Burgruine Hassbach (Stubenring): Unterschied zwischen den Versionen

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1217 ist erstmals ''Gundachorus de Hauchspach'' erwähnt, der Herzog Leopold VI. zu einem Kreuzzug ins heilige Land begleitete und an der Belagerung von Damiette teilnahm. Bei den Haßbachern handelte es sich um eine Seitenlinie der salzburgischen Ministerialen von Lichtenwald.
1217 ist erstmals ''Gundachorus de Hauchspach'' erwähnt, der Herzog Leopold VI. zu einem Kreuzzug ins heilige Land begleitete und an der Belagerung von Damiette teilnahm. Bei den Haßbachern handelte es sich um eine Seitenlinie der salzburgischen Ministerialen von Lichtenwald.


Die Herren von Haßbach zählten im 13. Jahrhundert zu den bedeutendsten österreichischen Adelsfamilien. Sie stellten Landrichter, Truchsesse und Mundschenken. Eine wichtige Rolle spielte [[Heinrich von Haßbach]], ein Gefolgsmann von Herzog Friedrich II. von Österreich (''Friedrich der Streitbare''), dem ''letzten Babenberger''. Nach dessen Tod fiel er um 1250 in Ungarn ein, was einen Gegenschlag König Belas IV. auslöste, der weite Landstriche im Herzogtum Österreich verheeren ließ. Dabei wurde auch die Burg Haßbach erstmals zerstört, aber wieder aufgebaut. Heinrich von Haßbach war auch einer der Führer der Adelsfraktion und an den Verhandlungen mit König Wenzel und dessen Sohn Pzremysl Ottokar II. maßgeblich beteiligt. Später war er ''Reiserichter'' im Auftrag von diesem.  
Die Herren von Haßbach zählten im 13. Jahrhundert zu den bedeutendsten Adelsfamilien im Herzogtum Österreich (damals im Wesentlichen das heutige Niederösterreich und Teile des heutigen Oberösterreichs). Sie stellten Landrichter, Truchsesse und Mundschenken. Eine wichtige Rolle spielte [[Heinrich von Haßbach]], ein Gefolgsmann von Herzog Friedrich II. von Österreich (''Friedrich der Streitbare''), dem ''letzten Babenberger''. Nach dessen Tod fiel er um 1250 in Ungarn ein, was einen Gegenschlag des ungarischen Königs Bela IV. auslöste, der weite Landstriche im Herzogtum Österreich verheeren ließ. Dabei wurde auch die Burg Haßbach erstmals zerstört, aber danach wieder aufgebaut. Heinrich von Haßbach war auch einer der Führer der Adelsfraktion und an den Verhandlungen mit den böhmischen Königen Wenzel I. und Pzremysl Ottokar II. maßgeblich beteiligt. Später war er im Auftrag von diesem als ''Reiserichter'' tätig.  


Seine Söhne gehörten zu den Gegnern König Rudolfs I., wodurch sie vorübergehend ihre Besitzungen verloren. Um 1360 verkauften die Herren von Haßbach ihre Stammburg an [[Ulrich von Ebersdorf]], der sie an [[Rudolf Scheuerbeck]] weiterverkaufte.  
Seine Söhne gehörten zu den Gegnern des deutsch-römischen Königs Rudolf I., wodurch sie vorübergehend ihre Besitzungen verloren. Um 1360 verkauften die Herren von Haßbach ihre Stammburg an [[Ulrich von Ebersdorf]], der sie an [[Rudolf Scheuerbeck]] weiterverkaufte.


=== Im Besitz der Herren von Stubenberg ===
=== Im Besitz der Herren von Stubenberg ===

Version vom 11. Juni 2017, 09:56 Uhr

Die Burgruine Hassbach oder Stubenring befindet sich in Warth im Bezirk Neunkirchen, Bundesland Niederösterreich, Republik Österreich. Im Mittelalter war die Burg Hassbach Teil einer Verteidigungslinie, die die Herzöge von Steiermark im 12. Jahrhundert zum Schutz ihrer Grenze gegen das Herzogtum Österreich anlegten.

Beschreibung der Anlage

Von der früheren Burganlage (ca. 2.800 m²) sind heute nur mehr wenige Überreste erhalten. Sie befinden sich am südlichen Talhang, etwa 40 m oberhalb des kleinen Ortes Haßbach. Der Burgplatz fällt an drei Seiten steil ab. Im Süden und Westen dürfte sich zur besseren Verteidigung ein Halsgraben befunden haben.[1]

Geschichte

Im Besitz der Herren von Haßbach

1217 ist erstmals Gundachorus de Hauchspach erwähnt, der Herzog Leopold VI. zu einem Kreuzzug ins heilige Land begleitete und an der Belagerung von Damiette teilnahm. Bei den Haßbachern handelte es sich um eine Seitenlinie der salzburgischen Ministerialen von Lichtenwald.

Die Herren von Haßbach zählten im 13. Jahrhundert zu den bedeutendsten Adelsfamilien im Herzogtum Österreich (damals im Wesentlichen das heutige Niederösterreich und Teile des heutigen Oberösterreichs). Sie stellten Landrichter, Truchsesse und Mundschenken. Eine wichtige Rolle spielte Heinrich von Haßbach, ein Gefolgsmann von Herzog Friedrich II. von Österreich (Friedrich der Streitbare), dem letzten Babenberger. Nach dessen Tod fiel er um 1250 in Ungarn ein, was einen Gegenschlag des ungarischen Königs Bela IV. auslöste, der weite Landstriche im Herzogtum Österreich verheeren ließ. Dabei wurde auch die Burg Haßbach erstmals zerstört, aber danach wieder aufgebaut. Heinrich von Haßbach war auch einer der Führer der Adelsfraktion und an den Verhandlungen mit den böhmischen Königen Wenzel I. und Pzremysl Ottokar II. maßgeblich beteiligt. Später war er im Auftrag von diesem als Reiserichter tätig.

Seine Söhne gehörten zu den Gegnern des deutsch-römischen Königs Rudolf I., wodurch sie vorübergehend ihre Besitzungen verloren. Um 1360 verkauften die Herren von Haßbach ihre Stammburg an Ulrich von Ebersdorf, der sie an Rudolf Scheuerbeck weiterverkaufte.

Im Besitz der Herren von Stubenberg

1385 gelangte die Burg Haßbach in den Besitz von Wulfing von Stubenberg, dem auch die benachbarten Burgen Steyersberg und Gutenbrunn sowie das Gut Grabensee gehörte. Unter den Besitzungen der Herren von Stubenberg gehörte Haßbach zu denen, die gewöhnlich von Pflegern verwaltet wurden.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert gehörte die Burg Hanns von Stubenberg, der gemeinsam mit seinem Schwiegervater Andreas Baumkircher die Baumkircher-Fehde (1469-1471) gegen Kaiser Friedrich III. führte. Vermutlich im Frühjahr oder Sommer des Jahres 1469 wurde die Burg von Söldner im Auftrag von Kaiser Friedrichs III belagert, eingenommen und zerstört. Dies geschah vermutlich bei der Rückeroberung des Mürztales, mit der es dem Kaiser von Judenburg aus gelang, den Weg in die Grafschaft Pitten und nach Wiener Neustadt wieder freizubekommen. Da die Burgen im Hassbachtal am äußersten Rand des Einflussgebietes des Adelsbundes lagen, dürften ihre Verteidigung nicht gut organisiert gewesen sein. Ein Waffenstillstand vom 30. Juni 1469 legte die Rückgabe der eroberten Plätze fest, wobei eine Schleifung der meisten Burgen vorgesehen war. Auch der Vertrag, der am 30. Juni 1470 von der Völkermarkter Versammlung der innerösterreichischen Stände beschlossen wurden, sah vor, dass die zerstörten Burgen nicht wieder aufgebaut werden durften[2]

Nach der Zerstörung

Die Herrschaft Haßbach überließ Friedrich III. dem von ihn in Wiener Neustadt gegründeten Paulinerkloster. Im Krieg zwischen ihm und dem ungarischen Königs Matthias Corvinus brachte dieser sie von 1487 bis 1490 unter seine Herrschaft. Die Burg Haßbach wurde nicht mehr aufgebaut, obwohl sie 1511 wieder in den Besitz der Stubenberger kam. Seit 1546 gehörte die Burgruine zur großen Herrschaft Steyersberg.

Burgruine Haßbach heute

Heute gibt es Planungen für eine Sicherung und Restaurierung der Ruine, die bisher noch keine Ergebnisse gebracht haben. Das Betreten der Ruine ist aus Sicherheitsgründen verboten.

Literatur

  • Andreas Lehner: Die Belagerung und Zerstörung der Burg Hassbach. In: Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): Andreas Baumkircher. Leben und Sterben im 15. Jahrhundert (= Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 144). Eisenstadt, 2013, ISBN 978-3-85405-194-7, S. 142f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=493, eingesehen am 8. Juni 2017
  2. Andreas Lehner: Die Belagerung und Zerstörung der Burg Hassbach, S. 142 und 159