Schlesinger-Cup 1928/29: Unterschied zwischen den Versionen
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*In der ersten Novemberausgabe der Zeitung des österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) von 1927 wurde mitgeteilt, dass dass der Vorstand zu Ehren des „gewesenen Verbandspräsidenten Oskar Schlesinger" einen Wanderpreis ins Leben gerufen habe. Die Vorstandsmitglieder Edgar Dietrichsein und Födrich wurden berufen, die Einzelheiten zu diesem Wanderpreis auszuarbeiten.<ref>Der Eishockeysport, Jahrgang 1927/28, Nr. 2, 10. November 1927</ref> | |||
*Es war der langjährige Sektionsleiter des Wiener Eislauf Vereins Oskar Schlesinger, der Anfang der 20er Jahre das kanadsiche Eishockeyspiel beim WEV einführte und damit die anderen Vereine zwang, ebenfalls vom Bandy- auf dieses neue Scheibenspiel umzusteigen. Über viele Jahre war er der Präsident des OeEHV. Nach den erarbeiteten Richtlinien hieß der Wanderpreis dann offiziell „Oskar Schlesinger-Cup". | |||
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Version vom 25. Juli 2017, 21:40 Uhr
Der Schlesinger-Cup 1928/29 ist die zweite Ausspielung des gestifteten Wanderpokals zu Ehren des langjährigen Präsidenten des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) Oskar Schlesinger.
Geschichte
- In der ersten Novemberausgabe der Zeitung des österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) von 1927 wurde mitgeteilt, dass dass der Vorstand zu Ehren des „gewesenen Verbandspräsidenten Oskar Schlesinger" einen Wanderpreis ins Leben gerufen habe. Die Vorstandsmitglieder Edgar Dietrichsein und Födrich wurden berufen, die Einzelheiten zu diesem Wanderpreis auszuarbeiten.[1]
- Es war der langjährige Sektionsleiter des Wiener Eislauf Vereins Oskar Schlesinger, der Anfang der 20er Jahre das kanadsiche Eishockeyspiel beim WEV einführte und damit die anderen Vereine zwang, ebenfalls vom Bandy- auf dieses neue Scheibenspiel umzusteigen. Über viele Jahre war er der Präsident des OeEHV. Nach den erarbeiteten Richtlinien hieß der Wanderpreis dann offiziell „Oskar Schlesinger-Cup".
Schlesinger-Cup 1928/29
Ausschreibung für den Oskar Schlesinger-Cup 1928/29
- I. Erlangung des Wanderpreises
- Der Wanderpreis führt nach dem langjährigen Präsidenten des OeEHV Oskar Schlesinger den Namen "Oskar-Schlesinger-Cup" und ist ein Wanderpreis, welcher nach vier aufeinanderfolgenden Siegen oder fünf Siegen überhaupt in den Besitz des betreffenden Vereines übergeht.
- II. Teilnahmeberechtigung
- Teilnahmeberechtigt sind, entsprechend der Reihung in der Meisterschaft des vergangenen Verbandsjahres, die an vorderster Stelle stehenden vier Mannschaften und der Titelverteidiger. Auf jeden Fall bestimmt der Verbandsvorstand die zugelassenen Mannschaften namentlich. Fällt aus irgendeinem Grund eine Mannschaft aus, tritt die nächststärkste Mannschaft an ihre Stelle. An Stelle der schwächsten Mannschaften der 1. Klasse können gegebenen Falls auch die spielstärksten Reservemannschaften zugelassen werden.
- III. Austragungsart
- In der ersten Runde werden alle teilnehmenden Vereine, mit Ausnahme des Titelverteidigers, aus dem Vorjahre eingestellt. Nimmt dieser nicht an dem Bewerbe teil, tritt an seine Stelle der letzte Meister von Österreich. Die Sieger der ersten Runde steigen in die zweite Runde auf, der Sieger der zweiten Runde kommt mit dem Titelverteidiger in die Entscheidung. Die Unterlegenen scheiden aus dem Bewerbe aus. Die Paarungen werden durch den OeEHV durch das Los bestimmt, die erstgezogenen Vereine haben (mit Ausnahme der Entscheidung) Platzwahl. Endet ein Spiel unentschieden, ist nach den "Offiziellen Spielregeln des OeEHV" vorzugehen.
- IV. Ehrenzeichen und Ehrung des Siegers
- Der jeweilige Sieger erhält den Titel "Cup-Sieger 19..".und zehn Ehrenzeichen. Der Wanderpreis wird ihm bis zur nächsten Austragung gegen Haftungserklärung in treuhändige Verwahrung übergeben; der Name des jeweiligen Jahressiegers wird mit der entsprechenden Jahreszahl auf dem Wanderpreis angebracht.
- V. Ergänzende Ausführungsbestimmungen
- Die Bestimmungen der Meisterschaft finden auf den Cup sinngemäße Anwendung; insbesondere darf ein Spieler in einer Spielzeit nur für eine Mannschaft tätig sein.
- VI. Entscheidungsspiel
- Das Entscheidungsspiel wird vom Verband veranstaltet, der hierfür Platz, Tag und Zeit festsetzt. Die Einnahmen aus diesem Spiele fließen abzüglich der Spesen an öffentlichen Abgaben zur Hälfte dem Verbande, zu je einem Viertel den Vereinen der beteiligten Mannschaften zu.
- VII. Zugelassene Vereine, Nenngeld, Nennungsschluss
- Für das Jahr 1929 sind zugelassen die Vereine: PSK (als Titelverteidiger), WEV, VfB, CEV und WAC. Nennungsschluss ist Freitag, den 1. März 1929, 18.00 Uhr, das Nenngeld beträgt S 5,00.
- VIII. Schlussbestimmungen
- Für alle in dieser Ausschreibung nicht vorgesehenen Fälle behält sich der Vorstand des OeEHV das alleinige und ausschließliche Recht vor, auszulegen und zu entscheiden, insbesondere aber das Recht, nach den Erfahrungen der früheren Konkurrenzen die Bestimmungen zu ändern, ohne das ein Verein das Recht hätte, dagegen Einspruch zu erheben.
- Genehmigt mit Vorstandsbeschluss vom 22. Februar 1929[2]
Auslosung Schlesinger-Cup
- 1. Runde: VfB - WEV, WAC - CEV,
- Platzwahl in der Vorrunde hat der jeweils erstgenannte Verein.[3]
- 2. Runde: WAC - WEV
- Platzwahlberechtigt WAC[4]
Teilnehmer:
- Cottage Eislauf Verein (CEV)
- Pötzleinsdorfer Sport Klub (PSK)
- Verein für Bewegungsspiele (VfB)
- Wiener Athletiksport Club (WAC)
- Wiener Eislauf Verein (WEV)
Eishockeyspiele
Datum | Spielort | Vereine | Ergebnis | Zuschauer | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|
05. März 1929 | Wien, Rag-Platz | WEV -VfB | 4:0 | 100 | s.u. |
ohne | ohne | WAC - CEV | 6:0 | s.u. | |
12. März 1929 | Mödling | WEV - WAC | 6:2 | s.u. | |
15. März 1929 | Wien, Engelmann-Platz | PSK - WEV | 0:2 | 600 | s.u. |
Spiel 05. März 1929 WEV - VfB Schlesinger-Cup
- Schiedsrichter: Wollinger
- Team WEV: Tor: Hermann Weiss, Verteidiger: Walter Brück, Herbert Klang, Sturm: Karl Demmer, Reinl, Friedrich Kirchberger, Ersatz: Josef Mayer, Ersatz: Lang,
- Team VfB: Tor: Goldscheider, Verteidiger: Herzl, Poldi Wildam, Sturm: Zehdniker, Semerad, Gustav Wildam,
- Das Spiel im Schlesinger-Cup auf dem RAG-Platz in Floridsdorf zwischen dem WEV und dem VfB endet 4:0(1-0,2-0,1-0) vor 100 Zuschauern. Beim WEV mußten sich Ulrich Lederer durch Karl Demmer, Walter Sell und Josef Göbl vertreten lassen. Beim VfB waren Lichtenekert und Winter verhindert. Die Torschützen beim WEV waren Lang, Karl Kirchberger, Reinl und Walter Brück. Damit ist der VfB aus dem Schlesinger-Cup 1929 ausgeschieden.
Spiel ohne Datum WAC - CEV Schl.-Cup
- Das Spiel im Schlesinger Cup zwischen WAC und CEV fand nicht statt, da der CEV auf die Teilnahme am Cup verzichtet hat. Der Verband hat dem WAC somit das Spiel mit 6:0 Toren zugesprochen. Der CEV ist aus dem Cup ausgeschieden.
Spiel 12. März 1929 WEV - WAC Schl.-Cup
- Schiedsrichter: Loria
- Das Spiel im Schlesinger-Cup auf der Kunsteisbahn in Mödling zwischen WEV und WAC endete 6:2(2-0,2-1,2-1). Das für 21.00 Uhr vorgesehene Spiel begann mit Verspätung und war erst um 23.30 zu Ende. Der WEV musste mit mehreren Ersatzleuten spielen und auch der WAC hatte einen Ersatzmann mitnehmen müssen. Die Tore für den WEV schossen Ulrich Lederer (3) und Walter Sell (2). Das sechste Tor war ein Eigentor durch Dr. Schenner. Für den WAC war Lenhart (2) erfolgreich. Der WAC ist aus dem Cup ausgeschieden. Der WEV jetzt im Endkampf gegen den Pötzleinsdorfer Sport Klub als Sieger des Jahres 1928.
Spiel 15. März 1929 PSK - WEV Cup
- Schiedsrichter: Alfred Revy,
- Team PSK: Tor: Karl Oerdögh, Verteidiger: Kurt Stuchly, (Reginald Spevak), Sturm: Hans Ertl, Hans Tatzer, Konrad Glatz, Ersatz: Hans Stärker, Ernst Schmucker, Haunold,
- Team WEV: Tor: Hermann Weiss, Verteidiger: Walter Brück, Herbert Klang, Sturm: Ulrich Lederer, Karl Kirchberger, Reinl, Ersatz: Josef Mayer, Rieß,
- Das Endspiel um den Schlesinger-Cup endete auf dem Engelmann-Platz zwischen dem PSK und dem WEV mit 0:2(0-0,0-0,0-0,0-0,0-2) vor 600 Zuschauern. Da in der regulären Spielzeit kein Tor gefallen war, musste der Schiedsrichter eine Nachspielzeit von 2 x 15 Minuten spielen lassen. Kurz vor Ende der letzten Verlängerungszeit fielen dann die Tore für den WEV. Bei den Pötzleinsdorfern fehlte Reginald Spevak. Der WEV trat ohne Josef Göbl und Walter Sell an. Die beiden Tore für den WEV schossen Karl Kirchberger und Walter Brück. Minuten. Der WEV hat glücklich gewonnen. Nach den Spielanteilen hätte auch der PSK der diesjährige Cupsieger sein können. Unabhängig hiervon haben beide Mannschaften eine hochklassige Leistung gezeigt. Es war aber eben mehr das Glück, als das Können ausschlaggebend. Die beiden Torhüter Hermann Weiss und Karl Oerdögh zeigten eine gute Leistung. Bei den Verteidigern spielte Hans Stuchly vom PSK überraschend gut. Sein Partner Hans Stärker war an beiden Toren gegen den PSK nicht unschuldig. Die Fehler wogen doppelt schwer, da sie nur kurze Zeit vor dem Abpfiff passierten. Herbert Klang und Walte Brück waren gut, wie immer. Herbert Klang stand aber auf Kriegsfuß zu Brück und steckte zeitweilig auf. Internationale Klasse waren die Leistungen einiger Stürmer. Hans Tatzer und Hans Ertl lieferten eines ihrer besten Spiele. Ulrich Lederer schien müde zu sein. Karl Kirchberger sprang für Walter Sell ein und hatte das Glück, eines der Siegertore einschießen zu können. Karl Kirchberger ist ein Talent für die Zukunft. Josef Mayer und Reinl waren schwächer wie sonst. Dieses trifft auch auf Konrad Glatz zu. In Ernst Schmücker dagegen reift für die Zukunft ein guter Eishockeyspieler heran. Die Pötzleinsdorfer können trotz ihrer Niederlage Stolz sein, denn ihre Leistung war niemals so gut wie heute. Sie hätte auch für internationale Gegner gereicht.
- Der Verband sollte überlegen, ob nicht die Spiel um den Schlesinger-Cup eher stattfinden sollten. Der CEV hat nur abgesagt, weil es schon so spät in der Saison war. Auch sollten so wichtige Spiele so angesetzt werden, dass sie nicht erst um Mitternacht zu Ende sind.
- Der WEV spielte ohne Josef Göbl und Walter Sell. Josef Göbl hatte seine Schlittschuhe schon auf dem "Boden" verstaut und Walter Sell kümmerte sich gar nicht mehr um das angesetzte Eishockeyspiel. Nach Informationen des SportTagblattes soll der Verein beabsichtigen, aus diesem Verhalten noch Konsequenzen gegen beide Spieler zu ziehen.
- Anmerkung: Josef Göbl teilte den Wienern per Zeitung mit, dass er am Tag des Wettspiels um den Schlesinger-Cup wegen eines Geschwüres nicht antreten konnte.[5]
Gewinner Schlesinger-Cup 1928/29: Wiener Eislauf Verein
Einzelnachweis
Quellenangaben
- Zeitschrift des österreichischen Eishockeyverbandes "Der Eishockeysport" Jahrgänge 1927 bis 1932
- SportTagblatt der Jahrgänge 1927 bis 1932