Sigmund von St. Georgen und Bösing: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Oktober 2018, 14:28 Uhr

Graf Sigmund von St. Georgen und Bösing (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1479), auch Siegmund oder Sigismund von von St. Georgen und Bösing, war gemeinsam mit seinem Bruder Johann einer der wichtigen Militärbefehlshaber im Herzogtum Österreich[A 1] zur Zeit von Kaiser Friedrich III.

Herkunft und Familie

Graf Sigmund von St. Georgen und Bösing entstammte einer Adelsfamilie, deren wichtigste Besitzungen im Grenzgebiet des Herzogtums Österreich, der Markgrafschaft Mähren und des ungarischen Königsreichs lagen.[1] Seit 1427 war seine Familie im Besitz der Herrschaft Ungarisch-Altenburg mit Neusiedl.[2]

Graf Sigmund war verheiratet, seine Witwe schloss um 1479 eine zweite Ehe mit dem kaiserlichen Kämmerer Hans von Rohrbach[A 2].[1] Er war der Bruder des Grafen Johann (III.) von St. Georgen und Bösing, der gewöhnlich nur mit ihm zusammen belegt ist.[3]

Graf Sigmund hatte Nachkommen, sein Familienzweig starb jedoch mit seinem Sohn, dem Grafen Thomas von St. Georgen und Bösing († 1501), aus.[4]

Leben

Graf Sigmund von St. Georgen und Bösing und sein Bruder Johann waren zunächst Hauptleute von Friedrich III. und später von König Ladislaus Postumus. Nach dessen Tod (1457) beanspruchten sie zwar ausdrücklich das ungarische Indigenat, unterstützten aber den zunächst den Kaiser. In den 1470er-Jahren wechselten sie auf die Seite des ungarischen Königs Matthias Corvinus, als dessen Vertreter Graf Sigmund 1479 den "Nürnberger Tag" besucht.[1]

1459 kaufte Graf Sigmund von Kaspar Gutentag, 1460 von den Herren von Kraig ein Haus in Wiener Neustadt, seit 1460 wirkte er als kaiserlicher Rat, Truppenlieferant und Hauptmann der Windischen Mark.[1] 1459 gewährte der Kaiser ihm und seinen Bruder eine Privilegierung mit Wappenbesserung.[5]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 (Rezension)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 248
  2. vgl. Chronik, NeusiedlamSee.AT, eingesehen am 27. Oktober 2018
  3. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 248f.
  4. vgl. [1], Atlas-Burgenland.AT, eingesehen am 27. Oktober 2018
  5. vgl. w:Harald Prickler|Harald Prickler]]: Die Ritter. Katalog der Burgenländischen Landesausstellung 1990 auf der Burg Güssing vom 4. Mai bis 28. Oktober 1990 (= Burgenländische Forschungen. Sonderband 8). Eisenstadt, 1990, S. 247 digital

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).
  2. Falls es sich dabei um Johann von Rohrbach († um 1467) handeln sollte, dürfte bei Heinig ein Irrtum vorliegen. In diesem Fall heiratete Graf Sigmund vermutlich die Witwe Johanns