Pfarrer von Wien: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Gerhard von Siebenbürgen|Magister Gerhard]], "Pfarrer von Wien" (1252-1271)
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* [[w:Albrecht II. (Sachsen-Wittenberg)|Herzog Albert (II.) von Sachsen(-Wittenberg)]]<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 69</ref>
* [[w:Albrecht II. (Sachsen-Wittenberg)|Herzog Albert (II.) von Sachsen(-Wittenberg)]]<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 69</ref>
* Der Notar Heinrich wird als "Pfarrer von Wien" im Zusammenhang mit den beiden Brandkatastrophen genannt, von denen die Stadt Wien 1326 und 1327 heimgesucht wurde. Die Brandkatastrophe von 1326, auf die der Straßenname [[Brandstätte (Wien)|Brandstätte]] zurückgeführt wird, nahm ihren Anfang im Haus eines Bäckers, der sich beim Haus des Pfarrers von Wien befand. Die Brandkatastrophe von 1327 brach in der Küche von seinem (in der späteren [[Wallnergasse (Wien)|Wallnergasse]] gelegenen Haus aus.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 70</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 6. Mai 2018, 09:49 Uhr

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Der Pfarrer von Wien ist eine Bezeichnung, die sich in einigen Urkunden aus dem Mittelalter findet. Gewöhnlich wird davon ausgegangen, dass damit der Pfarrer der späteren Dompfarre St. Stephan gemeint ist.[1]

Historische Fakten

Das Pfarren-Netz in den heutigen Bundesländern Wien und Niederösterreich hat seinen Ursprung im 11. Jahrhundert, wobei an die Missionskirchen des 8. und 9. Jahrhunderts angeknüpft wurde. Als älteste Pfarre der damaligen Stadt Wien gilt die Pfarre der Ruprechtskirche, die vermutlich um 1147 in die neu erbaute Stephanskirche verlegt wurde. Eine zweite Pfarre dürfte vor 1252 (vielleicht um 1221) bei der Kirche St. Michael entstanden sein, eine dritte Pfarre 1269 im Schottenstift.[2]

Im "Mautener Tauschvertrag" aus dem Jahr 1137 zwischen Bischof Regimar von Passau und Markgraf Leopold (IV.) von Österreich (später auch Herzog Leopold von Bayern) ("Leopold der Freigiebige") wird vom Bischof von Passau nachdrücklich festgestellt, dass mit der Übergabe einer Kirche ("Ecclesia Sancti Petri") und ihren sämtlichen "Betstellen" das Recht der Eigenpfarre vom Markgrafen auf ihn beziehungsweise seinen "Pfarrer von Wien" übergegangen ist.[3]

Theorien zum "Pfarrer von Wien"

  • In Wien gab es lange Zeit tatsächlich nur eine einzige Pfarre.[3]
  • Da 1137 die Schaffung eines eigenen Bistums für Wien beziehungsweise für die Markgrafschaft Österreich vom Markgrafen gewünscht, aber für den Bischof von Passau in dieser Form nicht wünschenswert war, andererseits aber die Schaffung eines Suffraganbistums, das durchaus im Interesse des Bischofs gelegen hätte und für den Markgrafen wohl auch eine Lösung gewesen wäre, aufgrund der damaligen politischen Lage unrealistisch war, wurde mit der Schaffung eines "Pfarrers von Wien" ein Kompromiss gefunden: eine zentrale Führungsposition für jene Teile, aus denen später das zukünftige Landesbistum werden sollte, deren Inhaber aber offiziell nicht als Bischof bezeichnet wurde.[4]

Personen, die als "Pfarrer von Wien" bezeichnet wurden

  • Magister Leopold, "Pfarrer von Wien" (bis 1252)
  • Magister Gerhard, "Pfarrer von Wien" (1252-1271)
  • Herzog Albert (II.) von Sachsen(-Wittenberg)[5]
  • Der Notar Heinrich wird als "Pfarrer von Wien" im Zusammenhang mit den beiden Brandkatastrophen genannt, von denen die Stadt Wien 1326 und 1327 heimgesucht wurde. Die Brandkatastrophe von 1326, auf die der Straßenname Brandstätte zurückgeführt wird, nahm ihren Anfang im Haus eines Bäckers, der sich beim Haus des Pfarrers von Wien befand. Die Brandkatastrophe von 1327 brach in der Küche von seinem (in der späteren Wallnergasse gelegenen Haus aus.[6]

Literatur

  • Kurt Klaudy: Das Werden Wiens und seines Stephandoms. Peter Lang, Frankfurt am Main, 2004, ISBN 3-631-51577-4, S. 97-99

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten, Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 32 und 37f.
  2. vgl. * Pfarre, WienWiki.At, eingesehen am 17. Dezember 2017
  3. 3,0 3,1 vgl. Kurt Klaudy: Das Werden Wiens und seines Stephandoms, 2004, S. 97
  4. vgl. Kurt Klaudy: Das Werden Wiens und seines Stephandoms, 2004, S. 98
  5. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 69
  6. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 70

Anmerkungen