Leopold III. von Habsburg: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Herzog Leopold III. von Österreich''', auch '''Leopold der Ältere''' oder '''Leopold der Gerechte''', (*[[1351]], in [[Wien]]; † [[9. Juli]] [[1386]], in / bei [[w:Sempach|Sempach]])<ref name ="czeike">vgl. {{Czeike|4|29||Leopold III.}}</ref>herrschte im 14. Jahrhundert über Teile der heutigen [[w:Österreich|Republik Österreich]]. Seine Politik war wesentlich auf die [[w:Vorderösterreich|"Vorderen Landen"]] ausgerichtet, sodass er im Österreich nur wenige Spuren hinterlassen hat.
'''Herzog Leopold III. von Österreich''', auch '''Leopold der Ältere''' oder '''Leopold der Gerechte''' (* [[1. November 1351]], in Wien; † [[9. Juli]] [[1386]], in [[w:Sempach|Sempach]]) herrschte im 14. Jahrhundert über Teile der heutigen [[w:Österreich|Republik Österreich]]. Seine Politik war wesentlich auf die [[w:Vorderösterreich|"Vorderen Landen"]] ausgerichtet, sodass er im Österreich nur wenige Spuren hinterlassen hat.
 
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Leopold III. der Gerechte (* ; † ) aus dem Haus Habsburg war Herzog von Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain.  


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Herzog Leopold III.  
Herzog Leopold III. von Österreich war einer der Söhne von [[Albrecht II. (Österreich)|Herzog Albrecht II. von Österreich]] aus dessen Ehe mit der [[Johanna von Pfirt|Erbgräfin Johanna von Pfirt]]. Er war der Bruder von [[Katharina von Österreich (1342-1387)|Herzogin Katharina von Österreich]], [[Rudolf IV. (Österreich)|(Erz-)Herzog Rudolf IV. von Österreich ("''Rudolf dem Stifter''")]] und [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht III. von Österreich ("''Albrecht mit dem Zopfe''")]].


Er begründete den [[w:Leopoldinische Linie|Leopoldinischen Famlienzweig]] der [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich (Habsburger)]].  
Leopold III. war seit 1365 mit [[w:Viridis Visconti|Viridis Visconti]] (* um 1450; † 1414, in [[w:Mailand|Mailand]].<ref name ="czeike"/<ref>)<ref group="A">Sie war eine Tochter von [[w:Bernabò Visconti|Bernabò Visconti]] aus seiner Ehe mit Beatrice Scala. Eine ihrer Schwester heiratete einen Grafen von Württemberg, drei weitere Schwestern heirateten Herzöge von Baiern.</ref>, einer Cousinen und Schwägerin von [[w:Gian Galeazzo Visconti|Gian Galeazzo Visconti]], dem ersten [[w:Herzogtum Mailand|Herzog von Mailand]], verheiratet.<ref name ="czeike"/> Aus dieser Ehe hatte er mindestens 5 Kinder:
 
Leopold III. war mit [[w:Viridis Visconti|Viridis Visconti]] (von [[w:Herzogtum Mailand|Mailand]]) verheiratet. Aus dieser Ehe hatte er mindestens 5 Kinder:
* [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]]
* [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]]
* [[Leopold IV. (Habsburg)| Herzog Leopold IV. von Österreich ("''Leopold der Stolze''")]]
* [[Leopold IV. (Habsburg)| Herzog Leopold IV. von Österreich ("''Leopold der Stolze''")]]
* [[Ernst der Eiserne|(Erz-)Herzog Ernst I. von Österreich ("''Ernst der Eiserne''")]]
* [[Ernst der Eiserne|(Erz-)Herzog Ernst I. von Österreich ("''Ernst der Eiserne''")]]
* [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich IV. von Österreich ("''Friedel mit der leeren Tasche''")]]
* [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich IV. von Österreich ("''Friedel mit der leeren Tasche''")]]
*  
* mindestens eine Tochter
Mit seinen Nachkommen begründete den [[w:Leopoldinische Linie|Leopoldinischen Famlienzweig]] der [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich (Habsburger)]].


== Herrschaften - Überblick  ==
== Herrschaften - Überblick  ==
1886 verzichtete Wilhelm nach dem Tod seines Vaters für sich und seine Brüder zunächst die Herrschaft über die Herzogtümer [[w:Herzogtum Steiermark|Steier]]<ref group="A">Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals Teile der späteren Bundesländer [[Portal:Steiermark|Steiermark]] und [[Portal:Oberösterreich|Oberösterreich]].</ref>, [[w:Herzogtum Kärnten|Kärnten]]<ref group="A">Das Gebiet des Herzogtums Kärnten umfasste damals Teile des späteren [[Portal:Kärnten|Bundeslandes Kärnten]] dessen übrige Teile damals noch unter der Herrschaft des [[w:Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] und dessen [[w:Bistum Gurk|Suffraganbistum Gurk]] sowie der [[w:Meinhardiner#Albertinische Linie|Albertinischen Linie]] der Grafen von Görz und Tirol (Grafen von Görz) waren.</ref> und [[w:Herzogtum Krain|Krain]] ("Innerösterreich") zugunsten von Herzog Albrecht mit dem Zopfe. Nach dessen Tod herrschte er seit 1395 über diese drei Herzogtümer und weitere Grafschaften und Herrschaften sowie gemeinsam mit Albrecht IV. über das [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich (ob und unter der Enns) ("Donauösterreich")]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer [[Portal:Niederösterreich|Niederösterreich]] und [[Portal:Wien|Wien]].</ref>. Nach Albrechts Tod war er bis zu seinem eigenen Tod außerdem der Vormund für dessen [[Albrecht II. (HRR)|gleichnamigen Sohn]].
Leopold III. herrschte während seines Lebens über folgende Territorien:
* Seit 1365 über das Herzogtum Österreich (ob und unter der Enns) (bis 1379 gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht III.),
* 1365-1379 (gemeinsam mit Albrecht III.) und seit 1379 (alleine) über die Herzogtümer [[w:Herzogtum Steiermark|Steiermark]], [[w:Herzogtum Kärnten|Kärnten]] und [[w:Herzogtum Krain|Krain]],


== Relevante Geschehnisse für die österreichischen Bundesländer ==
== Relevante Geschehnisse für die österreichischen Bundesländer ==
* "[[Vertrag von Hollenburg (1395)|Vertrag]] von [[Krems an der Donau|Hollenburg]]" (22. September 1395) zwischen ihm und Herzog Albrecht IV.
* 1364: [[Rudolfinische Hausordnung]]
* "[[Vertrag von Wien (1396)|Vertrag von Wien]]" (1396) und "[[Ratswahlprivileg (1396)|Wiener Ratswahlprivileg]]" (24. Februar 1396) zwischen ihm, [[Leopold IV. (Habsburg)|Herzog Leopold IV. von Österreich]] und Herzog Albrecht IV.
* 1365: (Gemeinsam mit seinen Brüdern Rudolf IV. und Albrecht III.) Gründung der [[w:Universität (Wien)|Wiener Universität]],
* Am 23. Oktober 1396 bestätigte Wilhelm gemeinsam mit Albrecht IV. eine "steirischen Judenordnung", die am 24. Juni 1377 von den Herzögen Albrecht III. und Leopold III. erlassen worden war. Am 13. Dezember 1397 stellten beide gemeinsam der jüdischen Bevölkerung im Herzogtum Österreich, in der Neustadt und Neunkirchen diesseits des Semmerings und ob der Enns ein Privileg für ihre Unterstützung nach dem Tod von Albrecht III. aus, in denen sie ihnen Schutz vor Gewalt zusagten, zudem auch ihre Amtsleute und Untertanen angehalten werden sollten. In diesem Privileg wurde der Landmarschall als Richter in Schuldangelegenheiten eingesetzt. Dieses Privileg erneuerten die Herzöge noch am 28. Jänner 1401.<ref>vgl. [[w:Martha Keil|Martha Keil]]: ''"… vormals bey der Juden Zeitt …"''. Studien zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Wiener Neustadt im Spätmittelalter. Dissertation, Universität Wien, 1998, S. 9 und 10</ref>
* 9. Mai 1366: (Gemeinsam mit Albrecht III.) Formelle Belehnung mit den Reichslehen und Bestätigung der Privilegien durch [[w:Karl IV. (HRR)|Kaiser Karl IV.]]<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 173</ref>
* 1369: (Gemeinsam mit Albrecht III.) [[w:Frieden von Schärding|Vertrag von Schärding]], in dem die Herrschaft über die Grafschaft Tirol von den  [[w:Wittelsbach|Herzögen von Baiern (Wittelsbachern)]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> anerkannt wurde.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 175</ref>
* 1375: (Gemeinsam mit Albrecht III.) Kaufvertrag mit dem Grafen Rudolf von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Montfort-Feldkirch († 1390)]], durch den die [[Feldkirch|Grafschaft Feldkirch]] mit einem Großteil des [[Bregenzerwald|Bregenzerwaldes]] 1390 unter die Herrschaft der [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] kommt.<ref name ="nieder189">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 189</ref>
* 24. Juni 1377: (Gemeinsam mit Albrecht III.) Erlass einer "steirischen Judenordnung". Der Wortlaut der Urkunde ist nicht erhalten, sie wurde am 23. Oktober 1396 von den Herzögen [[w:Wilhelm|Wilhelm]] und Albrecht IV. bestätigt.<ref>vgl. [[w:Martha Keil|Martha Keil]]: ''"… vormals bey der Juden Zeitt …"''. Studien zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Wiener Neustadt im Spätmittelalter. Dissertation, Universität Wien, 1998, S. 9</ref>
* 25. September 1379: [[Vertrag von Neuberg an der Mürz]]<ref>vgl. [[w:Franz Theuer|Franz Theuer]]: ''Der Raub der Stephanskrone'', Edition Roetzer, Eisenstadt 1994, ISBN 3-85374-242-4, S. 532</ref>
* Tod Leopolds in der [[w:Schlacht bei Sembach|Schlacht bei Sembach]] (9. Juli 1386)<ref name ="czeike"/>


== Erinnerungsstätten in Österreich ==
== Erinnerungsstätten in Österreich ==
* Wilhelm wurde nach seinem Tod in der Herzogsgruft des [[Stephansdom (Wien)|Wiener Stephansdoms]] beigesetzt.
=== Kärnten ===
 
* [[Sankt Paul im Lavanttal|St. Paul im Lavanttal]]: Leopold wurde zunächst in der Grablege im Familienkloster in [[w:Königsfelden|Königsfelden]] beigesetzt. Die Gebeine der dort beigesetzten Mitglieder der Familie wurde mit ihm 1770 nach [[w:St. Blasien|St. Blasien]] überführt und fanden 1809in St. Paul im Lavanttal ihre letzte Ruhestätte.<ref name ="czeike"/>
== Wilhelm in Legende und Sage ==
Wilhelm kommt in einigen Sagen, die sich um die Gefangenschaft von [[Wenzel (HRR)#Wenzel in Legende und Sage|König Wenzel IV. von Böhmen ("''Wenzel den Faulen''")]] in Wien gebildet haben, vor.


== Belletristik ==
=== Steiermark ===
* Josephine von Kviatovska: ''Hedwiga und Cimburgis oder die starken Frauen.'' Ein historischer Roman aus dem 14. Jahrhundert. Mausberger, Wien 1820
* [[Neuberg an der Mürz]], das frühere [[w:Stift Neuberg|Zisterzienserstift Neuberg]], wo 1379 der "Vertrag von Neuberg an der Mürz" geschlossen wurde.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Günther Hödl|Günther Hödl]]: ''Habsburg und Österreich 1273-1493''. Gestalten und Gestalt des österreichischen Spätmittelalters. Verlag Böhlau, Wien / Köln / Graz, 1988, ISBN 3-205-05056-8
* [[w:Günther Hödl|Günther Hödl]]: ''Habsburg und Österreich 1273-1493''. Gestalten und Gestalt des österreichischen Spätmittelalters. Verlag Böhlau, Wien / Köln / Graz, 1988, ISBN 3-205-05056-8
* [[w:Karl-Friedrich Krieger|Karl-Friedrich Krieger]]: ''Die Habsburger im Mittelalter''. Von Rudolf I. bis Friedrich III. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2., aktualisierte Auflage 1994, ISBN3-17-018228-5
* [[w:Karl-Friedrich Krieger|Karl-Friedrich Krieger]]: ''Die Habsburger im Mittelalter''. Von Rudolf I. bis Friedrich III. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2., aktualisierte Auflage 1994, ISBN3-17-018228-5
* [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, ISBN 3-8000-3974-5, S. 194–198
* [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter.'' Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, ISBN 3-8000-3974-5, S. 172-183


=== Literatur zu Teilaspekten ===
=== Literatur zu Teilaspekten ===
* Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter.'' phil. Dissertation, Wien, 2009, S. 152–164 [http://othes.univie.ac.at/5159/1/2009-01-21_9505008.pdf digital]
* Eva Bruckner: ''Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter.'' phil. Dissertation, Wien, 2009[http://othes.univie.ac.at/5159/1/2009-01-21_9505008.pdf digital]


=== Lexikonartikel ===
=== Lexikonartikel ===
* [[w:Franz Krones|Franz Krones]]: ''Wilhelm (Herzog von Österreich)''. In: ''Allgemeine Deutsche Biographie (ADB)''. Duncker & Humblot, Leipzig, 1898, Bd. 43, S. 20–24 [https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Wilhelm_(Herzog_von_%C3%96sterreich) digital] ''(inhaltlich von der neueren Forschung überholt, von historiographischem Interesse)''
* {{Czeike|4|29||Leopold III.}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1114871 digital]
* [[w:Constantin von Wurzbach|Constantin von Wurzbach]]: ''Habsburg, Wilhelm der Höfliche, Herzog von Oesterreich''. In: ''Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich''. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1861, 7. Theil, S. 415f. [https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Habsburg,_Wilhelm_der_H%C3%B6fliche,_Herzog_von_Oesterreich digital] ''(inhaltlich von der neueren Forschung überholt, von historiographischem Interesse)''
* [[w:Alfons Huber|Alfons Huber]]: ''Leopold III., Herzog von Oesterreich, Steiermark und Kärnthen''. In: ''Allgemeine Deutsche Biographie (ADB)''. Duncker & Humblot, Leipzig, 1883, Bd. 18, S. 392–395 [https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Leopold_III._(Herzog_von_%C3%96sterreich,_Steiermark,_K%C3%A4rnten_und_Krain) digital] ''(inhaltlich von der neueren Forschung überholt, von historiographischem Interesse)''
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* [[Paul Uiblein]]: ''Leopold III.'' In: ''Neue Deutsche Biographie (NDB)''. Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, Band 14, S. 287–289 [https://www.deutsche-biographie.de/gnd104089512.html#ndbcontent digital]
* [[w:Constantin von Wurzbach|Constantin von Wurzbach]]: ''Leopold III. Der Gerechte, Herzog von Oesterreich''. In: ''Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich''. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1860, 6. Theil, Nr. 167, S. S. 412–414  [https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Habsburg,_Leopold_III._der_Gerechte digital] ''(inhaltlich von der neueren Forschung überholt, von historiographischem Interesse)''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Leopold_III. Leopold III.], WienWiki.AT


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Version vom 4. Februar 2018, 16:30 Uhr

Herzog Leopold III. von Österreich, auch Leopold der Ältere oder Leopold der Gerechte, (*1351, in Wien; † 9. Juli 1386, in / bei Sempach)[1]herrschte im 14. Jahrhundert über Teile der heutigen Republik Österreich. Seine Politik war wesentlich auf die "Vorderen Landen" ausgerichtet, sodass er im Österreich nur wenige Spuren hinterlassen hat.

Herkunft und Familie

Herzog Leopold III. von Österreich war einer der Söhne von Herzog Albrecht II. von Österreich aus dessen Ehe mit der Erbgräfin Johanna von Pfirt. Er war der Bruder von Herzogin Katharina von Österreich, (Erz-)Herzog Rudolf IV. von Österreich ("Rudolf dem Stifter") und Herzog Albrecht III. von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe").

Leopold III. war seit 1365 mit Viridis Visconti (* um 1450; † 1414, in Mailand.Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag., einer Cousinen und Schwägerin von Gian Galeazzo Visconti, dem ersten Herzog von Mailand, verheiratet.[1] Aus dieser Ehe hatte er mindestens 5 Kinder:

Mit seinen Nachkommen begründete den Leopoldinischen Famlienzweig der Herzöge von Österreich (Habsburger).

Herrschaften - Überblick

Leopold III. herrschte während seines Lebens über folgende Territorien:

  • Seit 1365 über das Herzogtum Österreich (ob und unter der Enns) (bis 1379 gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht III.),
  • 1365-1379 (gemeinsam mit Albrecht III.) und seit 1379 (alleine) über die Herzogtümer Steiermark, Kärnten und Krain,

Relevante Geschehnisse für die österreichischen Bundesländer

Erinnerungsstätten in Österreich

Kärnten

  • St. Paul im Lavanttal: Leopold wurde zunächst in der Grablege im Familienkloster in Königsfelden beigesetzt. Die Gebeine der dort beigesetzten Mitglieder der Familie wurde mit ihm 1770 nach St. Blasien überführt und fanden 1809in St. Paul im Lavanttal ihre letzte Ruhestätte.[1]

Steiermark

Literatur

  • Günther Hödl: Habsburg und Österreich 1273-1493. Gestalten und Gestalt des österreichischen Spätmittelalters. Verlag Böhlau, Wien / Köln / Graz, 1988, ISBN 3-205-05056-8
  • Karl-Friedrich Krieger: Die Habsburger im Mittelalter. Von Rudolf I. bis Friedrich III. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart, 2., aktualisierte Auflage 1994, ISBN3-17-018228-5
  • Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, ISBN 3-8000-3974-5, S. 172-183

Literatur zu Teilaspekten

  • Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter. phil. Dissertation, Wien, 2009digital

Lexikonartikel

  • Felix Czeike (Hrsg.): Leopold III.. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 29. digital
  • Alfons HuberLeopold III., Herzog von Oesterreich, Steiermark und Kärnthen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Duncker & Humblot, Leipzig, 1883, Bd. 18, S. 392–395 digital (inhaltlich von der neueren Forschung überholt, von historiographischem Interesse)
  • Paul UibleinLeopold III. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, Band 14, S. 287–289 digital
  • Constantin von Wurzbach: Leopold III. Der Gerechte, Herzog von Oesterreich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1860, 6. Theil, Nr. 167, S. S. 412–414 digital (inhaltlich von der neueren Forschung überholt, von historiographischem Interesse)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Leopold III.. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 29.
  2. vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, 2001, S. 173
  3. vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, 2001, S. 175
  4. vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, 2001, S. 189
  5. vgl. Martha Keil: "… vormals bey der Juden Zeitt …". Studien zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Wiener Neustadt im Spätmittelalter. Dissertation, Universität Wien, 1998, S. 9
  6. vgl. Franz Theuer: Der Raub der Stephanskrone, Edition Roetzer, Eisenstadt 1994, ISBN 3-85374-242-4, S. 532

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Leopold III. von Habsburg behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).