Bernhard von Schaunberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. September 2020, 17:27 Uhr
Graf Bernhard (IX.) von Schaunberg (* im 15. Jahrhundert, um 1421; † 8. April 1473[1]) war Landmarschall des Herzogtums Österreich.
Herkunft und Familie
Graf Bernhard (IX.) von Schaunberg stammte aus einer der bedeutendsten und mächtigsten Adelsfamilien des Herzogtums Österreich[A 1], die gegen Ende des 14. Jahrhunderts endgültig die Herrschaft der Herzöge von Österreich (Habsburger) über ihre Besitzungen und Herrschaften im heutigen Bundesland Oberösterreich hatte anerkennen müssen. Er war ein Urenkel des Grafen Heinrich (VII.) von Schaunberg[1]
Graf Bernhard war einer der Söhne des Grafen Johann (II.) von Schaunberg aus dessen Ehe mit Gräfin Anna von Pettau.[1] Verheiratet war er mit Agnes von Wallsee († um 1453). Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder:[1]
- Graf Friedrich (II./V.) von Schaunberg († um 1494), Erzbischof von Salzburg, für ihn hatte Friedrich III. die Patenschaft übernommen[2].
- Graf Ladislaus von Schaunberg († um 1475)
- Graf Georg (II.) von Schaunberg (* um 1474; † um 1491)
Graf Bernhard war ein Bruder des Grafen Ulrich (III.) von Schaunberg, der lebenslang im Dienst von Kaiser Friedrich III. stand und die "steirische" Linie der Familie begründete.
Leben
Graf Bernhard von Schaunberg begleitete Herzog Friedrich (V.) von Österreich, den späteren Kaiser Friedrich III., auf seiner Pilgerreise ins Heilige Land (1436).[3] Im Auftrag Friedrichs III. versuchte er gemeinsam mit Stephan von Hohenberg und Wolfhard Fuchs von Fuchsberg die Familienfehde zwischen den Herzögen Ludwig (VII.) ("Ludwig der Gebartete") und [[Ludwig VIII. (Bayern)|Ludwig (VIII.) ("Ludwig den Höckrigen") von Baiern-Ingolstadt[A 2] zu schlichten.[4] 1447-1459 war er als Nachfolger des Grafen Rüdiger von Starhemberg Landmarschall des Herzogtums Österreich.[3]
Gemeinsam mit den anderen Familienmitgliedern schloss er sich jedoch 1452 dem Mailburger Bund an. Nach dem Tod von König Ladislaus Postumus schloss sich Graf Bernhard zunächst wieder dem Kaiser an, wechselte dann aber auf die Seite von dessen Bruder. Nach dessen Tod kehrte er auf die Seite des Kaisers zurück. Obwohl er danach gemeinsam mit seinen Söhnen loyal zum Kaiser stand, dürfte dieser Distanz zu ihm gehalten haben.[2]
Literatur
- Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1, siehe Bd. 3, Register (S. 1755) (Rezension)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Stammbaum, Schaunberg.DE, eingesehen am 27. Oktober 2018
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 247
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 246
- ↑ vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit, 1993, Bd. 1, S. 246, Fußnote
Anmerkungen
- ↑ Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich). Die Besitzungen der Schaunberger befanden sich im späteren Oberösterreich.
- ↑ Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.