Nussdorf (Wien): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Nussdorf'''(bis 1999 amtlich: ''Nußdorf'') war zur Eingemeindung um 1891 eine eigenständige [[Gemeinde]]. Heute ist der frühere Vorort Teil der Stadt [[Wien]], Teil des [[Döbling|19. Wiener Gemeindebezirks]] und eine der [[w:Wiener Katastralgemeinden|Wiener Katastralgemeinden]].
'''Nussdorf''' (bis 1999 amtlich: ''Nußdorf'') war zur Eingemeindung um 1891 eine eigenständige [[Gemeinde]]. Heute ist der frühere Vorort Teil der Stadt [[Wien]], Teil des [[Döbling|19. Wiener Gemeindebezirks]] und eine der [[w:Wiener Katastralgemeinden|Wiener Katastralgemeinden]].


== Nussdorf in Legende und Sage ==
== Nussdorf in Legende und Sage ==

Version vom 23. Juli 2017, 15:53 Uhr

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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Nussdorf (Wien) behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).

Nussdorf (bis 1999 amtlich: Nußdorf) war zur Eingemeindung um 1891 eine eigenständige Gemeinde. Heute ist der frühere Vorort Teil der Stadt Wien, Teil des 19. Wiener Gemeindebezirks und eine der Wiener Katastralgemeinden.

Nussdorf in Legende und Sage

Nussdorf gehörte zu jenen Siedlungen des heutigen Wiens, die bis ins 19. Jahrhundert vor der Regulierung der Donau durch diese besonders gefährdet waren. Nicht zufällig ist es daher Schauplatz mehrerer Donausagen.[1]

Die Donaugeister und der He-Mann

Eine Sage erzählt von seltsamen Erscheinungen, die früher die Donauauen bei Nussdorf heimgesucht haben. Vor einem Gewitter sollen aus den Fluten der Donau seltsame Gestalten entstiegen sein, die mit wüsten Geschrei am Ufer entlang eilten, sodass die Bäume zu ächzen begannen und sich ihre Äste bogen. Weiter wird vom Auftauchen der "Wilden Jagd" berichtet und von "Irrlichtern", die die Menschen in die Seitenarme der Donau lockten, wo diese von Schlingpflanzen in die Tiefe gezogen wurden. Der schlimmste Donaugeist soll aber der He-Mann gewesen sein, ein Geist mit einem riesigen Körper und einem Kopf mit zwei feurigen Augen, der im Verhältnis zu seinem übrigen Körper viel zu groß war. Wenn er dahinfegte, rauschte es wie bei starkem Wind, und die Menschen, deren Wegen er folgte, soll er mit einem lauten He-Ruf erschreckt haben, weswegen er der He-Mann genannt wurde. Wenn seine Opfer ihn aber ignorierten und still ihren Weg weitergingen, ließ er sie in Ruhe. Wer ihm aber zu antworteten wagte, dem setzte er sich auf den Kopf und zerquetschte diesen. Eine Sage mit Nussdorf als Schauplatz erzählt von einem jungen Burschen, der sich mit dem He-Mann anlegt und von diesem daraufhin kreuz und quer durch die Gegend gejagt wird.[2]

Siehe auch: Sage aus Wien

Brauchtum

Ein alter Brauch, der inzwischen völlig vergessen ist, war die Verwendung einer hölzernen Johannesschüssel zur Klärung des Schicksals von Vermissten, von denen befürchtet wurde, dass sie in der Donau ertrunken waren, und um ihre Leichen zu finden. Die Johannesschüssel wurde vom Ufer aus in die Donau geworfen. An der Stelle, wo sie der Strudel erfasste, glaubte man, wäre der Gesuchte ertrunken. An der Stelle, wo sie das Wasser dann wieder an die Oberfläche brachte, wurde nach ihm bzw. seiner Leiche gesucht.[1]

Literatur

Gabriele Lukacs: Orte des Grauens. Dunkle Geheimnisse in Wien. Wien / Graz / Klagenfurt: Pichler Verlag 2015, ISBN 978-3-85431-717-3, S. 17ff.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Gabriele Lukacs: Orte des Grauens, 2015, S. 17
  2. vgl. Gabriele Lukacs: Orte des Grauens, 2015, S. 18f.