Merckens: Unterschied zwischen den Versionen

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1966 übernahmen Gerhard und Gottfried Merckens das elterliche Unternehmen von Otto Merckens und führten eine Umstrukturierung des Unternehmens durch, wobei ein Teilbetrieb stillgelegt und das Sortenprogramm verändert wurde. Das Vertriebsnetz wurde zunächst durch eine Reihe von zentralen Verkaufsstellen stark ausgeweitet, Mitte der 1990er-Jahre wurden diese Vertriebsstruktur jedoch aufgelöst. Merckens übernahm schließlich die Vertriebsrechte der [[w:Myllykoski|Myllykoski Gruppe]] für [[Österreich]], [[w:Ungarn|Ungarn]], [[w:Tschechien|Tschechien]], [[w:Slowakei|Slowakei]], [[w:Rumänien|Rumänien]], [[w:Serbien|Serbien]], [[w:Kroatien|Kroatien]] und [[w:Slowenien|Slowenien]].  
1966 übernahmen Gerhard und Gottfried Merckens das elterliche Unternehmen von Otto Merckens und führten eine Umstrukturierung des Unternehmens durch, wobei ein Teilbetrieb stillgelegt und das Sortenprogramm verändert wurde. Das Vertriebsnetz wurde zunächst durch eine Reihe von zentralen Verkaufsstellen stark ausgeweitet, Mitte der 1990er-Jahre wurden diese Vertriebsstruktur jedoch aufgelöst. Merckens übernahm schließlich die Vertriebsrechte der [[w:Myllykoski|Myllykoski Gruppe]] für [[Österreich]], [[w:Ungarn|Ungarn]], [[w:Tschechien|Tschechien]], [[w:Slowakei|Slowakei]], [[w:Rumänien|Rumänien]], [[w:Serbien|Serbien]], [[w:Kroatien|Kroatien]] und [[w:Slowenien|Slowenien]].  
1996 wurde ein Betriebsdeponie des Unternehmens als Altlast ausgewiesen, wo zwischen 1978 und 1996 ca. 20.000 Kubikmeter Industriemüll abgelagert wurden. Die Räumung wurde angeordnet und 2004 beendet.<ref>[http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/altlasten/altlasteninfo/sanaltlasten/oberoesterreich/o32/ Dokumentation des Umweltbundesamtes] abgefragt am 23. Oktober 2017</ref>


2002 war das Unternehmen von der Hochwasserkatastrophe im Aisttal schwer betroffen.<ref>[http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/wirtschaftsraumooe/Hochwasser-Viele-Helfer-retteten-vor-zehn-Jahren-den-Industriestandort-Schwertberg;art467,941414 Hochwasser: Viele Helfer retteten vor zehn Jahren den Industriestandort Schwertberg, in: Oberösterreichische Nachrichten vom 7. August 2012], abgerufen am 22. Oktober 2017</ref>
2002 war das Unternehmen von der Hochwasserkatastrophe im Aisttal schwer betroffen.<ref>[http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/wirtschaftsraumooe/Hochwasser-Viele-Helfer-retteten-vor-zehn-Jahren-den-Industriestandort-Schwertberg;art467,941414 Hochwasser: Viele Helfer retteten vor zehn Jahren den Industriestandort Schwertberg, in: Oberösterreichische Nachrichten vom 7. August 2012], abgerufen am 22. Oktober 2017</ref>

Version vom 23. Oktober 2017, 09:58 Uhr

Merckens
Rechtsform 2 x GmbH.
Gründung 1870
Sitz Schwertberg
Leitung Christoph Merckens
Mitarbeiter 90
Umsatz 12 Millionen Euro
Branche Papierindustrie
Website http://www.merckens.at
Stand: 2016 Vorlage:Infobox Unternehmen/Wartung/Stand 2016

Merckens ist ein in Familienbesitz befindliches Unternehmen der Papierindustrie in Oberösterreich mit Sitz im Josefstal in Schwertberg.

Das 1870 von Carl Johann Merckens gegründete Unternehmen besteht aus der Merckens Karton- und Pappenfabrik GmbH und der Merckens Präsentationstechnik GmbH (vormals Merckens Kunstofftechnik GmbH). Zum Unternehmen gehören drei Wasserkraftwerke an der Aist, mit denen ein großer Teil des eigenen Strombedarfs gedeckt wird. Es werden 90 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz beträgt € 12 Mio. (2016).

An den beiden Standorten in Schwertberg werden jährlich 15.000 Tonnen Altpapier zu Pappkarton in unterschiedlicher Qualität für die Schuh-, Möbel- und Autoindustrie sowie individuell gestaltete Ordner und Verpackungen hergestellt.[1] Die Firmengruppe ist stark exportorientiert, liefert ihre Produkte in mehr als 50 Länder und gilt als Technologieführer der Branche.[2] Zur Produktpalette zählt hauptsächlich Graukarton, der in der Büroartikel-, Polstermöbel-, Verpackungs- und Automobilindustrie Verwendung findet. Von Merckens hergestellte Spezialpappe wird weltweit in der Schuhindustrie eingesetzt. Merckens ist Marktführer bei Ringbüchern in Österreich.[3]

Geschichte

Carl Johann Merckens gründete das Unternehmen 1870 in Wien, von wo eine Papier- und Pressspan-Fabrik in Bobot, Slowakei und die Pappenfabrik in Schwertberg gesteuert wurden. Am Standort Schwertberg befand sich zuvor eine Drahtzieherei, die in eine Pappenfabrik umgewandelt wurde. In der nächsten Generation führten Otto und Eduard Merckens das Unternehmen. Die slowakischen Betriebsteile gehören seit der Enteignung und Verstaatlichung im Jahr 1945 nicht mehr zur Firmengruppe.

Bereits vor dem ersten Weltkrieg wurde das Unternehmen in Schwertberg durch den Erwerb der Schönaumühle im Aisttal beträchtlich erweitert und stellte einen wesentlichen Bestandteil des lokalen Arbeitsmarktes dar. 1907 wurde ein 20 Tonnen schwerer Stahlkessel geliefert, der als Holzkocher für die Kartonproduktion Verwendung fand. Das unternehmenseigene Kraftwerk Wasserhaus wurde 1909 bildete den Grundstock für die kostengünstige Energieversorgung aus dem Wasserlauf der Aist. 1928 wurde für die Betriebserweiterung ein Werkskanal errichtet, der die Holzschleiferei mit Wasser versorgte. Schwankungen im Absatz der Produkte erforderten allerdings auch die fallweise Schließung von Betriebsstätten, z.B. 1931, als die Fabrik bei der Schönaumühle zugesperrt wurde.[4]

Bis 1960 wurden Pappen auf der Rohstoffbasis Holz gefertigt, seither wurde die Produktion auf die Rohstoffbasis Altpapier umgestellt. Durch die gleichzeitige maschinelle Erneuerung des Produktionsprozesses wurde der Mitarbeiterstand von 300 auf 60 reduziert, während gleichzeitig eine Produktionserhöhung von 6.000 auf 16.000 Tonnen erfolgte.

1966 übernahmen Gerhard und Gottfried Merckens das elterliche Unternehmen von Otto Merckens und führten eine Umstrukturierung des Unternehmens durch, wobei ein Teilbetrieb stillgelegt und das Sortenprogramm verändert wurde. Das Vertriebsnetz wurde zunächst durch eine Reihe von zentralen Verkaufsstellen stark ausgeweitet, Mitte der 1990er-Jahre wurden diese Vertriebsstruktur jedoch aufgelöst. Merckens übernahm schließlich die Vertriebsrechte der Myllykoski Gruppe für Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Serbien, Kroatien und Slowenien.

1996 wurde ein Betriebsdeponie des Unternehmens als Altlast ausgewiesen, wo zwischen 1978 und 1996 ca. 20.000 Kubikmeter Industriemüll abgelagert wurden. Die Räumung wurde angeordnet und 2004 beendet.[5]

2002 war das Unternehmen von der Hochwasserkatastrophe im Aisttal schwer betroffen.[6] Mit Christoph Merckens liegt die Führung des Familienunternehmens nunmehr in der fünften Generation.

Auszeichnungen

  • Vorbildlicher Lehrbetrieb
  • Familienfreundlichstes Unternehmen des Mühlviertels[7]

Einzelnachweise

  1. Merckens bietet auch für Mamis optimale Arbeitsbedingungen, in: Tips Perg, 2016 abgefragt am 22. Oktober 2017
  2. Innovationen aus Pappe, in: Bezirksrundschau Perg vom 12. April 2014 abgefragt am 22. Oktober 2017
  3. Merckens Karton- und Pappenfabrik GmbH, in: Wirtschaftskammer Oberösterreich abgefragt am 22. Oktober 2017
  4. Othmar Wandl (Autor), SPÖ Schwertberg (Herausgeber) Gesinnung-Bewegung-Partei im Licht der roten Nelke, Festschrift Soc. demokr. Localorganisation Schwertberg. Gegründet 1890, Schwertberg, 1990
  5. Dokumentation des Umweltbundesamtes abgefragt am 23. Oktober 2017
  6. Hochwasser: Viele Helfer retteten vor zehn Jahren den Industriestandort Schwertberg, in: Oberösterreichische Nachrichten vom 7. August 2012, abgerufen am 22. Oktober 2017
  7. Merckens erhält Auszeichnung als familienfreundlichstes Unternehmen des Mühlviertels Gemeinde Tragwein vom 16. März 2016 abgerufen am 22. Oktober 2017

Weblinks