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Matthias Corvinus war zweimal verheiratet:
Matthias Corvinus war zweimal verheiratet:
in 1. Ehe seit 1461 mit [[Katharina von Podiebrad|Katharina (Kunigunde)]], einer Tochter von [[w:Georg von Podiebrad|König Georg von Böhmen]]
<br />In 1. Ehe seit 1461 mit [[Katharina von Podiebrad|Katharina (Kunigunde)]], einer Tochter von [[w:Georg von Podiebrad|König Georg von Böhmen]]
in 2. Ehe seit ...... mit Beatrice von Aragon
<br />2. Ehe seit 1476 mit [[w:Beatrix von Aragón|Beatrice von Aragon]].
Beide Ehen blieben kinderlos.
Beide Ehen blieben kinderlos.


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== Für die Geschichte einiger österreichischer Bundesländer relevante Geschehnisse ==
== Für die Geschichte einiger österreichischer Bundesländer relevante Geschehnisse ==
Nach der Hinrichtung seines älteren Bruders Ladislaus Hunyady und dem Tod von König Ladislaus Postumus wurde Matthias Corvinus, der zu dieser Zeit Gefangener von Georg von Podiebrad war, am 24. Januar 1458 zum ungarischen König gewählt. Mit Kaiser Friedrich III., der ebenfalls von einem Teil des ungarischen Adels zum ungarischen König gewählt worden war, schloss er am 19. Juli 1463 den [[Vertrag von Wiener Neustadt / Ödenburg]].<ref group="A">Der Vertrag hat in der Sekundärliteratur unter verschiedenen Bezeichnungen, z. B. ''Vertrag von Wiener Neustadt'', Vertrag von Ödenburg'' oder ''Sopron'', ''Friede von Ödenburg'' etc.</ref> , wo ihn dieser als ungarischen König offiziell anerkannte. Dieser Vertrag sollte in den 1470er und 1480er Jahren eine wesentliche Ursache für spätere kriegerische Auseinandersetzungen sein.
Nach der Hinrichtung seines älteren Bruders Ladislaus Hunyady und dem Tod von König Ladislaus Postumus wurde Matthias Corvinus, der zu dieser Zeit Gefangener von Georg von Podiebrad war, am 24. Januar 1458 zum ungarischen König gewählt. Mit Kaiser Friedrich III., der ebenfalls von einem Teil des ungarischen Adels zum ungarischen König gewählt worden war, schloss er am 19. Juli 1463 den [[Vertrag von Wiener Neustadt / Ödenburg]].<ref group="A">Der Vertrag hat in der Sekundärliteratur unter verschiedenen Bezeichnungen, z. B. ''Vertrag von Wiener Neustadt'', Vertrag von Ödenburg'' oder ''Sopron'', ''Friede von Ödenburg'' etc.</ref> , wo ihn dieser als ungarischen König offiziell anerkannte. Dieser Vertrag sollte in den 1470er und 1480er Jahren eine wesentliche Ursache für spätere kriegerische Auseinandersetzungen sein.
Trotzdem nannte er sich seit 1469 böhmischer König und ließ sich 1471 krönen. An der Krönungsfeierlichkeit nahmen unter anderen der päpstliche Legat [[Lorenzo Roverella]], der Olmützer Bischof Tas [[Protasius von Boskowitz und Černahora]] und der Propst von [[Vyšehrad]], [[Johann der Jüngere von Rabstein|Johann von Rabstein]], teil, die den ungarischen Monarchen bereits im Kampf gegen Georg von Podiebrad unterstützt hatten. Der Kampf um den Thron wurde 1479 durch den [[Frieden von Olmütz]] beendet, in dem das Königreich Böhmen zeitweise unter beiden Herrschern, [[Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|Vladislav II. Jagellonský]] und Matthias Corvinus, aufgeteilt wurde. In Böhmen selbst behauptete sich der von den dortigen Ständen erwählte Vladislav II., der später auch die Nachfolge von Mathias Corvinus in Ungarn antreten sollte.
1462 suchte [[Vlad III. Drăculea]] (genannt rumänisch ''Țepeș'', deutsch ''der Pfähler'') auf seiner Flucht vor den [[Türken]] Schutz bei Matthias Corvinus, der nun König von Ungarn war. Dieser ließ Vlad  jedoch in den Kerker werfen (teilweise auch auf der [[Burg Hunedoara]]); erst als Corvinus’ Verwandte Ilona Szilágyi sich in Vlad verliebte, wurde er teilweise begnadigt. In Südungarn gründete Matthias 1471 zum besseren Schutz der Grenzen das [[Serbische Despoten|serbische Despotat]].
Nach verschiedenen Siegen gegen die Türken erreichte das ungarische Herrschaftsgebiet unter Matthias Corvinus seine größte Ausdehnung. Es reichte von der [[Lausitz]] bis ins heutige [[Bulgarien]].
Am 22. Dezember 1476 heiratete er in zweiter Ehe [[Beatrix von Aragón]]. Die Auseinandersetzungen mit Friedrich III. dauerten weiterhin an, obgleich sie durch verschiedene Waffenstillstände und Friedensverträge immer wieder unterbrochen wurden. 1485 konnte Corvinus große Teile der [[Steiermark]] gewinnen,<ref>Hermann Wiesflecker: ''Österreich im Zeitalter Maximilians I. Die Vereinigung der Länder zum frühmodernen Staat. Der Aufstieg zur Weltmacht.'' Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1999, ISBN 3-7028-0363-7, S. 31.<br>
Guyla Razso: ''Die Feldzüge des Königs Matthias Corvinus in Niederösterreich 1477–1490.'' (=''Militärhistorische Schriftenreihe'' 24) Österreichischer Bundesverlag, Wien 1982, ISBN 3-215-01666-4, S. 20.</ref> und nachdem es 1482 erneut zum Krieg zwischen Matthias Corvinus und Friedrich III. gekommen war, besetzten die ungarischen Truppen weitere große Teile der Habsburgischen Erblande. Dazu hatte König Matthias drei Armeen aufgeboten. Die von István Dávidházy († 1484) geführte Armee belagerte [[Bruck an der Leitha]], die von [[Tobias von Boskowitz und Černahora]] kommandierte Armee machte sich auf, um weitere Orte in Niederösterreich zu erobern und die Bruck belagernden Truppen zu sichern, und die dritte Armee, die von [[Péter Geréb]] geführt wurde, marschierte in die Steiermark und in Kärnten ein, um hier die Streitkräfte Friedrichs III. zu binden.
Nachdem Bruck und seine Zitadelle gefallen waren, begannen die Ungarn im April 1484 mit der Belagerung von [[Korneuburg]], die auch dem Ziel diente, Wien zu zernieren. Friedrich III. wollte den Verlust Korneuburgs unbedingt verhindern. Zum Entsatz der Stadt sandte er eine Feldarmee, die aber in der [[Schlacht bei Leitzersdorf]] eine Niederlage erlitt. Mit dem Ausgang der Schlacht war nicht nur das Schicksal Korneuburgs, sondern auch das [[Wien]]s besiegelt. Am 1. Juni 1485 zog König Matthias nach einer rund vier Monate währenden Belagerung als Sieger in die Stadt ein, wo er bis an sein Lebensende oft residierte. 1490 starb er unerwartet, woraufhin Österreich wieder von Friedrich zurückgewonnen werden konnte. Ungarn und Böhmen blieben nach dem Vertrag von [[Olmütz]] von 1479 vereinigt und fielen dem König [[Vladislav II. (Böhmen und Ungarn)|Vladislav II.]] aus dem Geschlecht der [[Jagiellonen]] zu. Weitere Bewerber um die Krone waren [[Johann II. (Sagan)|Johann II. von Sagan]], Maximilian von Habsburg, der polnische Prinz Johann Albrecht und die Königswitwe Beatrix. Matthias hinterließ nur den unehelichen Sohn [[Johann Corvinus]]. Dieser wurde in der Erbfolge um den Thron übergangen.


== Gedenkstätten zu Matthias Corvinus im heutigen Österreich ==
== Gedenkstätten zu Matthias Corvinus im heutigen Österreich ==

Version vom 26. August 2017, 08:27 Uhr

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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Matthias Corvinus behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).

'Matthias Corvinus, auch Matthias Hunyadi, Hunyadi Mátyás oder Matei Corvin (* 23. Februar 1443, in Klausenburg, Siebenbürgen; † 6. April 1490, in Wien) war im Spätmittelalter Herrscher des damaligen ungarischen Königreichs. In der österreichischen Geschichte ist er vor allem als einer der Hauptgegner von Kaiser Friedrich III. in Erinnerung geblieben.

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Herkunft und Familie

Matthias Corvinus war ein Sohn von Johann (Janos) Hunyadi, der während der Minderjährigkeit von König Ladislaus Postumus mit Zustimmung von Friedrich III. Reichsverweser des ungarischen Königsreiches war, aus dessen Ehe mit der ungarischen Adeligen Erzsébet (Elisabeth) Szilágyi von Horogszeg. Sein älterer Bruder war Ladislaus (László) Hunyadi, der nach dem gewaltsamen Tod des Grafen Ulrich II. von Cilli 1457 von König Ladislaus Postumus hingerichtet wurde und im 19. Jahrhundert als ungarischer Nationalheld galt.

Matthias Corvinus war zweimal verheiratet:
In 1. Ehe seit 1461 mit Katharina (Kunigunde), einer Tochter von König Georg von Böhmen
2. Ehe seit 1476 mit Beatrice von Aragon. Beide Ehen blieben kinderlos.

Aus der Beziehung mit Barbara Edelpöck hatte Matthias Corvinus einen unehelichen Sohn: Johann Corvinus, den er gegen Ende seines Lebens erfolglos als seinen Nachfolger zu etablieren versuchte.

Leben - Überblick

Matthias Corvinus herrschte während seines Lebens de facto über folgende Länder:

Für die Geschichte einiger österreichischer Bundesländer relevante Geschehnisse

Nach der Hinrichtung seines älteren Bruders Ladislaus Hunyady und dem Tod von König Ladislaus Postumus wurde Matthias Corvinus, der zu dieser Zeit Gefangener von Georg von Podiebrad war, am 24. Januar 1458 zum ungarischen König gewählt. Mit Kaiser Friedrich III., der ebenfalls von einem Teil des ungarischen Adels zum ungarischen König gewählt worden war, schloss er am 19. Juli 1463 den Vertrag von Wiener Neustadt / Ödenburg.[A 3] , wo ihn dieser als ungarischen König offiziell anerkannte. Dieser Vertrag sollte in den 1470er und 1480er Jahren eine wesentliche Ursache für spätere kriegerische Auseinandersetzungen sein.

Gedenkstätten zu Matthias Corvinus im heutigen Österreich

  • Wiener Neustadt: In der Stadt ist eine wichtige Straße nach Matthias Corvinus benannt. Im [[w:Stadtmuseum wird der Corvinus-Becher gezeigt, den er der Sage nach der Stadt nach ihrer Kapitulation in Erkennung ihres tapferen Widerstandes geschenkt haben soll.

Matthias Corvinus in Legende und Sage

  • Die Städte Wien und Wiener Neustadt, die sich Matthias Corvinus erst nach längerer Belagerung ergaben, wurde von ihm relativ milde behandelt. Dies dürfte zusammen mit dem Umstand, dass er sich in seinen letzten Lebensjahren oft in Wien aufgehalten hat, das er als "seine zweite Hauptstadt" behandelt haben dürfte, der wesentliche Grund sein, dass er in Legende und Sage in den heutigen Bundesländern Wien und Niederösterreich eher in relativ positiver Erinnerung geblieben ist. In Wirklichkeit dürfte diese "Ritterlichkeit" vermutlich strategische Gründe gehabt haben, da Matthias wohl plante, zumindest in Teilen des späteren Bundeslandes Niederösterreich eine dauerhafte Herrschaft mit Wien als Zentrum zu errichten, wird gewöhnlich nicht . In Wirklichkeit waren Wien und auch Wiener Neustadt die Ausnahmen, bei den Eroberungen in Niederösterreich wurde zum Teil sehr hart vorgegangen und Städte, die Widerstand geleistet hatten, wie zum Beispiel Bruck an der Leitha nach der Eroberung geplündert und zerstört.
  • Matthias Corvinus gilt als der Hauptfeind von Kaiser Friedrich III. Die Legende, dass Friedrich III. alle seine Gegenspieler letztlich doch "besiegte", in dem er sie überlebt hat, dürfte zwar auf Friedrichs jüngeren Bruder (Erz-)Herzog Albrecht VI. von Österreich zurückgehen, wird aber gewöhnlich ihn bezogen.
  • Matthias Corvinus gehört, wie zum Beispiel auch Herzog Friedrich IV. von Österreich ("Friedel mit der leeren Tasche"), Kaiser Maximilian I. oder Kaiser Joseph II., zu jenen Herrschern (mit Österreichbezug), denen nachgesagt wird, sie hätten sich oft inkognito unter ihr Volk gemischt, um mehr über dessen Sorgen und Anliegen zu erfahren und das Wirken ihrer Gefolgsleute bzw. "Beamten" und der Adligen zu kontrollieren.
  • Matthias Corvinus gehört außerdem wie zum Beispiel auch Karl der Große oder Friedrich I. Barbarossa zu den sagenhaften "Bergbewohnern". Einer slowenischen Sage nach wartet er im Inneren des Berges Petzen im Grenzgebiet zwischen Kärnten und Slowenien mit seinen Getreuen, der "Schwarzen Schar" auf eine "Weltschlacht".
  • Legenden berichten außerdem von Jagdausflügen, die Matthias Corvinus in Begleitung des Feldherren Andreas Baumkircher im Günser Gebirge gemacht haben soll. Der Hirschenstein, der zweithöchste Berg des heutigen Burgenlandes, soll seinen Namen einem besonderen Hirsch verdanken, den die beiden dort auf der Jagd erlegten. Beim Heimweg rasteten sie auf einer Wiese, die deshalb die "Königswiese" genannt wird, an einer Quelle, deren Wasser Matthias so "mundete", dass er später noch oft hierher kam. Um das Wasser vor Verunreinigung zu schützen wurde auf seinem Befehl hin die Quelle mit großen Steinen eingefasst und erhielt daher den Namen Königsbrunnen. Eine Steinplatte in der Nähe soll dem König zudem nach diesen Jagden oft als Tischplatte gedient haben, wo er gebratene "Hendln"[A 4], angeblich seine Lieblingsspeise verzehrte. Dieser erhielt deshalb den Namen Hendlstein.[1].

König Matthias Corvinus

In dieser Sage geht es um Matthias Corvinus, der mit seiner "schwarzen Schar" im Petzen auf seine Wiederkehr wartet.[2]

Der geheimnisvolle Fremde in Wien

In dieser Sage wird erzählt, dass Matthias Corvinus während der Belagerung der Stadt Wien und einige Monate, ehe sich die Stadt ergab, in einer Verkleidung der Schenke zu den "Drei Raben" im Rotgäßchen einen Besuch abstattete, wo gerade die politische Lage diskutiert wurde.[3]

Das Hasenhaus

Das "Hasenhaus" ist heute Teil des 1. Wiener Bezirks. Es befand sich an der Ecke der heutigen Kärntner Straße / Seilergasse. Angeblich soll Matthias Corvinus das Haus nach der Eroberung Wiens im Jahr 1485 beschlagnahmt und als Residenz eingerichtet haben.[4] Eine Sage erzählt, wie er den Besitzer indirekt klar machte, dass er dieses Haus als Geschenk wünscht.


Belletristische Darstellungen

Matthias Corvinus in Theater und Musik

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Rudolf Kropf - Andreas Lehner (Hrsg.): Andreas Baumkircher. Leben und Sterben im 15. Jahrhundert (= Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland 144). Eisenstadt, 2013, ISBN 978-3-85405-194-7, S. 57
  2. vgl. König Matthias Corvinus, eingesehen am 26. August 2017
  3. vgl. Sagen.at, eingesehen am 26. August 2017
  4. vgl. WienWiki, eingesehen am 26. August 2017

Anmerkungen

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