Georg Prunner (Bauernkrieg): Unterschied zwischen den Versionen

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== Der Aufstand ==
== Der Aufstand ==
Georg Prunner war Schneider und gehörte zu den wichtigsten Anführern des "Waldvierlter Bauernaufstandes".<ref name ="bauernkriege"/><nowiki/> Nachdem es am 30. Dezember 1596 in [[Gmünd]] zu Verhandlungen mit dem kaiserlichen Herold [[Peter Fleischmann von Putzlwiz]] gekommen war, unterfertigte er gemeinsam mit [[Leonhard Gassner]] und [[Georg Göth]] als "Obristen, haubt-und befelchsleuth des paurenbundts in Osterreich" einen Revers, in dem sie sich verpflichteten, die Waffen niederzulegen, wieder "nach Hause zu ziehen" und ihre Beschwerden innerhalb von drei Wochen der kaiserlichen Kommission in [[Melk]] vorzulegen, um dann wieder der Obrigkeit zu gehorchen. Zuvor hatte der Herold ihnen schriftlich kaiserlichen Schutz verbriefen und besiegeln müssen.<ref name ="zwettl">vgl. [http://www.zwettl.gv.at/Die_Bauernaufstaende_1596_97 Zwettler Stadtmuseum]</ref> Allerdings hielt sich Prunner nicht an diesen "Vertrag von Gmünd". Bereits im Jänner 1597 zog er mit einer Schar Bauern nach [[Pöggstall]], wo er mit Zustimmung der dortigen Bürgerschaft den Markt und das Schloss besetzte. Danach hielt er sich in seinem Heimatort Emmersdorf auf.<ref name ="zwettl"/><nowiki/> Es scheint, dass er im Gegensatz zu den anderen von Anfang an durchschaut hatte, dass es sich bei den Verhandlungen mit dem Herold nur um eine Hinhaltetaktik handelte. Tatsächlich waren längst Maßnahmen getroffen worden, um den Aufstand gewaltsam niederzuschlagen.<ref name ="bauernkriege"><nowiki/>
Georg Prunner war Schneider und gehörte zu den wichtigsten Anführern des "Waldvierlter Bauernaufstandes".<ref name ="bauernkriege"/><nowiki/>  
 
Nachdem es am 30. Dezember 1596 in [[Gmünd]] zu Verhandlungen mit dem kaiserlichen Herold [[Peter Fleischmann von Putzlwiz]] gekommen war, unterfertigte er gemeinsam mit [[Leonhard Gassner]] und [[Georg Göth]] als "Obristen, haubt-und befelchsleuth des paurenbundts in Osterreich" einen Revers, in dem sie sich verpflichteten, die Waffen niederzulegen, wieder "nach Hause zu ziehen" und ihre Beschwerden innerhalb von drei Wochen der kaiserlichen Kommission in [[Melk]] vorzulegen, um dann wieder der Obrigkeit zu gehorchen. Zuvor hatte der Herold ihnen schriftlich kaiserlichen Schutz verbriefen und besiegeln müssen.<ref name ="zwettl">vgl. [http://www.zwettl.gv.at/Die_Bauernaufstaende_1596_97 Zwettler Stadtmuseum]</ref>  
 
Allerdings hielt sich Prunner nicht an diesen "Vertrag von Gmünd". Bereits im Jänner 1597 zog er mit einer Schar Bauern nach [[Pöggstall]], wo er mit Zustimmung der dortigen Bürgerschaft den Markt und das Schloss besetzte. Danach hielt er sich in seinem Heimatort Emmersdorf auf.<ref name ="zwettl"/><nowiki/> Es wird heute vermutet, dass er im Gegensatz zu den anderen von Anfang an durchschaut hatte, dass es sich bei den Verhandlungen mit dem Herold nur um eine Hinhaltetaktik handelte. Tatsächlich waren längst Maßnahmen getroffen worden, um den Aufstand gewaltsam niederzuschlagen.<ref name ="bauernkriege"/><nowiki/>


Wegen dieses "Vertragbruches" kam es im Februar zwischen ihm und den Aufständischen zum Konflikt, worauf sich Prunner am 13. Februar aus dem Aufstand zurückzog. Daraufhin wurde ihm von den Aufständischen die Befehlsgewalt abgesprochen, und diese bestimmten [[Andreas Schremser]] und [[Martin Angerer]] zu ihren neuen Anführern.<ref name ="zwettl"/><nowiki/>
Wegen dieses "Vertragbruches" kam es im Februar zwischen ihm und den Aufständischen zum Konflikt, worauf sich Prunner am 13. Februar aus dem Aufstand zurückzog. Daraufhin wurde ihm von den Aufständischen die Befehlsgewalt abgesprochen, und diese bestimmten [[Andreas Schremser]] und [[Martin Angerer]] zu ihren neuen Anführern.<ref name ="zwettl"/><nowiki/>


== Die Hinrichtung ==
== Die Hinrichtung ==
Nach der Niederschlagung des Aufstandes im März 1597 gelang keinem einzigen der bekannten Anführer des Aufstandes, sich durch Flucht der Bestrafung zu entziehen. Prunner gehörte mit Andreas Schremser zu jenen Anführern, die in Wien vor ein Sondergericht gestellt und zur Vierteilung verurteilt wurden.<ref name ="zwettl"/><nowiki/>
Nach der Niederschlagung des Aufstandes im März 1597 gelang es keinem der namentlich bekannten Anführer des Aufstandes, sich durch Flucht der Bestrafung zu entziehen. Prunner gehörte mit Andreas Schremser zu jenen Anführern, die in Wien vor ein Sondergericht gestellt und zur Vierteilung verurteilt wurden.<ref name ="zwettl"/><nowiki/>


Georg Prunner wurde zusammen mit seinem Sohn Hans Prunner, Georg Göth, [[Adam Pieschhammer]], [[Simon Hofpruckher]], [[Bartholomäus Reutter]], [[Heinrich Weiss (Bauernaufstand)|Heinrich Weiss]] und [[Sebastian Haber]] gefoltert und am 5. April 1597 in Emmersdorf (die Hinrichtungen fanden gewöhnlich nahe dem Wohnsitz der Verurteilten statt oder an einem Ort, wo dieser während des Aufstandes besonders hervorgetreten war<ref name ="zwettl"/><nowiki/>)gehenkt.<ref name ="bauernkriege"><nowiki/> Im Unterschied zu Andreas Schremser und [[Hans Markgraber]] blieb es Prunner allerdings erspart, bei lebendigem Leib gevierteilt zu werden. Da er vor seiner Hinrichtung zum katholischen Glauben übergetreten war<ref name ="bauernkriege">, wurde er gnadenhalber enthauptet und nur seichnam durch den Henker zerstückelt.<ref name ="zwettl"/><nowiki/>
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== Erinnerungen an Georg Prunner ==
== Erinnerungen an Georg Prunner ==

Version vom 27. Juli 2017, 19:14 Uhr

Georg Prunner (* um 1542; † 5. April 1597, in Emmersdorf) war zeitweise der oberster Befehlshaber der Bauern im "Waldviertler Bauernaufstand" in den Jahren 1596 und 1597.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft von Georg Prunner ist kaum etwas bekannt. Er war in Emmersdorf ansässig. Sein Sohn Hans Prunner wurde mit ihm zusammen hingerichtet.[1]

Der Aufstand

Georg Prunner war Schneider und gehörte zu den wichtigsten Anführern des "Waldvierlter Bauernaufstandes".[1]

Nachdem es am 30. Dezember 1596 in Gmünd zu Verhandlungen mit dem kaiserlichen Herold Peter Fleischmann von Putzlwiz gekommen war, unterfertigte er gemeinsam mit Leonhard Gassner und Georg Göth als "Obristen, haubt-und befelchsleuth des paurenbundts in Osterreich" einen Revers, in dem sie sich verpflichteten, die Waffen niederzulegen, wieder "nach Hause zu ziehen" und ihre Beschwerden innerhalb von drei Wochen der kaiserlichen Kommission in Melk vorzulegen, um dann wieder der Obrigkeit zu gehorchen. Zuvor hatte der Herold ihnen schriftlich kaiserlichen Schutz verbriefen und besiegeln müssen.[2]

Allerdings hielt sich Prunner nicht an diesen "Vertrag von Gmünd". Bereits im Jänner 1597 zog er mit einer Schar Bauern nach Pöggstall, wo er mit Zustimmung der dortigen Bürgerschaft den Markt und das Schloss besetzte. Danach hielt er sich in seinem Heimatort Emmersdorf auf.[2] Es wird heute vermutet, dass er im Gegensatz zu den anderen von Anfang an durchschaut hatte, dass es sich bei den Verhandlungen mit dem Herold nur um eine Hinhaltetaktik handelte. Tatsächlich waren längst Maßnahmen getroffen worden, um den Aufstand gewaltsam niederzuschlagen.[1]

Wegen dieses "Vertragbruches" kam es im Februar zwischen ihm und den Aufständischen zum Konflikt, worauf sich Prunner am 13. Februar aus dem Aufstand zurückzog. Daraufhin wurde ihm von den Aufständischen die Befehlsgewalt abgesprochen, und diese bestimmten Andreas Schremser und Martin Angerer zu ihren neuen Anführern.[2]

Die Hinrichtung

Nach der Niederschlagung des Aufstandes im März 1597 gelang es keinem der namentlich bekannten Anführer des Aufstandes, sich durch Flucht der Bestrafung zu entziehen. Prunner gehörte mit Andreas Schremser zu jenen Anführern, die in Wien vor ein Sondergericht gestellt und zur Vierteilung verurteilt wurden.[2]

Georg Prunner wurde zusammen mit seinem Sohn Hans Prunner, Georg Göth, Adam Pieschhammer, Simon Hofpruckher, Bartholomäus Reutter, Heinrich Weiss und Sebastian Haber gefoltert und am 5. April 1597 in Emmersdorf (die Hinrichtungen fanden gewöhnlich nahe dem Wohnsitz der Verurteilten statt oder an einem Ort, wo dieser während des Aufstandes besonders hervorgetreten war[2])gehenkt.[1] Im Unterschied zu Andreas Schremser und Hans Markgraber blieb es Prunner allerdings erspart, bei lebendigem Leib gevierteilt zu werden. Da er vor seiner Hinrichtung zum katholischen Glauben übergetreten war<ref name ="bauernkriege">, wurde er gnadenhalber enthauptet und nur Leichnam durch den Henker zerstückelt.[2]

Erinnerungen an Georg Prunner

  • In Emmersdorf erinnert eine Statue an einer Hauptstraße an ihn.

Weblinks

Einzelnachweise