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Johann Rießner (1856 - 1939) war Schlosser aus Pamhagen. Er war Teil der [[w:Amerikawanderung der Burgenländer|Auswanderungswelle]] 1914, bei der viele Pamhagner Bürger nach Amerika flohen um dem kommenden Krieg zu entgehen. Die Flucht war für Rießner ein Abschied ohne Wiederkehr. In den USA schrieb er insgesamt 86 Gedichte, welche die Trauer über das verlassene Heimatland ausdrücken.<ref>Dujmovits, Amerikawanderung, S. 203</ref> | Johann Rießner (1856 - 1939) war ein Schlosser aus Pamhagen. Er war Teil der [[w:Amerikawanderung der Burgenländer|Auswanderungswelle]] 1914, bei der viele Pamhagner Bürger nach Amerika flohen um dem kommenden Krieg zu entgehen. Die Flucht war für Rießner ein Abschied ohne Wiederkehr. In den USA schrieb er insgesamt 86 Gedichte, welche die Trauer über das verlassene Heimatland ausdrücken.<ref>Dujmovits, Amerikawanderung, S. 203</ref> | ||
== Pamhagen - Sage und Legende == | == Pamhagen - Sage und Legende == |
Version vom 23. Februar 2018, 16:22 Uhr
Pamhagen ist eine Gemeinde im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland. Sie liegt direkt an der österreich-ungarischen Grenze in der Pannonischen Tiefebene. Bekannt ist Pamhagen für seine zahlreichen Weingärten, preisgekrönten Weine und seine weitläufige Landwirtschaft.
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Ganzseitige Karten: |
Josef Lang (Gemeinde [1]) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | k. A. , k. A. | |
Pol. Gemeinde | k. A. | |
Koordinaten | ||
Höhe | 121 m ü. A. | |
Fläche | 33,1 km² | |
Postleitzahl | 7152 | |
Vorwahl | +43/02174 | |
Adresse | Hauptstraße 7 7152 Pamhagen | |
Offizielle Website | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; |
Geschichte
Urgeschichte
1932 fand man einen Pferdezahn in einer Tiefe von 5m in einem Pamhagner Brunnen. Dieser wurde vom Burgenländischen Landesmuseum als diluvial bestimmt und ist der erste Fund, welcher Aufschluss über die animalische Bevölkerung im Gemeindegebiet Pamhagens bringt.
Die weite waldfreie Ebene, der fischreiche Neusiedler See und das Wild im Leithagebirge boten geeignete Voraussetzungen für menschliche Besiedelung. Die Steppe konnte bereits mit urtümlicher Technik einfach kultiviert werden. Den ersten sicheren Nachweis auf eine menschliche Bevölkerung im Gemeindegebiet Pamhagens brachte ein Fund, welcher 1938 während Pflugarbeiten gemacht wurde. Dabei wurden Bruchstücke einer Lochaxt gefunden, welche vom Burgenländischen Landesmuseum als eindeutig jungsteinzeitlich bestimmt wurden.
Weitere Fundstücke aus Pamhagen wurden der Latènezeit zugeordnet, wie der Fund von Josef Anderts, welcher 1959 bei einem Kelleraushub auf eine Grabstätte stieß.[2]
Namensgebung
Der Name Pamhagen leitet sich aus dem altslowakischen Pomegye (Gegend an der Grenze) ab.
Weitere Ortsnamenformen sind:
- Pomog (1268), Pomogy (1320), villa Pomagh iuxta fluv. Fertew (1346), Pomogh (1356), Poss Pomagh (1377), ecclesia de Pomog (1380)[3]
Die Landnahme des Burgenlandes
In den Friedensverträgen von St.Germain und Trianon wurde der Grenzverlauf zwischen Österreich und Ungarn nur grob festgelegt. Erst später erfolgte die genaue Grenzziehung durch Grenzregelungsausschüsse. Während sich Österreich bei den Verhandlungen hinsichtlich der neuen Grenze sehr zurückhaltend verhielt, versuchte Ungarn diese möglichst weit im Westen anzusetzen. Auch die Wünsche damaliger reichbegüterter Grundbesitzer, welche ihren gesamten Grundbesitz in Ungarn haben wollten, wurden berücksichtigt. Hätten die Siegermächte den Forderungen Ungarns nachgegeben, wären sieben Gemeinden mit einer Fläche von insgesamt 32.711ha, die sich heute im Bezirk Neusiedl am See befinden, bei Ungarn verblieben.
In einzelnen dieser betroffenen Gemeinden kam es zu Aufständen, man sendete Bittschriften an die Grenzkommission Ödenburg bzw. den Völkerbund in Genf. Auch Pamhagen war hierbei sehr aktiv und appellierte, dass eine wirklich deutsche Gemeinde lieber bei Österreich bleiben würde, anstatt an Ungern zu fallen. Obwohl der schnurgerade Verlauf des Einser-Kanal eine unproblematische Grenzziehung ermöglichte, trennte er stellenweise Bauerngrund und Esterházyschen Grundbesitz.
Während im November 1921 die Landnahme des Burgenlandes im zweiten Anlauf durch den Einsatz des Bundesheeres weitestsgehend friedlich verlief, eskalierte die Situation in Pamhagen. In der Nacht vom 24. auf den 25 März 1922 kam es wegen der Grenzstreitigkeiten sogar zu einem Feuergefecht. Aufgrund dieses Vorfalls und auch der Tatsache, dass vor Ort keine Entscheidung getroffen werden konnte, wurde die Grenzziehungsfrage schließlich an den Völkerbund weitergereicht. Dieser sprach am 19. September 1922 Pamhagen endgültig Österreich zu.
Sehenswürdigkeiten
Türkenturm
Inmitten der Pamhagner Hauptstraße befindet sich ein Glockenturm, welcher laut Legende, der Ortsrichter als äußeres Zeichen der Unterwerfung der türkischen Herrschaft und als Bekenntnis zum Islam aufrichten ließ. Dadurch solle der Ort vor Plünderungen und Brandschatzung bewahrt werden. Die Inschrift auf der Wetterfahne auf der Spitze des Turms lautet aber "Mosco Pascha 1683" und lässt auf den Bau des Turms hindeuten. Dies lässt an der Integrität der Legende zweifeln.
Burg
Rund 3,5km nördlich der Pamhagner Ortsmitte befindet sich eine künstliche Erhebung. Laut Erzählungen handelt es sich hierbei um einen, in der Eisenzeit angelegten Burghügel. Dies konnte aber nicht bestätigt werden, da während Ausgrabungsarbeiten im Jahre 1965 keine Anzeichen auf Burggemäuer gefunden werden konnten. Stattdessen fand man unter dem Hügel Gräber und Keramikstücke, welche jedoch zu klein oder verwittert waren um eine zeitliche Datierung zu ermöglichen.
Der Steppentierpark
Der Steppentierpark Pamhagen wurde 1975 gegründet. Auf einer Fläche von 13 Hektar sind ca. 50 Tierarten beheimatet, welche teils freilebend den Park durchwandern.
Der Saisonbetrieb findet von März bis Oktober statt.
Verkehr
- Siehe auch → Liste der Straßen in Pamhagen
Gemeindebetriebe
Freizeitanlagen
Blaulichtorganisationen
- Polizeiinspektion Pamhagen
Schulen
Pamhagen besitzt einen Kindergarten, eine Volksschule und eine Neue Mittelschule, die bis 2014 eine Hauptschule war.
Unternehmen
Pamhagen hat eine Bahnstation an der Neusiedler Seebahn, die von der ÖBB von Wien aus angefahren wird. Die Raaberbahn fährt auch grenzüberschreitend von Neusiedl am See nach Fertőszentmiklós in Ungarn.
Vereine
- Bienenzuchtverein Pamhagen und Umgebung
- Jagdausschuss
- Kirchenchor Pamhagen
- Musikverein Wallern-Pamhagen
- Schachverein Pamhagen
- Seniorenverbund Pamhagen
- SPÖ Pensionisten
- Tennisverein Pamhagen
- Theaterverein Pamhagen
- UFC Pamhagen
Personen
Pfarrer Josef Lang
Josef Lang wurde am 5. Dezember 1882 in Stoob geboren und wuchs in Ödenburg auf. Am 30. Jänner 1905 empfing er die Priesterweihe und 1920 betreute er die Pfarre Pamhagen. Neben seiner Berufung als Priester war Lang auch leidenschaftlicher Journalist. Seine Artikel erschienen in der Zeitschrift "Burgenländische Heimat" und gelegentlich in anderen Zeitschriften und Fachblättern. 1930 gründete er das kirchliche Nachrichtenblatt "Pfarrboten". Es erschien wöchentlich und wurde kostenlos verteilt. Es fand Interessenten in Österreich, Ungarn und sogar bei ausgewanderten Burgenländern und Westungarn in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Pfarrer Josef Lang galt als einer der erbittertsten Gegner des Nationalsozialismus und nahm neben einer spitzen Feder, auch von der Kanzel herab in schärfster Form Stellung gegen das Regime.
Als Folge davon war Josef Lang am 13. März 1938 gezwungen nach Ungarn zu flüchten, um so den Konsequenzen seiner Initiative zu entkommen. Sein Fluchthelfer aus Pamhagen war Bäckermeister Adolf Grath.
In Ungarn und folgend auf seiner Flucht, setzte er seine Arbeit in aller Stille und unter dürftigen Bedingungen fort.[5]
Johann Rießner
Johann Rießner (1856 - 1939) war ein Schlosser aus Pamhagen. Er war Teil der Auswanderungswelle 1914, bei der viele Pamhagner Bürger nach Amerika flohen um dem kommenden Krieg zu entgehen. Die Flucht war für Rießner ein Abschied ohne Wiederkehr. In den USA schrieb er insgesamt 86 Gedichte, welche die Trauer über das verlassene Heimatland ausdrücken.[6]
Pamhagen - Sage und Legende
Die Entstehung von Pamhagen
Laut mündlicher Überlieferungen war die erste Ansiedlung Pamhagens im heutigen Ortsteil "Lapp". Am "Lapp" befanden sich drei große Bäume am Ufer des Waasens, diese wurden von den ersten Siedlern Pamhagens, damalige Fischer, zum Aufhängen ihrer Zillen verwendet. Dadurch entstand der Name "Baumhaken".[7]
Die Sage vom Wassersteffel
Laut dieser Sage fanden 2 Fischer in der Nähe Pamhagens, in einem ihrer Netze, ein Wesen, halb Mensch und halb Fisch. Man verglich es mit einem sechsjährigen Jungen, mit langen Fingern- und Zehennägel, wirrem Haar, animalischen Augen und Schwimmhäute zwischen Fingern und Zehen. Man brachte ihn ins Schloss Eszterházy, wo man ihm menschliches Verhalten beibrachte. So wurde er auf den Namen "Hany-Istok" (= Moos-Stefan) getauft. Nach einem Zwischenfall auf einer Hochzeit, bei dem er der Braut ein Geschenk aus Kröten, Schlangen und Fischen überreichte, und daraufhin verscheucht wurde, sah man ihn nie mehr wieder.[8]
Das Geschenk der Zigeunerin
Pamhagen ist Schauplatz einer Wandersage, wo es um das unscheinbare oder scheinbar wertlose Taufgeschenk geht, das letztlich dem Täufling zu seinem Glück verhilft. Hier ist es ein Schneider, der aus Mitleid einer Zigeunerin einen Kittel genäht hat, worauf diese seiner neugeborenen Tochter zur Taufe drei Sauzähne schenkt. Der Schneider weiß zwar das Geschenk nicht zu würdigen, doch seine Frau sorgt dafür, dass die Zähne nicht wegkommen, und später verhelfen sie der bereits erwachsenen Tochter zu Glück und Reichtum.[9] [A 1]
- Siehe auch: Kategorie:Sage aus dem Burgenland
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Wikipedia.org, Pamhagen
- ↑ Prof. OStR Erich Steiner, Pamhagner Chronik, S.31
- ↑ Steinhauser, Die Bedeutung der Ortsnamen in Niederösterreich, Nordburgenland, Niederdonau, S.25
- ↑ Verbandsorganisation des burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes abgerufen am Einstellungsdatum (Siehe Versionsgeschichte)
- ↑ Erich Steiner, Chronik Pamhagen, Seite 113
- ↑ Dujmovits, Amerikawanderung, S. 203
- ↑ E, Sonderchronik, Seite 1
- ↑ Stiegler, Geologisches von Pamhagen, S. 8-9
- ↑ vgl. Leander Petzoldt (Hrsg.): Das Geschenk der Zigeunerin. In: ders.: Sagen aus Österreich. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 160f.
Anmerkungen
- ↑ Die Tierzähne, die sich in Gold verwandeln, finden sich auch als Motiv in einer Sage mit dem Schauplatz Kitzbühel / Tirol.
Weblinks
Josef Lang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
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- Schauplatz einer Sage aus dem Burgenland