Salva Guardia: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Salve Guardia''' ist die Bezeichnung der Sakramentsgarde in [[Schwaz]] in [[Tirol]]. Sie hat sich aus der Corporis Christi Bruderschaft (gegründet 1686) entwickelt, einer der zahlreichen religiös orientierten Bruderschaften, die in Schwaz zur Blütezeit des dortigen Bergbaus gegründet wurden. die Sakramentsgarden sind Schutz- und Ehrenbegleitung der katholischen Prozessionen und begleiten auch heute noch in historischer Uniformierung und Bewaffnung die Lahnbach-, Fronleichnams-, Herz Jesu- und Maria-Himmelfahrt-Prozession.
[[Datei:UnescoUrkundeSakramentsgarden.jpg|thumb|Überreichung der UNESCO-Urkunde in Innsbruck]]
'''Salva Guardia''' ist eine der vier heute bestehenden [[w:Tiroler Sakramentsgarden|Sakramentsgarden]] in [[Tirol]]. Sie ist in [[Schwaz]] beheimatet und zählt zu den ältesten Vereinen in Tirol. Sie bilden eine Schutz- und Ehrenbegleitung der katholischen Prozessionen in historischer Uniformierung und Bewaffnung die Lahnbach-, Fronleichnams-, Herz Jesu- und Maria-Himmelfahrt-Prozession. Seit 2013 sind sie gemeinsam mit den anderen Garden Bestandteil des [[w:Immaterielles Kulturerbe|immateriellen Kulturerbes]] der UNESCO.


Die [[w:Tiroler Sakramentsgarden|Tiroler Sakramentsgarden]], die sich neben der Salve Guardia zu Schwaz auch noch aus den wesentlich älteren [[Partisaner Garde zu Hall in Tirol]], dem [[Partisanerbund Thaur]] und dem [[Partisanerbund Volders]] zusammensetzen, wurden 2013 in das [[w:Immaterielles Kulturerbe in Österreich|Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich]] eingetragen.<ref>[http://nationalagentur.unesco.at/cgi-bin/unesco/element.pl?eid=89&lang=de Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich], Eintrag "Sakramentsgarden in Tirol"</ref>
== Geschichte ==
Der Ursprung geht auf die ''Corporis Christi Bruderschaft'' zurück, die im Jahr 1640 durch einen Stiftungsbrief von ''Hieronymus Stauber'', dem [[Schloss Tratzberg|Herrn von Tratzberg]] ins Leben gerufen wurde. Durch [[w:Urban VIII.|Papst Urban VIII.]] erfolgte die Gutheißung. Die Kleidung der Bruderschaft bestand aus barocken Gewändern. Sie begleitete das Allerheiligste zu [[w:Fronleichnam|Fronleichnam]]. Vermutet wird die Entstehung als [[w:Gegenreformation|gegenreformatorische Maßnahme]].  


== Einzelnachweise ==
Im Jahr 1686 entstand eine berittene und bewaffnete Ehrengarde als neuer Zweig. Im Zuge des [[w:Tiroler Volksaufstand|Tiroler Volksaufstandes]] im Jahr 1809, der Schwaz stark in Mitleidenschaft zog, wurde die Ausrüstung der Bruderschaft fast vollständig vernichtet.
<references />
 
Auch der [[w:Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] setzte dem Verein stark zu. Der Verein, der zeitweise über 300 Mitglieder zählte, verlor im Krieg neben Ausrüstung zahlreiche Männer. Die beiden, Bürgermeister ''Peter Arnold'' und der spätere Bürgermeister ''Josef Spornberger'' erwarben in [[Wien]] Monturen und Gewehre der aufgelösten [[w:Nationalgarde#Österreich|Nationalgarde]]. Diese Uniformen und die Feuersteingewehre sind bis heute Teil der Ausrüstung.
 
Nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] wurde die Bruderschaft aufgelöst. Nach dem [[w:Zweiter Weltkrieg|Weltkrieg]] wurde sie durch die früheren Mitglieder zwar wiedergegründet, trat aber selten in Erscheinung. Erst ab dem Jahr 1999 stieg der Mitgliederstand durch die Vernetzung mit der [[Freiwillige Feuerwehr Schwaz|örtlichen Feuerwehr]] wieder stark an.
 
== Literatur ==
* Karl Heinz Wagner: ''Feuerwehrkameraden (Tirol)'', S.266 im Tagungsband des [[w:CTIF|CTIF]] aus dem Jahr 2009 in [[w:Přibyslav|Přibyslav]], [http://www.ffb.kit.edu/ctif_tagungsbaende/17_2009_Die_Feuerwehr_als_Kulturtraeger.pdf Online]
 
== Weblinks ==
* [http://www.tt.com/panorama/gesellschaft/8164481-91/salve-guardia-schwaz-feiert-aufnahme-in-weltkulturerbe.csp Salve Guardia Schwaz feiert Aufnahme in Weltkulturerbe] in der Tiroler Tageszeitung
* [https://sakramentsgarden.jimdo.com/ Homepage des Bundes der Sakramentsgarden Tirols]
* [https://www.filmmuseum.at/jart/prj3/filmmuseum/main.jart?rel=de&reserve-mode=active&content-id=1421762769929&oebut_titel=35a/36&ss1=y 250 Jahre Salva Guardia in Schwaz] in ''Österreich in Bild und Ton'' vom 28. August 1936


[[Kategorie:Schwaz]]
[[Kategorie:Schwaz]]
[[Kategorie:Religion (Tirol)]]
[[Kategorie:Religion (Tirol)]]
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[[Kategorie:Immaterielles Kulturerbe]]
[[Kategorie:Feste und Brauchtum in Tirol]]
[[Kategorie:Römisch-katholische Organisation]]
[[Kategorie:Römisch-katholische Kirche]]
[[Kategorie:ÖsterreichWiki:Von Wikipedia importiert]]
[[Kategorie:Gegründet 1686]]

Aktuelle Version vom 21. Oktober 2024, 08:41 Uhr

Überreichung der UNESCO-Urkunde in Innsbruck

Salva Guardia ist eine der vier heute bestehenden Sakramentsgarden in Tirol. Sie ist in Schwaz beheimatet und zählt zu den ältesten Vereinen in Tirol. Sie bilden eine Schutz- und Ehrenbegleitung der katholischen Prozessionen in historischer Uniformierung und Bewaffnung die Lahnbach-, Fronleichnams-, Herz Jesu- und Maria-Himmelfahrt-Prozession. Seit 2013 sind sie gemeinsam mit den anderen Garden Bestandteil des immateriellen Kulturerbes der UNESCO.

Geschichte

Der Ursprung geht auf die Corporis Christi Bruderschaft zurück, die im Jahr 1640 durch einen Stiftungsbrief von Hieronymus Stauber, dem Herrn von Tratzberg ins Leben gerufen wurde. Durch Papst Urban VIII. erfolgte die Gutheißung. Die Kleidung der Bruderschaft bestand aus barocken Gewändern. Sie begleitete das Allerheiligste zu Fronleichnam. Vermutet wird die Entstehung als gegenreformatorische Maßnahme.

Im Jahr 1686 entstand eine berittene und bewaffnete Ehrengarde als neuer Zweig. Im Zuge des Tiroler Volksaufstandes im Jahr 1809, der Schwaz stark in Mitleidenschaft zog, wurde die Ausrüstung der Bruderschaft fast vollständig vernichtet.

Auch der Erste Weltkrieg setzte dem Verein stark zu. Der Verein, der zeitweise über 300 Mitglieder zählte, verlor im Krieg neben Ausrüstung zahlreiche Männer. Die beiden, Bürgermeister Peter Arnold und der spätere Bürgermeister Josef Spornberger erwarben in Wien Monturen und Gewehre der aufgelösten Nationalgarde. Diese Uniformen und die Feuersteingewehre sind bis heute Teil der Ausrüstung.

Nach dem Anschluss wurde die Bruderschaft aufgelöst. Nach dem Weltkrieg wurde sie durch die früheren Mitglieder zwar wiedergegründet, trat aber selten in Erscheinung. Erst ab dem Jahr 1999 stieg der Mitgliederstand durch die Vernetzung mit der örtlichen Feuerwehr wieder stark an.

Literatur

  • Karl Heinz Wagner: Feuerwehrkameraden (Tirol), S.266 im Tagungsband des CTIF aus dem Jahr 2009 in Přibyslav, Online

Weblinks