Ananasanbau in Wiesen: Unterschied zwischen den Versionen
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1623 kam die Virginia-Erdbeere nach England und die Erdbeere aus Chile schaffte es 1712 über Frankreich nach England, Deutschland (1761) und in andere europäische Länder. 1 | 1623 kam die Virginia-Erdbeere nach England und die Erdbeere aus Chile schaffte es 1712 über Frankreich nach England, Deutschland (1761) und in andere europäische Länder. 1 | ||
=== | === Wiesen & die Anfänge (anderer Titel) === | ||
Die ersten Ananaspflanzen dürften im Jahre 1870 aus Deutschland nach Wiesen gekommen sein, dafür verantwortlich waren die Wiesener Bürger Hans Wolf und Hans Eckhardt. In den kommenden Jahren haben sich einige Mitbürger (Karl Eckhard, Matthias Endl, Johann Földes, Johann Koch und Johann Strobl) zusammengeschlossen, um der „Königin der Beeren“ eine besondere Pflege zu widmen. 2 Eine besondere Errungenschaft ist hier Herrn Johann Földes zuzuschreiben. | |||
=== Johann Földes === | |||
Johann Földes war Direktor der Volksschule in Wiesen (1885-1913), er suchte Gleichgesinnte mit der Liebe zum Obstbau. Er motivierte Bauern, die Erdbeeren zu pflanzen und half diesen in unterstützender Wirkung. Seine größte außerschulische Leistung war die Einrichtung und Leitung der 1912 gegründeten staatlichen Erdbeerversuchsanstalt in Wiesen. | |||
=== Versuchsanstalt === | |||
Das Grundstück, damals noch ungarisches Staatsgebiet, war im Besitz von Fürst Esterházy. Der Staat zahlte von 1912 bis einschließlich 22. März 1922 jährlich 100 Ungarkronen an den Fürsten für die Verpachtung des Grundstückes. Der ungarische Staat wendete für diese Einrichtung 4.777,62 Kronen auf, aber auch dem Leiter der Versuchsanstalt Johannes Földes zahlte man eine jährliche Entschädigung von 14.000,00 Ungarkronen sowie 20% vom Reinertrag. | |||
Die Gesamtgröße der Versuchsanstalt von 1 ha 3,5 m² war zum Großteil mit Ananas-Erdbeeren bestückt. Ebenfalls auf dem Grundstück vorzufinden waren ein Arbeitspavillon, drei Wasserbassins sowie drei Hydranten. Laut Aufzeichnungen wurden 140m² für das damalige Kriegerdenkmal abgetreten. | |||
Der Auftrag der 1912 gegründeten Versuchsanstalt war es, Ananas-Sorten zu erproben, zu akklimatisieren und die daraus gewonnen Pflanzen (=Setzlinge) an die übrigen Besitzer in Wiesen abzugeben. 1922 wurde die Anstalt nicht mehr weitergeführt, da die Verhandlungen zwischen Földes und der Burgenländischen Landesregierung keinen gemeinsamen Nenner gefunden haben. 5 | |||
1951 startete man erneut einen neuen Versuch um neue Ananaskulturen in Wiesen zu gewinnen. Die Burgenländische Landwirtschaftskammer stellte ein Versuchsfeld zu Verfügung, dieses diente der Erprobung von Neuzüchtungen (14 Sorten). 6 Nach drei Jahren erfolgreicher Versuche wurde das Projekt 1954 abgeschlossen. | |||
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Version vom 17. Januar 2017, 11:40 Uhr
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Name des Themas ist Ananasanbau in Wiesen
Ananasanbau in Wiesen
Wiesen im Burgenland ist für die berühmten „Ananas“ (Bezeichnung für Ananas-Erdbeere = Gartenerdbeere, Fragaria ananassa) bekannt. 1 Die Bedeutung der Ananas für Wiesen ist deutlich erkennbar, da diese auch im Gemeindewappen verewigt ist. [1] ...
Herkunft und Bedeutung
Die Erdbeere (lat.: Fagaria) wird der Familie der Rosengewächse zugeordnet. Man findet sie in der gemäßigten Klimazone verteilt über den ganzen Erdball wieder. Abgesehen von der heimischen Wald- und Monatserdbeere kommt der Gartenerdbeere (lat.: Fragaria ananassa) große Bedeutung zu. Die Vorgänger dieser Sorte sind amerikanischer Abstammung: Fragaria virginana und Fragaria chileonisis. Laut Aufzeichnungen gab es die Erdbeere bereits im Altertum, jedoch wurden erst im 16. Jahrhundert die Gärten mit ihr bepflanzt. 1623 kam die Virginia-Erdbeere nach England und die Erdbeere aus Chile schaffte es 1712 über Frankreich nach England, Deutschland (1761) und in andere europäische Länder. 1
Wiesen & die Anfänge (anderer Titel)
Die ersten Ananaspflanzen dürften im Jahre 1870 aus Deutschland nach Wiesen gekommen sein, dafür verantwortlich waren die Wiesener Bürger Hans Wolf und Hans Eckhardt. In den kommenden Jahren haben sich einige Mitbürger (Karl Eckhard, Matthias Endl, Johann Földes, Johann Koch und Johann Strobl) zusammengeschlossen, um der „Königin der Beeren“ eine besondere Pflege zu widmen. 2 Eine besondere Errungenschaft ist hier Herrn Johann Földes zuzuschreiben.
Johann Földes
Johann Földes war Direktor der Volksschule in Wiesen (1885-1913), er suchte Gleichgesinnte mit der Liebe zum Obstbau. Er motivierte Bauern, die Erdbeeren zu pflanzen und half diesen in unterstützender Wirkung. Seine größte außerschulische Leistung war die Einrichtung und Leitung der 1912 gegründeten staatlichen Erdbeerversuchsanstalt in Wiesen.
Versuchsanstalt
Das Grundstück, damals noch ungarisches Staatsgebiet, war im Besitz von Fürst Esterházy. Der Staat zahlte von 1912 bis einschließlich 22. März 1922 jährlich 100 Ungarkronen an den Fürsten für die Verpachtung des Grundstückes. Der ungarische Staat wendete für diese Einrichtung 4.777,62 Kronen auf, aber auch dem Leiter der Versuchsanstalt Johannes Földes zahlte man eine jährliche Entschädigung von 14.000,00 Ungarkronen sowie 20% vom Reinertrag. Die Gesamtgröße der Versuchsanstalt von 1 ha 3,5 m² war zum Großteil mit Ananas-Erdbeeren bestückt. Ebenfalls auf dem Grundstück vorzufinden waren ein Arbeitspavillon, drei Wasserbassins sowie drei Hydranten. Laut Aufzeichnungen wurden 140m² für das damalige Kriegerdenkmal abgetreten. Der Auftrag der 1912 gegründeten Versuchsanstalt war es, Ananas-Sorten zu erproben, zu akklimatisieren und die daraus gewonnen Pflanzen (=Setzlinge) an die übrigen Besitzer in Wiesen abzugeben. 1922 wurde die Anstalt nicht mehr weitergeführt, da die Verhandlungen zwischen Földes und der Burgenländischen Landesregierung keinen gemeinsamen Nenner gefunden haben. 5 1951 startete man erneut einen neuen Versuch um neue Ananaskulturen in Wiesen zu gewinnen. Die Burgenländische Landwirtschaftskammer stellte ein Versuchsfeld zu Verfügung, dieses diente der Erprobung von Neuzüchtungen (14 Sorten). 6 Nach drei Jahren erfolgreicher Versuche wurde das Projekt 1954 abgeschlossen.
Literatur
- Vorname Nachname: Buchtitel. Verlag, Ort Jahr, ISBN 978-3-8309-2243-8.
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Einzelnachweise
- ↑ Vorname Nachname: Buchtitel. Verlag, Ort Jahr, ISBN 978-3-8309-2243-8, S. 5–6.