und Sägemühle, die durch die Reiche Liesing angetrieben wurde.<ref name ="wienwiki-Alte_Mühle_in_Kalksburg"/> Im Zusammenhang mit der Beilegung eines Rechtsstreits zwischen dem [[Heiligengeistspital]], der Witwe von Wolfger von Dazperch und Otto von Haslau wurde sie erstmals am 18. Oktober 1311 genannt. In diesem Streit war es um eine Au gegangen, die sich gegenüber dem Heiligengeistwald bei Kalksburg befand und zuletzt dem Heiligengeistspital zugesprochen wurde. Durch sie floss ein Mühlbach, der eine zu Kalksburg gehörige Mühle betrieb und ein von der Liesing abgezweigter Werksbach war. Nach dem Ausgang des Streites floss dieser Bach nun über ein Gebiet des Heiligengeistspitals, weshalb der Müller nun zusätzliche Abgaben an dieses zu leisten hatte.<ref name ="Lohmann38">vgl. Klaus Lohrmann: ''Die alten Mühlen an der Wien'', 1980, S. 38</ref> | ||
Die Kalksburger Mühle bestand bis ins 19. Jahrhundert. Als Holz- und Sägemühle war die Kalksburger Mühle später mit einer leistungsstarken Turbine und einem mittelschlächtigen Wasserrad ausgestattet. Daher konnte sie sowohl große als auch geringe Abflussmengen optimal nutzen. Sie verarbeitete nun das Holz aus den umliegenden ärarischen Wäldern und lieferte die Erzeugnisse in die Stadt [[Wien]]. Als durch die Anlage des Glacis die direkt vor der Stadt Wien gelegenen Mühlen aufgegeben wurden, gewannen die Mühlen an den beiden Quellbächen der Liesing<ref group="A">Die Mühle am anderen Quellbach der Liesing war die [[Rodauner Mühle]].</ref> für die Versorgung des Wiener Marktes an Bedeutung.<ref name ="Lohmann38"/> Erst 1855 wurde sie durch ein Fournier-Sägewerk ersetzt.<ref name ="wienwiki-Alte_Mühle_in_Kalksburg"/> | Die Kalksburger Mühle bestand bis ins 19. Jahrhundert. Als Holz- und Sägemühle war die Kalksburger Mühle später mit einer leistungsstarken Turbine und einem mittelschlächtigen Wasserrad ausgestattet. Daher konnte sie sowohl große als auch geringe Abflussmengen optimal nutzen. Sie verarbeitete nun das Holz aus den umliegenden ärarischen Wäldern und lieferte die Erzeugnisse in die Stadt [[Wien]]. Als durch die Anlage des Glacis die direkt vor der Stadt Wien gelegenen Mühlen aufgegeben wurden, gewannen die Mühlen an den beiden Quellbächen der Liesing<ref group="A">Die Mühle am anderen Quellbach der Liesing war die [[Rodauner Hammerschmiede / Tierknochenmühle|Rodauner Mühle]].</ref> für die Versorgung des Wiener Marktes an Bedeutung.<ref name ="Lohmann38"/> Erst 1855 wurde sie durch ein Fournier-Sägewerk ersetzt.<ref name ="wienwiki-Alte_Mühle_in_Kalksburg"/> | ||
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Aktuelle Version vom 19. Dezember 2024, 19:37 Uhr
Die Kalksburger Mühle, zur Unterscheidung einer im 19. Jahrhundert in Kalksburg errichteten Mühle auch als die Alte Kalksburger Mühle bezeichnet, war eine am Liesingbach gelegene Mühle im späteren 23. Wiener Gemeindebezirk. Sie bestand von Anfang des 14. bis Mitte des 19. Jahrhunderts und war zuerst eine Getreidemühle und dann eine Holz- und Sägemühle.
Ungefähre Lage
Die Kalksburger Mühle befand sich am Promenadeweg 18 des Ortes Kalksburg, das heute Teil des 23. Wiener Gemeindebezirks ist.[1]
Geschichte
Die Kalksburger Mühle war ursprünglich eine Getreidemühle und dann eine Holz- und Sägemühle, die durch die Reiche Liesing angetrieben wurde.[1] Im Zusammenhang mit der Beilegung eines Rechtsstreits zwischen dem Heiligengeistspital, der Witwe von Wolfger von Dazperch und Otto von Haslau wurde sie erstmals am 18. Oktober 1311 genannt. In diesem Streit war es um eine Au gegangen, die sich gegenüber dem Heiligengeistwald bei Kalksburg befand und zuletzt dem Heiligengeistspital zugesprochen wurde. Durch sie floss ein Mühlbach, der eine zu Kalksburg gehörige Mühle betrieb und ein von der Liesing abgezweigter Werksbach war. Nach dem Ausgang des Streites floss dieser Bach nun über ein Gebiet des Heiligengeistspitals, weshalb der Müller nun zusätzliche Abgaben an dieses zu leisten hatte.[2]
Die Kalksburger Mühle bestand bis ins 19. Jahrhundert. Als Holz- und Sägemühle war die Kalksburger Mühle später mit einer leistungsstarken Turbine und einem mittelschlächtigen Wasserrad ausgestattet. Daher konnte sie sowohl große als auch geringe Abflussmengen optimal nutzen. Sie verarbeitete nun das Holz aus den umliegenden ärarischen Wäldern und lieferte die Erzeugnisse in die Stadt Wien. Als durch die Anlage des Glacis die direkt vor der Stadt Wien gelegenen Mühlen aufgegeben wurden, gewannen die Mühlen an den beiden Quellbächen der Liesing[A 1] für die Versorgung des Wiener Marktes an Bedeutung.[2] Erst 1855 wurde sie durch ein Fournier-Sägewerk ersetzt.[1]
Literatur
- Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien (= (Wiener Bezirkskulturführer, H. 26). Verlag Jugend & Volk, Wien / München, 1980. ISBN 3-7141-6229-1. S. 38
Weblinks
- Alte Mühle in Kalksburg im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Alte_Mühle_in_Kalksburg im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 19. Dezember 2024
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Klaus Lohrmann: Die alten Mühlen an der Wien, 1980, S. 38
Anmerkungen
- ↑ Die Mühle am anderen Quellbach der Liesing war die Rodauner Mühle.